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Behavioral Economics News
#Experimentability

Mai 2019

Guten Tag


Zugegeben, ein «Prototyp» klingt immer etwas technisch, und niemand erwartet allzu grossen Sex-Appeal davon. Oft auch zu Recht, denn ein Prototyp bezeichnet das meist noch recht unansehnliche Modell eines möglichen Ergebnisses. Und er hat mit Gewissheit viele Fehler. Aber er läuft irgendwie und kann daher systematisch und experimentell getestet werden.

Vielleicht wäre ja auch ohne Prototyping jemand auf die Idee gekommen, dass ein Mobiltelefon keine Tasten braucht, deutlich wahrscheinlicher ist aber, dass es ohne Prototypen heute keine Smartphones gäbe, wie wir sie kennen. Sie führten von einer ersten Idee zu Geräten, die laufend – und unter Berücksichtigung des menschlichen Verhaltens beim Benutzen – verbessert wurden.

Damit stand ein Prototyp am Anfang der vielleicht grössten digitalen Revolution der vergangenen Jahrzehnte – und Prototyping ist heute ein essenzieller Bestandteil von evidenzbasiertem Behavioral Design. Es ist universell einzusetzen, egal ob für Smartphones, Vergütungssysteme oder die Gestaltung von Leitsystemen in öffentlichen Räumen. Und wer die vier Goldenen Prinzipien des Prototyping beherzigt, hat auch hohe Chancen auf Erfolg und Innovation:
  1. Sei so intuitiv wie die Banknote, mit der du im Restaurant bezahlst.
  2. Sei so einfach wie der Stuhl, auf dem du dort sitzt.
  3. Sei so identitätsstifend wie die guten Freundinnen und Freunde, die du dort triffst.
  4. Und sei so freiwillig und inspirierend wie der Abend mit ihnen.
Das mag im Kontext von Unternehmen und Organisationen etwas salopp klingen, doch die Ergebnisse der Forschung zeigen trotzdem: Schon wer nur eines dieser Prinzipien missachtet, scheitert mit einer signifikant höheren Wahrscheinlichkeit.

Um dem vorzubeugen teile ich weiter unten noch drei nützliche Tools und Links, die auch unsere Kunden und unser Unternehmen bereits auf dem Weg zum evidenzbasierten Prototyping unterstützt haben.

Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Woche.
Gerhard Fehr
CEO & Executive Behavioral Designer 
FehrAdvice & Partners AG, Zürich

P.S.: Am 27. Juni 2019 findet am exklusiven Gottlieb Duttweiler Institute die Behavioral Economics Summer School statt, bei der Sie lernen, wie Sie evidenzbasierte Prototypen zur Lösung praxisrelevanter Business Cases designen. Es würde mich freuen, Sie dort zu treffen!

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3 nützliche Links für evidenzbasiertes Prototyping

Download:
Toolkit für evidenzbasiertes Prototyping

Jedes Design beeinflusst unser Verhalten. Und gerade durch die Digitalisierung ergeben sich immer neue Möglichkeiten zur evidenzbasierten Gestaltung von Verhaltensänderung. Um auf diesem Weg schnell und iterativ Erfolge zu erzielen, ist Prototyping unerlässlich. Eine gute Inspiration – insbesondere für erste Brainstorming-Sessions –  ist das «Design With Intent»-Toolkit von Dan Lockton (Assistant Professor & Chair of Design Studies an der Carnegie Mellon University School of Design in Pittsburgh). 

Das (kostenlose) Toolkit lässt sich auf Produkt-, Interaktions- und Entscheidungsdesign anwenden, und unterstützt insbesondere bei sozialen und ökologischen Verhaltensänderungen.

Download: Toolkit für evidenzbasiertes Prototyping & Behavioral Design

★★

Podcast:
Michael Schrage über den Wert von Prototyping für Unternehmen

«Experimentieren ist keine Frage des Geldes, sondern ausschliesslich der Unternehmenskultur», sagt Michael Schrage, Research Fellow am MIT Center for Digital Business, im Podcast von FehrAdvice & Partners. Mit laufenden Experimenten an Prototoypen kann das Management schnell lernen und «der Wert der gewonnenen Erkenntnisse wird die Kosten immer übersteigen.»

Wer auf diesen Ansatz verzichtet, kann die Existenz des Unternehmens aufs Spiel setzen, wie Schrage in diesem Podcast anschaulich und anhand vieler praktischer Beispiele erzählt.

Michael Schrage: "Experimentieren ist keine Frage des Geldes"

★★★

Lesetipp:
Warum Choice Architecture das wichtigste Werkzeug für Prototyping ist

Das menschliche Verhalten wird laufend von Entscheidungen geformt: Esse ich Salat oder Pizza? Nehme ich noch ein Bier oder gehe ich nach Hause? Investiere ich in ein neues Projekt oder bleibe ich beim Gewohnten? 

Für welche Option sich ein Menschen entscheidet, hat einen grossen Einfluss auf den weiteren Gang der Dinge – egal, ob gross oder klein. Darum setzen Behavioral Designer immer auch beim Moment der Entscheidung an, um diese mitzugestalten – und darum zählt das Design einer Choice Architecure zum wichtigsten Werkzeug fürs Prototyping. Was das für die Praxis bedeutet, erklärt der UX-Experte Zeke Franko in einer inspirierenden dreiteiligen Einführung ins Thema.

Designing to enable better decision making, not just better interfaces

Save the date: 27. Juni 2019
Behavioral Economics Summer School 2019
Evidenzbasiertes Prototyping in der Praxis

Die Summer School 2019 gibt Ihnen die einmalige Möglichkeit, mit dem Top-Management anderer Unternehmen und Branchen evidenzbasierte Prototypen zu designen und einer ersten Überprüfung zu unterziehen.
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FehrAdvice & Partners – der Podcast
Im Podcast von FehrAdvice & Partners erfahren Sie alles über die neuesten verhaltensökonomischen Erkenntnisse, wie diese in der Praxis angewandt werden und wie Sie mit #Experimentability im digitalen Wandel erfolgreich sein können.
 
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