PENSIONSKASSEN |
Phoenix in der Asche
Aerne hat mit der Sammelstiftung Phoenix aber auch eine Vorsorgeeinrichtung unter anderem für kleine und mittlere Betriebe initiiert, die seit 2013 operativ tätig ist. Offenbar hat er seine Rollen als Geschäftsmann und bei der Phoenix in fragwürdiger Weise vermischt. Denn die Aufsicht beanstandet eine Vielzahl von Mängeln. Laut internen Dokumenten wurden Interessen unzureichend offengelegt, Geschäfte der Stiftung mit Unternehmen, die mit Aerne verbunden sind, sollen Verluste verursacht haben. Zudem weist der Vorsorgepool «Solid» einen alarmierend tiefen Deckungsgrad von 76,4 Prozent aus.
Die kantonale Aufsicht reagierte und setzte mit dem Stiftungsrat das oberste Organ ab. Nun tobt ein Kampf um die Kontrolle der Phoenix. Gemäss einem Gerichtsbeschluss kann der Stiftungsrat in diesen Tagen die Leitung wieder übernehmen. Dagegen wehrt sich die eidgenössische Oberaufsicht Berufliche Vorsorge mit einer Beschwerde, die sie kürzlich beim Bundesgericht eingereicht hat. Die Aufsichtsstellen äussern sich nicht zum laufenden Verfahren.
«Der Fall der Pensionskasse Phoenix zeigt exemplarisch, zu welchen Missständen es bei Sammeleinrichtungen kommen kann», sagt Urban Hodel, Geschäftsleiter des PK-Netzes, das Arbeitnehmende in der zweiten Säule vertritt. Die Aufsicht habe zu wenig Möglichkeiten einzugreifen. «Das macht es schwierig, Interessenkonflikte zu unterbinden, mit erheblichen Risiken für die Versicherten.» Klartext spricht der erfahrene Pensionskassenexperte und Rechtsanwalt Martin Hubatka, der den Fall kennt: «Die Sammelstiftung Phoenix muss so rasch wie möglich liquidiert werden», sagt er.
KAPITALANLAGEN |
UBS PK-Performance Februar 2019
- Nachdem die Finanzmärkte im Februar den Aufwärtstrend fortsetzten, ist die kumulierte Performance der Pensionskassen wieder auf dem Niveau von vor den Kursstürzen Ende 2018.
- Die Pensionskassen in unserem Sample erzielten im Februar eine durchschnittliche Performance von 1,23% und seit Jahresbeginn 4,35% nach Gebühren.
- Die kleinen Pensionskassen mit weniger als CHF 300 Mio. verwalteten Vermögen schnitten am besten ab mit 1,33%, gefolgt von den mittleren mit verwalteten Vermögen zwischen CHF 300 Mio. und CHF 1 Mrd. mit 1,29%. Die grossen Vorsorgewerke mit mehr als CHF 1 Mrd. liegen mit 1,05% auf dem dritten Platz.
NZZ: Hypotheken sind günstiger denn je
Dass gleich eine Reihe von Anbietern Richtsätze für zehnjährige Hypotheken von 1% oder darunter publiziert, habe es so noch nicht gegeben, sagt Florian Schubiger von Vermögenspartner zur NZZ. Unter den günstigsten Anbietern finden sich neben Banken auch verschiedene Pensionskassen und Versicherungen, wie der Vergleich von Vermögenspartner zeigt. Das heizt den Wettbewerb unter den Marktteilnehmern an.
Von einem Zwischenhoch vor fünf Monaten ist der durchschnittliche Richtsatz für zehnjährige Hypotheken stetig gesunken. Damals hatte er fast bei 1,7% gelegen, nun beträgt er nur noch 1,3%. Etwa halb so stark ist dieser Wert im gleichen Zeitraum bei den fünfjährigen Laufzeiten gesunken, nämlich von 1,18% auf 0,98%. Hier weist beispielsweise die St. Galler Pensionskasse einen Richtsatz von 0,61% aus, gleich mehrere Anbieter verlangen 0,68%. (…)
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tut sich derweil schwer damit, in dieser Gemengelage die Zinsen zu erhöhen. In den vergangenen Monaten sind die Zinsen für Schweizer Staatsobligationen massiv gesunken. Zehnjährige Schweizer Staatspapiere brachten am 12.3.19 eine Rendite von –0,36%, am 8. März war sie sogar bis auf –0,38% gesunken. Am 10. Oktober vergangenen Jahres hatte die Rendite auf einem vorübergehenden Hoch 0,17% betragen.
Die Chancen, dass sich die Hypothekarzinsen noch eine Weile auf einem ähnlich tiefen Niveau bewegen wie in den vergangenen Monaten, sind vor diesem Hintergrund recht hoch. Allerdings besteht für Immobilienkäufer die Gefahr, dass die Liegenschaftenpreise durch die ultratiefen Zinsen erneut angeheizt werden.
SNB-Bilanz, Negativzinsen und Pensionskassen
"Zwar schoben die Pensionskassen in den Jahren 2015 bis 2017 durchschnittlich 5,5 Prozent des gesamten Sparvermögens von über 900 Milliarden Franken in der Form von flüssigen Mitteln vor sich her, was einer stolzen Summe von mindestens 50 Milliarden Franken entspricht. Und es ist kein Geheimnis, dass sich die Banken für die Verwahrung dieser Gelder schadlos hielten, indem sie den Vorsorgeeinrichtungen den Negativzins in Rechnung stellten.
Doch daraus ergibt sich erst ein Betrag von 375 Millionen oder vielleicht auch 400 Millionen Franken, also bei weitem nicht die zwei Milliarden Franken, die Rechsteiner und Kuprecht für die Kassen nun einfordern. Ein Grossteil der Lasten berappen hiesige Grossunternehmen, welche die Dividendeneinnahmen aus ihren ausländischen Tochtergesellschaften nicht im Ausland reinvestieren, sondern in die Heimwährung zurückführen. Auch reiche Privatpersonen werden zur Kasse gebeten, wenn sie bei ihrer Bank mehr als fünf oder zehn Millionen Franken in bar halten."
Luzerner Zeitung / Jahresergebnis SNB
Gulf producers cannot ignore Norway’s
retreat on oil
The fund will divest only from pure exploration and production (E&P) plays, retaining integrated stocks in the likes of ExxonMobil, BP and Shell. Of its 341 oil-related stocks, 134 will have to go — $7.5 billion of its $37 billion portfolio — but that is only a dent (0.8 percent) in a fund worth a trillion dollars, $632 billion of which is invested in equities. (…)
The reasoning behind diversifying the fund’s assets from Norway’s core economic activities makes sense given its dependence on oil and gas. The country is, after all, Europe’s largest producer. Moreover, Norway does not play in the refining and chemicals sector, hence the limitation on divesting pure E&P plays. The value of E&P stocks is more susceptible to oil price swings, and the GPF also cited the record of supermajors in investing in renewable energy, like solar or wind, for hanging on to their shares.
The numbers and the motivation, though, are neither here nor there: It is the perception that matters. It is true that the oil industry will continue to be significant for Norway. According to BP’s latest Energy Outlook, fossil fuels will still account for more than 60 percent of global energy demand by 2040. Oil’s share will be the largest, exceeding a quarter of the total.
IPE: Pension tech for dummies
Key points
- Blockchain and machine learning dominate the discussion
- These are complex technologies in an early stage of adoption
- Real time data analytics and common platforms are already operational and can save time and money
- The adoption of new technologies is critical to engagement
When it comes to technological innovation in pensions the two buzzwords are blockchain and artificial intelligence. Blockchain is potentially a revolutionary technology that could significantly reduce the costs associated with pension administration and custody. Artificial intelligence – or more specifically machine learning tools – also promises to optimise many areas of the industry. They could be used to improve communications with pension fund members or to deliver better investment returns.
VERSICHERTE |
Ursachen von Umverteilung
"Mutterschaftsstrafe"
pw. Marie-José Kolly und Anna Wiederkehr untersuchen in der NZZ die Folgen von Mutterschaft auf das Einkommen der Frauen. Dazu werden die Untersuchungsergebnisse aus einer Reihe von Ländern herangezogen. Auffallend ist, dass nach der Geburt des ersten Kindes die Löhne der Frauen markant sinken und langfristig tiefer bleiben als jene der Männer. Die Differenz wird als “Mutterschaftsstrafe” bezeichnet.
Nicht erwähnt wird, dass kinderlose Frauen nur geringfügig tiefere Löhne beziehen als Männer. Man könnte auch von einem Kinderlosigkeitsbonus sprechen, wäre das nicht ganz unsinnig. Aber deutlich wird, dass mit krass wertenden Begriffen wie Mutterschaftsstrafe mehr Verwirrung als Klarheit geschaffen wird und für eine echte Analyse der Zusammenhänge und Hintergründe nichts gewonnen wird, falls das überhaupt beabsichtigt war. Aber dazu wären beide Seiten der Situation von Frauen mit und ohne Kind gleichzeitig zu betrachten, was unterlassen wird.
“Die Qualität der
Pensionskasse entscheidet
über die Rentenhöhe”
Zur Überprüfung wird hingewiesen auf die Bedeutung von Deckungsgrad, Wertschwankungsreserve, technischer Zins, Umwandlungssatz, Rentneranteil, Verzinsung der Altersguthaben, Anlagestrategie, überobligatorische Leistungen.
Die Angaben fände man im Jahresbericht, denn solle man sich zur Verfügung stellen lassen, bevor man den Arbeitsvertrag unterschreibt, meint Schäfer. Den Besuch eines mehrtätigen Seminars zur Analyse der Qualität einer Kasse könnte man hier auch noch als Empfehlung anfügen.
Doppeltes Stimmrecht für Junge
Herr Knoepfel, Sie sind 70 Jahre alt, ich 41. Sie
fordern, dass meine Stimme mehr politisches Gewicht haben soll
als Ihre.
Richtig.
Wieso das?
Weil Sie doppelt unter einem Entscheid leiden oder von ihm
profitieren werden. Ich habe noch zwanzig Jahre zu leben,
vielleicht auch nur zehn. Ein politischer Entscheid, der jetzt
gefällt wird, betrifft mich viel weniger als Ihre Generation.
Sie werden die Probleme der AHV tatsächlich zu spüren bekommen.
Darum mein Vorschlag, der Ihnen jetzt noch vier Jahre doppeltes
Stimmrecht geben würde, bis Sie 45 sind.
Wie soll das funktionieren?
Wir kennen heute bereits das doppelte Mehr bei
Verfassungsbstimmungen in Form des Ständemehrs. Ich würde bloss
den heutigen Verfassungstext ergänzen. Es ist eine Idee, die
ich jüngst für die Festschrift von Luzius Mader erarbeitet habe,
der stellvertretender Direktor des Bundesamtes für Justiz war.
Der Auftrag an uns Autoren war: Macht Vorschläge, wie die
Bundesverfassung reformiert werden könnte.
Und von Ihnen stammt der Vorschlag der Sperrminorität
der Jungen.
Genau. Das hiesse dann in Artikel 142 zu Abstimmungen:
«… sind angenommen, wenn die Mehrheit der Stimmenden und die
Mehrheit der Stimmenden im Alter unter 45 Jahren sich dafür
aussprechen.»
Das heisst, meine Stimme bleibt eine Stimme, aber sie
würde einer Hürde zugerechnet, einer Art Jungen-Veto.
Ja, bei einer Verfassungsabstimmung wären dann drei Mehr nötig.
Das der Gesamtheit der Abstimmenden, das Ständemehr und das
Mehr der jungen Stimmen.
Sie sprechen die demografische Entwicklung an. Wenn
in fünfzehn oder zwanzig Jahren die 65-Jährigen die grösste
Gruppe ausmachen, könnten Rentnerinnen an der Urne alle anderen
überstimmen.
Ja, die Alten werden noch viel mehr politischen Einfluss haben
als heute. Wenn sie den für sich nutzen, etwa bei der Gestaltung
der Altersvorsorge, kann das verheerende Folgen haben. Der
Beitrag der jungen Generation könnte überstrapaziert werden.
Dasselbe gilt für die Klimapolitik, mit der ich mich seit vielen
Jahren befasse. Die grossen Verlierer sind auch hier die Jungen.
Schwierig könnte es auch beim Steuersystem werden und bei der
Finanzierung des Gesundheitswesens.
AKTUARIELLES |
Trendwende bei der Lebenserwartung?
"Die Dynamik des Prozesses hat die OECD durch einen Vergleich von zwei direkt aufeinanderfolgenden Fünfjahresperioden erfasst (2006–2011 und 2011 bis 2016). Die Untersuchung zeigt, dass die Sterblichkeit in 6 der 28 EU-Länder teilweise markant gesunken ist. Die Gruppe der Länder mit der ausgeprägtesten Verflachung erscheint ziemlich heterogen: Frankreich, Deutschland, Griechenland, Schweden, Portugal, die Niederlande und Grossbritannien.
Ähnliches stellt die amerikanische Universität Princeton fest. Gemäss einer Studie hat sich die durchschnittliche Lebenserwartung ab Geburt in den Jahren 2014 bis 2015 in 12 von 18 analysierten Industrieländern mit hohem Wohlstandsniveau teilweise deutlich verschlechtert. (…)
Die hiesige Lebenserwartung hat sich von 2010 bis 2016 bei Männern um 1,7 auf 81,6 Jahre und bei Frauen um ein Jahr auf 85,4 Jahre erhöht. Doch auch für die Schweiz lässt sich aus der Princeton-Studie eine deutliche Verflachung der Kurve herauslesen – eine Beobachtung, die auch die «Swiss Life» auf Anfrage bestätigt. Nach dem Verständnis des Versicherers hält der Trend zur Langlebigkeit in der Schweiz aber weiterhin an. Eine eigentliche Trendwende sei noch nicht erkennbar.
Eindeutig ist dieser Befund aber nicht. Und genau das ist das Problem. Wird die Dynamik der aktuellen Entwicklung nämlich unterschätzt und der Verlauf der Lebenserwartung zu optimistisch beurteilt, resultieren daraus hohe Kosten. Unter dieser Annahme würden unnötig hohe Beiträge an Pensionskasse und AHV fällig, und auch die Prämien für Lebensversicherungspolicen wären aus dieser versicherungstechnischen Sicht überzogen."
SOZIALVERSICHTUNG |
EL-Reform in der Einigungskonferenz
Die Vermögensschwelle hatte der Nationalrat in die Vorlage eingefügt, der Ständerat hatte sie bis zum Schluss bekämpft. In der Einigungskonferenz fiel der Entscheid mit 18 zu 6 Stimmen bei 2 Enthaltungen, wie die Parlamentsdienste am Donnerstag mitteilten. Der Ständerat hält die Regelung für administrativ aufwendig und schwierig zu vollziehen.
Dieser Vorbehalt bezog sich aber vor allem auf das sogenannte gesicherte Darlehen. Dieses soll verhindern, dass bedürftige Personen aus selbst bewohnten Liegenschaften ausziehen müssen, weil sie wegen der Vermögensschwelle keinen EL-Anspruch haben. Die Unterstützung müsste nach dem Tod zurückgezahlt werden, wobei die Forderung durch eine Hypothek auf der selbst bewohnten Liegenschaft gesichert wird.
Darauf will die Einigungskonferenz nun verzichten. Das Vermögen in Form von selbst bewohnten Wohneigentum soll nicht berücksichtigt werden, womit das hypothekarisch gesicherte Darlehen überflüssig wird. Das Wohneigentum fällt aber unter die gewöhnlichen Regeln der EL-Berechnung und wird dort abzüglich des Freibetrages als Vermögen angerechnet. Übersteigt der Nachlass eines EL-Bezügers oder einer EL-Bezügerin 40’000 Franken, muss die EL zudem zurückerstattet werden.
Tagungen, Versammlungen, Konferenzen
MÄRZ
- 19. März, Interlaken
Biehler Stiftungsberatungen und Management
6. Vorsorgeforum. Link
APRIL
- 4. / 5. April, Olten
Schweiz. Verband der Sozialversicherungs-Fachleute, Reg. Nord-Ostschweiz
6. Oltner Sozialversicherungs-Tagung. Website
- 10. April, Lausanne
Swiss Life Pension Services
Pension Apéritif. Website
MAI
- 8 /9/10 mai, Montreux
Pittet / pwc
Journées de la Prévoyance. Website
- 10. Mai, Zürich
ASIP
Mitgliederversammlung - 14. Mai, Bern
AWP Soziale Sicherheit
AWP-Tagung - 15. / 16. Mai, Lausanne
Swiss Life Pension Services
Salon PPS. Website
- 23. Mai, Bern
Vorsorgeforum
Mitgliederversammlung - 23. Mai, Luzern
HSG St. Gallen
BVG-Tagung. Link
Aus- und Weiterbildung
MÄRZ
- 19. / 26. März - 2. April. Luzern
VPS Verlag
Einführung in die Sozialversicherungen. Modulkurs. Website
- 21. März, Zürich
VPS Verlag
Knifflige Leistungsfälle aus der beruflichen Vorsorge. Infos
- 26 mars, Lausanne
Pittet
Notions de base de la LPP. Website
- 27. März, Zürich
ASIP
Ausbildung für die obersten Führungsorgane. Details
- 28. März, Zürich
VPS Verlag
Weniger liquide Anlagen. Flyer
- 27. / 28. Juni, Unterägeri
Fachschule für Personalvorsorge
Führungsaufgaben und Verantwortlichkeiten des Stiftungsrats (Stufe 2), Infos
- 28 mars, Lausanne
Pittet
La gouvernance d’une institution de prévoyance. Website