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Newsletter 18

vom 26. August 2022

Stiftung Doppeltür gegründet

Mit der Unterzeichnung der Stiftungsurkunde am 22. August 2022 konnte ein weiterer Meilenstein erreicht werden. Nach der Prüfung durch Aufsichts- und Steuerbehörden wird die Stiftung ins Handelsregister eingetragen. Wie bereits kommuniziert wird die gemeinnützige Stiftung Doppeltür für Kuratorium, Ausstellungsinhalte, Immobilien und Beziehungen zur öffentlichen Hand zuständig sein. Sie wird auch die Baueingabe für das Zentrum Doppeltür einreichen. Der Verein – dann als Publikumsverein konzipiert – wird den Betrieb des Zentrums und des Jüdischen Kulturwegs sowie die Organisation von Veranstaltungen und Sonderausstellungen übernehmen. In einem nächsten Schritt geht es nun darum, die organisatorisch notwendigen Anpassungen bei Verein und Stiftung zu planen und umzusetzen.


(von rechts nach links Lukas Keller und Franz Bertschi – Gründungsmitglieder, Dr. Beat Edelmann – Notar; Dr. Esther Girsberger, Gründungsmitglied, fehlt auf dem Bild)                                                                                                                               Quelle: DT
 

News aus Projektbereichen

Die Arbeitsgruppe Inhalt erarbeitete ein erstes Grobkonzept, wie die Mikwe Endingen als zusätzlicher Originalschauplatz integriert werden kann. Beim Zentrum in Lengnau gilt es das weitere Vorgehen nach der Baugenehmigung zu planen. Auch gewisse Vorbereitungsarbeiten benötigen eine längere Vorlaufzeit – beispielsweise die Auswahl der Protagonistinnen und Protagonisten für den Eingangsbereich des Zentrums in Lengnau oder die Besetzung für die Filmsequenzen.
 
Erste Ideen von Unterrichtsmaterialien für Schulklassen wurden entwickelt. Im Herbst dieses Jahres sollen ausgewählte Klassen der Sekundarschule das Rahmenmodul testen. Zudem sollen die Unterrichtsmaterialien und das Dossier auf Französisch übersetzt und an den Lehrplan der Westschweiz angepasst werden. Eine enge Zusammenarbeit im Schulbereich wird mit dem Historischen Museum Baden gepflegt – als mögliche Ergänzung zum Angebot im Surbtal.

Weitere News - Synagoge Lengnau und Jüdischer Kulturweg in neuem Kleid

Die Aussenrenovation der Synagoge in Lengnau ist abgeschlossen, dabei wurde auch das Uhrwerk wiederhergestellt. Der denkmalgeschützte Bau aus dem Jahr 1847 präsentiert sich nun in heller Fassadenfarbe mit freigelegtem Sockel aus Muschelkalk und dunkel eingefärbtem Holzwerk. Die neue Farbgebung basiert auf verschiedenen Aufnahmen aus dem Staatsarchiv und einem Erinnerungsbild des Lengnauer Dorfplatzes um 1950 von der Malerin Alis Guggenheim.

Quelle: DT

Die Folien auf den Informationstafeln des Jüdischen Kulturwegs (JKW) wurden erneuert. Die Beschriftungen an den 15 Stationen des JKW stehen den Besucherinnen und Besuchern auf Deutsch und Englisch zur Verfügung.       

Quelle: DT

Menschen hinter den Doppeltüren


Heute mit Carol Nater Cartier



Dr. Carol Nater Cartier (1978) studierte Geschichte und deutsche Sprachwissenschaft an der Universität in Zürich und in Rom.


(Bild zur Verfügung gestellt von C. Nater Cartier)
Sie ist seit Mai 2013 Leiterin des Historischen Museums Baden. Zuvor leitete sie das kantonale Museum Altes Zeughaus in Solothurn. Carol Nater Cartier ist seit Beginn im Vorstand des Vereins Doppeltür.
Doppeltür (DT): Sie sind schon lange im Kultur- und Museumsmanagement tätig. Was sind in Ihren Augen die prägendsten Entwicklungen in diesem Bereich und wo liegen aktuell die grössten Herausforderungen?
 
Carol Nater Cartier (CNC): Es sind drei grosse Entwicklungen, die ich in meiner bald 20-jährigen Museumstätigkeit beobachte: Die Spezialisierung, Digitalisierung und "Eventisierung". Sie hängen natürlich eng miteinander zusammen. Mit diesen Entwicklungen hat sich auch meine Arbeit stark verändert. Ich bin heute viel stärker konzeptionell tätig und koordiniere die Fachleute.
 
Bei meiner ersten Ausstellung habe ich noch selbst Tonaufnahmen gemacht und sie auch geschnitten. Heute arbeite ich mit professionellen Sprecherinnen und Sprechern sowie einem Tonstudio zusammen. Früher hat für eine Hörstation ein Discman völlig gereicht. Heute werden Medienstationen meist über eine Website im Hintergrund gesteuert. Auch die Erwartungen der Museumsgäste sind nicht mehr dieselben: Texttafeln und Objekte in der Vitrine genügen längst nicht mehr. Ausstellungen werden professionell inszeniert und bieten ein immersives, dreidimensionales Raumerlebnis. Der Gast ist nicht mehr stille Betrachterin, stiller Betrachter, sondern emotional angesprochene Akteurin, emotional angesprochener Akteur. 
 
DT: Wann ist ein Museumsbesuch für Sie spannend?
 
CNC: Persönlich mag ich klar konzipierte, ansprechend gestaltete Ausstellungen zu Themen, die mich interessieren und inspirieren. Vollgestopfte Räume mit zu viel Text, Bild und multimedialen Reizen überfordern mich. Das richtige Mass zu finden bei den vielen, heute verfügbaren Möglichkeiten, ist eine Herausforderung. Wenn ich ein Museum oder eine Ausstellung besuche, dann wünsche ich mir, dass jemand für mich Prioritäten gesetzt hat und Orientierung schafft. 
 
DT: Das Historische Museum Baden ist Partner von Doppeltür. Was bedeutet dies konkret und wo sehen Sie diesbezüglich das grösste Potenzial?
 
CNC: Die Vermittlung der jüdischen Geschichte der Stadt und Region Baden liegt dem Museum seit Jahren am Herzen und ist darum seit Langem in unserer Dauerausstellung und den Vermittlungsangeboten präsent. Endingen und Lengnau liegen in unmittelbarer Nähe zu Baden – ihre Geschichte lässt sich kaum ohne den Bezug zu Baden erzählen. Die Rolle des Landvogts, der ja im heutigen Museumsteil "Landvogteischloss" logiert hatte, ist nur ein Beispiel hierfür. 

Seit 2016 vermittelt das Historische Museum unter dem Slogan Geschichte >verlinkt< die Vergangenheit von Stadt und Region. Dass wir uns jetzt mit Doppeltür >verlinken< dürfen, ist einmalig. Das Surbtal und Baden – die beiden Orte erzählen Geschichten, die zusammenhängen. Gemeinsam mit dem professionellen Vermittlungsteam von Doppeltür dürfen wir das Modul für Schulen mitgestalten, Ziel ist, dass die Klassen sowohl das Surbtal, wie auch Baden besuchen. In dieser vernetzten Vor-Ort-Vermittlung sehe ich das grösste Potenzial.

DT: Auf was freuen Sie sich am meisten beim Besuch des Zentrums in Lengnau?

CNC: Ich bin mächtig gespannt auf das "Eintauchen" im Untergeschoss. Das, was ich bisher gesehen habe, ist vielversprechend!

DT: Was sind Ihre Erwartungen/Wünsche an das Vermittlungsprojekt Doppeltür?

CNC: Ich wünsche mir, dass wir weiterhin aktiv im Dialog bleiben und voneinander profitieren. Doppeltür ist mehr als einen Ort im Surbtal, Doppeltür ist ein Netzwerk, das ausstrahlen soll – nicht nur, aber auch ins Historische Museum Baden!

 

Hinweise auf Veranstaltungen in Lengnau und Endingen am 4.9.2022

 
Am Sonntag, den 4. September 2022, findet in über dreissig Ländern der Europäische Tag der Jüdischen Kultur (ETJK) zum Thema «Erneuerung/Renouveau/Renewal» statt. Auch in der Schweiz werden an verschiedenen Orten zahlreiche Anlässe veranstaltet (das entsprechende Programm finden Sie hier) – so beispielsweise in Endingen/Lengnau: 
  • Um 10:00 Uhr erwartet die Interessierten eine öffentliche Führung auf dem Jüdischen Kulturweg (15.- pro Person/Studenten und Kinder 5.-, keine Anmeldung nötig, Treffpunkt bei der Synagoge in Lengnau). 
  • Der Kulturkreis nahm die Renovation der Synagoge Lengnau zum Anlass, spontan das Programm des ETJK mit einem weiteren Konzert im Surbtal zu  bereichern. Um 11:30 Uhr spielt das Amal Quartett ein Konzert mit Klezmer- und Zigeunermusik sowie jiddischen Liedern vor allem aus dem Balkan (Türöffnung 11:00 Uhr, Eintritt 30.-). 
  • Um 17:00 Uhr lädt der Kulturkreis Surbtal zum Konzert des äusserst bekannten Ensembles «Bait Jaffe Klezmer Orchestra featuring Ana Maria Pérez Jiménez» in der Synagoge in Endingen ein (Türöffnung 16:30 Uhr, Eintritt 30.-). Zum ersten Mal präsentieren sie ihr neues Repertoire mit sephardischen Songs. Information zu den Konzerten: www.kulturkreissurbtal.ch
(Amal Quartett)                                                                                                                                               Quelle: Kulturkreis Surbtal

(Bait Jaffe Klezmer Orchestra)                                                                                                                       Quelle: Kulturkreis Surbtal


(Ana Maria Pérez Jiménez)                                 Quelle: Kulturkreis Surbtal
 
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