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bfe Newsletter No. 13 vom 03.06.2019
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Kompetenzen für eine dialogbasierte Wissenschaftskommunikation

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Gäste,

In diesem Newsletter 2/2019 begegnen Ihnen sechs Fachleute aus der Ethnologie, die als Freiberufler*innen an der Schnittstelle zwischen Forschung, Praxis, Politik und Intervention aufklärend tätig sind.  Mit ausgewiesener Fachkompetenz, Forschungserfahrung im Ausland, Sprachkenntnissen und viel Engagement im Berufsgepäck verstehen freiberufliche Ethnolog*innen sich als Wissenschaftler*innen, die akademische Perspektiven in verschiedenen Öffentlichkeiten vermitteln und fruchtbar machen wollen. Unter öffentlicher Wissenschaft wird allgemein die vernetzte Zusammenarbeit zwischen wissenschaftlicher Forschung und unterschiedlichen Praxisfeldern verstanden. Kunden dieser dialogbasierten Wissenschaftskommunikation sind Unternehmen, Institutionen oder Fachleute, die auf ethnologische Kompetenzen zurückgreife wollen. Das Angebot freiberuflicher Ethnolog*innen umfasst etwa Analysen komplexer gesellschaftlicher Verhältnisse, Beratung, Projektmanagement, Fortbildungsveranstaltungen, Workshops, Vorträge sowie Zusammenarbeit bei Ausstellungen oder Filmreihen etc.
 
Die folgenden sechs Portraits zeigen das Spektrum von Kompetenzen, die unsere Mitglieder Ihnen für die Planung und Durchführung Ihres Vorhabens anbieten können.
Informationen zu weiteren ethnologischen Fachkompetenzen finden Sie auf unserer Homepage.  


Mit herzlichen Grüßen aus dem bfe Vorstand

Thorolf Lipp, Anette Rein und Jutta Lauth Bacas

 
Lena Fabian ist promovierte Ethnologin.


Nach einer wissenschaftlichen Arbeitsphase im universitären Bereich mit Feldforschung im südlichen Ghana und im westfälischen Münster, hat sie sich das museale Berufsumfeld erschlossen. Als Kuratorin konzipiert und realisiert sie Ausstellungen, erstellt das kulturelle Begleitprogramm, betreut den Bereich der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, ist für Kataloge verantwortlich und leite Gästeführungen.
Aktuell hat sie an dem Konzept zu der Sonderausstellung „Muslime in Deutschland. Vielfalt der Lebenswelten“ mitgewirkt, die voraussichtlich im Jahr 2021 im Museum RELÍGIO in Telgte gezeigt wird. Die Ausstellung möchte Vorurteile abbauen und eine gegenseitige Entwicklung von Respekt und Toleranz fördern. Muslimische Familien mit unterschiedlichen Herkunftsgeschichten werden in die Ausstellung mit einbezogen, die lebensweltliche Themen mit einem Schwerpunkt auf Festen im Lebens- und Jahreslauf fokussiert. Lena Fabian steht für Kompetenz bei der Planung und Realisierung interaktiver Ausstellungensprojekte. Kontaktadresse: lena_fabian@icloud.com  
 
Bettina Grallert ist Vorsitzende des Phyllodrom e.V , der als gemeinnütziger Verein das Regenwaldmuseum Leipzig betreibt.

Dort wirkt Bettina Grallert seit zwanzig  Jahren an der Basis ethnologischer Vermittlungsarbeit, die - in Kombination mit naturkundlicher Bildung - den Besucher*innen die Augen für Unsichtbares sowie Unverstandenes des tropischen Regenwalds öffnen soll. Ihre Tätigkeitsfelder befinden sich an der Schnittstelle von Ausstellung, Fotografie und Bildung und überschreiten oft die thematischen Grenzen von Ethnologie. Feldforschungen führen sie momentan hauptsächlich nach Sumatra, von wo sie neue Erkenntnisse, Geschichten und Fotografien mitbringt. Die Ergebnisse verarbeitet sie in Vorträgen und in der musealen Arbeit, in Bildungsprojekten oder in museumspädagogischen Veranstaltungskonzeptionen, wo sie in der Hauptsache konzeptionell, aber auch gestalterisch und kuratorisch tätig ist.
Aktuell managt Bettina Grallert die Gestaltung der neuen Dauerausstellung im Phyllodrom - Regenwaldmuseum Leipzig „Von Orchidee bis Ozelot - dem Regenwald auf der Spur“, sie führt Projekte für Grundschulkinder im  Regenwaldmuseum durch und ist beteiligt am interdisziplinären Forschungsprojekt „Singgalang - Fauna eines Bergbaches in West Sumatra/Indonesien“. Bettina Grallerts Einsatz für die Informierung über den tropischen Regenwald ist das Herzstück ihrer Aktivitäten. Kontaktadresse: bettina.grallert@regenwaldmuseum.de
 
 

 
Jutta Lauth Bacas ist promovierte Ethnologin.


„Grenzgängerin zwischen Griechenland und Deutschland. Schwerpunkte: Migration, Flucht, Asyl in D und GR (mit Fokus auf Lesbos)“
– so liest sich ihr Twitter-Profil (@lauthjutta). Damit wird kurz und bündig ausgedrückt, was ihre berufliche Expertise ausmacht: ein akademischer Hintergrund, interkulturelle Kompetenz nach mehrjährigem Aufenthalt in Griechenland sowie breite Erfahrung in der empirischen Sozialforschung, vor allem in den Bereichen Migration, Flucht und Asyl in Griechenland und Deutschland.
In ihrer aktuellen Tätigkeit als Dozentin, wissenschaftliche Autorin und Mitglied im bfe versteht Jutta Lauth Bacas sich als öffentliche Wissenschaftlerin, die an der Schnittstelle zwischen der Hochschule als Institution und einer breiteren Öffentlichkeit engagiert ist. In Seminaren, Vorträgen und Texten setzt Lauth Bacas ethnologische Wissensbestände und eigene Forschungserfahrung, vor allem aus der Migrationsforschung, für Akteurinnen und Akteure im Migrationsbereich so um, daß sie Hintergrundkenntnisse, Orientierung und neue Blickwinkel für die Praxis bietet. In diesem Sinn begreift sie Ethnologie als praxisrelevante Sozialwissenschaft, die in der öffentlichen, dialogbasierten Wissenschaftskommunikation und in der anschaulichen Informationsvermittlung eine wichtige Aufgabe hat.
Die Angebote von Jutta Lauth Bacas richten sich an junge Menschen in Hochschulen und Fachhochschulen, an Fachleute aus der Verwaltung und der Integrationsarbeit sowie an eine aufgeschlossene Öffentlichkeit, die mehr darüber erfahren will, wie wir in unserer Gesellschaft mit dem Stachel des Fremden umgehen sollen und wollen. Dabei versteht Jutta Lauth Bacas sich als engagierte Ethnologin an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis. Kontaktadresse: jutta.lauth.bacas@gmail.com
Einen kurzen Ein-Blick über ihre Einsatzbereiche bieten auch die folgenden Links:
Gespräch bei der Schader-Stiftung zum Thema „Definiere Deutschland: schwarz-rot-bunt“. Auf YouTube unter: https://www.youtube.com/watch?v=uWJ81lpGh_8
Bericht und Video mit einem Gespräch über eine deutsch-griechische Jugendbegegnung in Köln (zweisprachig). Im Media Center der Deutschen Welle unter: https://p.dw.com/p/2oHl9
 
 
Berit Mohr ist zertifizierte Mediatorin, Kulturwissenschaftlerin und Kulturvermittlerin.


Nach dem Studium der Ethnologie an der Universität Mainz, das ihr die Augen für die Vielfalt von Lebensweisen und Konzepten in unserer Welt öffnete, und einer Ausbildung als Mediatorin an der University of Applied Sciences Frankfurt hat Berit Mohr sich als kultursensible Mediatorin selbständig gemacht.
Seit 2013 arbeitet Berit Mohr als freie Kulturvermittlerin im Weltkulturen Museum Frankfurt und seit 2005 als Lehrbeauftragte an verschiedenen Hochschulen (u.a. Hochschule für Gestaltung/Offenbach, Universität Gießen, H_DA Hochschule Darmstadt, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt). Berit Mohr ist beteiligt an der Konzeption, Leitung bzw. Durchführung von zahlreichen sozial-künstlerischen Projekten (Textilkurse mit Frauen aus Afghanistan mit dem ZAN e.V., ein Upcycling-Projekt mit Bildungsstipendiatinnen der Crespo-Foundation /SABA, Workshops zu kulturreflexiver Kommunikation u.a.). Ihre Schwerpunktthemen sind Konfliktlösung und Perspektivenwechsel, wertschätzende Kommunikation sowie Identität(en), Körpergestaltung, Kleidung und Textil.
Darüber hinaus hat Berit Mohr seit über zwanzig Jahren als Kostümbildnerin mit zahlreichen Kulturinstitutionen zusammengearbeitet (darunter Oper und Schauspiel Frankfurt, Das TAT Frankfurt, Staatsoper Hannover, Landesbühnen Sachsen u.a.). Berit Mohrs künstlerische Expertise zusammen mit den Kenntnissen aus zahlreichen Weiterbildungen fließen in ihre Arbeit als Mediatorin und Workshop-Leiterin ein. Mehr auf ihrer Homepage: www.beritmohr.de

 
 
Silvia Seidel ist Ethnologin und ausgebildete Seminarleiterin für Stressbewältigung und autogenes Training.


Seit 2009 arbeitet Seidel freiberuflich als Coach, Dozentin für Nicht-Regierungsorganisationen, nicht-gewinnorientierte Organisationen, staatliche Institutionen, Aktiven-Verbände, Unternehmen, in der Wissenschaft sowie für Medienkompetenzzentren und Bildungseinrichtungen.
Als Coach im Team „WaldLing“ begleitet Silvia Seidel Menschen in selbstorganisierten Outdoor-Seminaren als Motivationstrainerin zu den Themen Naturwahrnehmung und Stressprävention. Aus dem breiten Spektrum des traditionellen Wissens indigener Kulturen entwickelt sie in ihren Fachberatungen individuelle Lösungsstrategien zur Bewältigung von Problemen des modernen Alltags- und Arbeitslebens.
Wie ist Seidel zu diesem Ansatz gekommen? Die materielle Kultur der Menschen weltweit hat Seidel schon lange fasziniert. Studienreisen führten sie nach Indien, Indonesien (Bali, Java, Sumatra) und nach Thailand. Eine weitere Reise führte Seidel in den Gunung Leuser Nationalpark in Aceh, Sumatra. Seitdem ist es ihr ein besonderes Anliegen, den Urwald zu schützen und die Interaktion zwischen Mensch und Natur zu verstehen, denn – so Seidel –
„Umweltschutz beginnt im Kopf!“. Silvia Seidel fokussiert auf das Erforschen von Weltbildern und persönlichen Lebenswelten mithilfe kognitiver Methoden und bietet ihren Kunden Stress-Prävention und Reflexions-Coaching, das auf diesen kognitiven Forschungsmethoden basiert. Kontaktadresse: ricordii@posteo.de

 
Carsten Stark arbeitet als selbständiger Ethnologe mit ethnologischen, archäologischen und neuerdings auch kulturhistorischen Museen zusammen und übernimmt dabei die Projektleitung für Vermittlungsangebote, interaktive Ausstellungen und Großveranstaltungen.
 
Einen Lehrauftrag an der Universität Freiburg (2018) hat er der Museumsarbeit gewidmet mit Thema: „Ethnologie stellt sich (aus) - Museumsarbeit zwischen öffentlicher Debatte, Bildungsauftrag und Forschung“. Aktuell ist Carsten Stark außerdem in der Leitung des transkulturellen Filmfestivals freiburger film forum engagiert, das sich unter anderem dem ethnografischen Dokumentarfilm widmet.
Zum beruflichen Hintergrund: Carsten Stark hat Ethnologie in Freiburg, Marburg und Coimbra (Portugal) studiert und sich regional auf Südamerika spezialisiert. Stark spricht neben Englisch auch Spanisch und Portugiesisch und hat mit verschiedenen Organisationen, vor allem in der Entwicklungszusammenarbeit, in Brasilien, Bolivien und Peru zusammen gearbeitet. Dazu gehören u.a. eine Feldforschung zu interkultureller Bildung bei Quechua in Peru sowie die Evaluation eines GIZ-Projektes bei Guaraní in Bolivien. Als Reiseleiter hat Carsten Stark zudem etliche Gruppenreisen sowohl in Lateinamerika als auch in Indien und Südostasien geführt. In der letzten Dekade hat er sich vertiefend der Museumsarbeit gewidmet und einen zweiten Hochschulabschluss in Museum Studies absolviert. Carsten Stark steht für starke Kompetenz in der interkulturell orientierten Kultur- und Museumsarbeit. Kontaktadresse: carsten.stark@gmail.com
Copyright © 2018, Bundesverband freiberuflicher Ethnolog_innen e.V.

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Dr. Anette Rein
c/o Monika Rohrbach
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10825 Berlin

Telefon 069-60 60 77 39
vorstand@bundesverband-ethnologie.de
www.bundesverband-ethnologie.de


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