Copy
Liebe Leserinnen und Leser,
vor 22 Jahren schrieb einer der Initiatoren von ECPAT, Ron O’Grady, anlässlich der 1997 getroffenen Entscheidung, ECPAT von einer internationalen Kampagne in eine Nichtregierungsorganisation zu überführen:
„Unsere Organisation, ECPAT, braucht ihre Existenz heute nicht mehr zu rechtfertigen. Die entsetzliche Tatsache, dass Kinder zu Hunderttausenden in die Prostitution gezwungen werden, hat sich inzwischen im Bewusstsein der Öffentlichkeit festgesetzt. Auf dieser Grundlage müssen wir weiterarbeiten. Die Herausforderung besteht nun darin, den Schlüssel zu finden, wie diesem Verbrechen gegen die Menschlichkeit ein für allemal ein Ende zu machen ist. Zumindest scheint der Wille dazu vorhanden zu sein – selbst bei einigen zögerlichen Politikern. Wir sind gefordert, die Strategien darzulegen, die eine Veränderung bewirken können.“ (O’Grady 1997)
ECPAT ist inzwischen zu einem globalen Netzwerk aus 109 Organisationen in 96 Ländern gewachsen. Wir haben es geschafft, viele Verbesserungen herbeizuführen, von der Schaffung längst überfälliger gesetzlicher Grundlagen bis hin zur kollegialen und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen NGOs und Polizei. Doch die sexuelle Ausbeutung, der Verkauf und Handel mit Kindern und Jugendlichen werden weitergehen, solange Regierungen, Behörden wie auch jede_r Einzelne von uns nicht bereit sind, in dem uns jeweils möglichen Rahmen die oben geforderten Veränderungen aktiv anzugehen. Wir haben den Welttag gegen Menschenhandel am 30.7. zum Anlass genommen diesen Newsletter zum Thema Kinderhandel zu veröffentlichen.
Kinderschutz geht uns alle an. Warten Sie nicht länger. Sprechen Sie uns an, gemeinsam können wir die Grundlage schaffen, um alle Kinder in Deutschland und weltweit vor diesen Verbrechen zu bewahren und Betroffene zu unterstützen. Sie sind Teil der Lösung – ECPAT steht Ihnen als verlässlicher Partner zur Seite.

Dr. Dorothea Czarnecki, Stellvertretende Geschäftsleitung und Referentin im Bereich Kinderhandel, ECPAT Deutschland e.V.
 
Pressemitteilung von ECPAT und IN VIA: Zusammenarbeit zum Schutz von Roma-Jungen als Opfer des Kinderhandels in Deutschland zeigt Wirkung! 
Der 30. Juli ist der Welttag gegen Menschenhandel. ECPAT Deutschland und IN VIA fordern anlässlich des Gedenktages in einer gemeinsamen Pressemitteilung eine bessere Zusammenarbeit der Behörden bei Fällen von Kinderhandel. Dass Kinderschutz nur Hand in Hand zu erreichen ist, zeigt ein aktuelles Beispiel aus Berlin. Zum ersten Mal konnten dort – Dank vertrauensvoller Kooperation zwischen Polizei und Jugendamt – Mitglieder eines Roma-Familienverbandes des Menschenhandels zur Zwangsprostitution rumänischer Jungen überführt werden. Dies zeigt: Kinderschutz ist auch in solchen Fällen möglich, doch mehr Kommunen und Bundesländer müssen dringend entsprechende Strukturen aufgleisen.
 
Pressemitteilung über Bericht von GRETA: Umsetzung der Konvention gegen Menschenhandel in Deutschland
ECPAT Deutschland begrüßt in einer Pressemitteilung den zweiten Evaluierungsbericht von GRETA für Deutschland. Die Expert_innengruppe zur Bekämpfung des Menschenhandels des Europarats (GRETA) empfiehlt Deutschland größere Anstrengungen zu unternehmen, insbesondere bei der Identifizierung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen, die Opfer von Menschenhandel geworden sind. Dazu sollten Behörden auf allen staatlichen Ebenen das Bundeskooperationskonzept „Schutz und Hilfen bei Handel mit und Ausbeutung von Kindern“ (BMFSFJ/ECPAT/KOK, 2018) vorrangig umsetzen. GRETAs abschließende Bemerkungen und Empfehlungen liegen Dank des KOK e.V. auch in einer deutschen Fassung vor.
Praxishilfe zum Bundeskooperationskonzept - Handel mit und Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen erkennen und reagieren
Bei Verdachtsfällen von Menschenhandel und Ausbeutung Minderjähriger sind Fachkräfte häufig unsicher, was zu tun ist. Unsere Praxisbroschüre „Handel mit und Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen erkennen und reagieren (2019) möchte u.a. durch Fallbeispiele der Praxisebene helfen, Handlungssicherheit im Umgang mit (potenziell) betroffenen Minderjährigen zu erlangen und ein Gefühl dafür zu bekommen, in welchen Formen diese Gewalttaten in Deutschland auftreten.

„Kinder in Deutschland als Ware?!“ – Beitrag in Buchdokumentation des Kinderschutzforums 2018
Im Artikel „Kinder in Deutschland als Ware?!“ erklärt ECPAT-Referentin Dr. Dorothea Czarnecki wie Kinder mit dem neuen Bundeskooperationskonzept besser vor Handel und Ausbeutung geschützt werden können. Veröffentlicht wurde der Beitrag im Buch „Kindheit – vermessen und vergessen“ der Kinderschutz-Zentren und dient der Dokumentation des Kinderschutzforums 2018 in Münster. Fachkräfte aus der Kinder-und Jugendhilfe, der frühen Erziehung und Bildung, der Schule und des Gesundheitswesens, die in ihrer Praxis mit dem Aufwachsen von Kindern befasst sind, finden hier eine reichhaltige Fundgrube zur Gestaltung ihrer Fachpraxis. 
Antwort der Bundesregierung auf Kleine Anfrage der FDP: Bekämpfung von Menschenhandel und Ausbeutung
Die FDP-Fraktion erkundigte sich mit einer Kleinen Anfrage nach der Bekämpfung von Menschenhandel und Ausbeutung. In ihrer Antwort (Drs 19/10903) vom 14.06.2019 verweist die Bundesregierung darauf, dass keine neuen Erkenntnisse zu Zahlen im Hellfeld gegeben werden können, da die Datenerhebung für das Bundeslagebild Menschenhandel 2018 des BKAs noch nicht abgeschlossen sei. Die Antwort auf Frage 31 verweist explizit auf das Bundeskooperationskonzept „Schutz und Hilfen bei Handel mit und Ausbeutung von Kindern“ und auf die Unterstützung aller Behörden und Institutionen durch ECPAT, die stärkere Kinderschutzstrukturen gegen Kinderhandel aufbauen möchten.
 
US State Department TIP Report 2019
Der am 20. Juni 2019 veröffentlichte Bericht zu Menschenhandel (TIP Report - Trafficking in Persons) des Büros zur Überwachung und Bekämpfung von Menschenhandel im US-Außenministerium stuft Deutschland   auf   TIER   2 herab.  Die Verurteilungen in Menschenhandelsfällen seien zu gering, zudem seien die Zahlen der Strafverfolgung insgesamt auch rückläufig, so der Bericht.
 
Neues Handbuch der Grundrechteagentur (FRA) zu Kindern ohne elterliche Fürsorge in der EU
Die neue Publikation der Grundrechteagentur “Children deprived of parental care found in an EU Member State other than their own fokussiert Kinder als Betroffene des Menschenhandels. Mittels einer Zusammenstellung von zehn Kernpunkten gibt die Handreichung praktische Empfehlungen zur Identifizierung und Unterstützung Minderjähriger, auch in internationaler Zusammenarbeit mit weiteren EU-Staaten.
 
Studie: JuJu und weitere Kulte im Kontext des Menschenhandels von Mädchen und Frauen aus Nigeria verstehen
ECPAT Frankreich veröffentlichte im März 2019 die Studie: Religious, social and criminal groups in trafficking of Nigerian girls and women. The case of shrines, "Ladies’club" and cultist groups. Sie beleuchtet die Bedeutung krimineller Gruppen und Kulte, wie den bekannten JuJu-Schwur, und ihre Auswirkung auf Mädchen und Frauen als Betroffene des Menschenhandels nach Europa.

ECPAT unterstützt die „Not For Sale“ Kampagne
Um auf das Thema Loverboys aufmerksam zu machen, kooperiert ECPAT mit der Fotografin Lena Reiner und unterstützt ihre Kampagne Not For Sale. In Deutschland wurden 171 Minderjährige im Jahr 2017 Opfer sexueller Ausbeutung, 36 von ihnen waren zum Tatzeitpunkt jünger als 14 Jahre. Knapp 80 Prozent der Betroffenen waren Mädchen. Die Kontaktanbahnung erfolgt zunehmend durch das Internet (BKA Lagebericht Menschenhandel 2017). Die Kampagne ist an öffentlichen Plätzen wie Hamburger U-Bahn-Stationen zu sehen. Sie arbeiten für die Stadtverwaltungen und haben Bauzäune und Werbeflächen frei? Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf!  Postkarten können bei ECPAT angefragt werden.

ECPAT auf dem Evangelischen Kirchentag in Dortmund vom 19.-23. Juni 2019
Unberührtes Kind - heute für nur 250 Euro. Kind für alle Bedürfnisse. Zwei Kinder für den Preis von einem.“ Vor diesen Werbeslogans blieben viele Personen auf dem Dortmunder Kirchentag erschrocken stehen. ECPAT war dort mit einem Stand zusammen mit unserer Mitgliedsorganisation Dortmunder Mitternachtsmission vertreten und sensibilisierte die Besucher über sexuelle Ausbeutung von und Handel mit Minderjährigen und Wege, dagegen aktiv zu werden.

Schwerpunktworkshops gegen Kinderhandel in Magdeburg und Bremen
Am 11. und 12. Juni 2019 schulte ECPAT zwei Tage lang zusammen mit der Fachstelle Vera – gegen Frauenhandel, Zwangsverheiratung und ehrbezogene Gewalt - vom AWO Landesverband Sachsen-Anhalt 26 Fachkräfte u.a. von Polizei, Jugendämtern, Schulen und Beratungsstellen, damit ein besserer Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Handel und Ausbeutung gelingt. Die positive Rückmeldung der Teilnehmenden zeigt: Zeit für Austausch mit Kolleg_innen anderer Behörden und das Kennenlernen der jeweiligen Aufgaben und Grenzen sind notwendig, wenn Zusammenarbeit klappen soll.
Auch in Bremen haben sich Behörden, allen voran das Jugendamt und die Polizei, auf den Weg zu einer stärkeren interdisziplinären Zusammenarbeit und Sicherheit im Umgang mit Kinderhandelsfällen gemacht. ECPAT führte im Mai und Juni Workshops sowohl behördenübergreifend als auch eine Inhouse-Schulung durch und erreichte damit 57 Fachkräfte.
 
ECPAT bei BMZ Expertenrunde zu ausbeuterischer Kinderarbeit
ECPAT war als geladener Experte beim runden Tisch zu „Abschaffung von ausbeuterischer Kinderarbeit in globalen Lieferketten“ am 19.06.2019 beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Berlin. Unser Arbeitsschwerpunkt sexuelle Ausbeutung findet sich als Transversalthema in diesem Kontext. Arbeitende Kinder in ohnehin schon vulnerablen Lebensbedingungen sind einem hohen Risiko der sexuellen Ausbeutung und des Kinderhandels ausgesetzt.
Artikel „Online – Offline – Sexualstraftaten in sozialen Medien und auf Reisen“ in Tourism Watch
Im aktuellen Newsletter von Tourism Watch erschien der Artikel „Online – Offline – Sexualstraftaten in sozialen Medien und auf Reisen“ von ECPAT Referentin Josephine Hamann und der ECPAT-Geschäftsführerin Mechtild Maurer. Sie zeigen darin, wie auch reisende Sexualstraftäter_innen das Internet zur Kontaktanbahnung mit einheimischen Kindern nutzen. Die Reisebranche sollte daher die Aufklärung und Sensibilisierung aller Reisenden zu diesem Thema verstärken.
 
Hinweise zur sexuellen Ausbeutung von Kindern weltweit: „Nicht-Wegsehen“- Video und Flyer auf Deutsch und Englisch in Kurzfassung ohne Ton
Ergänzend zu unserer Meldeplattform www.nicht-wegsehen.net, wo Reisende Hinweise loswerden können, wenn sie um das Wohl eines Kindes bzgl. sexueller Ausbeutung besorgt sind, gibt es nun das „Nicht-Wegsehen“ Video als Kurzfassung auf Deutsch und Englisch – auch in einer Fassung ohne Ton, so dass das Video in lauter Umgebung wie einem Flughafen o.Ä. verständlich eingesetzt werden kann. Die englische Version bezieht sich auf die internationale Meldeplattform www.dontlookaway.report. Der englische Flyer zur Meldeplattform ist ebenfalls online verfügbar.
 
ECPAT beim Symposium des Roundtable Human Rights in Tourism
Der Roundtable Human Rights in Tourism, dessen Mitglied auch ECPAT ist, veranstaltete am 27.06.2019 in Utrecht, Niederlande, das Symposium “Human Rights in Practice: Equality in Tourism”. Der Fokus lag auf der Frage, wie Gleichberechtigung entlang der Wertschöpfungskette umgesetzt werden kann. Zahlreiche Vetreter_innen aus unterschiedlichen touristischen Unternehmen und der Privatwirtschaft, Nichtregierungsorganisationen tauschten sich dazu aus und diskutierten mögliche gute Handlungsansätze.
 
ECPAT Jahres- und Finanzbericht 2018
Für alle, die ganz genau erfahren möchten, was wir im Jahr 2018 alles geschafft haben: Unser Jahres- und Finanzbericht 2018 ist unter www.ecpat.de einsehbar.
 
Interdisziplinärer Workshop gegen Kinderhandel und Ausbeutung Minderjähriger in Mecklenburg-Vorpommern
Am 01./02.10.2019 organisiert ECPAT zusammen mit dem Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern und der Fachberatungsstelle ZORA für Betroffene von Menschenhandel und Zwangsverheiratung einen interdisziplinären zweitägigen Workshop gegen Kinderhandel und Ausbeutung in Waren/Müritz. Anmeldungen sind noch bis zum 15.09.2019 an keck@ecpat.de möglich.
 
ECPAT Webinare – Anmeldung möglich
ECPAT bietet laufend kostenfreie, kurze Online-Seminare zu den Themen Kinderhandel (nächster Termin: 17.09.2019, 10-11 Uhr), sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus und auf Reisen sowie Kinderschutzpolicy an. Bitte prüfen Sie unsere aktuellen Termine oder schreiben Sie uns an: info@ecpat.de
 
Sehen Sie nicht weg -
Melden Sie Hinweise auf sexuelle Ausbeutung von Kindern weltweit!
ECPAT Deutschland e. V.
Mechtild Maurer (V.i.S.d.P.)
Alfred Döblin-Platz 1
D-79100 Freiburg

Tel +49 761 45687148
Fax +49 761 45687149
Website: www.ecpat.de
 
Newsletter abbestellen






This email was sent to <<Email Address>>
why did I get this?    unsubscribe from this list    update subscription preferences
ECPAT Deutschland e.V. · Alfred-Doeblin-Platz 1 · Freiburg 79100 · Germany

Email Marketing Powered by Mailchimp