01 | 🇦🇱 FINNLAND: THE RASMUS – "JEZEBEL"

Manu: Mein emotionsgeladenes Teenagerherz hämmert in der Brust! Federn, Fun und fescher Lauri: Ob das für das heuer so balladenschmachtende Europa reicht? I hope! Oliver: Ich fieber' hier ja nicht so mit, wie Manu. The Rasmus eben. Ein bisserl außer Atem gerät er dann doch, der gute Lauri.
Live-Einschätzung Marcos: The Rasmus sind seit vielen Jahren arrivierte Rockmusiker. Der ungünstige Startplatz 1 und Kostüme in Bienenfarben (Gelb-Schwarz) werden nichts daran ändern können, sie doch am Samstag im Finale zu sehen.

02 | 🇮🇱 ISRAEL: MICHAEL BEN DAVID – "I.M"

Manu: Viel zu überdrüber, viel zu viel. Puh. Oliver: I.M weiterhin not begeistert. Der Diva-Funken will nicht so ganz überspringen – wirkt verkrampft in Weiß.
Live-Einschätzung Marcos: Sehr schrill, sehr durchchoreografiert und sehr „gay“. Dem Publikum in der Halle gefällt’s. Israel findet sich damit eher auf Seite der „Wackelkandidaten“ wieder.

03 | 🇷🇸 SERBIEN: KONSTRAKTA – "IN CORPORE SANO"

Oliver: Eines meiner Highlights des Abends. Stimmig von vorne bis hinten – vom Gesang bis zum Staging. Also, Lavour auspacken und los gehts! Manu: Oliver, du sagst es. Ärzte-Sprechstunde mit einem großen Maß an Händehygiene auf der ESC-Bühne. Stimmlich perfekt, herrlich edgy.
Live-Einschätzung Marcos: Das erste Lied beim ESC mit Teilpassagen in Lateinisch – sozusagen Schul-TV am späten Samstagabend. Charismatisch und ironisch inszeniert sich das Lied über die Gesundheit und bleibt den Rest des Abends als (un-)gewollter Ohrwurm hängen.

04 | 🇦🇿 ASERBAIDSCHAN: NADIR RÜSTƏMLI – "FADE TO BLACK"

Manu: Nadir singt einwandfrei, die Performance bleibt für mich aber farblos. Ob's am grauen Setting liegt? Oliver: Stimme und Gesang perfekt! Bei der Bühnen"show" bin ich mir nicht so sicher. Farblos –wie Manu sagt – trifft's gut.
Live-Einschätzung Marcos: Showtreppen-Lied Nummer 1: Für Aserbaidschan geht eine ungewöhnlich unauffällige Ballade ins Rennen. Stimmlich wird sie aber stark vorgetragen. Ein Pluspunkt auf der Habenseite!

05 | 🇬🇪 GEORGIEN: CIRCUS MIRCUS – "LOOK ME IN"

Manu: Indie-Sound für den ESC, sehr witzig in Szene gesetzt. Oliver: Ich habe mir von Anfang an schwer getan mit dem Beitrag. Der Auftritt bestätigt den Eindruck. Ich kann mich weiterhin nicht dafür begeistern.
Live-Einschätzung Marcos: Eine unübersichtliche Komposition und eine doch etwas gewöhnungsbedürftige Präsentation lässt die Wahrscheinlichkeit, Georgien – und das trotz „Beatles-Elemente“ – im Finale wieder zu sehen, doch sehr schrumpfen.

06 | 🇲🇹 MALTA: EMMA MUSCAT – "I AM WHAT I AM"

Manu: Mitsing-Disney-Sound und Choreo – stimmlich hat sie in der Jury-Show etwas ausgelassen leider ... Oliver: Ohje. Lahmer Auftritt mit lahmer Stimme (zumindest gestern). Erinnert ein bisserl an Kiddy-Contest.
Live-Einschätzung Marcos: Sehr eingängig, stimmlich sehr stark und eine schöne Frau im Kettenhemd als Girlie Look begleitet von Tänzerinnen; und trotzdem zählt Malta eher zu den „Wackelkandidaten“.
Oliver: Marcos muss da wohl einen besseren Lautsprecher erwischt haben ... 

07 | 🇸🇲 SAN MARINO: ACHILLE LAURO – "STRIPPER"

Manu: "All we need is love" – oder eher: "All we need is him to stop?" Seine Aussprache ist hart am Rande des Erträglichen, auch das emotionslose Rodeoreiten hätte er sich sparen können. Oliver: Vergleichsweise viel G'wand hat er an, der gute Achille. Auch ansonsten ist bei dem Auftritt von allem viel zu viel – und ich meine nicht die Feuer-sprühende Gitarre.
Live-Einschätzung Marco: Der kürzlich im Sanremo Festival gescheiterte erotische „Rodeo-Cowboy“ Achille Lauro wird vom italienischen Publikum getragen. Ob Käfige, Bullenreiten und schwarzer Netz-Jumpsuit über die Schwächen des Liedes hinwegtäuschen können?

08 | 🇦🇺 AUSTRALIEN: SHELDON RILEY – "NOT THE SAME"

Manu: Drama, Baby! Stimmlich der beste männliche Teilnehmer für mich. Und in der Juryshow hat er so richtig aufgedreht. Oliver: Ein gut inszenierter Auftritt mit schönem Spannungsbogen. Emotional, stark und gut gesungen.
Live-Einschätzung Marcos: Showtreppen-Lied Nummer 2: große Stimme, ausladendes weißes Kostüm, extreme Emotionen und trotzdem scheint der Funke nur bedingt überzuspringen.

09 | 🇨🇾 ZYPERN: ANDROMACHE – "ELA"

Manu: What happened to my Fuego-Cyprus? Ahja, es kopiert sich in allen Farben und Facetten auch heuer. Fesche Frau, eingängige Nummer. Nur das Singen haut nicht so hin. Oliver: Oh – ein armseliger Versuch eine Venus aus der Muschel kraxeln zu lassen – mit stolpernden Tänzerinnen und verlorengegangener Stimme.
Live-Einschätzung Marcos: Landestypische folkloristische Töne und die mitunter schönste Interpretin des diesjährigen Wettbewerbes, als stimmsichere Venus in der Muschel in Szene gesetzt, garantieren noch keinen Finalplatz.
Oliver: Wieder scheint unser Präsident einen Sonder-Lautsprecher erwischt zu haben ...

10 | 🇮🇪 IRLAND: BROOKE – "THAT‘S RICH"

Manu: Zacher Song, die Tänzerinnen wirbeln über der Bühne. Wäre eine Überraschung, wenn das weiterkommt. But wait ... Oliver: Da hätte ich mir wesentlich mehr erwartet. Brooke tut sich ein bisserl schwer – es fehlt an "zing". "Rich" is das leider nicht.
Live-Einschätzung Marcos: Die Irin, die mit „That`s rich“ an alte Erfolge der ESC-Nation Nummer 1 Irland anschließen möchte, wird wohl eher scheitern. Girlie-Pop und leicht verzogenes Getue? Ob das ankommt? Bald wissen wir mehr.

11 | 🇲🇰 NORDMAZEDONIEN: ANDREA – "CIRCLES"

Manu: Leider für mich eine Verschlechterung zur Studionummer: Andrea singt beherzt, aber zu gewollt. Oliver: Es geht um Kreise! Grundsätzlich mag ich den Song, aber Andrea scheint zu viel zu wollen und das macht sich leider beim Gesang bemerkbar und tut dem ganzen Auftritt nicht gut. Schade.
Live-Einschätzung Marcos: Das Lied aus dem Balkan tut nicht weh, ist aber auch gleich wieder vergessen. Die Fahrkarte ins Finale lässt noch auf sich warten.

12 | 🇪🇪 ESTLAND: STEFAN – "HOPE"

Oliver: Ein bisserl Country geht immer. Stefan kann's - singen, die gesamte Bühne ausnutzen und auch noch das Publikum animieren. Bin sehr gespannt, ob's fürs Finale reicht. Macht auf alle Fälle Laune. Manu: Country-Nummer mit einem schönen Lächeln. Der Herr aus Estland weiß, was er tut.
Live-Einschätzung Marcos: Der „Lonely Cowboy“ aus Estland versteht es, die Bühne mit seiner Präsenz und Natürlichkeit zu füllen. Country im gelungenen neuen Gewand – das Publikum liebt es.

13 | 🇷🇴 RUMÄNIEN: WRS – „LLÁMAME“

Manu: Ist es gut, ist es schlecht? Wurscht, es macht Laune. Bebebe, lass uns tanzen! Oliver: Boah, das ist – für mich – einer der Tiefpunkte des Abends. Man(n) versucht wohl Michael Ben David nachzueifern – aber ohne Erfolg. Lahmer Latino-Rhythmus dem die Luft ausgeht.
Live-Einschätzung Marcos: Nach Israel inszeniert sich Rumänien in punkto „gay“ und gilt damit als direkte Konkurrenz zur Startnummer 2. Anleihen aus dem Spanischen lassen leichte Vorteile für das Balkanland erahnen.

14 | 🇵🇱 POLEN: OCHMAN – "RIVER"

Manu: Was für eine Stimme, wow. Kann mir wer erklären, warum er eine Uhr auf der Bühne trägt? Oliver: Toller Song, tolle Stimme. Leider will Ochman zu viel und das hört man. Auch mit dem gesamten Auftritt will man viel zu viel und tut sich damit nichts Gutes. Sehr schade.
Live-Einschätzung Marcos: Wieder einmal setzt Polen auf Qualität. Die extrem schwer zu singende Ballade sollte es doch leicht ins Finale schaffen.

15 | 🇲🇪 MONTENEGRO: VLADANA – "BREATHE"

Manu: Auch eine tolle Stimme, aber geht für mich nach Polen unter, weil beide somehow Ähnliches bedienen. Oliver: Ich frage mich die ganze Zeit: "Was soll dieses Gestell auf Vladanas Rücken?" Als Königin der Nacht wäre es einen Versuch wert, aber so .... Sie singt gut, aber dennoch geht der Beitrag etwas unter.
Live-Einschätzung Marcos: Es wird ziemlich schwer für Montenegro werden, das diesjährige Finale zu erreichen. Da kann auch der eigens umgeschnallte Sternenhimmel an der Hinterseite des Kleides nicht viel ausrichten.

16 | 🇧🇪 BELGIEN: JÉRÉMIE MAKIESE – "MISS YOU"

Manu: Toll gesungen und mit Gospel-Elemeten gespickt, aber der Song nervt mich einfach unfassbar. Oliver: Im Gegensatz zu Manu mag ich den Song grundsätzlich. Der Auftritt ist allerdings etwas mäh. Da hätte mehr daraus gemacht werden können.
Live-Einschätzung Marcos: Versuchter R`n`B-Style lassen Belgien in diesem Jahr in den Wettquoten eher im hinteren Feld aufscheinen. Positiv zu vermerken: moderne Alltags-Outfits, stimmliche Vielfalt des Interpreten und eine gewisse Coolness!

17 | 🇸🇪 SCHWEDEN: CORNELIA JAKOBS – "HOLD ME CLOSER"

Manu: Gänsehaut. Geht das besser? Ich glaube nicht. Gleich inszeniert wie beim Mello und genauso schön performt. Meine Favoritin auf den Sieg. Oliver: Manu und ich sind uns hier absolut einig: Besser geht nicht! Mein Höhepunkt des gesamten Abends – in jeder Hinsicht. Meine Daumen sind gedrückt.
Live-Einschätzung Marcos: Eine der Favorit*innen, wenn nicht sogar DIE Favoritin auf den Sieg in Vorrunde 2. Unaufgeregt und mit großem Können und Talent füllt Cornelia Jakobs mit der nicht ganz so leicht zu singenden Ballade die Bühne.

18 | 🇨🇿 TSCHECHIEN: WE ARE DOMI – "LIGHTS OFF"

Oliver: Und dann noch ein weiteres Highlight zum Schluss. Großartig inszenierter Auftritt. "We Are Domi" haben auch offensichtlich Spaß und das springt sofort über. Yes, I like. Manu: Futuristisches Staging, tolle Nummer. Und zum Glück liefert auch Sängerin Dominika ab!
Live-Einschätzung Marcos: Lieb gemacht und auf keinen Fall langweilig inszenieren sich die Tschech*innen mit großer Leichtigkeit auf der Bühne. Macht Spaß beim Zuschauen und könnte doch ins Finale rutschen.