PENSIONSKASSEN |
Stiftung Abendrot und die Broker
Die Stiftung Abendrot als Vorreiterin ist bereits aktiv geworden und hat 2016 den Umgang mit Brokern neu geregelt. Nach einem schrittweisen Einführungsprozess tritt die Regelung ab 1. Juli von diesem Jahr für alle angeschlossenen Betriebe in Kraft. Die Abendrot-Regelung beinhaltet drei Punkte:
• Grundsätzlich bezahlt die Stiftung Abendrot nur einmalige Abschlussprovisionen. Wiederkehrende Zahlungen müssen schriftlich beantragt werden und sind an klare Bedingungen geknüpft.
• Sowohl einmalige wie wiederkehrende Zahlungen werden dem verursachenden Betrieb transparent ausgewiesen.
• Arbeitgebende, welche die Dienste von Brokern in Anspruch nehmen, bezahlen einen moderaten Verwaltungskostenzuschlag von 0,04% der AHV-Lohnsumme (Betriebe mit über 100 Versicherten profitieren von einem reduzierten Satz von 0,03%).
Dank dieser Regelung können die Kosten stärker nach dem Verursacherprinzip und damit gerechter verteilt werden. Der Brokerzuschlag deckt jedoch nur einen Teil der gesamten Kosten. Im Idealfall würden die Broker ihre Leistungen deshalb direkt den Auftraggebern verrechnen. Bis ein solcher Paradigmenwechsel vollzogen ist, bietet die Abendrot-Regelung aber eine gute Lösung für den Umgang mit Brokern.
KAPITALANLAGEN |
Hypos: Schon wieder Rekord
Die NZZ berichtet über die Entwicklung auf dem Hypothekarmarkt.
Allein seit Jahresbeginn sind die Richtsätze im Mittel um gut 0,3 Prozentpunkte gesunken. Eine Hypothek von 1 Mio. Fr. ist damit um 3000 Fr. pro Jahr günstiger geworden. Die günstigsten Anbieter im zehnjährigen Bereich sind Anbieter von Online-Hypotheken. Homegate und Hypomat verlangen 0,85%. Nur unwesentlich teurer sind e-Hypo und die Pensionskasse der SBB mit 0,86%.
Wenn alle Parameter stimmen, ist es also möglich, Hypotheken nochmals spürbar günstiger abzuschliessen. Ab einem gewissen Kreditvolumen ist ein Versicherer derzeit bereit, zehnjährige Hypotheken für 0,64% zu vergeben, sagt Florian Schubiger von den Vermögenspartnern. Dann müssten aber Kriterien wie die Tragbarkeit und die Belehnung in einem äusserst konservativen Bereich liegen.
Etwas weniger Bewegung gibt es bei kürzeren Laufzeiten. Mit einem durchschnittlichen Richtsatz von 0,94% sind fünfjährige Hypotheken heute 11 Basispunkte günstiger als zu Jahresbeginn. Laut dem Hypothekarvergleich der Vermögenspartner bietet hier die Pensionskasse der SBB mit 0,53% die günstigsten Konditionen an.
NZZ / Vermögenspartner (Tagesaktuelle Hypothekarzinsen) /
IPE: Guest Viewpoint von Beat Zaugg
"Swiss pension funds will be also influenced by developments in the EU, such as the EU taxonomy, MIFiD regulation and reporting standards set by specialist bodies. The race among countries to lead the drive into sustainable finance has been relaunched. Swiss asset managers, service providers, academics and pension funds look set to demonstrate high quality and innovation in sustainable investment solutions. Two characteristics Switzerland is already famous for in many other sectors."
VERSICHERTE |
Wo der Schuh drückt
Die Bundesräte und ihre Renten
Gegenwärtig erhalten siebzehn Altbundesräte ein volles oder gekürztes Ruhegehalt. Von den lebenden neunzehn ehemaligen Magistraten erhalten also zwei aufgrund der Deckelung keine Rente. Wer wie viel bezieht, weist die Bundeskanzlei aus Datenschutzgründen nicht aus. Im vergangenen Jahr hat der Bund für Ruhegehälter total 4,45 Millionen Franken aufgewendet. Darin enthalten sind auch Bezüge von vier Altbundeskanzlern und zwei Witwenrenten.
Die hohen Renten führen dazu, dass die Bundesräte lohnmässig bessergestellt sind, als es auf den ersten Blick erscheint. Salärberater Urs Klingler hat bereits vor einigen Jahren den theoretischen Wert der Rentenversprechen ausgerechnet. Er hat einen statistisch zu erwartenden Zusatzlohn von 500 000 Franken pro Jahr ermittelt. Der Berechnung liegen drei Durchschnittsgrössen zugrunde: Amtsdauer (9 Jahre), Alter beim Rücktritt (61 Jahre) und Lebenserwartung nach dem Rücktritt (20 Jahre). Die Altersrenten können zum Lohn hinzugerechnet werden, da sie vollständig vom Bund finanziert sind. Damit käme ein Bundesrat zusammen mit seinem regulären Einkommen also auf rund 950 000 Franken pro Jahr. Zählt man Spesen und weitere Nebenleistungen dazu, sind es rund eine Million Franken. Hinzu kommen Renten aus früheren Tätigkeiten. Die solcherart angesparten Gelder unterliegen keinen Beschränkungen.
Am Donnerstag {6.6.19] lehnte der Ständerat ein Postulat von Peter Hegglin (Zug, cvp.) ab, der einen Bericht über die Anpassung des bestehenden Systems an das heutige BVG verlangte. Der Vorstoss unterlag knapp, mit 18 zu 22 Stimmen bei 2 Enthaltungen.
Taschenstatistik 2019
Gedruckte Gratisexemplare sind verfügbar ab Ende Juni 2019. Bestellung via Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL), Vertrieb, (Bestellnummer: 318.001.19D).
Die Taschenstatistik „Sozialversicherungen der Schweiz 2019“ liegt auch in französischer, italienischer und englischer Sprache vor.
AKTUARIELLES |
Vielbeachtete Anhaltspunkte für Stiftungsräte zum Ansetzen des technischen Zinses publiziert die Schweizerische Kammer der Pensionskassen-Experten (SKPE). Per Ende September 2018 hat sie den technischen Referenzzinssatz wie im Vorjahr bei 2% festgelegt.
Nicht wenige Kassen rechnen aber weiterhin mit höheren technischen Zinssätzen. Der Spielraum sei enorm, sagt Lukas Riesen. Laut PPCmetrics hat die Heterogenität der von den Schweizer Vorsorgeeinrichtungen verwendeten technischen Zinssätze in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Berücksichtigt man Extrembeispiele an beiden Enden, dann lag die Spanne der technischen Zinssätze bei Schweizer Pensionskassen per Ende 2017 zwischen –0,75% und 4%, wie die Beratungsgesellschaft mitteilt. Liegen zwei Pensionskassen so weit auseinander, lassen sich ihre technischen Deckungsgrade praktisch nicht vergleichen. Doch selbst wenn man die Extrembeispiele beiseitelässt, gibt es eine gewisse Spannbreite. Laut Riesen dürften zwei Drittel der Schweizer Pensionskassen mit technischen Zinssätzen von zwischen 1,5% und 2,75% rechnen. (…)
Als Alternative zum gesetzlichen Deckungsgrad hat PPC dazu den risikotragenden DG entwickelt. Ueli Mettler von c-alm ist skeptisch:
Ueli Mettler, Partner bei dem St. Galler Beratungsunternehmen c-alm, weist indessen auf Tücken beim ökonomischen und risikotragenden Deckungsgrad hin. Bei diesen Berechnungen gehe man quasi davon aus, dass die Pensionskasse von einem auf den anderen Tag liquidiert werden müsse – es handle sich um eine «Worst-Case-Perspektive». (…)
Sollten die Pensionskassen flächendeckend und undifferenziert dazu verpflichtet werden, ihre Rentenverpflichtungen mit Marktzinssätzen zu diskontieren, so bestehe die Gefahr einer Kaskade: Um ein Bewertungs- sprich Deckungsgradrisiko zu vermeiden, würden die Rentenverpflichtungen vergleichbar mit den privaten Lebensversicherern in ein Anleihen-Portfolio mit passender Fälligkeitsstruktur investiert. Es stelle sich sogar die Frage, warum dann die Rentenverpflichtungen nicht direkt den Lebensversicherern verkauft werden sollten, sagt Mettler. Für das Leistungsvolumen der zweiten Säule sei diese absehbare Wirkungskette fatal.
“Raubzug an der Jugend”
Dabei ist klar: Das Drei-Säulen-Modell funktioniert nur, wenn die Altersvorsorge auf drei separaten, soliden und austarierten Säulen steht. Heute aber wackeln zwei der drei Säulen und drohen, sich gegenseitig zu destabilisieren.
Die Jungen machen sich zu Recht Sorgen um ihre Altersvorsorge. Was das Dilemma noch grösser macht: Die Schweiz ist auf bestem Weg, ein Volk von Transfer-Empfängern zu werden – eine arbeitende Minderheit zahlt, eine pensionierte Mehrheit kassiert.
Das Loch im Überobligatorium
Dabei läuft die Reform längst. Gemerkt haben es erst die wenigsten, denn formell gibt es noch immer die 6,8 Prozent und den jährlich festgelegten Mindestzins. Doch faktisch halten sich die meisten Pensionskassen schon lange nicht mehr an die hehren Ziele.
Zum einen ziehen die Vorsorgewerke Geld über versteckte Sanierungsbeiträge ab. Etwa über Risikoprämien für Todesfall oder Invalidität, die höher sind als die eigentlichen Risiken. Damit schreiben sie Gewinne, die zum Stopfen der Löcher verwendet werden. Ein Geheimnis ist das nicht. Die Versicherer reden offen darüber, jeder Politiker kennt die Zahlen.
Das Gleiche gilt für die Zinsen. Die Guthaben könnten höher verzinst werden, wären da nicht die Rentenlöcher. Kurzfristig tut das nicht weh. Langfristig fehlt den heute Werktätigen damit aber viel Kapital für die Rente. «Wir könnten 1,5 Prozentpunkte mehr Zins bezahlen, wenn die Transfers nicht wären», sagt Helvetia-Aktuarin Hedwig Ulmer.
Die grösste Illusion wird aber um den Umwandlungssatz betrieben. Die berühmten 6,8 Prozent bekommt nur noch ein kleiner Teil der Neurentner. Die real existierenden Umwandlungssätze wurden längst gesenkt – tief unter das politisch so heftig umstrittene Niveau.
Helvetia Modell: UWS nach Anteil der obligatorischen Gelder
Lesebeispiele: Gilt das angesparte Kapital zur Hälfte als obligatorisch, beträgt der Renten-Umwandlungssatz 5,0%. Bei 90 Prozent Obligatorium würde er eigentlich 5,5% Prozent betragen, muss aber aufgrund der gesetzlichen Minimalregeln auf 6,1 Prozent erhöht werden.
Zuerst senkten betriebliche Pensionskassen die Umwandlungssätze. Laut Swisscanto-Studie betrugen sie 2018 im Schnitt noch 5,87 Prozent. Nun ist als erster Vollversicherer die Helvetia mit einem radikalen Modell nachgezogen. Bis 2023 senkt sie den Umwandlungssatz im Obligatorium auf 5,6 Prozent und im Überobligatorium sogar auf 4,4 Prozent. Wer Guthaben hat, das zur Hälfte aus überobligatorisch einbezahlten Geldern besteht, kommt so noch auf einen Umwandlungssatz von 5 Prozent. Und damit auf 26 Prozent weniger Rente als mit dem 6,8er-Satz. Was in Bern noch als -politisch unverhandelbar gilt, hat die Helvetia gerade eingeführt.
Strahm kennt das wahre Problem
Ausserhalb dieses vertraulichen Aushandlungsprozesses [Arbeitgeber / Gewerkschaften] lärmen Banker, Anlagemanager, Beratungsagenten und Vermögensverwalter mit fiktiven, interessenorientierten Rechenmodellen für Rentensenkungen. Sie alle reiten auf der Meinungswelle von der «Umverteilung von den Jungen zu den Alten». In der Realität sind es aber gerade nicht die jungen Versicherten, sondern die älteren Arbeitnehmer vor der Pensionierung, die mit ihrem viel höheren angesparten Vermögen die Zinsverluste tragen. Effektiv findet eine Umverteilung zwischen den 50- bis 64-jährigen Arbeitnehmern und den Rentnern statt, nicht zwischen jung und alt.
Das wahre Problem sind die Milliarden an Sickerverlusten, die vom Finanzsektor abgezweigt werden.
ASSEKURANZ |
Swiss Life hält an “Vollsortimenterstrategie” fest
Swiss Life konnte die massgebenden periodischen Prämien in der Kollektivversicherung im vergangenen Jahr mit 3323 (Vorjahr 3325) Mio. Franken stabil halten. Die gesamten Prämieneinnahmen stiegen auf 7797 Mio. (7629) Mio., die Anzahl Verträge nahm um 2,1% auf 44 249 zu. Die Verwaltungskosten erhöhten sich auf 221 ( 202) Mio. Franken. Dieser Anstieg ist auf die ausserordentlich grosse Nachfrage nach Vollversicherungslösungen aufgrund des Rückzugs eines Mitbewerbers [Axa] aus diesem Geschäft und die damit verbundenen Zusatzaufwände für Beratung und Administration zurückzuführen.
Mit einer Ausschüttungsquote von 94,2% erfüllte Swiss Life die gesetzlichen Vorgaben erneut. Die Zuweisung an den Überschussfonds stieg 2018 um 108 Mio. auf 245 Mio. Die zusätzlichen technischen Rückstellungen erhöhten sich auf 470 (320) Mio. Franken. Swiss Life erzielte 2018 eine Anlagerendite von 2,22%.
INTERNATIONAL |
NL: Bekannte Probleme
Die Pensionskassen der Niederlande haben mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie die hiesigen. Es drohen höheres Rentenalter und/oder sinkende Leistungen. Die Financial Times schreibt:
The Netherlands’ transport system was hit by a 24-hour national strike as train, tram and bus drivers protested at pension reforms that could mean a higher state retirement age and uncertainty over income in old age. Public sector workers and employees in other industries then joined a second day of protests after a national call for action by Dutch trade unions.
At the heart of the unrest is the prospect that thousands of retired Dutch workers face cuts to their pensions as early as January, which places enormous pressure on the government, employer representatives and trade unions to thrash out a solution to the nation’s looming retirement predicament.
“It would be disastrous for trust in the retirement system if cuts to pension payouts have to be introduced,” said Jacqueline Lommen, a senior pensions strategist at State Street Global Advisors, the US asset manager.
The Dutch strikes are a warning to other countries as they struggle to ensure the sustainability of pension systems due to the growth in the number of retired workers and the retreat by companies globally from generous defined benefit schemes that guarantee retirement incomes.
Tagungen, Versammlungen, Konferenzen
JUNI / JULI / AUGUST
- 27. Juni, Zürich
LPX Group
Summit Listed Alternatives 2019. Website - 15. / 29. August, Liestal
Nordwestschweizer BVG-Aufsicht
BVG Aktuell. Link
SEPTEMBER
- 6. Septemberm Zug
Swiss Life Pension Services
SLPS Kreuzfahrt. Website - 11. September, Zürich
HSG St. Gallen
Forum 2019: Arbeitsplatzbezogene Arbeitsunfähigkeit. Link - 17. September, Luzern
HSG
Sozialversicherungsrechts-Tagung (2. Durchführung). Link - 19. September, Bern
PK-Netz
Kantonale und städtische Pensionskassen im Fokus? - 19. September, Bern
Swiss Life Pension Services
Pension Breakfast. Website
Aus- und Weiterbildung
JUNI / JULI
- 18. Juni, Zürich
SPKE / EXPERTsuisse
Weiterbildungsveranstaltung. Invalidität / Rückversicherung - 19. Juni, Olten
Fachschule für Personalvorsorge
Tagesseminar zur Aktualisierung für Stiftungsräte. Infos - 21. / 28. Juni, Olten
Fachschule für Personalvorsorge
Grundausbildung Stiftungsrat (Stufe 1). Infos - 25 juin, Lausanne
CSEP / EXPERTsuisse
Journée de formation continue, réassurance / invalidité - 4. Juli, Olten
ASIP
Weiterbildung für die obersten Führungsorgane. Infos