Frühstück 2.0: Ramen,
Rösti, Dim Sum und Golden
Latte im Luxushotel
Zuhause bin ich ein Frühstücksmuffel: Nespresso Ristretto No.1 vor dem Duschen, Ristretto No. 2 nach dem Duschen. Fertig. Der Tag kann beginnen! In den Ferien sieht das etwas anders aus, weil die Hotels die besondere Magie des gepflegten Frühstücks entdeckt haben. Im Zürcher «Dolder Grand» empfiehlt 19-Punktechef Heiko Nieder ein Onsen-Ei mit Wasabi oder einen «Armen Ritter» mit Trüffel, Eigelb und Eigelb-Mayo. Im «Grand Resort Bad Ragaz» empfiehlt man den «Sebastian»: Pochiertes Ei mit Wollschweinwürstchen, krossem Speck, Pilzcrème mit Blutwurst. Bei der Familie Ravet in Vufflens-le-Château VD freue ich mich bereits am Vorabend auf den saftigen Beinschinken vom Metzger ihres Vertrauens im nahen Bière und auf das Brot, das die beiden Chefs über Nacht selber backen.
Um den inoffiziellen Titel «Frühstück des Jahres» bewirbt sich 18-Punktechef Martin Göschel, der für den «Healthy Start» einen eigenen Bäcker (!) engagiert hat und das volle Programm präsentiert: Ramensuppe, Dim Sum, drei kleine Rösti mit vier verschiedenen Dips, Dal Makhani, Avocado-Toast und «Golden Latte». Den Honig liefern verlässlich die «Hotelbienen» in den eigenen Stöcken.
Muss jetzt jeder Hotelier zum Frühstück Ramensuppen, Onseneier und Dim Sum anbieten? Ganz sicher nicht! Zwei, drei frische Brote, ein paar wenige, liebevoll ausgesuchte (Rohmilch)-Käse, ein ordentlicher Espresso, frische Früchte und ein freundliches Lächeln genügen. Aber spannend ist es trotzdem zu beobachten, was sich die Luxus-Hotellerie einfallen lässt, um ihre Gäste zu verwöhnen; der Konkurrenzkampf beginnt bereits im Morgengrauen.
Lesen Sie hier alles über das schönste Frühstück der Schweiz. Entdeckt im «The Alpina» in Gstaad.
Urs Heller,
Chefredaktor GaultMillau Schweiz
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