Sevgili arkadaşlar, liebe Freundinnen und Freunde,
der rassistische Anschlag in Hanau kann nur diejenigen überraschen, die alle anderen Todesopfer rassistischer Gewalt erfolgreich verdrängt haben. Eine Blutspur zieht sich von den rassistischen Anschlägen Anfang der 90er Jahre über den NSU bis Halle und jetzt Hanau. Wir, die Mitglieder der Türkischen Gemeinde in Deutschland, empfinden es seit unserer Gründung als wichtigste Aufgabe, die Opfer in Erinnerung zu behalten und in ihrem Namen darauf hinzuweisen, dass es falsch ist, Rassismus nur auf sicherheitspolitische Fragen zu reduzieren. Rassismus ist ein gesamtgesellschaftliches Problem in diesem Land und die Gewalt nur die Spitze eines Eisbergs.
Gemeinsam mit der Bundeskonferenz der Migrant*innenorganisationen haben wir kurz nach den Morden in Hanau einen offenen Brief an die Bundeskanzlerin geschrieben, indem wir von ihr gefordert haben, die Bekämpfung von Rassismus und Rechtsextremismus zur Chefsache zu machen. Wir haben darauf aufmerksam gemacht, dass eines der Probleme die fehlende Perspektive von Menschen mit Migrationshintergrund in Politik, Medien, Behörden und Institutionen ist. Ihr Fehlen – unser Fehlen – verhindert die nötigen Veränderungen in unserer Gesellschaft. Das Medienecho und die Gründung des Kabinettsauschusses gegen Rechtsextremismus und Rassismus, also die Verankerung unserer Themen auf höchster politischer Ebene haben deutlich gemacht, dass wir als TGD im Schulterschluss mit vielen weiteren Organisationen politische Entscheidungen beeinflussen können. Diese Gesellschaft kann nicht mehr ohne uns gestaltet werden und das basiert auf dem unermüdlichen Engagement unserer Mitglieder überall im Land. Darüber lesen Sie in diesem Newsletter.
Bitte achten Sie in dieser Zeit besonders gut auf sich und Ihre Mitmenschen und bleiben Sie gesund - und solidarisch!
Ihre Türkische Gemeinde in Deutschland
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(c) APA (dpa) Boris Roessler
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Appell der TGD: Rassismus ist der Vater der Probleme in unserem Land
Wieder starben Menschen. Wieder waren rassistische Motive die Ursache. Wieder fühlte sich ein rechtsextremer Mörder dazu berufen, wahllos Menschen zu erschießen und Familien ins Unglück zu stürzen, die nur eines gemeinsam haben. Dieser Terror ist kein „Angriff auf uns alle“, er trifft gezielt bestimmte Menschen, aus rassistischen Motiven. Echte Solidarität bedeutet, das anzuerkennen.
Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen, den Familien der Opfer. Ihnen gilt unsere Aufmerksamkeit, unsere Solidarität, unsere Liebe. Wir, die Mitglieder der Türkischen Gemeinde in Hessen und Deutschland, leiden mit Ihnen, denn jeder und jede von uns weiß: Das hätte ich sein können!
Wir klagen diesen rassistischen Terror an. Wir klagen aber auch die Brandstifter*innen in Politik und Medien an. An alle, die Rassismus relativieren, herunterspielen und verleugnen: Schaut auf diese Stadt, schaut auf Hanau!
Den gesamten Apell der Türkischen Gemeinde in Deutschland finden Sie hier.
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Die Türkische Gemeinde in Deutschland, vertreten durch Atila Karabörklü, Vorsitzender der Türkischen Gemeinde Hessen und Bundesvorsitzender der TGD, war sofort vor Ort, sprach mit den Angehörigen der Opfer, mit Politiker*innen und nahm an einer großen Demonstration gegen Rassismus teil.
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Teilnahme an der "Vereinbarten Debatte" im Bundestag
Einen Tag nach der zentralen Trauerfeier für die Opfer des Terroranschlags von Hanau hat der Bundestag am 5. März in einer „Vereinbarten Debatte“ über „Konsequenzen aus den rechtsterroristischen Morden vom 19. Februar" debattiert. Die stellvertretende Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD), Aslıhan Yeşilkaya, nahm mit Bundespräsident Steinmeier und Vertreter*innen anderer Migrant*innenenorganisationen daran teil.
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11. Integrationsgipfel im Kanzleramt
Im Vorfeld des diesjährigen 11. Integrationsgipfels am 2. März lud die Bundeskanzlerin Vertreterinnen und Vertreter von Migrantenorganisationen ein, um über die rassistischen Anschläge von Hanau und deren Konsequenzen zu sprechen. Unter anderem wurde die Einberufung des Kabinettsausschusses gegen Rechtsextremismus und Rassismus verkündet. Auf dem anschließenden Integrationsgipfel ging es auch um die Frage, wie man Menschen, die nach Deutschland kommen wollen, schon vor ihrer Ankunft unterstützen kann. Für die Türkische Gemeinde in Deutschland nahm der Bundesvorsitzende Gökay Sofuoğlu teil.
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Fachgespräch "Stärkung der Präventionsarbeit gegen Rechtsextremismus"
Am 15. Januar nahm der Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoğlu, am Fachgespräch „Stärkung der Präventionsarbeit gegen Rechtsextremismus, Antisemistismus und Hass im Netz“ teil. Das Fachgespräch wurde von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und Bundesinnenminister Horst Seehofer initiiert. Beide Ministerien arbeiten zu diesem Thema eng zusammen und planen bis Frühjahr 2020 ein Maßnahmenpaket zu erarbeiten. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie bestehende Programme weiterentwickelt werden müssen.
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Gökay Sofuoğlu zu Gast beim Neujahresempfang im Schloss Bellevue
Am 9. Januar folgte der Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoğlu, der Einladung des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier zum alljährlichen Neujahresempfang im Schloss Bellevue. Nach dem Begrüßungsdefilee war es auf dem Empfang in entspannter Atmosphäre möglich, sich auszutauschen und über aktuelle Themen zu sprechen. Gökay Sofuoğlu traf dabei u.a. Familienministerin Franziska Giffey, Wirtschaftsminister Olaf Scholz, die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung a.D. Maria Böhmer und die aktuelle Integrationsbeauftragte Anette Widmann-Mauz sowie den SPD-Vorsitzenden Norbert Walter-Borjans.
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Alle Pressemitteilungen des Verbandes finden Sie hier.
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Ausstellung "Frankfurt am Main - Stadt der Vielfalt"
Am 31. Januar fand im Türkischen Kulturzentrum Frankfurt gemeinsam mit rund 50 Gästen die Ausstellung des "Frankfurt am Main - Stadt der Vielfalt"-Projekts der Türkischen Gemeinde Hessen (TG Hessen) statt. Im Rahmen des Projektes hatten Jugendliche von April bis Dezember 2019 an Foto-, Video- und Präsentationsworkshops teilgenommen und das Thema der Stadt Frankfurt und ihrer Vielfalt künstlerisch behandelt. Konkrete Ergebnisse der Workshops waren die ausgestellten Leinwände, Fotobücher, Kurzfilme und Fotos. Nach Übergabe der Zertifikate an die Jugendlichen durch die Projektbeauftragten Marina Arsangerieva und Ceren Narin (Uyar) präsentierten die Künstlerinnen und Künstler ihre Werke und gaben Einblicke in ihren Schaffungsprozess.
Im Vorfeld gaben sowohl der Vorsitzende der TG Hessen, Atila Karabörklü, als auch der Projektleiter M Esad Sahin und der ehrenamtliche Projektbegleiter, Tal Ha, kurze Grußworte, in denen auf die Wichtigkeit der Bestrebungen eingegangen wurde.
"Frankfurt am Main - Stadt der Vielfalt" wird gefördert durch das Projekt "MeinLand - Zeit für Zukunft" im Rahmen des Bundesprogramms "Kultur macht stark - Bündnisse für Bildung" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
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Botschafter*innen des Wandels – Entfalte dein Potenzial und hilf anderen dabei
Ausgehend vom neuen Standort Frankfurt am Main richtet sich das neue Projekt von Young Voice TGD, "Botschafter*innen des Wandels", an junge Menschen mit eigener oder familiärer Migrationsgeschichte, die als Botschafter*innen des Wandels im ersten Schritt ein (analog-digitales) Akademieprogramm mit den Schwerpunkten Empowerment/Diversity- & Digitalkompetenz durchlaufen. Im zweiten Schritt sollen die Botschafter*innen eigene digitale Formate (bspw. Podcasts, Kampagnen, App), die sowohl als Wissensspeicher und Austausch- und Vernetzungsplattform dienen als auch zur Interaktion anregen, kreieren. Im dritten Schritt soll der Transfer in die Fläche und vom Digitalen ins Analoge und vice versa stattfinden: hierbei wird versucht, den Schneeballeffekt des analogen Peer-to-Peer-Ansatzes auch ins Digitale zu übertragen und zu stärken. Den thematischen Rahmen bildet Rassismus in seiner Mehrdimensionalität.
Selbstwirksamkeit, das Errichten von Safe Spaces sowie das Schaffen von Anreizen, Teilnehmer*innen bei der Teilnahme und Gestaltung des gesellschaftlichen und politischen Diskurses zu ermutigen, sind wichtige Zielsetzungen des Projekts. Warum das Projekt weiterhin so wichtig ist und aus welchen Modulen und Teilen es sich zusammensetzt, könnt ihr gerne bald auf unserer Website nachlesen.
Das Projekt "Botschafter*innen des Wandels" wird gefördert im Programm "Zusammenhalt durch Teilhabe" des Bundesministerium des Innern.
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Wir sind umgezogen! Zum Jahresbeginn haben wir die Hauptstadt verlassen und sind mit unserer Geschäftsstelle nach Frankfurt am Main gezogen! Wir haben ein tolles neues Projekt und ein neues Team!
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Eine aktuelle Übersicht über die Mitglieder unseres Verbandes erhalten Sie hier.
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Eingeschränkte Erreichbarkeit wegen der Corona-Krise
Aus gegebenem Anlass arbeiten die Mitarbeiter*innen der Geschäftsstelle der Türkischen Gemeinde in Deutschland weitgehend aus dem Homeoffice. Deshalb sind telefonische Erreichbarkeiten über die Kontaktnummern der TGD nicht immer gewährleistet. Kontaktieren Sie uns deshalb am besten schriftlich per Mail - so sind wir derzeit am besten zu erreichen! Alle Kontaktadressen finden Sie auf unserer Homepage.
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Unser Beitrag gegen gesellschaftliche Polarisierung
Das Projekt „Muslimische Vielfalt im Gespräch“ zielt darauf ab, die homogenisierenden und rassistischen gesellschaftlich fest verankerten Bilder von „dem“ Islam bzw. „den“ Muslimen durch Begegnung aufzulösen.
Die TGD möchte mit diesem Projekt ein Zeichen gegen antimuslimischen Rassismus setzen, der alle angreift, die antimuslimische Ausschlüsse erfahren - jenseits von Herkunft und tatsächlichen Religionszugehörigkeiten. Das Kernstück bildet die partizipative Entwicklung eines völlig neuen Debatten- und Beteiligungsformats für junge Erwachsene. Darin erhalten sie die Möglichkeit, einen solidarischen und produktiven Umgang mit Fremdzuschreibungen zu finden. Auf Grundlage einer zu entwickelnden Kommunikationsstrategie kann dann ein Austausch mit wirkmächtigen Akteuren aus Politik und Medien stattfinden.
Der erste Schritt wird sein, jungen Erwachsenen zu noch mehr Gehör in den öffentlichen Diskursen zu verhelfen. Wie das geschieht bestimmt Ihr! Gemeinsam mit Euch möchten wir auf unserer ersten Open Space Veranstaltung vom 16.–18-10. in Berlin den Ablauf des Projektes entwerfen. Das heißt: Ihr seid wichtig, Eure Themen und Eure Energie ist gefragt!
Ansprechpartner*innen für das Projekt sind Amir Alexander Fahim & Sevinç Kuzuoğlu. Besucht unsere detaillierte Projektbeschreibung und bleibt informiert!
Das Projekt „Muslimische Vielfalt im Gespräch“ ist auf fünf Jahre angelegt und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“
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Praxisbericht im Patenschaftsprojekt erschienen
Im Patenschaftsprojekt der TGD „Gemeinsam. Schaffen.“ im Bundesprogramm „Menschen stärken Menschen“ ist die Online-Broschüre „Gemeinsam Schaffen - Teilhabe durch Patenschaften: Praxisbericht aus der Perspektive von Migrant*innenorganisationen“ erschienen. Darin kommen Menschen zu Wort, die sich haupt- oder ehrenamtlich aktiv für Geflüchtete und bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche einsetzen, sowie die Mentees, die allesamt gesamtgesellschaftlich und menschlich Großartiges leisten. Viel Spaß beim Lesen dieser Held*innengeschichten!
Hier finden Sie den Praxisbericht als PDF.
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Infos zum Förderprogramm MeinLand – Zeit für Zukunft
Bis zum 30. April 2020 können Sie Fördermittel für die Jahre 2021 und 2022 bei dem TGD-Programm „MeinLand – Zeit für Zukunft“ beantragen. Unser Programmfilm zeigt Ihnen, was alles möglich ist. Bewerben Sie sich mit Ihrem Projekt, wenn Sie Schreib-, Foto-, Audio-, Medienwerkstätten und Ausstellungen entwickeln und mit 12- bis 18-jährigen bildungsbenachteiligten Jugendlichen außerschulisch realisieren möchten.
Weitere Informationen finden Sie auf www.meinland.info.
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Teilnehmer*innen der Mein-Land Fachveranstaltung in der Werkstatt der Kulturen am 11. 10. 2019. Foto: TGD/Hüseyin Işlek.
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Eine Übersicht der Projekte unseres Verbandes finden Sie hier.
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Bildungsprämie des Bundesbildungsministeriums
Erwerbstätige mit geringem Einkommen können durch die Bildungsprämie finanzielle Unterstützung bei ihrer beruflichen Weiterbildung erhalten. Der Staat übernimmt 50 % der Veranstaltungsgebühren, bis zu 500 Euro. Machen Sie den Vorab-Check: www.bildungspraemie.info/vorabcheck. Weitere Informationen finden Sie unter www.bildungspraemie.info und www.facebook.com/bildungspraemie.
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