Die Wichtigkeit von Erasmus+ für die Jugend
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3 Fragen an...
Claire Versini
Mitglied des Präsidiums der UEF - Frankreich, ehemalige Leiterin der Entwicklungsabteilung des Instituts Jacques Delors
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1. Viele Menschen sind der Auffassung, dass Erasmus+ nur für Universitätsstudenten gedacht ist. Ist dem wirklich so? Das "+", das nun an Erasmus angehängt ist, verdeutlicht die Offenheit für verschiedene Arten der Ausbildung - Universität, Berufslehre usw. - aber auch für den Austausch ausserhalb des schulischen oder studentischen Rahmens, im Bereich der Jugend, der nicht-formalen Bildung oder der Erwachsenenbildung. Die Organisation des Austauschs ist jedoch nach wie vor hauptsächlich an den Universitäten angesiedelt und oft auf bestimmte Fachbereiche beschränkt, was die Tendenz erklärt, zu glauben, dass Erasmus nur Student:innen betrifft.
2. Welche konkreten Kompetenzen können durch die Erfahrung eines Austauschs erworben werden? Und wie profitieren die am Erasmus+ teilnehmenden Länder? Mobilität ist ein wichtiger Faktor für die Entwicklung von Fachkenntnissen und künftigen Beschäftigungsmöglichkeiten, für die Erweiterung des Horizonts und auch für die Selbstentfaltung. Ein Austausch ermöglicht das Erlernen fremder Sprachen, fördert Neugier und begünstigt die Fähigkeit, sich im Ausland und fern ab von Zuhause zurecht zu finden und zu organisieren. All das stärkt die transversalen und interkulturellen Fähigkeiten sowie das gemeinschaftliche und demokratische Engagement der Teilnehmenden. Durch die Förderung der Mobilität von jungen Menschen tragen die an Erasmus+ teilnehmenden Länder zur Entfaltung einer europäischen Bevölkerung insgesamt bei, die dadurch kompetenter, offener und engagierter wird und so zur europäischen Dynamik beiträgt.
3. Für den Zeitraum 2021-2027 hat die EU das Budget für das Erasmus+ Programm, welches nun 28 Milliarden beträgt, fast verdoppelt. Macht die EU damit genug und wie fördert dies die Weiterentwicklung des europäischen Projekts? Die Europäische Union hat keine Zuständigkeit für das Bildungswesen: Es handelt sich um ein Thema, bei dem die EU-Länder es vorziehen, die nationale Souveränität zu behalten. Das bedeutet, dass sich die EU in diesem Bereich auf die Zuweisung eines Budgets und die Unterstützung der Zusammenarbeit zwischen den Ländern beschränken muss. Ein wichtiger Schritt ist jetzt, dass die Mitgliedstaaten die von der EU gebotene Möglichkeit besser nutzen und ihr eventuell die Mittel geben, mehr zu tun. Das Programm hat Millionen von jungen Menschen die Möglichkeit gegeben, Erfahrungen zu sammeln, die die Entwicklung ihrer persönlichen und beruflichen Projekte sowie ihre Offenheit gegenüber der Welt fördern. Insofern führt das Programm dazu, dass junge Menschen, gestärkt durch diese Austauschrfahrungen, jetzt das Europa von heute und morgen aufbauen.
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Michael Hengartner, Präsident von swissuniversities und Rektor der UZH, erklärt SEMP und erzählt von seinen eigenen Austauscherfahrungen, 03.10.2018, Movetia
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