Der Glaube an sich selbst ist der Schlüssel zum Erfolg. Dazu gibt es viele Beispiele, oft aus dem Sport: Die 15-jährige Sarah ist eine leidenschaftliche Reiterin, aber keine Spitzenreiterin. Ihr Pferd Haro ist ein zuverlässiges Reitpferd, doch kein Spitzenpferd. Sarah träumt davon, eine berühmte Dressurreiterin zu werden.
Jede freie Minute trainiert sie mit «ihrem» Haro für die nahende Dressurprüfung. Ihre Vorführung ist aus einem Guss und die beiden gewinnen den ersten Preis. Mit ihr hat keiner gerechnet. Für den Reitlehrer der beiden stärksten Konkurrentinnen ist es sehr überraschend – schliesslich sei Sarah ja kein Spitzentalent. Als Sarah das hört dreht sie sich um und sagt: «Nein, aber auf dem Weg dorthin und ich werde sogar an den Olympischen Spielen teilnehmen!»
SO TUN, ALS OB ...
diese Imagination haben Sie vielleicht früher auch angewendet und «so tun, als ob» gespielt. Waren Sie ein mutiger Feuerwehrmann? Eine verwegene Diamantensucherin? Oder eine gefeierte Sportkoryphäe? In Ihrer Vorstellungen haben Sie ein Hindernis nach dem anderen bezwungen. Nichts konnte Sie aufhalten bis zum Ziel. Da standen Sie dann hoch erhobenen Hauptes, mit stolz geschwellter Brust und haben sich über Ihren Erfolg gefreut.
«So tun, als ob» – seien Sie mutig und tun Sie's wieder mal. Als mentale Intervention im Coaching hilft es überall dort, wo ein Ausstieg aus einem bisherigen erfolglosen Muster angesagt ist. Wo eine Änderung der Blickrichtung den Horizont wieder öffnen kann und mehr Kreativität gefragt ist. Dazu ein aktuelles Beispiel: Zwei Top-Managerinnen teilen sich eine Führungsfunktion in einem höchst anspruchsvollen Umfeld. Sie fahren sich immer wieder fest und kommen schliesslich an die Grenzen ihrer persönlichen Belastbarkeit. Sie stellen sich die Fragen, ob sie sich trennen, bzw. die Position kündigen sollen. Nun braucht es einen griffigen Sichtwechsel.
Ich unterstütze die beiden mit eben diesem «so tun, als ob». Wir entwerfen eine Vision, wie es wäre ohne die begrenzenden Rahmenbedingungen. Die beiden Entscheidungsträger-innen legen neue Verhaltensmuster fest, mit welchen sie erfolgreich agieren und ihre Geschäfte wieder steuern können. Und, Sie ahnen es, nach einigen Wochen hat sich das Blatt gewendet. Die beiden haben die Zügel wieder in der Hand und – das Wichtigste – wieder mehr Spass am Job und sogar mehr freie Zeit.
Apropos: Spass und freie Zeit, das wünsche ich Ihnen für die nächsten Sommerwochen. Gönnen Sie sich eine Pause und geniessen Sie die wunderbare Gelegenheit, die Seele baumeln zu lassen und sich auf mentale Phantasiereise zu einem Herzensziel zu begeben. Das «so tun, als ob» ist dafür die perfekte Voraussetzung.
In diesem Sinne einen wundervollen Sommer!
Herzlich
Ihre
Beatrice Erb
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