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Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch

Ausblick 2019

Da ist es doch glatt schon wieder so weit. Ein weiteres Jahr neigt sich dem Ende zu. Ich habe fleißig an der Geschichte von June, Sam und Sky geschrieben, das vermutlich mit dem Titel "Airwitch - Liebe zwischen Himmel und Erde" in 2019 das Licht der Welt erblicken wird. Mit 56.000 Wörtern ist die Geschichte schon weit gediehen. Um euch etwas auf die Story einzustimmen, bekommt ihr hier exclusiv ein kleines Kapitel - unlektoriert und in der Rohfassung. Eventuell mit Fehlern, bisher noch von niemandem gelesen - außer meinem Mann, ob er die Stelle für geeignet hält.
Ich hoffe, dass sie euch ebenso gut gefällt und amüsiert, wie mich und ihr Sam, Sky und June genauso mögen werdet, wie Finn und Emily.
In diesem Sinne wünsche ich Euch und Euren Familien schöne Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Kapitel 15

»June, kommst du mal?« June arbeitete gerade an ihrem Aufsatz, als ihr Onkel nach ihr rief. Irgendwas in seiner Stimme klang merkwürdig. June rannte die Stufen der Treppe ins Untergeschoss. Die Haustür war offen, doch Mary und Matt standen so, dass June nicht sehen konnte, wer ihr Besucher war. Erst als sie einen Schritt beiseitetraten, fiel ihr Blick auf ihren Gast. Vor der Tür stand ein kleines Wichtelmännchen mit einer roten Zipfelmütze. June dachte erst, jemand hätte eines der Männchen aus dem Nachbargarten geklaut und als Scherz vor ihre Tür gestellt. Doch dann bewegte es sich auf einmal und begann zu sprechen:
»Persönliches Telegramm für June Elair!« June hätte fast einen Satz nach hinten gemacht. Es lebte!
»Ich bin June Elair.«
»Zur Identifizierung benötige ich Ihren rechten Daumenabdruck!« Das Männchen holte einen Scanner hervor, auf den June ihren Daumen legen musste. Das Gerät piepste dreimal, dann verkündete es »Identifizierung bestätigt!« »Hallo June Elair, mein Name ist Frederik, schön dich kennenzulernen! Können wir unter vier Augen reden?«
»Ähm ja, natürlich. Freut mich dich auch kennenzulernen, Frederik«, stammelte June in abgehackten Wörtern, noch nicht ganz sicher, ob sie träumte oder nicht. »Hier entlang, bitte.« June führte den Wichtelmann in ihr Zimmer und schloss die Tür hinter ihnen.
»Normalerweise überbringe ich andere Nachrichten.« Er ging weiter ins Zimmer und sah sich um. June hatte das Gefühl, als würde sie träumen. Ungläubig beäugte June den kleinen Kerl. »Ich habe noch nie einer Neuhexe eine Einladung überstellt. Aber das hier ist wohl für uns beide eine außergewöhnliche Situation. Ich darf Ihnen also mitteilen, dass sie in Kürze die Initiation erhalten werden.«
June musste schlucken. »Das klingt irgendwie schmerzhaft!«
Der kleine Mann begann so laut und herzhaft zu lachen, dass June erschrak. Das hatte sie nicht erwartet.
»Das ist das Urkomischste, das ich jemals gehört habe!«
June kam sich jetzt irgendwie blöd vor. Sie hatte keine Ahnung, von diesem ganzen Initiationszeug und  überhaupt diesem ganzen magischen Hexenkram. Woher sollte sie also wissen, was eine Initiation war.
»Hey, das ist unfair. Schon vergessen? Ich bin eine Neuhexe. Und in meinem Fall bedeutet dies, dass ich ein unbeschriebenes Blatt Papier bin und wirklich neu in diesem Gewerbe und nicht die geringste Ahnung von irgendetwas habe!«
»Entschuldige, stimmt.« Er räusperte und sammelte sich. »Aber du brauchst keine Angst zu haben. Zu allererst habe ich hier die offizielle Einladung von Aimes und dem Rat der magischen Wesen.« Er überreichte ihr einen weißen Briefumschlag, der mit einem roten Wachssiegel verschlossen war und auf dem in feinsäuberlich geschriebenen Großbuchstaben ihr Name stand:  June Elair.
»Wer ist Aimes?«, fragte June dazwischen.
»Er ist das Oberhaupt der magischen Gemeinde und normalerweise übernimmt er die Einladungen persönlich, doch er ist im Moment unabkömmlich.« June brach das Siegel, um den Brief zu lesen. »Du kannst den Brief später lesen!«, ermahnte er June und mehr zu sich selbst gewandt nuschelte er: »Hier ist ja doch mehr zu tun, als ich dachte!« Er hatte einen Finger an den Mund gelegt und überlegte, wie er weiter vor ging. Da das länger dauern würde, setzte June sich auf ihr Bett und hörte aufmerksam zu. »Also schön, von vorne. Aimes sitzt dem Rat vor, dem alle magischen Wesen angehören. Sie alle senden einen Abgesandten ihrer Spezies in den Rat. Außer den Lufthexen, wie du eine bist, gibt es da noch die Erdhexen, die Mondhexen und die Sonnenhexen. Dabei fällt mir ein. Bist du zufälligerweise mit einem John Elair verwandt?«
»Nein, den kenne ich nicht!«
»Na schön. Mit ihrer Volljährigkeit werdet ihr Hexen Mitglieder.« Der Wichtelmann sah sie an. »Naja, oder manchmal eben später. Dazu wird es eine Initiation geben. Bei dem Ritual wirst du deine Kräfte der Göttin Fair demonstrieren müssen und einen Schwur leisten, die magische Gemeinde zu schützen und zu verteidigen.«
»Moment, noch mal zurück bitte zu der Demonstration der Kräfte! Sie meinen, ich soll ihr zeigen, wie ich fliegen kann?«
Das Männchen war sichtlich genervt, von der erneuten Unterbrechung.
»Nein, nicht fliegen, so was kann jede Lufthexe. Doch du hast auch eine einzigartige Hexenkraft. Diese sollst du ihr bei der Initiation demonstrieren!«, erklärte der Wichtel.
»Aber ich habe keine Ahnung, was ich noch für Fähigkeiten besitze. Ich habe ehrlich gesagt auch keine Vorstellung davon, wie meine Kräfte funktionieren, wie ich sie aktiviere oder ob ich wirklich fliegen kann?«
»Oh ja, Lufthexen können fliegen. Daran gibt es keinen Zweifel.«
»Und brauche ich dazu einen Besen?«
»Nein, keinen Besen. Ein Zweig von einem Baum tuts auch.«
»Okay, aber wie muss ich es anstellen?«
»Vielleicht fragst du einfach mal eine andere Hexe!«, schlug der Wichtelmann vor.
»Und wo finde ich andere Hexen? Ist ja nicht so, als würde man das in den Steckbrief in Facebook schreiben!«
»Was ist Facebook?«, fragte nun der kleine Wichtel verwirrt.
»Ist nicht so wichtig. Bitte fahren Sie fort.« June versuchte, sich zu beruhigen, um noch so viel wie möglich über das Hexensein herauszufinden.
»Wenn Sie die Initiation erfolgreich absolviert haben, werden sie ihr Grimoire, sowie ein Stück Kreide und eine Feder erhalten. Das Grimoire, das ist dein Hexenbuch!«
»Das hätte ich jetzt ausnahmsweise auch mal gewusst!« June erhielt einen bösen Blick, weil sie ihn schon wieder unterbrochen hatte. »Tschuldigung. Ab jetzt.« Sie presste ihre Lippen zusammen und zog mit ihren Fingern wie an einem Reißverschluss quer darüber.
»Die Feder symbolisiert Ihr Element: Die Luft.«
»Und was soll ich mit einem Stückchen Kreide?« Mit so was schrieben ihre Lehrer an die Tafel. Aber wofür brauchte eine Hexe so etwas? Der Gnom schnaufte einmal tief durch. Er resignierte wohl vor Junes vielen Fragen.
»Damit zeichnest du dir ein Portal auf. Mit diesem Zugang kannst du zu einem Ort mit ebenfalls einem Portal springen. Sehr praktisch! Und das war es dann auch für mich. Sie haben alles um eine Hexe zu werden und wir sehen uns dann bei ihrer Initiation. Ich wünsche Ihnen viel Glück für ihren weiteren Hexenweg.«
»Moment! Das wars? Das war alles, was Sie mir mitteilen?«
»Ja, zu mehr bin ich nicht befugt!« Dann packte er ein Stückchen Kreide aus und begann damit ein merkwürdiges Symbol auf den Boden in ihrem Zimmer  zu malen.
»Aber ich habe noch tausend Fragen!« Er ignoriert sie und stellte sich inmitten der sich überlappenden Kreise, die er aufgezeichnet hatte.
»Du wirst das schon machen! Wir glauben an dich und du solltest an deine Magie glauben.« Dann zwinkerte er ihr zu und verschwand und mit ihm auch die Kreidezeichnung.
June schwirrte der Kopf. Sie wusste noch nicht so genau, ob sie froh darüber war, dass es jetzt offiziell war, dass sie eine Hexe ist. Oder vor lauter Panik davon laufen sollte, weil sie vor irgendeiner Göttin ihre Fähigkeiten präsentieren sollte, von denen sie bis vor kurzem nicht mal wusste, dass sie sie hatte. Bzw. irgendwelche Fähigkeiten, von denen sie offensichtlich noch keine Ahnung hatte, dass sie sie besaß, demonstrieren sollte.
Sie musste definitiv nochmal üben. Und zwar irgendwo, wo nichts kaputt gehen konnte.
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