Liebe(r) <<First Name>>,
wenn er nicht vorher schon reich war, so war es spätenstens am 17. Mai 2014. Da hatte der Thüringer Ingenieur Peter Wicht (65) den Fahrradhersteller MIFA aus Sangerhausen in Sachsen-Anhalt an die Frankfurter Börse gebracht. Den hatte Wicht 1995 mit Hilfe einer Landesbürgschaft für schlappe 375.000 Euro auf Kredit gekauft. Beim Börsengang kamen 14 Millionen Euro zusammen, rund 9 Millionen davon als frisches Kapital für die MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG, den Rest haben sich Wicht und sein damaliger Geschäftspartner Bankkaufmann Michael Lehmann (63, Hyrican-Boss) aus Mainz geteilt.
Ab 2008 war Wicht Alleinvorstand von MIFA und kaufte Konkurrenten auf. Auf Kredit. Die konnte er irgendwann nicht mehr bedienen. Um im Jahr 2013 eine Anleihe von bis zu 25 Millionen Euro platzieren zu können, soll Wicht die Bilanzen frisiert haben. 2014 flog die Sache auf, MIFA ging in Insolvenz, die Anleihegläubiger verloren zwei Drittel ihrer Einlagen. Am 21. Juli 2021 nun muss sich Wicht vor dem Landgericht Halle wegen Betrugsvorwürfen verantworten.
Wicht ist jetzt Netzwerker. Mit seiner neuen Firma Elytron GmbH, die er nach dem MIFA-Ausstieg als Importeur für Fahrradbatterien in Sangerhausen gründete, bietet er Firmen sein Know How bei der Beschaffung aller Art von Equippment an. Ziemlich erfolgreich sogar. Bei einer Verurteilung als Mister MIFA drohen ihm allerdings bis zu zehn Jahren Haft. Lesen Sie unseren Artikel. Nun denn...
Bleiben Sie stark!
Ihre Klara Roth
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