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ETH Zürich | Institut für Landschaftsarchitektur | Professur Günther Vogt

Newsletter #13 Januar 2019

Professur Günther Vogt


 

Rückblick Herbstsemester 2018

Studio Meili Vogt Conzett Alpiner Park: Landschaftsräume, Kunstbauten, Architektur

Fast hundert Jahre nach der Gründung des Schweizerischen Nationalparks ermöglichte die Revision des Natur- und Heimatschutzgesetzes 2007 die Entstehung weiterer Naturpärke in der Schweiz. Bei der Errichtung solcher neuen Pärke werden seit Jahren die Auswirkungen auf die Bewohnerinnen und Bewohner der betroffenen Gebiete kontrovers diskutiert. So scheiterten ambitionierte Ideen wie der Parc Adula (2017) und der Parco Nazionale del Locarnese (2018) am Widerstand der Bevölkerung in den betroffenen Gemeinden – die Angst über einen fremdbestimmten Umgang mit dem eigenen Lebensraum ist hier als einer der Hauptgründe der Ablehnung zu nennen. Als Instrument zur überregionalen, gemeinde-, kantons- und länderübergreifenden Zusammenarbeit sehen wir in der Idee eines Parks nach wie vor ein grosses Potential. Anhand von sechs alpinen Regionen (Weisstannnental, Mont-Blanc Massiv, Walliser Südflanke, Puschlav, Bergell und Innerschweiz) untersuchten die Studierenden im letzten Semester die Schaffung neuer alpiner Parks. Deren Konzepte wurden dabei frei von den bestehenden Parkkategorien gedacht. Vielmehr wurde versucht, mit Hilfe des Park-Begriffes Landschaft, Bebauungsstruktur, Gewerbe, Landwirtschaft und Kultur zu einem Lebensraum mit langfristigem Potential zu verweben. 
 
Die entstandenen Arbeiten wurden in einer Broschüre zusammengefasst. Diese kann beim Lehrstuhl bezogen werden.
Kontakt: Thomas Kissling kissling@arch.ethz.ch.

Das Semester «Alpiner Park» bildet das letzte Semester des Studios Meili Vogt Conzett. Zur Abschiedsvorlesung von Marcel Meili, die im Rahmen der Veranstaltung «Infrastrukturen sind die Architekturen der Berge – Zusammen Infrastruktur entwerfen?» stattfindet, sind sie alle herzlich eingeladen
(26.02.2019, 17:15 – 19:00 Uhr, HG F30).

Link zur Veranstaltung:
https://www.arch.ethz.ch/news-und-veranstaltungen/veranstaltungen/details.infrastrukturen-sind-die-architekturen-der-berge-zusammen-infrastruktur-entwerfen.43702.html

links: Analyse Bergell: Kultur – Landschaft – Park,
Anna Clocchiatti, Lukas Erdin, Lukas Stadelmann, Florence Zumbühl © Studio Meili Vogt Conzett, ETH Zürich

rechts: La baraque de rawyl, Angela Stadelmann © Studio Meili Vogt Conzett, ETH Zürich
Drei Interventionen an der Strasse, Lukas Stadelmann © Studio Meili Vogt Conzett, ETH Zürich

Pairi-daeza Kopenhagen

Im vergangenen Herbstsemester befasste sich das Wahlfach «Pairi-daeza» mit dem Entwurf eines metropolitanen Parks in Kopenhagen. Anhand eines Grünkorridors, der im Zuge des ikonischen Fingerplans 1947 entstanden ist, fragen wir nach dem Inhalt und der Form einer neuartigen Landschaft, welche die unterschiedlichen Nutzungsansprüche von Freizeit, Erholung, Naturschutz, Landwirtschaft, Hochwasserprävention und Verkehrsinfrastruktur zu vereinen vermag. Bis Mitte Februar werden die Projekte von Studierenden in Wahlfacharbeiten weiter vertieft und ausgearbeitet.

GIS-Analysen von Alexandre Lebet © Alexandre Lebet, Professur Günther Vogt, ETH Zürich

Ausblick Frühjahrssemester 2019

Entwurf Marseille – The Alps as Common Ground

Die Entwurfssemester der Professur Vogt kreisen um den Alpenbogen der These folgend, dass dieser als urbaner Common Ground gelesen werden kann. Jedes Semester stellt sich die Aufgabe der Verifizierung dieser These, indem wir auf eine Metropolitanregion fokussieren und nach deren spezifischem Bezug zum alpinen Raum fragen.

Nach Milano, Lyon, Ljubljana und München beschäftigen wir uns im kommenden Frühlingssemester mit dem urbanen Territorium von Marseille. Die Metropolitanregion liegt östlich des Rhonedeltas in einer Senke, umringt von schroffen Gebirgszügen und der Mittelmeerküste. Durch das Aufeinandertreffen dieser ambivalenten Kulturlandschaften nimmt die zweitgrösste Stadt Frankreichs eine nationale Sonderstellung ein, nicht zuletzt als wichtiges Zentrum für die Einwanderung und den Handel.

Die Aufgabe des Semesters besteht in der Auslotung der Bedeutung und Nutzung dieser maritim und alpin geprägten Landschaft im Spannungsfeld zwischen Extensivierung und Intensivierung mit dem Ziel, eine produktive Beziehung mit der Metropolitanregion Marseille neu zu denken.

Wir verstehen den Entwurf nicht als Endprodukt, sondern als Prozess. In einem ersten Schritt untersuchen wir die grossmassstäblichen Beziehungen Marseilles. Auf einem zweitägigen Field Trip ergänzen wir den analytischen Blick mit einer persönlichen Sicht auf den Ort. Daraus entwickeln die Studierenden ein individuelles Programm als Grundlage für ihren Entwurf. Die vorgeschlagenen Eingriffe können zwischen städtebaulichen und landschaftlichen Szenarien sowie konkreten architektonischen Vorschlägen variieren.

Entwurf Professur Günther Vogt
Entwurf V-IX (052-1144-19L) 14KP
Die Reise nach Marseille findet am Wochenende vom 08. – 10.03.2019 statt.
Der Unkostenbeitrag beträgt 200 CHF.
Kontakt: David Jung jung@arch.ethz.ch, Ursin Huonder huonder@arch.ethz.ch 

Bei Calanques de Marseille, Cap Croisette, Blickrichtung Ost gegen Festland, Walter Mittelholzer, 1934, Bildquelle: E-Pics

Territorium der Stadt Marseille 

Die Wahlfachreihe «Territorium der Stadt: Landschaft als Ressource» befasst sich mit aktuellen Transformationsprozessen metropolitaner Landschaften in Europa und führt in das landschaftsarchitektonische Entwerfen auf unterschiedlichen Massstäben ein. 

Im Frühlingssemester 2019 findet das Wahlfach in Marseille, der zweitgrössten Stadt Frankreichs, statt. Mit kritischem Blick auf die wachsende Metropolitanregion «Aix-Marseille-Provence», die sich über ein weites Territorium von der Camargue im Westen, der Côte d’Azur im Osten und der Haute-Provence im Norden erstreckt und durch eine raue Topografie, komplexe Hydrologie, grossflächige Industrieanlagen und eine heterogene Stadtstruktur geprägt ist, suchen wir nach Konzepten und Strategien für die metropolitane Landschaft zwischen Alpenbogen und Mittelmeerküste.

Hinweis: Der Kurs ist bereits ausgebucht!

Wahlfach (052-0718-19L – 2 KP) und mögliche Wahlfacharbeit (063-0630-18A – 6 KP)
oder Vertiefungsarbeit NSL (063-0702-00L – 4KP).
Die Reise nach Marseille findet am Wochenende vom 08. – 10.03.2019 statt.
Der Unkostenbeitrag beträgt CHF 200.
Kontakt: Daia Stutz
stutz@arch.ethz.chAmalia Bonsack bonsack@arch.ethz.ch

Blick über die Calanques in Richtung Marseille. Bildquelle: Schimonski, Flickr, 2011, CC BY-NC 2.0 (Wiki Commons)

Urban Food Marseille

Auf die metropolitanen Territorien rund um die Alpen wirken eine Vielzahl von Transformationsprozessen ein. Die Produktion, Verarbeitung, Distribution sowie der Konsum und die Entsorgung von Lebensmitteln gestalten die Beziehung zwischen Stadt und Hinterland immer wieder neu. Indem wir das Essen als Forschungsgegenstand betrachten, machen wir diese Transformationen sichtbar.
Beispielsweise wird im Hafen von Marseille immer weniger Fracht umgesetzt, trotz seiner Rolle als Frankreichs Haupthafen. Gleichzeitig steigt die Anzahl der Passagiere, die hier in einem Kreuzfahrtschiff ankommen. Wie begegnet Marseille diesen Umwälzungen? Widerspiegeln diese statistischen Werte die Deindustrialisierung von Marseilles Hinterland oder wird ein neuer Fokus auf den Tourismus gerichtet?
Inwiefern lässt sich die Stadtentwicklung durch eine Analyse der Bouillabaisse-Entstehung nachzeichnen, die aus Marseille stammt? Ist es überhaupt noch möglich, eine Küche, die hauptsächlich auf regionalen Zutaten basiert, für 800’000 Einwohnerinnen und Einwohner aufrechtzuerhalten? Im Wahlfach Urban Food verstehen wir das Essen als Indikator für einen ganzen Kulturraum.
Im diesjährigen Wahlfach, das als Blockwoche in Marseille und Zürich stattfindet, portraitieren wir Marseille mittels einer analytischen Arbeit in Gruppen, die in einen «Visual Reader» übersetzt wird. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, in einer zusätzlichen Blockwoche das Thema durch eine Wahlfach- oder Vertiefungsarbeit weiterzuführen. Die Wahlfach-Blockwoche enthält ein GIS-Modul und die zusätzliche Blockwoche ein Essayfilm-Modul.

Hinweis: Der Kurs ist bereits ausgebucht!

Urban Food Professur Günther Vogt
Wahlfach (052-0719-18 G – 2 KP), Wahlfacharbeit (6 KP), Vertiefungsarbeit (4KP).
Die Blockwoche für das Wahlfach, inklusive Reise nach Marseille, findet vom 28.01.2019 – 05.02.2019 statt.
Der Unkostenbeitrag beträgt 280 CHF.
Die Blockwoche für die Wahlfach- bzw. Vertiefungsarbeit findet vom 08. – 15.02.2019 statt.
Kontakt: Roland Shaw shaw@arch.ethz.ch

Markthändler, Noailles, Marseille © Elise Grandjean

Seminarreise Handwerk in Dänemark

Die Reise nach Dänemark schliesst sich denjenigen früherer Semester nach Südportugal, Ligurien und Hamburg an und widmet sich erneut dem Thema Handwerk. In einem Workshop bei der renommierten Ziegelei Petersen in Dänemark setzen wir uns praktisch mit dem Handwerk auseinander. Uns interessiert dabei insbesondere, woher die Rohstoffe für die Ziegel stammen und mit welchen Strategien Akteure in der Region die lokalen Handwerkstraditionen zukunftsfest machen. Diese Studienreise befasst sich auch mit der Geschichte der Ziegelbauweise in Dänemark. Insbesondere Kopenhagen verfügt über eine vielfältige Backsteinarchitektur, von Kirchen wie Jensen-Klingts Grundtvigskirche bis hin zu den Hafen-Industriebauten aus dem 18. Jahrhundert. Ausserdem befassen wir uns mit der dänischen Textilproduktion, die in den letzten Jahrzehnten einen Weltruf für umweltfreundliche Bearbeitungsprozesse erlangt hat. Bei einem Besuch und Workshop im Hauptquartier von Kvadrat, ein dänischer Hersteller hochwertiger Textilien, erfahren wir etwas über dessen Wurzeln in der Möbelproduktion.
 
Hinweis: Der Kurs ist bereits ausgebucht!
 
Seminarwoche Professur Günther Vogt
Datum: 18. – 23.03.2019
Kostenrahmen: C
Maximal 15 Teilnehmende
Kontakt: Roland Shaw shaw@arch.ethz.ch

Selbstgemachte Kolumba Backsteine vom Workshop FS2018 © Professur Günther Vogt, ETH Zürich

NSL II Kartografie des Entwerfens

Im Frühlingssemester wird zum zweiten Mal die Vorlesungsreihe «Kartografie des Entwerfens» als Kernfach im Master-Studiengang Architektur angeboten. Der Kurs beschäftigt sich mit Methoden, Werkzeugen und Prozessen des Entwerfens, die zwischen der ersten Auseinandersetzung mit dem Ort und der Kommunikation des Projekts zur Anwendung kommen. In aufeinander aufbauenden Vorlesungen und Übungen werden Grundlagen der Entwurfsarbeit besprochen und angewendet. Der Kurs soll es den Studierenden ermöglichen, ihr individuelles entwerferisches Methodenset zu erweitern und damit die Bearbeitung, Kartierung und Kommunikation von Entwurfsaufgaben zu inspirieren.

Der Arbeitsplatz als Tatort © Vogt Landschaftsarchitekten AG
Die Vorlesungen finden jeweils am Donnerstag um 08:00 Uhr im HIL E3 statt.

21.02.2019 – Haltung (Einführungsvorlesung)
28.02.2019 – untersuchen und archivieren
07.03.2019 – programmieren und proklamieren
14.03.2019 – entwickeln und debattieren
28.03.2019 – Typen des Freiraums
04.04.2019 – Geologie der Stadt
11.04.2019 – Vegetation der Stadt
18.05.2019 – Ökologie der Stadtlandschaft
02.05.2019 – modellieren und messen
09.05.2019 – formulieren und postulieren
16.05.2019 – Position (Abschlussvorlesung)
Keine Lehrveranstaltung am 21.03.2019 (Seminarwoche), 25.04.2019 (Osterferien) sowie 23.05.2019 und 30.05.2019.

Summer School Möbelbau:
Ein Stuhl für die Landschaft

In einem zweiwöchigen Workshop entwerfen und bauen wir auf dem Campusgelände der Vitra in Weil am Rhein je einen Stuhl für die Landschaft. Den Ausgangspunkt für die Entwicklung der Möbel bildet ein gemeinsamer Spaziergang in der vielfältigen Umgebung des Dreiländerecks. Mit der Wahl eines konkreten Ortes bestimmen wir die Bedingungen für den zu entwerfenden Stuhl, der anschliessend in direkter Auseinandersetzung mit konstruktiven Anforderungen und den Absichten für eine spezifische Nutzung entwickelt wird. Die Umsetzung der Entwürfe findet in der Werkstatt oder direkt in der (urbanen) Landschaft statt, wo sie abschliessend auch präsentiert und diskutiert werden. Wir nähern uns der Aufgabe explizit über einen experimentellen entwerferischen Zugang. Die Materialien und ihre Verarbeitungs- und Verbindungstechniken werden eingeführt und die Konstruktion der Möbel praktisch unterstützt.
 
Der Arbeitsprozess ist mit einem umfassenden Exkursionsprogramm verknüpft: Auf dem Vitra Campus besichtigen wir das Schaudepot sowie Produktion und Testcenter, zusätzlich treten landschaftsarchitektonische Erkundungen der Region Basel in Beziehung zur Aufgabenstellung. Durch die Unterbringung vor Ort, gemeinsame Mittagessen sowie die durchgehende Arbeitspraxis wird die Summer School zu einem intensiven Erlebnis.

Summer School 2018 «Jay on the Railway Tracks» von Lukas Studer © Professur Günther Vogt, ETH Zürich

Publikationen 

Urbane Qualitäten. Ein Handbuch am Beispiel der Metropolitanregion Zürich

Neu als Open-Acess-Datei verfügbar

Unsere Siedlungsgebiete haben sich grundlegend verändert. Neue funktionale Netzwerke und räumliche Konstellationen überlagern, durchdringen und ersetzen bestehende Lebensrealitäten. Anhand von sechs Begriffen – Zentralität, Diversität, Interaktion, Zugänglichkeit, Adaptierbarkeit und Aneignung – hilft das Buch, Qualitäten und Defizite in den neuen urbanen Gebieten festzustellen. Als praxisorientiertes Arbeitsinstrument, entstanden im Rahmen des Forschungsprojektes NFP 65, richtet es sich an Planerinnen, Architekten und Studierende.

Die Publikation kann unter folgendem Link heruntergeladen werden:
https://www.research-collection.ethz.ch/handle/20.500.11850/119976

Link zum Forschungsprojekt der Professur Günther Vogt: https://vogt.arch.ethz.ch/forschungsthema/urbane-potentiale-und-strategien-in-metropolitanen-territorien-am-beispiel-des-metropolitanraums-zuerich/

Dokumentation Summer School 2018: Möbelbau Ein Stuhl für die Landschaft

In der zweiwöchigen Summer School entwarfen und bauten zwölf Studierende auf dem Vitra Design Museum Campus in Weil am Rhein Stühle für die Landschaft. Die entstandenen Arbeiten wurden in einer Broschüre dokumentiert. Diese kann beim Lehrstuhl bezogen werden.

Kontakt: Thomas Kissling kissling@arch.ethz.ch.

Dokumentation Summer School 2018 © Professur Günther Vogt, ETH Zürich

Neues aus der Küche

Weihnachtsessen 
2018

Das Menu des Weihnachtessens der Professur Günther Vogt bestand 2018 aus folgenden Gängen, die allesamt selber zubereitet wurden:

Vitello tonnato & Bruschetta con pomodori
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Soupe aux épinards, amandes et truffes noires
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Insalata di polpo e patate & Parmigiana di Melanzane
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Tarte meringuée au citron

«Das allerletzte Stück»

«Das allerletzte Stück» © Roland Shaw
Copyright © 2019 ETH Zürich, Prof. Günther Vogt, All rights reserved.


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