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Newsletter #61: Juli 2022

Illustration: © Sarah von der Heide
Liebe BÄM!-Freund*innen,
 

Eigentlich wollte ich eine große analytische Abhandlung über die documenta fifteen schreiben: Nicht nur, weil ich den vielen medialen Stimmen und Vertreter*innen der deutschen Kunst- und Kulturszene widersprechen wollte, die von vornherein eine elitäre Abneigung „es gäbe dort keine Kunst zu sehen“ äußerten, sondern auch, um die Doppelmoral des deutschen Verständnisses von Rassismus zu entlarven, die im Kontext dieser Ausstellung sichtbar wurde. Nach wie vor widerspreche ich diesen Diffamierungsversuchen vehement, möchte mich jedoch statt auf die Perspektive der Medien einzugehen, von meinen eigenen Erfahrungen in Kassel und meinen Gesprächen in den letzten zwei Wochen mit Künstler*innen, Kurator*innen und Autor*innen und durch meine langjährige Arbeit mit BÄM! leiten lassen. Fest steht: Wir können von dieser documenta unendlich viel lernen. Vor allem, dass der Weg zu einer Realität, in der all die Geschichten dieser Welt ihren Raum einnehmen dürfen, noch lang ist.
 
Wer die documenta verfolgt, weiß auch, dass es einen großen Eklat durch antisemitische Abbildungen in einem Werk des indonesischen Kollektivs Taring Padi gab. Die verantwortlichen Künstler*innen und die künstlerische Leitung, ruangrupa, haben sich aufrichtig dafür entschuldigt, das Werk gezeigt zu haben und stehen zum Dialog bereit. Was ihre Statements zu den Vorfällen so besonders macht, ist die Erkenntnis eines bevorstehenden Lernprozesses, den sie nicht aus einer Schuld heraus, sondern aus Überzeugung eingehen wollen. So wie die Räume der unterschiedlichen Kollektive in der Ausstellung, wird hier die Kunst der Entschuldigung nicht nur geübt, sondern umgesetzt. Von diesem Verhalten könnten sich die Politik und unsere Gesellschaft eine Scheibe abschneiden.

„Wir [ruangrupa] entschuldigen uns für die Enttäuschung, Scham, Frustration und das Entsetzen, die diese Stereotype bei den Besucher*innen und dem gesamten Team, das hart daran gearbeitet hat, die documenta fifteen Wirklichkeit werden zu lassen, auslösten. Wir entschuldigen uns auch für den Schmerz und die Angst bei allen, die die Arbeit vor Ort oder in den Medien gesehen haben, und bei all jenen, die uns in den vergangenen Monaten in den Medien und bei der documenta gegen ungerechtfertigte Vorwürfe und Anschuldigungen verteidigt haben. (…) Es ist ein Schock, nicht nur, aber insbesondere für die jüdische Gemeinde in Kassel und in ganz Deutschland, die wir als unsere Verbündeten betrachten und die immer noch unter dem Trauma der Vergangenheit und mit anhaltender Diskriminierung, Vorurteilen und Ausgrenzung leben. Es ist auch ein Schock für unsere Freund*innen, Nachbar*innen und Kolleg*innen, für die der Kampf gegen alle Formen von Unterdrückung und Rassismus ein existenzielles Element ihrer politischen, sozialen und künstlerischen Vision ist.“

Dass so eine Entschuldigung ausgerechnet von einer Gruppe von Menschen kommt, die hierzulande oft selbst mediale und rassistische Attacken erleben müssen, macht mich wütend und traurig. Denn selten habe ich eine Ausstellung erlebt, die so frei ist von Heuchelei und so voller Glaube an die Menschheit.

ruangrupas kuratorisches Konzept basiert nicht auf leeren Versprechungen, sondern setzt genau das um, was es predigt: Aufteilung von Ressourcen, Kollektivität, Solidarität, horizontale Hierarchien, Rücksicht, Diversität. Und es tut dies nicht auf artifizielle, herbeigezwungene Weise, wie wir es sonst von der Kunstwelt gewohnt sind, sondern weil die Teilnehmer*innen, die sich dort versammeln (es sind fast 1500) dieses Konzept verkörpern und leben. DAS TUT SO GUT!
 
Vielleicht fühle ich mich ruangrupas Herangehensweise besonders verbunden, weil ich mich selbst mit den Höhen und Tiefen der kollektiven Arbeit bei
BÄM! identifiziere. Was ich an uns und an dieser Form des Verbunds so schätze, ist der Wille, unterschiedliche Perspektiven und Bedürfnisse anzunehmen, Konflikte zu lösen und immer wieder Wege zu finden sich auf die gemeinsamen Werte zu beziehen, sich erneut zu begegnen und sich zuzuhören. Mit offenen Ohren und offenen Herzen. Für mich ist das gelebte Demokratie und ich habe vermehrt Angst, dass dieser Wille von alten Machtvorstellungen und Patriarchat, durch Kriege und Vertreibung, Einschränkung von Grundrechten und den Folgen der Klimaerwärmung verdrängt wird. All diese Themen und der kollektive Widerstand dagegen, stehen in Kassel im Vordergrund. 
 
Während die Medien also nach der einen Person rufen, die die Verantwortung übernehmen möge, hoffe ich sehr, dass sich die Idee des Kollektiven am Ende durchsetzt und, dass ruangrupa, das Team und die Teilnehmer*innen die nächsten 85 Tage durchhalten. Ich stehe bei Ihnen und nehme sie beim Wort:
 

„Wir sind hier um zu bleiben und entschlossen, die Ausstellung trotz der Schwierigkeiten fortzusetzen. Wir stehen für offene, ehrliche Gespräche und kollektives Lernen bereit. Wir tun dies als Menschen mit Fehlern, Unzulänglichkeiten, Stärke und Courage und möchten alle, die bereit sind, uns auf Augenhöhe zu begegnen, zu einem kritischen und fruchtbaren Dialog einladen.“
 
Das möchte ich auch.



Lisa Long für And She Was Like: BÄM!

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BÄM! News
Save the Dates: Die nächsten BÄM! Stammtische
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Nächste Stammtische in Präsenz:
Sonntag, 14.08. 14 Uhr
Dienstag, 20.09. 19 Uhr
Mittwoch, 19.10. 19 Uhr
Samstag, 19.11. 11 Uhr (ART COLOGNE)
Dienstag, 13.12. 19 Uhr


Falls du nicht sicher bist, ob du in unserem Stammtisch-Verteiler bist, schreib uns eine Mail an events@andshewaslikebam.de
 


Kinder, Hunde … und das Patriarchat … steckt alles in die Tasche! Lasst die BÄM! Bag eure stabile Begleiterin sein und tragt sie durch den Frühling.



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Material: vegan, recycelte Baumwolle und Polyester
Farbe: Tasche Hellgrau-meliert, Schriftzug Leuchtblau 

Credits: Schrift Tasche: MrsEaves von Zuzana Licko, Schrift Grafiken: Laken von Bea Stach, Design: Yvonne Rundio
 



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Animation: © Lara Liske
TO DO


Temporary Gallery: Zwei Workshops mit Yoeri Guépin im Gemeinschaftsgarten NeuLand Köln

Workshop 1:
Kochen für Mikroben: Das Mikrobiom des extraktiven Kapitalismus verändern
11–13 Uhr
Was sich im Mikrokosmos des Bodens abspielt, scheint einem archetypischen Plot zu folgen. Der Boden ist bevölkert von einer Billion winziger Mikroorganismen, darunter auch Bodenbakterien, die sich grob in drei Lager einteilen lassen: Die „Guten“, die „Bösen“ und die „Opportunisten“. Gute Bakterien gehen symbiotische Partnerschaften mit Pflanzen ein (die Mutualisten) oder bauen Pestizide und Schadstoffe ab und sind Nährstoffspeicher (die Zersetzer). Schlechte Bakterien können Fäulnis und Krankheiten verursachen (die Schaderreger). Der Rest der Bakterien entscheidet sich für die Seite, die momentan die Oberhand hat.

Während des Workshops werden zunächst verschiedene Bodenzustände untersucht und analysiert. Im nächsten Schritt wird gelernt, wie frei verfügbare Materialien und improvisierte Techniken zu einer nährstoffreichen „Mahlzeit“ für Bakterien zubereitet werden können, die den Boden regenerieren. Gemeinsam werden Zutaten hergestellt, gebraut und gemischt, die die Voraussetzungen für ein ausgewogenes und biodiverses Bodenökosystem schaffen.

Gemeinsames Picknick: 13–14 Uhr

Workshop 2:
Ökosysteme designen: Rewilding in einer post-wilden Welt
14–16 Uhr
Das Rewilding-Konzept wurde in den 1990er Jahren als Antwort auf Klimakrise und Artensterben eingeführt. Es umfasst die Wiederherstellung intakter, „wilder“ Ökosysteme. die den menschlichen Eingriffe unnötig machen.

Vor dem Hintergrund der extraktivistischen Moderne und des Kolonialismus bedarf es jedoch einer kritischen Reflexion des Rewilding-Konzepts, um nicht das eurozentrische Paradigma der Trennung von Natur und Kultur zu reproduzieren und „die Wildnis“ zu romantisieren. Umweltschutz, der von einer „unberührten Natur“ frei vom Menschen fantasiert, führt sogar zur gewaltsamen Vertreibung aus Gebieten, um diese wieder in einen „natürlichen“ Zustand zu versetzen. Dies trifft zumeist indigene Bewohner*innen.

Modernistische und rassistische Naturschutzkonzepte müssen daher kritisch hinterfragt werden. Wie können Rewilding entlang des Zusammenlebens, der Kollaboration und der radikale Fürsorge in mehr-als-menschlichen Beziehungen gedacht werden?
(Auszug Pressetext)

3. Juli, 11 – 16 Uhr
Gemeinschaftsgarten NeuLand | Köln
Mehr Infos und Anmeldung
Abbildung: Seeds from Ms. Wong, Foto: Yoeri Guépin
 

traumathek: LOVING HIGHSMITH

Am 5. Juli könnt ihr euch LOVING HIGHSMITH in der traumathek anschauen.
Mit Romanen wie Zwei Fremde im Zug und Der talentierte Mr. Ripley schaffte Patricia Highsmith Weltliteratur. Die Verfilmungen erreichen ein riesiges Publikum. Ihr Privatleben hielt die Meisterin des psychologischen Thrillers zeitlebens vor der Öffentlichkeit verborgen. Dass sie lesbisch war, wusste nicht einmal ihre Familie in Texas. Ihren lesbischen Liebesroman Salz und sein Preis / Carol konnte sie 1952 nur unter Pseudonym veröffentlichen. Über ihr eigenes, bewegtes Liebesleben schrieb sie in ihren Tage- und Notizbüchern. Diese wurden erst nach ihrem Tod in einem Wäscheschrank in ihrem Haus im Schweizer Tessin entdeckt.
Auf Basis dieser Aufzeichnungen, die im Herbst 2021 zum 100. Geburtstag der Autorin zum ersten Mal veröffentlicht wurden, erzählt Regisseurin
Eva Vitija von Highsmiths Lieben und Leidenschaften.
(Auszug Pressetext)

5. Juli, 20:30 Uhr
traumathek | Köln
Mehr Infos

 
Basics & Workshop: Kunst als NFT?

Inhalte der Veranstaltung sind:

  • Umwelt, Technik und NFTs – nachhaltige Alternativen und verschiedene Blockchains verstehen
  • Spekulation, Geldwäsche und Kunstmarkt – praktisches Wissen als Vorbereitung für eigene Experimente
  • Mein eigenes NFT – wir minten zusammen

Als Teilnehmer*innen braucht ihr kein Krypto-Vorwissen. Für euer eigenes NFT braucht ihr eine von euch erstellte Grafik, eine Skizze oder ein Skizzenfoto.
Das Start-up
kollektor.io bietet mit seinem Onlinedienst Künstler*innen einen einfachen und eco-friendly Start ins Erstellen und Verkaufen von NFTs ihrer digitalen Kunstwerke. Die NFTs lassen sich auf bestehenden Social Channels oder eigenen Websites integrieren und zum Kauf anbieten, es wird keine Kryptowährung benötigt und es wird CO2-arm auf der Open-Source-Blockchain Algorand gemintet.
(Auszug Pressetext)


5. Juli, 18 Uhr
NRW Forum | Düsseldorf
Mehr Infos und Anmeldung

 
Offener Brief zur Unterstützung geflüchteter Drittstaatler*innen aus der Ukraine

Die Initiative Blacks in Cologne gründete sich im März 2022, ausgehend von einer Hilfsaktion der Aktivistin Gina (Be Your Future) und einer Gruppe von Helfer*innen. Blacks in Cologne unterstützt eine Gruppe von Schwarzen Studierenden aus der Ukraine, die ebenfalls vor dem Krieg geflohen sind und den Weg nach Köln gefunden haben.

Die Studierenden haben zum Teil in der Ukraine mehrere Jahre gelebt und hatten sich dort ein Zuhause aufgebaut. Sie alle haben Medizin, Business Management, Bauingenieurwesen oder Wirtschaft studiert und auch dort gearbeitet.

Wie alle aus der Ukraine Geflüchteten haben sie auf der Flucht Traumatisches erlebt, in ihrem Fall kamen noch Erfahrungen von Rassismus und Diskriminierung hinzu. In Deutschland angekommen werden sie ebenfalls wieder wie Menschen 2. Klasse behandelt, indem man sie aus dem §24 ausschliesst. Sie können zwar bis zum 31. August in Deutschland bleiben, aber die Möglichkeit zu einer Fiktionsbescheinigung unter §24 ist ihnen verwehrt.


Blacks In Cologne kritisiert dieses Umgehen und diese Haltung seitens der Behörden, des Landes NRW und der Stadt Köln scharf und fordert, auch von der Bundesregierung, eine Ausweitung des §24, der Drittstaatler*innen miteinbezieht.

Mit einem offenen Brief wollen 
Blacks of Cologne auf diese Situation aufmerksam machen und schließen sich auch vielen anderen Stimmen an, die diese Behandlung von geflüchteten Drittstaatler*innen in Deutschland lautstark kritisieren.

Damit der Brief eine möglichst große Wirkung hat, hoffen
Blacks of Cologne natürlich auf tatkräftige Unterstützung und vor allem auf viele Unterzeichner*innen.

Solltet ihr das Anliegen unterstützen, könnt ihr den offenen Brief an andere Menschen, Gruppen, Organisationen oder Institutionen weiterleiten, die sich hiervon auch angesprochen fühlen.

Zur Zeit wird eine Webseite aufgebaut, auf welcher der offene Brief und auch die Liste der Unterschreiber*innen veröffentlich werden soll. Den Brief wird auch an das Bundesinnenministerium und Nancy Faeser, sowie an Henriette Reker und an Ulrike Willms geschickt.

(Text Blacks in Cologne)

Hier könnt ihr den Brief auf deutsch und hier auf englisch lesen.

Wenn ihr unterzeichnen wollt, sendet einfach eine Mail an . Falls ihr nicht wollt, dass euer Name auf der Website veröffentlicht wird, schreibt das in die Mail.
 
TO APPLY FOR
Job: Kunst-Redakteur*in bei der Stadtrevue
Die Stadtrevue sucht eine*n Kunstredakteur*in in freier Mitarbeit.

(Auszug Pressetext)

Bewerbung: bis 1. August
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TO SEE


Thomas Rehbein Galerie
Joëlle Dubois – FORGET ME NOT


Die Thomas Rehbein Galerie präsentiert unter dem Titel FORGET ME NOT die zweite Einzelausstellung der belgischen Künstlerin Joëlle Dubois (*1990, Gent).

Das Vergessen und das Vergessenwerden stellt für den Menschen eine der größten Ängste dar, gerade im Angesicht tiefer Verbundenheit zu einer anderen Person. Denn was bleibt von uns übrig, wenn die Erinnerung verrinnt? Was sind wir dann und was waren wir vorher? 
FORGET ME NOT ist ein Imperativ, eine Bitte und ein persönlicher Wunsch – die Erinnerung daran, nicht zu vergessen. Und nicht vergessen zu werden. „Vergiss mich nicht“ bedeutet unweigerlich Abschied und das Bewusstsein darüber, dass sich die Lebenswege auf physische oder emotionale Weise voneinander entfernen. Das Symbol, die Blume „Vergissmeinnicht“, trägt die Metaphorik von Verlust und Schmerz, gleichermaßen jedoch, tiefgehender Emotion und Verbindung. Erinnern bedeutet auch immer vergessen. Die Dichotomie dieser Realität und der Prozess, welcher der Akzeptanz dieser vorausgeht, verkörpern die neuen Gemälde Joëlle Dubois‘, die der Mutter, der Krankheit und der Auseinandersetzung mit dieser gewidmet sind.
(Auszug Pressetext)

Ein Interview von Leonie Pfennig und Joëlle Dubois über das Vergessen und ihre künstlerische Auseinandersetzung mit der Alzheimer-Erkrankung ihrer Mutter könnt ihr auf unserer Website lesen!

Ausstellung: bis 6. August
Thomas Rehbein Galerie | Köln
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Abbildung: My Mother, 2022; Acryl auf Holz / Acrylic on wood; 100 x 80 cm
 
NAK Neuer Aachener Kunstverein
Queering the Narrative


Der NAK Neuer Aachener Kunstverein zeigt mit der Gruppenausstellung Queering the Narrative 19 nationale und internationale Künstler*innen, welche sich allesamt dem LGBTQIA*-Spektrum zugehörig fühlen.
Vor dem Hintergrund vorherrschender heteronormativ geprägter und reaktionärer Manifestationen von Identität und deren künstlerischer Repräsentation stellt die Gruppenausstellung die Frage nach queerer Identität und Narrativen sowie deren Einfluss auf das künstlerische Werk der Teilnehmer*innen.
(Auszug Pressetext)
Künstler*innen: Soufiane Ababri, Kira Bunse, TM Davy, Josh Faught, Elburuz Fidan, Jenna Gribbon, Philipp Gufler, Harry Hachmeister, Constantin Hartenstein, Christopher Hartmann, Evan Ifekoya, Artor Jesus Inkerö, William E. Jones, Sholem Krishtalka, Martin Maeller, Paul Mpagi Sepuya, Aistė Stancikaitė und Luki von der Gracht

Eröffnung mit Performance und Konzert: 2. Juli, 18 – 23 Uhr | Ausstellung: 3. Juli – 21. August
NAK Neuer Aachener Kunstverein | Aachen

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VAN HORN
Le Féminin


Bei VAN HORN laufen zwei neue Einzelausstellungen mit Werken von Anys Reimann und Meg Lipke. Die Ausstellungen zelebrieren das Arbeiten mit unterschiedlichen Medien und die daraus resultierenden, aufeinander wirkenden und sich gegenseitig bestärkenden Formen des Ausdrucks.

Meg Lipke bezeichnet ihre weichen, aus Leinwandstoff genähten und bemalten Objekte als Malerei. Ausgestopft mit Polyester, liegen, stehen oder hängen sie an der Wand. Ihre Präsenz wird von scheinbaren Widersprüchen getragen: leicht und schwer, mit Weichheit und Kanten, die vom exakten Einhalten von Struktur erzählen.

Anys Reimanns Collagen-basierte Praxis macht es sich zur Aufgabe Fragmente zu einem Ganzen werden zu lassen, wobei „Hybridität als fundamentale Konstruktionsform“ stets mitgedacht wird. Ihre Werke, seien es die zusammengesetzten und bemalten Arbeiten auf Papier, Holz oder Leinen (oder auch Skulpturen) lassen Überlagerungen und Überlappungen von Form und Material zum Zentrum werden. Das Fragment, das eine Teil von Vielen, verbindet sich und wird zum Ganzen. The medium is the message. 
(Auszug Pressetext)


Ausstellung: bis 20. August
VAN HORN | Düsseldorf
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Abbildung: Anys Reimann, Billie (smoke gets in your eyes), 2022, courtesy VAN HORN, Düsseldorf

NAILS projectroom: Janine Mackenroth – BABYLONIAN GAZE

Der NAILS projectroom verweist mit seinem Namen auch auf die Geschichte der Nutzung des Raumes: es war einmal ein Nagelstudio. Anlässlich der Ausstellung von Janine Mackenroth soll diese Referenz wieder aufgegriffen werden – denn die Künstlerin selbst arbeitet mit Nagellack. 

Während Nagellack für die Kunstgeschichte weniger in die Tradition der Malerei einzuordnen ist, so ist er heutzutage stark mit dem Bild der Frau konnotiert. Ganz im Gegensatz zur Geschichte der Nagellacks, die nach aktuellem Wissenstand vor 5000 Jahren bei den Babyloniern begann und damals den Männern vorbehalten war. Anhand der Nagellackfarbe konnte der Status innerhalb der Gesellschaft ermittelt werden.
(Auszug Pressetext)


Ausstellung: bis 15. Juli
NAILS projectroom | Düsseldorf
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OFFICE IMPART: Pola Sieverding – VABANQUE

Mit ihrer Ausstellung Vabanque kombiniert Pola Sieverding zwei Sphären kultureller Praktiken, die auf den ersten Blick wenig miteinander gemein haben: die Kulinarik und den Stierkampf. Signifikante fotografische Aufnahmen eines Toreros, seines Tuchs, der Capa und einer anfangs nur unbestimmt definierbaren organischen Substanz werden innerhalb der Kabinett-artigen Ausstellung miteinander in Beziehung gesetzt. Von Raum zu Raum und Wand zu Wand entstehen Relationen zwischen den Motiven, die anfangs rätselhaft erscheinen, teils verbunden mit der Unklarheit über ihre Größenverhältnisse und Maßstäblichkeit.
(Auszug Pressetext)

Ausstellung: bis 16. Juli
OFFICE IMPART | Berlin
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Mouches Volantes: Isabella Fürnläs – Metamorphoses of Control
Mit dem interdisziplinären Ausstellungs- und Performance-Projekt Metamorphoses of Control zeigte Isabella Fürnkäs eine Betrachtung über existenzielle Zustände des menschlichen Seins im digitalen Zeitalter mit epochenübergreifenden Bezügen. Ausgehend von dem Gemälde Floß der Medusa von Théodore Géricault (1818/1819) präsentierte Isabella Fürnkäs eine Rauminstallation mit Performance, Video und Zeichnungen bei der sie die Situation von verlorenen Menschen auf einem Floss in die Gegenwart transportierte und in den Dialog mit den von Henry van de Velde gestalteten Räumen trat.
(Auszug Pressetext)

Eröffnung mit Katalog Launch und Performance: 1. Juli, ab 19 Uhr | Ausstellung: 2. – 23. Juli
Mouches Volantes | Köln
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KHM OPEN 2022
Zum Ende des Sommersemesters öffnet die KHM vom 13. bis 17. Juli  ihre Türen zu den KHM OPEN 2022. Sie feiert in diesem Rahmen besonders die diesjährigen Abschlussarbeiten. Gezeigt werden ca. dreißig Werke von insgesamt rund fünfzig Diplomand*innen, die 2021/2022 ihr Studium der medialen Künste beendet haben. Präsentiert werden Mixed-Media-, Klang- und Videoinstallationen, Fotoarbeiten, Performances sowie Animationen, Experimental-, Dokumentar- und Spielfilme. Darüber hinaus sind in Open-Space-Formaten aktuelle Werke von Studierenden zu sehen, Ateliers und Labore bieten Einblicke in künstlerische Prozesse und Seminarergebnisse. 

Der Ausstellungsparcours konzentriert sich auf die zentralen
KHM-Gebäude entlang des Filzengraben 2 und weitere Ateliers oder Studios in der nahen Umgebung. Als externe Veranstaltungsorte fungieren das Matjö – Raum für Kunst des BBK Köln (Mathiasstr. 15) sowie das Filmforum im Museum Ludwig (Bischofsgartenstr. 1). 
(Auszug Pressetext)

Ausstellung: 13. – 17. Juli
KHM | Köln
Mehr Infos

 
Saskia Ackermann, Helena Geisler & Lisa Claire Stolzenberger – Vernetzte Gesten
Eine Halle im Hinterhof des Kölner Stadtteils Braunsfeld, sonst Lagerort von Designleuchten, wird vom 21. bis 24. Juli 2022 Ausstellungsfläche für künstlerische Interventionen: Saskia Ackermann, Helena Geisler und Lisa Claire Stolzenberger collagieren mit ihren Zeichnungen und Rauminstallationen das Miteinander und Nebeneinander der Zusammenarbeit in künstlerischen, privaten und unternehmerischen Kontexten.
(Auszug Pressetext)

Eröffnung: 21. Juli, 18 – 22 Uhr | Ausstellung: 22. – 24. Juli, 12 – 17 Uhr
Less'n'more GmbH | Köln
Mehr Infos

 
TO READ
Roe v. Wade – Rückschritt statt Fortschritt
Was gerade in den USA passiert ist, schockt uns enorm. Durch das Urteil des Supreme Court gibt es kein grundsätzliches Recht mehr auf einen Schwangerschaftsabbruch. Während in Deutschland endlich der Bundestag das Werbeverbot für Abtreibungen gekippt hat (Spiegel Online), stolpert die USA ein paar Jahrzehnte in der Zeit zurück. Welche Folgen das hat, könnt ihr in dem Beitrag von Jia Tolentino auf The New Yorker Online lesen. Nike van Dinther schreibt in der Vogue Online darüber, „warum die Entwicklung in den USA auch uns aufrütteln muss".

 
„Das ist mein Geschlecht“
Die Bundesregierung legt die Eckpunkte für das Selbstbestimmungsgesetz vor. Wissenschaftlerin Naina Levitan hofft auf den großen Wurf. Nachzulesen in der taz.
 
Carrie Mae Weems – Blues als feministische Praxis
Auf unserer Website findet ihr viele Essays und Artikel. So auch einen Text von Louisa Potthast über Carrie Mae Weems. Schaut mal vorbei!
 
TO WATCH

Arte: Kämpferin gegen Beschneidung
Die 38-jährige Halimata wurde als Tochter senegalesischer Eltern in Frankreich geboren und im Alter von fünf Jahren beschnitten. Dieser Film ist die Geschichte einer Frau wie viele andere, die zwischen einer traditionellen, patriarchalischen Erziehung und ihrem Drang nach Emanzipation und Freiheit hin- und hergerissen aufwuchs. Es ist die Geschichte eines Traumas und die des eigenen Wiederaufbaus, der über den offenen Dialog mit der vorherigen Generation einschließlich der Eltern führt. Das ultimativen Tabu in dieser jungen Generation.
(Auszug Pressetext)
Anschauen in der Arte Mediathek
TO LISTEN TO
 
THE WAVES (Slate): What The F*** Do We Do Now?
On this emergency episode of The Waves, Slate senior producer Cheyna Roth and Slate senior staff writer Christina Cauterucci respond to the decision by the US Supreme Court to overturn Roe v. Wade and get real about how they’re handling this devastating blow.
(Auszug Pressetext)
Anhören auf Acast
 
Today, Explained (Vox): The End of Roe v. Wade
The Supreme Court overturned a 49-year-old precedent that secured the right to an abortion. Irin Carmon from New York magazine breaks down the case and Vox’s Ian Millhiser argues the Supreme Court is undermining democracy.

(Auszug Pressetext)
Anhören auf Acast
 
Lila-Podcast: Trans ein und Feminismus: Hintergrund und Diskussion zum Selbstbestimmungsgesetz – mit Tessa Ganserer, Katja Husen, Hagen Löwenberg und Leah Oswald
Was ist das Selbstbestimmungsgesetz? Warum ist es wichtig und wer will es verhindern? Warum sind manche Feministinnen dagegen – sogenannte TERFs – und wie begegnet man deren Argumenten? Was sind die aktuellen Erkenntnisse aus Biologie & Psychologie?

(Auszug Pressetext)
Anhören auf Lila Podcast
 
TO FOLLOW

MEHR ALS DU DENKST
Mehr Als Du Denkst / Weniger Als Du Denkst
📈📉
Zahlen und Statistiken über Abtreibungen
Eine Initiative von
 @doctorsforchoicegermany
www.mehralsdudenkst.org
@mehr.als.du.denkst
TO TAKE CARE OF YOURSELF
zusammengestellt von Yvonne Rundio für BÄM!
 

To Read: Überwintern. Wenn das Leben innehält von Katherine May
„Wir können uns unsere Winter nicht aussuchen. Aber wie wir überwintern, schon. Ein wunderbares Buch über die heilsame Kraft des Innehaltens.“

(Auszug Pressetext)
Zum Buch

To Do: Postpandemieplan
„Der Postpandemieplan unterstützt dich auf deinem Weg zu mehr Klarheit in besonderen Zeiten, in denen soziale Zusammenkünfte wahrscheinlich wieder häufiger stattfinden. Ziehe ein Fazit der Pandemiejahre 2020 bis 2022 und verstehe deine neuen Bedürfnisse.“

(Auszug Ein Guter Plan)
Zum Download

To Read: Präsenzpflicht als Ideologie
Margarete Stokowski schreibt „Vollzeitarbeit, -verfügbarkeit und -präsenz sind Überreste einer patriarchalen Ideologie, die darauf basierte, dass die einen (Männer) für die 'richtige' Arbeit zuständig sind, die anderen (ihre Ehefrauen, Babysitter, Reinigungskräfte, Pflegekräfte und so weiter) sich um den Rest kümmern. Das kann aber auf Dauer nicht gut gehen: nicht in einer Welt, die den Anspruch auf Gleichberechtigung hat.“

(Auszug Spiegel Online)
Zum Artikel

To Do: Bewegung – Warum Achtsamkeit nicht nur Stillsitzen bedeutet
„Acht­sam­keit bedeu­tet für dich vor allem Inne­hal­ten? Wir zeigen dir, warum und wie dich Bewe­gung ins Hier und Jetzt bringt.“

(Auszug 7Mind)
Zum Artikel

TO DISCOVER
 
Fifty-five Photographers

Habt ihr schon eure Ausgabe unseres neuen BÄM!-Magazins bestellt? 
Fifty-five Photographers versammelt 55 Arbeiten von Fotograf*innen, Künstler*innen und Bildjournalist*innen, mit denen wir die Vielfalt fotografischer und feministischer Bilder aus NRW, aber auch über die Grenzen der Region hinaus sichtbar machen und in Dialog bringen wollen.

Fifty-five Photographers
64 Seiten, 55 Abb.
Hrsg.
And She Was Like: BÄM! e. V.
im Rahmen von düsseldorf photo +
Konzept und Redaktion:
Leonie Pfennig & Charlotte Lang
Art Direktion und Design: Yvonne Rundio

Wir vertreiben Fifty-five Photographers auf Spendenbasis. Der Mindestbetrag, um Porto und Versand zu decken, beträgt 5,00 €.

Mehr Infos + Bestellung
BÄM! Postkarten-Edition

Sarah von der Heide bereichert unseren Newsletter jedes Mal mit ihren wunderbaren Illustrationen von Frauen*, die wir bewundern und euch vorstellen wollen. Damit sie nicht in den Tiefen des E-Mail-Postfachs verschwinden, haben wir uns was überlegt: Ihr könnt sie euch jetzt als Postkartenset nachhause holen. Jedes Set besteht aus 10 verschiedenen Motiven und ist für 10 € zu erwerben.
Seid schnell, denn die Edition ist
auf 100 limitiert. Es ist zugleich die Jahresgabe von 2018 für unsere Fördermitglieder.

Ihr könnt sie euch persönlich bei uns in Köln-Nippes abholen oder bestellen, dann versenden wir sie. Schickt uns dazu einfach eine Mail an 
mail@andshewaslikebam.de.

 
And She Was Like: BÄM!
And She Was Like: BÄM! steht für einen zeitgenössischen Feminismus, der keinem Dogma folgt, Vielstimmigkeit und Diversität lebt, Geschlechter und Generationen verbindet. Wir glauben, dass wir zusammen mehr erreichen können, gesehen und gehört werden. Wir wollen die Sichtbarkeit von Frauen* stärken, Bewusstsein für feministische Themen schaffen und gemeinsam ins Handeln kommen.


And She Was Like: BÄM! e.V.

Gründer*innen:
Lisa Long / Freie Kuratorin
Leonie Pfennig / Kunstwissenschaftlerin & Autorin
Luise Pilz / Kunstwissenschaftlerin & Redakteurin
Lisa Pommerenke / Designerin
Yvonne Rundio / Designerin & Business Coach

Vorstand:
Nelly Gawellek / Kunstwissenschaftlerin
Ilka Helmig / Bildende Künstlerin
Lisa Long / Freie Kuratorin
Lisa Pommerenke / Designerin

Team:
Carolina Arciniegas (Mitgliedschaft & Buchhaltung & Controlling), Mary Bünnagel (Redaktionsteam Website & Social Media), Anne Distelkamp (Redaktionsteam Website & Übersetzungen), Maike A. Effenberg (Redaktionsteam Website & Social Media), Robert Franke (Redaktionsteam Website), Jana Hielscher (Redaktionsteam Website), Katharina Klapdor-Ben Salem (Projektleitung, in Elternzeit), Florina Klubach (Redaktionsteam Newsletter), Lisa Alice Klosterkötter (Fundraising & Förderungen), Leonie Pfennig (Projektleitung), Luise Pilz (Projektleitung), Sarah von der Heide (Illustrationen)
 
Copyright © 2022 And She Was Like: BÄM!, All rights reserved.