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Sinnvoll und zielgerichtet trainieren: Effizientes Training als Booklet
 

Tour Talk

Max Kieffer hat beim 294. Start auf der DP World Tour gewonnen! Der Deutsche, den ich auch selber schon ab und an nach Turnieren wie beispielsweise in Wentworth (BMW PGA Championship) interviewen durfte und den ich immer sehr sympathisch fand, holte sich beim Czech Masters den Titel und zudem 297.500 Euro Preisgeld. Der 32-Jährige mit Wohnsitz in Düsseldorf schoss Runden von 68, 66 und 66 Schlägen, um das auf drei Runden verkürzte Turnier für sich zu entscheiden. Schlag des Turniers? Auf der 17 nagelte er ein langes Eisen zwei Meter an den Stock und lochte zum Birdie. Eine längere Zusammenfassung inklusive Interview gibt es auf Youtube. 

Ein schöner Erfolg für das deutsche Golf – aber er kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die European Tour in der Krise steckt. Die besten Spieler der Welt sind schon seit einigen Jahren vor allem in den USA zu sehen. Und selbst auf der deutlich besser ausgestatteten US PGA Tour läuft es nicht nach Plan. Denn es droht mächtige Konkurrenz. LIV Tour heißt der Gegner, der aus dem Public Investment Fund, dem Staatsfonds von Saudi-Arabien mit richtig viel Geld finanziert wird. Greg Norman fungiert als CEO – und der "Great White Shark" zeigt aktuell Zähne. Reihenweise wandern die Spieler von der PGA Tour ab, um auf der LIV Tour anzutreten. Der Grund? Horrende Signing Fees und unglaubliche Preisgelder! Phil Mickelson soll laut dem Golf Channel rund 200 Millionen US-Dollar für seinen Wechsel kassiert haben. Dustin Johnson, damals die Nummer eins der Welt, sagte für 150 Millionen der PGA Tour Adieu. Auch Martin Kaymer ist mittlerweile ein LIV-Golfer.

Und schließlich war da noch Henrik Stenson, der eigentlich den Ryder-Cup-Captain für Team Europe in Rom geben sollte. Auch er sagte Ja zu den Öl-Dollars, startete in New Jersey auf einem Trump-Platz und gewann dann sogar. Der Siegerscheck betrug für den Schweden satte 4 Millionen Dollar. Zum Vergleich: Für seinen Gewinn bei der Open Championship, einem der vier Majors, gab es "nur" 1.551.000 US-Dollar. Neuer Kapitän ist übrigens Luke Donald, denn die Touren sind in einem großen Streit, was am Ende keinem helfen wird. Das liebe Geld scheint den Saudis, die im Bezug auf Menschenrechte äußerst umstritten sind (Stichwort: Jamal Khashoggi, der in Istanbul im Konsulat ermordet wurde), nicht so schnell auszugehen. Alleine in der ersten Saison der neuen Tour werden 255 Millionen Dollar Preisgeld ausgeschüttet. 2023 sollen es bereits mehr als 400 sein. 

Rein sportlich gesehen war das Tourfinale der PGA Tour ein absolutes Highlight. Rory McIlroy fing in buchstäblicher letzter Sekunde den bis dato Führenden Scottie Scheffler (Masters-Champ) ab und sicherte sich seinen dritten FedExCup-Titel. Zudem steht der Nordire zusammen mit Tiger Woods für die große Verteidigung der US PGA Tour gegenüber der LIV-Konkurrenz. Sogar eine eigene Company brachten die beiden in Kooperation mit der PGA Tour an den Start. 

Aber zurück zum deutschen Golf: Mit Hurly Long, Marcel Schneider, Yannik Paul und Matti Schmid gibt es vier vielversprechende Spieler, die bald weitere Erfolge einfahren könnten. Alles stehen aktuell relativ safe in den Top 100 im Race to Dubai, der europäischen Geldrangliste. Auf golftime.de gibt es ein kurzweiliges Interviewformat mit Matti und Yannik.
"Glück ist, was passiert, wenn Vorbereitung auf Gelegenheit trifft", soll der Philosoph Seneca gesagt haben. Was das mit Golf zu tun hat? Nun, es passt zu folgender Geschichte. Ich spielte vor ein paar Tagen meine Halbfinale im Season-Matchplay. Mein Gegner mit Handicap 5 war deutlich älter und schlägt den Ball für sein Alter zwar recht weit, hatte aber schon einen deutlichen Nachteil. Zwei Eisen musste er mindestens mehr nehmen, und ich konnte eigentlich alle Par 5 mit guten Drives in zwei Schlägen erreichen. Er nicht. Doch er spielte richtig gut und hatte auch noch richtig Glück: Am 5. Loch hookte er seinen zweiten Schlag arg nach links, doch der Ball traf einen Stein und sprang nicht ins hohe Gras sondern in hohem Bogen nach rechts aufs Fairway. Es folgte ein guter Annäherungsschlag und ein gelochter Putt. Ich war nach einem vergeigten Start an dieser Bahn endlich gut unterwegs und mit zwei am Grün. Doch wir teilten das Loch nur, da wir beide das Birdie spielten. Am nächsten Abschlag flog sein Drive durch die Bäume ohne ein Blatt oder Ast zu touchieren. Auch dieses Loch teilten wir, nachdem ich drei Putts benötigte.  
Am Ende verlor ich das Match deutlich. Mein Gegner war an diesem Tag nicht nur spielerisch besser, sondern zudem besser vorbereitet. Er hatte sich eingespielt, ich stand 20+ Minuten im Stau und verpasste das Warmspielen. Ich hatte zehn Tage keinen Schläger in der Hand gehabt, er war im Flow. Und er nutzte seine "glücklichen Momente" exzellent, während ich aus meinen kaum Profit schlagen konnte. Es war, wie Seneca es einst beschrieb, und was im Englischen noch schöner klingt: "Luck is what happens when preparation meets opportunity." Eine Erkenntnis, die nicht nur auf dem Golfplatz stimmt: Meist ist man selber schuld. 
Angeberwissen für die Clubhausterrasse: Die Major-Sieger in 2022
Masters in Georgia, Augusta National (7.-10. April): Scottie Scheffler, USA
PGA Championship in Southern Hills, Oklahoma (19.-22. Mai): Justin Thomas, USA
US Open in The Country Club, Massachusetts (16. bis 19. Juni): Matt Fitzpatrick, UK
Open Championship in St. Andrews (14. bis 17. Juli): Cameron Smith, Australien
Noch eine Notiz am Rande: Die Webseite von Perfect Eagle wird nun etwas häufiger mit neuen Berichten aus dem Magazin bestückt. Von mir sind auch ein paar Artikel mit auf der Seite. Aktuell sind drei Ausgaben aus dem Jahr 2022 verfügbar. Im Fokus standen dabei die Themen Innovation (#1), Best Ager (#2), Emotion (#3) und Inkusion (#4). Über Abo-Abschlüsse freuen wir uns sehr!
Schönes Spiel!

Timo
Autor und Golf-Journalist


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Booklet - Mein Golf Training: 30 Übungen für ein effizientes Training

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