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Newsletter Nr. 55
Juni 2022
Aus Versehen ist der Newsletter gestern mit veralteten Hinweisen auf Publikationen, Vorträge, Medienbeiträge etc. unserer Mitglieder verschickt worden. Bitte finden Sie unten die aktuellen Nachrichten und Hinweise und entschuldigen Sie den Fehler.
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Vor wenigen Tagen erreichen uns die Nachrichten und Bilder von duzenden getöteten Migrant*innen an der europäischen Außengrenze von Marokko zu Melilla, Spanien. Dass die Brutalität, mit der nicht nur Leben, sondern auch das Recht, einen Asylantrag zu stellen, geraubt werden, dass dies kaum mehr zu Empörung, geschweige denn politischer Verantwortung reicht, wundert angesichts Zehntausender, die beim Versuch nach Europa zu gelangen starben, und der Normalisierung von Pushbacks und der Externalisierung von Asyl kaum mehr. Weltereignisse wie der Krieg gegen die Ukraine und die merklichen Auswirkungen der Klimakrise überlagern nahezu die Meldung von UNHCR, dass aktuell über 100 Millionen Menschen auf der Flucht sind – obwohl doch gerade diese Weltereignisse einen wesentlichen Anteil am Anstieg der globalen Vertreibungskrisen haben. Angesichts der großen Treiber von Flucht und Flüchtlingspolitik wird die Flucht- und Flüchtlingsforschung immer wichtiger: Erkenntnisse über Prozesse von Gewaltmigration, die Autonomie von Geflüchteten sowie Strategien des Schutzes und der Aufnahme zeigen die Grenzen, Möglichkeiten, Notwendigkeiten und Konsequenzen von gesellschaftlichem und politischem Umgang mit Flucht. Zugleich muss sich die Wissenschaft fragen, inwiefern sie (noch) die richtigen Theorien, Konzepte und Kategorien hat, um das gegenwärtige und zukünftige Phänomen von Flucht zu verstehen.
All dies und mehr wird auch Thema auf unserer kommenden 4. Tagung des Netzwerk Fluchtforschung sein, die vom 28. bis 30. September an der TU Chemnitz stattinden wird. Anmeldungen sind noch bis 15. August möglich, auf Coftool – wo auch das vorläufige komplette Programm eingesehen werden kann. Erstmals schreibt das Netzwerk übrigens einen Best Paper Award aus, mit dem der beste vorab eingereichte Vortrag auf der Konferenz prämiert wird (siehe hier). Weitere Informationen zur Konferenz finden sie unten in der Rubrik "Veranstaltungen" sowie immer aktualisiert auf unserer Homepage unter https://fluchtforschung.net/konferenz-2022/
Vielen Dank für Ihr Interesse am Netzwerk Fluchtforschung!
J. Olaf Kleist
für das Netzwerk Fluchtforschung
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Glorius, Birgit: „Wissenschaftlerin beklagt Unterschiede zwischen Geflüchteten“, Süddeutsche Zeitung, 4.6.2022, Link
Harsch, Leonie: Listening to Hamra: Ethical Considerations (Soundscape), Refugee Hosts Blog, 17.05.2022, Link
Kleist, J. Olaf: Nachdem er Menschen vor dem Ertrinken bewahrte, droht ihm Haft. Er fragt sich: Wieso gibt es gute und schlechte Flüchtlinge?, Der Stern, 21. Mai 2022, Link
Kleist, J. Olaf: „Das Asylsystem in Europa steht auf der Kippe“, Interview, Deutschlandfunk Kultur, 1. Juni 2022, Link
Kleist, J. Olaf: Asylsuchende in Drittstaaten abzuschieben, verstößt gegen EU-Recht, Interview, 9. Juni 2022, Link
Kohlenberger, Judith:"Demokratie und Grundrechte: Alle oder niemand“, Der Standard, 8. Mai 2022, Link
Kohlenberger, Judith: „Asylantrags-Prüfung in Drittstaaten rechtlich gar nicht möglich“, PULS 24, 9. Juni 2022, Link
Kohlenberger, Judith: „Jugend ohne Pass: ‚Ich fühl mich nicht fremd, aber ich werde fremd gemacht‘“, Der Standard Video, 5. Juni 2022, Link
Oltmer, Jochen: »Verteilung von ukrainischen Schutzsuchenden in der Europäischen Union« (Interview), Radio Bremen (Bremen 2), Sendung »Der Morgen«, 5. April 2022
Oltmer, Jochen: »Ukraine-Krieg: auch aus Russland fliehen Menschen« (Interview), Deutschlandfunk, Sendung »Information und Musik«, 24. April 2022, Link
Oltmer, Jochen: »600.000 Ukrainer in Deutschland: Willkommen im Alltag! Vor zwei Monaten kamen die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine nach Deutschland, mittlerweile sind über 600.000 registriert. Haben sie sich schon eingelebt?« (Interview), Deutsche Welle, Link
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Mit dem Beitrag „Armut als Schutzgrund. Rechtsfortbildung durch Verwaltungsgerichte“ gehören Valentin Feneberg und Paul Pettersson zu den Preisträger:innen des Aufsatz-Wettbewerbs Verwaltungsgerichtsbarkeit im Wandel. Der Aufsatz erscheint zeitnah nach Festakt und Preisverleihung am 27. Juni 2022. Link
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Etzold, Benjamin / Wagner, Martin / Katsiaficas, Caitlin (2022): People First - New Solutions to the Challenge of Displacement. Policy brief for the T7 Task Force International cooperation for the global common good. Link
Glorius, Birgit / Nienaber, Birte (2022): Locational Choice and Secondary Movements from the Perspective of Forced Migrants: A Comparison of the Destinations Luxembourg and Germany. Comparative Population Studies Vol. 47, 143-164. Link
Kollender, Ellen (2022): „Es ist eher so, dass wir miteinander konkurrieren“: Außerschulische Bildungsprojekte für ‚Geflüchtete‘ im Kontext von ‚EU-Türkei-Deal‘ und New Educational Governance. Zeitschrift für erziehungswissenschaftliche Migrationsforschung 1/2022. 25–41. Link
Krause, Ulrike (2022): 'Flucht und Frauen: Reflexionen des Forschungsstandes', in Schahrzad Farrokhzad, Karin Scherschel, and Melanie Schmitt (eds.), Geflüchtete Frauen. Analysen - Lebenssituationen - Angebotsstrukturen (Wiesbaden: Springer VS), 23–43. Link
Leitner, Susanne / Jalalzai, Saleem (2022): „… move from this hellish life!“.Interviewstudie zur Situation junger Menschen in afghanischen IDP-Camps. In: Sozial Extra. Link
Lorenz, Rahel / Etzold, Benjamin (2022): Journeys of Violence: Trajectories of (Im-)Mobility and Migrants’ Encounters with Violence in European Border Spaces. Comparative Population Studies, 47, 211–232. Link
Oltmer, Jochen (2022): Migration und Handwerk. Eine kurze lange Geschichte, in: Clavis. Magazin des Bundesinstituts für Berufsbildung, H. 1, S. 4–7. Link
Oltmer, Jochen (2022): ›Schengen‹, ›Dublin‹ und die Ambivalenzen der EU-Migrationspolitik. Eine kurze Geschichte, in: Bundeszentrale für politische Bildung, Kurzdossiers. Link
Oltmer, Jochen (2022): Minderheiten, in: Fachlexikon der Sozialen Arbeit, hg.v. Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge, 9. völlig neu überarb. und aktualisierte Aufl., Baden-Baden: Nomos, S. 596f.
Oltmer, Jochen (2022): Unbegleitete Minderjährige, in: Fachlexikon der Sozialen Arbeit, hg.v. Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge, 9. völlig neu überarb. und aktualisierte Aufl., Baden-Baden: Nomos, S. 931.
Piechura, Philipp (2022): Ankommen in Widersprüchen. Über den Doppelcharakter der Unterbringung Geflüchteter. In: Ankommen. Über die Architektur von Flüchtlingsunterkünften in Deutschland. ISBN: 978-91-984059-8-9. Link
Pötzschke, Steffen / Weiß, Bernd / Hebel, Anna / Piepenburg, Joachim G. / Popek, Oleksandra (2022): Preliminary findings from an online survey of Ukrainian refugees in Germany and Poland, Blogpost, LSE Blog, 12.5.2022. Link
Pötzschke, Steffen / Weiß, Bernd / Hebel, Anna / Piepenburg, Joachim G. / Popek, Oleksandra (2022): Geflüchtete aus der Ukraine – Erste deskriptive Ergebnisse einer Onlinebefragung in Deutschland und Polen, Blogpost, GESIS Blog, 18.5.2022. Link
Stürner-Siovitz, Janina (2022): African Cities and International Migration Governance: From Glocal Identities to Multilevel Solutions? Columbia Journal of International Affairs 74 (1), online first. Link
Walter-Franke, Marie (2022): Triaging Mixed Migration: Trump Card or Achilles Heel of the Common European Asylum System? Insights from Organized Hypocrisy. International Journal of Refugee Law, (34). Link
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Germany – a progressive approach to accomodating refugees from Ukraine?
Conference Austrian Research Foundation for International Development: The war in Ukraine and human displacement
Dr. Benjamin Etzold, wissenschaftlicher Koordinator des TRAFIG-Projektes
“Transnationale Figurationen der Flucht – Welche Rolle spielen grenzüberschreitende Netzwerke für Geflüchtete auf ihrem Weg in die Zukunft?” im Kolloquium des Methodenzentrums Sozialwissenschaften
Education as a gatekeeper to social security: Implications of timing and place for young refugees in Germany
IMISCOE Annual Conference 2022, Session “Mapping barriers to equal access and educational aspirations of refugees”
Birgit Glorius, Jeroen Doomernik
Round Table Discussion: Where is the Common European Asylum System headed?
Gemeinsam mit Sarah Tobin (CMI, Norwegen) und Carolien Jacobs (Leiden University, Niederlande)
“Networked mobility – socially-bound decisions, capacities and barriers to move out of protracted displacement”, 19. Internationale Konferenz des IMISCOE Forschungsnetzwerks
Tiziana Caponio, Birgit Glorius
Workshop: Integrating migrants in small and medium-sized towns and rural areas. Discussing insights from the Whole-COMM Project
Birgit Glorius, Friederike Enßle-Reinhardt
Integrating migrants locally – Why vertical governance relationships play only a minor role in German small and medium-sized towns and rural areas
Birgit Glorius, Hanne Schneider
The production of spaces of arrival: migrant integration in rural spaces through the lens of the receptivity approach
"Finding the True Convert: Tensions between Church and State in Asylum Appeal Hearings based on Conversion to Christianity"
EASA 17th Biennial Conference
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Titel: World Refugee Day Conference „The war in Ukraine and human displacement”, gemeinsame Veranstaltung des Refugee Outreach and Research Networks (ror-n), der Kommission für Migrations- und Integrationsforschung der ÖAW, der Österreichischen Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung und des Research Center for the History of Transformations (RECET), Universität Wien.
Datum: 20. Juni 2022, 9:00 bis 17:30
Ort: C3 (Centrum für Internationale Entwicklung), Sensengasse 3, 1090 Wien
Titel: FFVT Summer School 2022 “Displacement, Governance and Human Rights”
Titel: 4. Konferenz des Netzwerks Fluchtforschung
Datum: 28.09. – 30.09.2022
News vom Lokalen Organisationsteam:
Liebe Fluchtforscher*innen,
wir freuen uns bereits sehr darauf, möglichst viele von Euch und Ihnen zur 4. Konferenz des Netzwerks Fluchtforschung vom 28.-30.09.2022 an der TU Chemnitz begrüßen zu dürfen. Unsere Konferenzwebseite hält alle relevanten Informationen bereit und wird laufend aktualisiert: Link
Wichtige Informationen und Termine:
Anmeldung: die Anmeldung zur Konferenz erfolgt in zwei Schritten: Zuerst Registrierung bei ConfTool Link, von dort Weiterleitung in den Webshop, um die Konferenzgebühr zu bezahlen. Deadline für Registrierung und Bezahlung ist der 15. August 2022. Bitte registriert Euch/registrieren Sie sich möglichst bald, damit wir besser planen können.
Härtefallfonds: Teilnehmer*innen mit einem aktiven Konferenzbeitrag, die in einer finanziellen Notlage sind, können im begrenzten Umfang über den Härtefallfonds des Netzwerks unterstützt werden. Weitere Informationen https://fluchtforschung.net/konferenz-2022/
Programm: einen Einblick in das vorläufige Konferenzprogramm erhalten registrierte Teilnehmer*innen hier: https://www.conftool.org/fluchtforschung2022/ Wir weisen darauf hin, dass das Programm vorläufig ist. Das finale Programm wird voraussichtlich Ende August veröffentlicht.
Best Paper Award: Zum ersten Mal schreibt das Netzwerk Fluchtforschung einen Best Paper Award für das beste auf der Netzwerk Fluchtforschung Konferenz präsentierte Paper aus. Teilnahmeberechtigt sind alle, die ein angenommenes Papier auf einem Panel auf der Konferenz präsentieren. Der*Die Preisträger*in erhält einen Barpreis in Höhe von 500 EUR sowie ein Exemplar des Handbuchs Flucht- und Flüchtlingsforschung. Einsendeschluss ist der 31.08.2022. Weitere Informationen Link
Covid19-Vorsorge: Da wir uns weiterhin in einer Pandemie befinden, wird die Konferenz auf der Basis eines Hygienekonzepts durchgeführt, das auf unserer Konferenzwebseite nachzulesen ist. Eintritt zum Konferenzort erhalten nur vollständig immunisierte bzw. genesene Teilnehmende, die entsprechenden Nachweise werden am Empfang kontrolliert. Wir bitten dies zu beachten.
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