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Infos aus dem Archiv

Liebe alle
Der Donnerstag, 30. Juni, ist für das Archiv ein besonderer Tag. Marina Widmer, die Mitbegründerin des Archivs, übergibt dessen Leitung offiziell an ihre Nachfolgerin Judith Grosse. Der Anlass findet um 18 Uhr im Raum für Literatur in der Hauptpost St.Gallen statt, ihr seid alle herzlich dazu eingeladen. Es sprechen die Stadtpräsidentin Maria Pappa und das Vorstandsmitglied Sandra Meier. Im Anschluss gibt es einen Apéro. Bitte meldet euch bis zum 15. Juni an unter archiv@frauenarchivostschweiz.ch 

Marina Widmers grosse kulturelle und politische Verdienste nicht nur um das Archiv, sondern auch als Mitbegründerin der Frauenbibliothek Wyborada und von Projekten wie dem Solidaritätsnetz Ostschweiz und dem «CaBi Antirassismus Treff», würdigt die Stadt St.Gallen 2022 mit dem nur alle vier Jahre verliehenen Kulturpreis. Wir freuen uns sehr über die Anerkennung. Die Preisverleihung findet am 5. November im Pfalzkeller statt. Bitte reserviert euch dieses Datum. 

Schon am kommenden Samstag, 28. Mai, findet in St.Gallen das Sozial- und Umweltforum SUFO statt. Das Archiv ist dabei auf dem Gallusplatz mit einem Atelier vertreten. Judith Grosse moderiert um 10.30 Uhr ein Gespräch mit Pius Frey zum Thema «Jugendbewegung vor 50 Jahren und ihre Zeitschriften». Frey ist Mitbegründer der St.Galler Genossenschaftsbuchhandlung Comedia. 

Unser Vorstandsmitglied Alexa Lindner Margadant prägt als Kämpferin für das Frauenstimmrecht und politische Aktivistin die Schweizer Frauenbewegung bis heute. Anlässlich der Frauendemo vom 14. Juni diskutiert Alexa mit Andrea Scheck, der Präsidentin der SP des Kanton St.Gallen, über Erfolge und künftige Baustellen des feministischen Kampfs. Das Gespräch findet am 9. Juni um 19.15 Uhr in der Denkbar St.Gallen statt und wird moderiert von Judith Grosse.

Das Frauenarchiv bietet weiterhin Frauenstadtrundgänge in St.Gallen an. Die Historikerinnen Jolanda Schärli und Judith Thoma stellen spannende Frauen vor, welche die Stadt geprägt haben. Die Führungen können auch von privaten Gruppen über das Archiv gebucht werden (archiv@frauenarchivostschweiz.ch). Der nächste öffentliche Rundgang findet am 13. September um 18 Uhr statt. 

Ende März ging die vom Archiv organisierte Ausstellung «Klug und Kühn – Frauen schreiben Geschichte» zur Frauen- und Geschlechtergeschichte im Stadtmuseum Rapperswil-Jona (die zweite Station), erfolgreich zu Ende. Im Frühling 2024 wird sie im Rhätischen Museum Chur Station machen. 

Herzliche Grüsse
Christina Genova, Judith Grosse, Marina Widmer

Neue Archivalien

In den letzten Monaten haben wir zahlreiche Neuzugänge im Archiv erhalten. Darunter sind die Vorlässe von Waltraud Weber (Freundeskreis Schweiz-Kurdistan), von Marianne Degginger und von Rosmarie Gmür (Pfarrhaushältern und Pfarreisekretärin, St.Gallen).

Nachlieferungen wurden uns übergeben von Marianne Fehr und Lisbeth Mattle (Feministische Juristinnen Ostschweiz), von Verena Hillmann (Feministische Zeitschrift Olympe), Monika Schmid (Interessengemeinschaft Natürliche Geburten), vom Frauenhaus St.Gallen und von Margrit Ermatinger-Leu (SP-Präsidentin Kanton St.Gallen).

Von Annette Bossert haben wir das Archiv der Aufgabenhilfe der Stadt St.Gallen erhalten (1995-2020), ausserdem diverse Fotografien und mehrere Bücher

Veranstaltungen


Lesung

Im Roman «Die militante Madonna» erzählt Irene Dische die wahre Geschichte des Chevalier d’Eon de Beaumont, der 1728 in Frankreich auf die Welt kam und 1810 in London starb. D’Eon war Diplomat, Soldat, Bibliothekar, Freimaurer, Degenfechter, Schriftsteller und Spion – und verbrachte den grössten Teil seines turbulenten Lebens als Frau. Dische ist am Mittwoch, 25. Mai, auf Einladung des Literaturhauses Wyborada in St.Gallen zu Gast und liest um 20 Uhr im Festsaal Katharinen. Anmeldung: literaturhaus@wyborada.ch 


Poesie-Performance

Am Mittwoch, 8. Juni, stellt die Zürcher Autorin Simone Lappert im Keller der Rose in St.Gallen ihren ersten Lyrikband «längst fällige verwilderung» vor. Eingeladen wurde sie vom Literaturhaus Wyborada und der Buchhandlung zur Rose, begleitet wird sie von der Bassistin Martina Werther. Die Lesung beginnt um 19.30 Uhr. 


Podium

Was bedeutet «Mannsein» heutzutage? Unter dem Titel «Boys Will Be Boys? – Zeit für neue Männlichkeiten!» findet am 16. Juni, 19 Uhr, im Raum für Literatur in der St.Galler Hauptpost eine weitere Veranstaltung im Rahmen der Reihe «Gender matters» statt, organisiert vom Kompetenzzentrum Integration und Gleichstellung des Kantons St.Gallen. Es diskutieren: Gordon Bühler, Co-Autor der Studie «annabeau – Deutschschweizer Männerbefragung», Sasha Rosenstein, Präsident von «Die Feministen», Simone Dos Santos, Sexualpädagogin, und Tobias Urech, Queer Aktivist und Drag Queen. Moderation: Rahel Fenini, Gleichstellungsbeauftragte des Kantons St.Gallen.

Demo

Am 14. Juni ist es wieder soweit und auch in St.Gallen gibt es einen feministischen Streik. Ab 11 Uhr gibt es einen Infostand am Bärenplatz, um 18.00 Uhr beginnt die Demo beim Bahnhofplatz, um 19 Uhr gibt es eine Kundgebung mit Reden und Barbetrieb in der Marktgasse.
 

Tipps des St.Galler Programmkinos Kinok für den Juni
6 días en Barcelona

Moha steigt in einen Klempnerbetrieb ein, der von den zwei katalanischen Urgesteinen Pep und Valero geführt wird. Valero ist Mohas marokkanische Herkunft zunächst suspekt, doch bald merkt er, dass es nur gemeinsam geht. Regisseurin Neus Ballús legt ein herzerwärmendes Feelgood-Movie aus der Arbeitswelt vor. 
https://www.kinok.ch/index/next-program/theme/656

Hebammen – Auf die Welt kommen
Die Berner Filmemacherin Leila Kühni gibt in ihrem Dokumentarfilm einen intimen Einblick in die Arbeit von Hebammen und in die Geburt zwischen Wunder, medizinischem Ereignis und existenziellem Augenblick im Leben eines Menschen. Eine Liebeserklärung an einen Beruf. 

Die Premiere am 8. Juni findet in Anwesenheit der Regisseurin Leila Kühni statt.
https://www.kinok.ch/index/next-program/movie/4961/premiere/true/subnav/true

Numéro 387, disparu en Méditerranée
Forensikerin Cristina Cattaneo suchen nach der Identität ertrunkener Flüchtlinge und gibt ihnen ihren Namen zurück und ihren Angehörigen Gewissheit und die Möglichkeit zu trauern. Regisseurin Madeleine Leroyer würdigt den Einsatz der Forensikerinnen und Forensiker, die gegen das Vergessen arbeiten.

Nach der Vorstellung Podiumsgespräch mit Eva Ostendarp, SOS Méditerranée, Kaspar Surber, WOZ, und Chika Uzor, Flüchtlings- und Migrationsseelsorger, Katholische Kirche St.Gallen. Moderation: Corinne Riedener. https://www.kinok.ch/index/next-program/theme/656

Yumi
Während die 16-jährige Indonesierin Yuni vom Studium träumt, halten die Männer bereits um ihre Hand an. Was Stoff für ein tristes Drama sein könnte, wird in der Regie der Regisseurin Kamila Andini zu einem kraftvollen Porträt einer jungen Frau, die für ein selbstbestimmtes Leben kämpft.
https://www.kinok.ch/index/next-program/movie/4962/premiere/true/subnav/true
 

Frauen gestalten

Margrit Ermatinger-Leu 1932–2021


Margrit Ermatinger-Leu wuchs als jüngstes und einziges Mädchen ihrer Familie auf dem Gübsen bei St.Gallen auf, hatte einen weiten Schulweg und keine «Gspänli» in der Nähe, was sie früh dazu brachte, sich auf sich selber zu verlassen.

Nach ihrer Lehrerinnenausbildung arbeitete Margrit an verschiedenen Schulen im Kanton St. Gallen und übernahm später mit ihrem Mann Werner Ermatinger die
Leitung des Lukashauses in Grabs.

Margrit hatte einen liebenswürdigen Umgang und sprach mit sanfter Stimme, was Männer manchmal veranlasste, sie zu unterschätzen, denn in der Verfolgung ihrer Ziele blieb sie knallhart.

1976 bis 1982 war sie Präsidentin der SP-Frauen des Kantons St. Gallen. Sie forderte bei den Nationalratswahlen vier Listenplätze für die Frauen, vorgesehen war nur einer! Die SP-Männer mussten erst lernen, dass die Frauen das Wahlrecht nicht nur ausüben, sondern auch gewählt werden wollten.

Gerne arbeitete Margrit in Kommissionen mit, weil sie fand, hier könne sie mehr durchsetzen. So arbeitete sie im Invalidenversicherungsgericht, in der Aufsichtskommission der Kantonsschule am Burggraben, im Bezirksschulrat Rorschach
und in der Prüfungskommission des Kindergärtnerinnen-Seminars Sonnegg in Ebnat-Kappel.

Margrit unterschrieb einen Protest gegen den Napalm-Einsatz der Amerikaner im Vietnamkrieg, deshalb wurde eine Fiche über sie angelegt. Als sie Einsicht forderte, erfuhr sie, sie sei intelligent und ehrgeizig und solle unter Beobachtung gehalten werde, obwohl keine Gewalttätigkeit zu befürchten sei.

Frauenanliegen blieben bis an ihr Lebensende wichtig für sie. So gab sie ihre Akten als Vorlass ins Archiv für Frauen-, Geschlechter- und Sozialgeschichte und machte sie persönlich «archivfertig».

Alexa Lindner Margadant


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