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Einfach Liebe | Liebesbrief an den Alltag
Einfach Liebe – Entspannte Sexualität leben

Hallo <<Vorname>>,

wir schreiben ja gerade ein Buch. Das ist schon herausfordernd für mich, auch deshalb, weil ich mich mit meinen inneren Positionen und meinem ganzen Prozess auf unserer Einfach Liebe Reise nochmal beschäftige. Es gibt im Buch eine Rubrik, die heißt „Volker sagt“ – da berichte ich von meinen Erfahrungen und Sichtweisen als Mann. Und letzte Woche waren wir beim Thema Fantasien. Da konnte ich nochmal gut sehen, wie mein Entwicklungsprozess zum Sex mit mehr Liebe gelaufen ist.

Die Sache mit den Fantasien

Fantasien sind ein heikles Thema. Natürlich hatte ich Fantasien im Sex und ich kann nicht von mir behaupten, ich hätte niemals Pornos geguckt. Vielleicht eher unterdurchschnittlich häufig, aber in bestimmten Zeit auch mal regelmäßiger. Immer mit einer doofen Mischung aus schlechtem Gewissen und Erregung. So war das eben - früher.

Als wir nach dem ersten Slow-Sex-Retreat bei Diana und Michael Richardson nach Hause kamen, war ich sehr inspiriert und völlig klar damit, dass ich weder Fantasien, noch Pornos mehr in meinem Leben haben wollte. Ich hatte im Retreat sofort gespürt: So entspannt und schön möchte ich immer Sex haben und nicht mehr so, wie es vorher war.

Wie war es denn vorher? Oft stressig mit dem Orgasmus-Ding und guter Liebhaber sein und so weiter. Und eine scheinbare Kleinigkeit war auch immer gleich: Ab irgendeinem Punkt im Sex habe ich die Augen zugemacht – und sobald die geschlossen waren, kamen die Fantasien; das lief im Grunde voll automatisch ab, zuverlässig ausgelöst durch das Herunterklappen der Lider. Sogar dann, wenn ich es gar nicht wollte. Die Bilder waren da, zack, weil sich da ein ganzer Mechanismus durch ständiges (unbewusstes) Wiederholen seit Jahren eingebrannt hatte - und der Sex so dann auch immer gleich ablief. Klar, dass ich das nicht einfach abstellen konnte.

Augen und Mund auf

Die erste Zeit war wirklich schwer. Geholfen hat mir, dass ich innerlich sehr entschlossen war. Was ich verändert habe? Beim Liebemachen waren meine Augen ab sofort geöffnet. Und sofort hatten die inneren Bilder keine Chance – die war ich beim Sex also schon mal los. Dann habe ich angefangen mit diesem Sprechen beim Sex, obwohl über meine Gefühle oder einfach nur mein Körperempfinden beim Sex zu sprechen, nochmal schwerer für mich war. Ich habe trotzdem angefangen Ela zu erzählen, was ich spüre, in meiner Schulter, meinem Penis, meinem Bauch. Schauen, was für Gefühle da waren (Puh, eine weitere Herausforderung). Ich sah meine Frau beim Liebemachen an, spürte mich und uns. Das hat sehr geholfen, mich nicht wegzubeamen. So war direkt beim Sex das Thema Fantasien und Porno relativ schnell erledigt und ich konnte einfach genießen, was ich erlebte - für mich eine totale Befreiung.

Kein Sex-Macho sein

Ganz anders und viel schwieriger war das mit Reizen dann von außen: Sexszenen in Filmen oder erotische Werbung triggern - triggerten mich natürlich auch. Und das immer noch fast genauso wie vorher – ich fühlte mich erregt, auch wenn ich das nicht wollte. Deshalb habe ich mich lange sehr zwiegespalten gefühlt - wie’n rücksichtsloser Sex-Macho, weil ich das einfach nicht ändern konnte. Wo war der Aus-Schalter? Ich fühlte mich wie fremdgesteuert und war oft ziemlich ratlos. Diese Phänomene wollten einfach nicht aufhören.
Bis ich ein AHA-Erlebnis hatte, das von jetzt auf gleich aus dem Volker-Sex-Macho einen ganz normalen Mann gemacht hat. Mir wurde plötzlich klar, dass nicht ich, Volker, so unmöglich bin, sondern dass ein biologisches Programm in mir abläuft.

Reiz = Reaktion

Gegen 200.000 Jahre Evolution und sex-sells hatte ich einfach keine Chance. Ich wollte eine unwillkürliche Reaktion auf einen Reiz loswerden, dass das nicht geht -  logisch. Was ich aber ändern konnte, war, wie ich auf diese körperliche Reaktion dann wiederum reagiere: Mitkriegen, dass da etwas sexuell getriggert wurde, wahrnehmen, wie es sich anfühlt und: dem nicht weiter nachgehen. Punkt.

Stattdessen

Mich entspannen (mehr und mehr) und vor allem mich und meinen Körper nicht verurteilen, dass er so funktioniert, wie er es tut. Und mich daran erinnern, dass Männer über das Testosteron noch viel reizempfänglicher (und Dopamin-abhängiger) sind als Frauen – und darum auch viel häufiger sexuell reagieren. Das ist ein Fakt. Wir können immer, wir wollen immer und wir wollen auch immer können. Jedenfalls unsere Biologie. Für uns Männer ist es deshalb ein kleines bisschen mehr Arbeit, aus den Orgasmus-Erregungs-Kreisläufen auszusteigen und auf Selbststeuerung umzuschalten.  
 
Mein Fazit aus jetzt mittlerweile 17 Jahren entspanntem Sex:
Ich könnte, wenn ich wollte – aber ich will nicht ;-)

So entspanne ich immer weiter, freue mich an uns als Liebespaar, liebe unseren gelassenen Sex und unsere Art zu leben. Mit offenen Augen und freiem Herzen.

Einfach Liebe Grüße von

Kommende Termine
Einfach Liebe Retreat vom 13. bis 18. Oktober 2019 mit Ela und Volker im Seminarhaus ZIST
Einfach Liebe Retreat vom 10. bis 15. November 2019 mit Ela und Volker im Hotel Gutshaus Parin
Ganz Einfach Frau vom 01. bis 03. November 2019 mit Ela in Bielefeld
Mehr Infos: Retreat-Termine / Workshops

Mind Set
Vom Tollen Trio haben wir dir schon in einem unsere letzten Blogartikel berichtet. Jetzt möchten wir dich ein Stückchen tiefer mitnehmen und dir Tipps und Tricks verraten, wie du deinen Kopf als Game-Changer in Sachen Sex für dich gewinnen kannst. Lies hier...

 

Entspannte Beziehungen
Wir freuen uns über das Interview, dass das Magazin Körper Geist und Seele Bremen mit uns geführt hat. Im aktuellen Heft Love-Styles sprechen wir über Entspannte Beziehungen und was die mit Entspanntem Sex zu tun haben. Lies hier...

 

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