Zu den Referent*innen gehören:
- Frau Evein Obulor, Antidiskriminierungsbeauftragte mit Schwerpunkt Rassismus der Stadt Heidelberg und Koordinatorin der European Coalition of Cities Against Racism (ECCAR)
- Frau Dr.-Ing. Anna Weber, RWTH Aachen, Lehrstuhl für Gebäudelehre und Grundlagen des Entwerfens
- Frau Stephanie Krauch, Abrahamisches Forum
- Frau Susanne Hofmann, Die Baupiloten BDA, Gründerin
- Teilnahmebestätigungen weiterer Referent*innen werden in Kürze bekannt gegeben
Die Veranstaltung Mittendrin: Nachbarschaften gemeinsam gestalten und Zusammenleben aktiv fördern befasst sich mit der Frage, wie jeder einzelne zu lebendigen Formen der Nachbarschafts- und Gesellschaftsbildung beitragen kann.
Die Gestaltung von Stadtvierteln und die Mechanismen der Wohnungspolitik neigen oft dazu, die Bevölkerung anhand von sozialen Merkmalen wie Einkommen, Glaube, Kultur und Rasse zu trennen. Spiegelt sich diese Tendenz im öffentlichen Raum wieder, können Vorurteile jeglicher Art nur schwer überwunden werden. Zwar können verschiedene Bevölkerungen dann dicht beieinander leben, aber es bieten sich nur wenige Möglichkeiten für verbindende Begegnungen und lebendigen Austausch an.
Dabei können Bewohner einer bestimmten Nachbarschaft ein starkes Zugehörigkeitsgefühl und die Entschlossenheit, Ungerechtigkeit zu beseitigen, entwickeln, wenn sie sich treffen, miteinander agieren und zu Protagonisten ihrer lokalen Gegebenheiten werden. Sind Nachbarn eines Viertels aktiv in die Stadtgestaltung eingebunden, hat dies das Potenzial, gangbare und einheitsstiftende Formen des Miteinanders hervorzubringen. Unser Verständnis darüber wer “wir” als Nachbarschaftsgemeinde sind und wie “wir” danach streben, miteinander in Beziehung zu treten, wird dadurch gestärkt und gewinnt zunehmend an Profil - je mehr Nachbarn sich aktiv einbringen können.
Im Kontext von drei politischen Initiativen der Europäischen Union (EU-Aktionsplan gegen Rassismus (2020-25), EU-Aktionsplan für Integration und Inklusion (2021-27), die Neue Europäische Bauhaus Initiative) und dem Nationalen Aktionsplan Integration (2020-4) der deutschen Bundesregierung, wird die Veranstaltung das bedeutende Potenzial der Einwohner vor Ort thematisieren, ihren lokale Gegebenheiten zu gestalten und zu lebendigen Formen der Nachbarschaftsbildung beizutragen.
Die Teilnehmer der Veranstaltung werden in einem interaktiven Gespräch Fragen erkunden wie: Welche Konzepte und Nutzungen öffentlicher Räume können ein tiefgreifendes und allseitiges Gefühl der Zugehörigkeit fördern? Welche Art von Beziehungen wollen wir bei der Gestaltung solcher Räume zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen fördern? Welche gängigen Annahmen halten erodierende Kräfte und Prozesse in unserer Gesellschaft aufrecht, die sich negativ in unseren Nachbarschaften entladen können? Wie können Bewohner*innen von Nachbarschaften dazu eingeladen und befähigt werden, ihr eigenes Umfeld mitzugestalten?
Die Veranstaltung ist Teil einer europäischen Reihe (Co-Creating Neighbourhoods for Belonging and Encounter) zur Stärkung der nachbarschaftlichen Zusammengehörigkeit durch Stadtplanung, die am 15. Juni um 10:00 Uhr beginnt. Mittendrin: Nachbarschaften gemeinsam gestalten und Zusammenleben aktiv fördern markiert das deutsche Kapitel dieser europäischen Reihe und fokussiert sich auf Deutschland allgemein und Frankfurt am Main im Besonderen.
Für weiterführende Informationen lesen Sie bitte das Konzeptpapier zur Veranstaltung hier.
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