Antananarivo, Juli 2022
Liebe Freunde, Verwandte und Bekannte
Gott ist gut! Er ist die einzige zuverlässige Quelle. Oft versuchen wir (gerade wir Schweizervolk), uns schöne und gute Umstände zu schaffen und vergessen dabei, wer unser Leben bestimmt. Und immer mehr sind diese unsere Sicherheit, sie werden zu unserer Quelle. Wer versorgt mich im Alter? Der Staat und meine Vorsorge. Wer versorgt, wenn ich krank bin? Die Krankenkasse. Und bei einem Diebstahl? Die Versicherung. Wer bildet meine Kinder aus? Die Staatsschule. All diese Institutionen sind genial! Aber vergessen wir nicht wegen ihnen Gott als Quelle.
Hier in Madagaskar ist das wirklich noch ganz anders, zumindest für die ca. 80% der Bevölkerung, welche nicht vom Staat oder einer der wenigen korrekten Firmen angestellt sind. Vorsorge bedeutet hier, mit der Familie um sich herum zu teilen, damit diese dann auch teilen, wenn man selber etwas braucht. Und was, wenn keine Familie da ist? Oder diese auch zu wenig hat? Dies sind keine einfachen Fragen. Und Fragen, mit denen wir immer wieder konfrontiert sind, weil der Staat und die Kirchen hier kaum Verantwortung übernehmen. Diese Fragen sind einer der Gründe, warum wir den Mittagstisch durchführen, als eine Unterstützung für zerbrochene, arme Familien. Auch wir als King’s Kids müssen Gott für seine Versorgung vertrauen. Im letzten Jahr haben wir erstaunlich oft erlebt, wie genau im richtigen Moment Versorgung eintraf, gerade auch die zwei anderen Standorte. Gott ist treu, und ER ist unsere Quelle.
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Zu Gott schauen als Quelle.
50 kg Reis hat dieser Mann bekommen, und wird ihn mit dem Fahhrad ca. 20km in sein Heimatdorf bringen. Reis können sich im Süden die Ärmsten nicht leisten.
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King’s Kids
Unsere Reise in den Süden kam ganz anders als erwartet – wie so oft hier. Das Auto, welches uns fahren sollte, hatte einen kleinen Unfall und war nicht verfügbar. Wir fanden kein anderes in nützlicher Frist. Nach vielen Gebeten führte uns Gott so, dass wir auch für den Hinweg das Flugzeug nahmen – und er versorgte uns zur Zeit mit Geld für den höheren Preis. Die Zeit dort war reich an Begegnungen, Ermutigungen, Wachstum von allen Beteiligten. Ein paar Bilder dazu folgen.
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Essenspakete im Süden: Viel Reis, Öl, Pasta und rote Bohnen
…und das Abpacken all dieser Pakete vorher
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Besuch im Dorf, welches KK seit 9 Monaten besucht, und wo dadurch viel Veränderung geschah
Englischunterricht mit Josua’s Hilfe
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Seither war unsere Zeit gut gefüllt mit einem Wechsel im Team, aber vor allem den Vorbereitungen für eine dreiwöchige Schulung für Mitarbeiter, in welcher wir jetzt mittendrin sind. Ich, Dorothee, leite diese zusammen mit einer madagassischen Leiterin, und es bereitet mir Freude, mal wieder in einer längeren Schulung mitzuwirken. Die 20 Studentinnen und Studenten kommen aus unterschiedlichen Verhältnissen, aber alle unterrichten Kinder und Jugendliche und haben dafür noch wenig Ausbildung. Es macht richtig Freude, ihren Eifer und ihr Lernen zu sehen!
Ein Student gab heute Zeugnis, wie er nach unserer Gebetszeit, einem Strassenkind nahe seiner Arbeit eine nette Karte mit Wahrheit über Jesus gab, woraus eine Beziehung entstand, und diese drei Kinder dann einen Diebstahl an einer Frau verhinderten, weil, so ihre Worte: „Ihr grosser Bruder im Sicherheitsdienst gleich da hinten arbeitet“. Gott arbeitet in Menschen, die bereit sind ihn im Alltag mitzunehmen. 😊
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Die Klasse der ICYFM
Unterricht
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Spiele: praktisch
Marcel bringt uns täglich ca. 450l Wasser, weil im Haus kein Wasser läuft
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Mitte August liegen noch zwei wichtige Retraiten vor uns. Als King’s Kids wie auch als YWAM treffen wir uns. Beide sind wichtig für die langjährige Stabilität der Arbeiten, denn einerseits wird weiter an der Vision von King’s Kids gearbeitet, andererseits werden Beziehungen und Ressourcen gestärkt. Wir freuen uns als Team darauf und sind begeistert, wie Gott uns finanziell bereits gut versorgt hat! Ganz unerwartet durften wir die erste Spende von Madagassen bekommen, was uns berührt hat. Die zwei anderen Standorte hat Gott eigenständig mit genug versorgt, so dass nun wirklich alle Teams in der Hauptstadt sind. ER ist treu.
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Wir machen mit dem Mittagstisch für 2 Monate Pause, damit wir Energie für diese anderen Projekte haben. Gleichzeitig sehen wir nun, wie sehr die Kinder durch diesen Mittagstisch gestärkt werden – und er eben nun wirklich fehlt. Viele Familien kommen trotz harter Arbeit der Eltern und älteren Geschwister nicht über die Runden (Miete, 3x täglich Essen, Schulmaterial für Kinder), und mit der weltweiten Preissteigerung wird es nicht besser. Wir geben nun gewissen Familien Reis und etwas dazu heraus, sonst essen sie teilweise tagelang sehr wenig. Manche Kinder kommen tagsüber im Zentrum spielen, Jugendliche kommen abends noch etwas vorbei um zu reden.
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Wir haben diesbezüglich ein finanzielles Anliegen: Die nötigen Schulgebühren (sogar in der öffentlichen Schule) sind in diesem Jahr gestiegen, nebst dem Material für die Schule. Familien, welche um genügend Essen kämpfen, können nicht über ein Jahr Geld dafür sparen, und sind immer im August in Not diesbezüglich. In diesem Jahr scheint die Not aber grösser, bei mehr Familien. Ein Kind alleine braucht je nach Klasse zwischen 12 CHF und 30 CHF, was 4-10 Tageslöhnen entspricht. Wir würden gerne mind. 50 Kinder unterstützen, suchen also mind. 1000 CHF dafür.
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Und Teenie Girls Gruppe – mit Kronen
Für 5 Wochen besuchte uns ein junger Schweizer als Volontär. Hier beten wir zum Abschied für ihn.
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Familie
Wir finden es weiter spannend, als Familie mit Gott unterwegs zu sein. Die Jungs halfen im Süden bei vielen Aufgaben mit, unter anderem beim Englischunterricht oder dem Abfüllen von Lebensmittelpaketen. Diese Momente bereiten ihnen Freude, sind jedoch seltener geworden. Dass sie die madagassische Sprache sprechen (wenn auch weit von perfekt), berührt immer wieder Menschen hier und ist in meinen Augen ein Dienst in sich selber, weil sich die meisten Ausländerkinder diese Mühe nicht machen. Im Moment geniessen sie die langen Winterferien hier (2 Monate). Sich selbständig mit Freunden zu treffen ist hier nicht so einfach möglich, und so haben wir mit ihnen einen Wochenplan gemacht, an welchen Nachmittagen sie wen treffen oder welche Aktivitäten machen. Sie dürfen nun regelmässig Velofahren und Reiten gehen, oft mit Freunden übernachten und natürlich auch gamen. Wir freuen uns, Ende August, wenn alle diese Aufgaben vorbei sind, 10 Tage Familienferien am Meer zu machen! Im September geht dann die Schule wieder los – Josua in der 6. Klasse, Simeon in der 5. Klasse.
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Gemeinsam unterwegs
Simeon unterwegs mit Hugo, unserem Hund
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Im Juni hatte Josua plötzlich sehr starke Kopfschmerzen. Wir verbrachten schlussendlich 5 Tage mit ihm im Spital – wegen einer Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung). Die Behandlung, inklusive Endoskopie durch die Nase, verlief gut und wir konnten uns über Distanz von europäischen Ärzten begleiten lassen. Jedoch leisteten die Ärzte hier gute Arbeit. Wir sind Gott dankbar, dass er uns treu durch diese Zeit führte.
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Josua vor der Endoskopie durch die Nase
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…und danach .
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Besuch im Spital :)
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