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Deutsch-Ukrainisches Forum e.V.

Unser Newsletter für Mitglieder,
Freunde und Partner
21.06.2021

Liebe Mitglieder, Freunde und Partner,

Erklärung des Vorstands des Deutsch-Ukrainischen Forums zum 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion 1941
 
Am 22. Juni 2021 ist es genau 80 Jahre her, dass Hitler-Deutschland 1941 die Sowjetunion überfiel. Schon der Überfall selbst war ein schreckliches Verbrechen und erst recht die Untaten, die NS-Deutschland dort verübte und die das Ziel hatten, einen Großteil der Bevölkerung zu ermorden oder zu versklaven. Neben der Belarussischen zahlte die Ukrainische Sowjetrepublik anteilig zur Bevölkerung den höchsten Blutzoll. Ein Viertel der damaligen Bevölkerung – 8 Millionen Menschen, darunter 5 Millionen Zivilisten – kamen während der deutschen Besatzung des Landes zwischen 1941 und 1944 auf dem Gebiet der heutigen Ukraine um. Darunter waren mehr als anderthalb Millionen Juden, die Opfer des Holocaust wurden. Fast zweieinhalb Millionen Ukrainer wurden als „Ostarbeiter“ nach Deutschland gebracht und als Zwangsarbeiter ausgebeutet. Sieben Millionen Ukrainer leisteten als Soldatinnen und Soldaten der Roten Armee einen wichtigen Anteil zum Sieg über den Hitlerfaschismus.
 
Nach allem, was Wehrmacht und Besatzungstruppen damals in der Ukraine angerichtet haben, sind wir sehr dankbar, dass inzwischen Deutsche in der Ukraine sich stets willkommen und menschlich gut aufgenommen fühlen können und dafür, dass das Deutsch-Ukrainische Forum dazu beitragen darf, menschliche, politische und wirtschaftliche Brücken zwischen unseren Ländern und seinen Menschen zu bauen. Aus der Schuld von 1941/45 ergibt sich heute eine besondere Verantwortung für das Deutschland von heute, sich für eine weitere Vertiefung der Beziehungen der Ukraine mit der EU einzusetzen und  dazu beizutragen, dass die widerrechtliche Besetzung der Krim und Teilen der östlichen Ukraine durch russische Truppen bzw. durch sie unterstützte Separatisten sofort endet.
 
In diesem Zusammenhang verweisen wir auf die Aufzeichnung einer Podiumsdiskussion in Gedenken an den 22. Juni 1941, die von der deutsch-belarussischen gesellschaft e.V. organisiert wurde und ein Plädoyer für ein differenzierten Gedenken im historischen Kontext darstellt.
 
Expert:innen aus Belarus, Polen, der Ukraine und Deutschland versuchen der Komplexität der damaligen Ereignisse und den verschiedenen Opferperspektiven gerecht zu werden – vor allem jenen, die immer noch im deutschen „Erinnerungsschatten“ stehen.
 
Ein kurzer Trailer mit O-Tönen von Juri Durkot aus Lviv, Markus Meckel aus Berlin, Ihar Melnikau aus Minsk, Claudia Weber aus Frankfurt/Oder und Ernest Wyciszkiewicz aus Warschau kann bei Facebook abgespielt werden. Die gesamte Diskussion ist auf YouTube veröffentlicht.
 
30 Jahre Unabhängigkeit der Ukraine
 
Anlässlich eines Abendessens im Rahmen des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft traf der Vorsitzende des Deutsch-Ukrainischen Forums Prof. Lindner am 8. Juni 2021 mit dem Außenminister der Ukraine Dmytro Kuleba und dem ukrainischen Botschafter in Deutschland Andrij Melnyk zusammen. Dabei wurde das bevorstehende Jubiläum der Unabhängigkeit der Ukraine am 24. August gewürdigt und eine Einladung an Minister Kuleba zur Teilnahme an der Konferenz „30 Jahre Unabhängigkeit der Ukraine“ ausgesprochen, die das DUF zusammen mit Partnern für den September 2021 in Berlin plant.
 
Weiterer Wettbewerb
 
Aufgrund der guten Erfahrung des letzten Comic-Wettbewerbs im vorigen Jahr, unterstützt das Deutsch-Ukrainische Forum den nächsten Wettbewerb für ukrainische Schülerinnen und Schüler zum Thema „Steuern“, der vom Verein „Freundschaft kennt keine Grenzen“ initiiert wurde. Um die Sieger und Teilnehmer zu ehren, werden wieder Preise vergeben. Hierzu werden Spenden erbeten, die auf betterplace.org von FKKG gesammelt werden.
 
Leseempfehlung unseres Mitglieds, Alfred Theisen
 
Unter dem Titel „Der Zwist der slawischen Brüder, Russland vs. Ukraine und Weißrussland“ informiert der Osteuropa-Experte Marek Sadowski über die Herausbildung dieser slawischen Nationen und ihre Beziehungen seit 1000 Jahren. Schwerpunkt der 86 Seiten starken Publikation sind dabei nicht die Schilderung der aktuellen Auseinandersetzungen in Minsk oder der Ostukraine, sondern die Information über die historisch gewachsenen Spannungen zwischen diesen benachbarten slawischen Völkern. Hilfreiche Karten und Bilder, eine Zeittafel, ein Personenverzeichnis und ein Glossar ergänzen die prägnante Darstellung. Die Neuerscheinung bildet eine gute Information für jeden, dem das Schicksal unserer östlichen Nachbarvölker und eine friedliche Zukunft ganz Europas am Herzen liegt.
 
Marek Sadowski: Der Zwist der slawischen Brüder, Russland vs. Ukraine und Weißrussland, 88 Seiten, mit historischen Karten, Bergstadtverlag Görlitz 2020, 8,90 Euro. Erhältlich bei Schlesische Schatztruhe, Brüderstraße 13, 02826 Görlitz, Tel. 03581/402021, info@senfkornverlag.de.
 
 

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