Was für ein Jahr, liebe Leserinnen und Leser,
liegt da hinter und vor uns!?
Von Bewertungen und Erwartungen handelt diese Jahresend-Ausgabe des Digitale Notizen-Newsletters, die ich mit einem großen Dankeschön für Ihre Aufmerksamkeit beginne. Es freut mich, dass Sie seit mittlerweile vier Jahren hier mitlesen und mir beim Nachdenken zuschauen.
Und manchmal werden Sie darüberhinaus sogar selber aktiv. So haben einige von Ihnen zum Beispiel im vergangenen Monat an dieser kleine Umfrage teilgenommen. Auch dafür vielen Dank.
Mein Buch des Jahres: Aus der Bücherperspektive war 2018 ein spannendes Jahr für mich. Sowohl "Das Pragmatismus-Prinzip" als auch die "Gebrauchsanweisung für das Internet" sind erschienen. Am liebsten gelesen habe ich aber ein Buch, das schon etwas älter ist. "Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede" von Haruki Murakami ist mein Buchtipp des Jahres - als Läufer aber auch als Mensch, der vom Laufen etwas für Medien lernen will. (Und Rolands großartiges Buch "So sterben wir" habe ich ja schon im Oktober-Newsletter vorgestellt). Meine Lieblings-Website: Ich mag diejenigen Seiten, die wirklich noch im offenen Web und nicht in eingemauerten Gärten wachsen. Meine App des Jahres: Ich mag die Idee von Stoop - eine Art RSS-Reader für Newsletter. Meine Lieblingskonferenz: Nicht nur weil ich selber in dem tollen Theater in Münster über den Shruggie sprechen durfte, war die TEDx Münster im November meine Konferenz des Jahres. Ich habe dort tolle Vorträge gehört und werde diese sicher hier verlinken, sobald sie online stehen. Mein Vorsatz 2019: Weil ich es gerade gebloggt habe: ins Handy starren! - aber eigentlich: Weniger mehr
Ein anderer Vorsatz könnte auch lauten: besseres Erwartungsmanagement zu betreiben. Ich mag den Begriff und glaube, dass er uns helfen kann, gelassener zu werden. Warum ich das glaube, steht weiter unten und unter erwartungs-management.de
Was wir wissen:
... der meistgeklickte Link der November-Ausgabe war der Hinweis auf die Jahresumfrage 2018. Aufs ganze Jahr gesehen war der Link auf den Januar-Post "Anleitung zum Unkreativsein" übrigens am häufigsten geklickt.
... dass Neuland überholt ist. Die Kanzlerin spricht jetzt von "noch nicht durchschrittenem Terrain" - wer es durchschreiten möchte, kann das mit Hilfe der Gebrauchsanweisung für das Internet tun, über die Alexander Karl urteilt, sie sei "ein guter Startpunkt für all jene, die eine Übersicht über einen der wichtigsten Orte der Gegenwart erhalten wollen und um mit einem wissenderen Gefühl die Weiten des Internets zu entdecken."
... wer RAF Camora ist. Der Rapper ist jetzt zum dritten Mal in Folge der am häufigsten gestreamte Künstler auf Spotify - und niemand in meinem Umfeld kennt ihn.
So wie man keinen Witz erzählen sollte, dessen Pointe man nicht kennt, sollte man auch kein Gespräch, keine Beziehung und keinen Job beginnen, ohne sich vorher über die Erwartungen klar zu werden. Und auch ein neues Jahr beginnt man am besten, indem man Erwartungsmanagement in eigener Sache betreibt. (Foto: unsplash)
Das ablaufende Jahr war für mich (aufgrund der ¯\_(ツ)_/¯ Veröffentlichung) geprägt von Gesprächen darüber wie wir mit dem Unbekannten und Neuen umgehen. Dabei habe ich festgestellt, dass wir häufig zuerst auf das schauen, was kommt und weniger auf das, was wir schon mitbringen: Unsere Erwartungen und Prägungen bestimmen auf erstaunliche Weise was wir von dem Unbekannten und Neuen halten. Um diesen gedrehten Blick auf das vermeintlich Fremde zu dokumentieren habe ich die Domain erwartungs-management.de registriert (und auf den ganzen Blog-Text gelenkt). Denn mir scheint, dass ein sinnvolles Erwartungsmanagement dazu angetan ist, Zufriedenheit, Selbstwirksamkeit und vielleicht sogar Hoffnung zu steigern.