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Deutsch-Ukrainisches Forum e.V.

Unser Newsletter für Mitglieder,
Freunde und Partner
08.11.2021
Liebe Mitglieder, Freunde und Förderer des Deutsch-Ukrainischen Forums e.V.,
hier wieder unser monatlicher Newsletter, mit dem wir Sie regelmäßig über Wissenswertes und Aktuelles für Ukraine-Interessierte – darunter natürlich auch aus unserer eigenen Arbeit - informieren.
 
Um mit Ihnen noch mehr Austausch zu pflegen, laden wir künftig einmal im Monat zu einem virtuellen Deutsch-Ukrainischen Stammtisch.
Der nächste findet am Donnerstag, dem 18. November, 18 Uhr (dt. Zeit) statt.

 
Wenn Sie teilnehmen wollen, hier der Link (Zoom):  https://bit.ly/3kjlkAx
 
Gerne würden wir dabei auch mehr über ihr Engagement für die deutsch-ukrainischen Beziehungen erfahren und unsere Mitglieder auch besser untereinander vernetzten.
 
Unser Kyjiwer Büroleiter Jörg Drescher steht Ihnen jederzeit für Fragen zur Verfügung.
 
Unsere Arbeit ist – wahrscheinlich ähnlich wie die von vielen von Ihnen - aktuell durch die Corona-Krise weiterhin behindert. Weil größere Veranstaltungen mit dieser Unsicherheit nur schwer zu organisieren sind, haben wir uns seit Beginn der Corona-Krise vor allem auf virtuelle Formate konzentriert (z.B. eine virtuelle Historikerkonferenz) – und versucht, mit humanitärer Hilfe für sozial Schwache in der Ukraine ein Zeichen der Solidarität zu setzen.
 
Aktuell ist bekanntlich wenig Besserung in Sicht. In der Ukraine hat sich die Lage sogar soweit verschärft, dass die Regierung einen neuen Lockdown verhängt hat (siehe Info unten). Neben Russland und den Balkanstaaten hat die Ukraine gemessen an ihrer Einwohnerzahl derzeit weltweit mitunter die höchsten Sterberaten an Corona.
 
Wir planen aber zuversichtlich für ein besseres Jahr 2022. Konkret im Gespräch ist eine Wirtschaftskonferenz mit dem Themenschwerpunkt erneuerbare Energie/Wasserstoff, ein Berufsschüleraustausch zwischen Berlin/Charlottenburg und Kyjiw/Petschersk sowie ein Charity-Projekt zusammen mit der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Ukraine (DELKU).
 
Zudem beschloss der Vorstand des Forums aufgrund der guten Erfahrung bei dem Projekt „Umbruch Ost. Lebenswelten im Wandel“ mit Partnern im schulischen und universitären Bereich die neue Ausstellung „Postsowjetische Lebenswelten“ der Bundesstiftung für Aufarbeitung in die Ukraine zu bringen, sobald es die Corona-Situation zulässt. Zudem wurden am 3. Oktober 2021 die Gewinner des unter anderem von uns unterstützten Schülerwettbewerbs zum Thema „Steuern“ in einer Presseerklärung des Vereins „Freundschaft kennt keine Grenzen“ bekannt gegeben. Diese ist auf unserer Website auf Deutsch und Ukrainisch publiziert.
 
Stets lesenswert sind aktuelle Beiträge auf unserer Webseite (aktuell z.B. über den Besuch des Bundespräsidenten in der Ukraine und den 80. Jahrestag des Massakers von Babyn Yar. Außerdem informieren wir sie auf unserer Facebook-Seite und bei Twitter fast täglich über Neuigkeiten.
 
Das Deutsch-Ukrainische Forum e.V. fördert die deutsch-ukrainischen Beziehungen vor allem in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Aber schon angesichts des großen Wohlstandsgefälles zwischen den beiden Ländern wollen wir - auch wenn wir keine klassische Hilfsorganisation sind – regelmäßig auch mit Hilfsaktionen ein Zeichen der Solidarität setzen.
 
Konkret unterstützen wir derzeit eine sehr berührende Spendenkampagne, die die dringend notwendige Operation eines 2020 in Kherson geborenen kleinen Mädchens möglich machen soll. Sofiia Emirova, geboren am 8. Dezember 2020, leidet an der seltenen aber schweren Erkrankung Mukopolysaccharidose Typ 1 (Hurler-Syndrom). Dabei handelt es sich um eine seltene genetische Erkrankung, die bei einem von 100.000 gesunden Kindern auftritt. Es handelt sich um eine Stoffwechselerkrankung, bei der dem Körper ein Enzym fehlt, das für die Ausscheidung von Stoffwechselabfallprodukten verantwortlich ist. Sie reichern sich im Gewebe, in den Knochen, im Knorpel und in den Gelenken an und führen dazu, dass sich das Kind nicht mehr bewegen, sitzen oder stehen kann. In Zukunft können sie auch das zentrale Nervensystem beeinträchtigen und das Kind auf den Entwicklungsstand eines Vierjährigen bringen, wenn nicht rechtzeitig mit der Behandlung begonnen wird. Die einzige Möglichkeit, die Zerstörung zu stoppen, ist eine Knochenmarktransplantation.
 
Auf der Webseite https://www.helpsofiia.com/ können Sie mit Ihrer Spende dazu beitragen, dass das Geld für die Rettung von Sofiia zusammenkommt. Unsere Bitte: Helfen Sie helfen, das Deutsch-Ukrainische Forum unterstützt diese Aktion, federführend ist hierzu unser Mitglied und Projektbeauftragter Christian Schönwiesner.
 
Mit freundlichen Grüßen – und vielleicht bis bald zu unserem virtuellen Stammtisch
 
Gerald Praschl
Stv. Vorsitzender
Deutsch-Ukrainisches Forum e.V.
 
 
 
Nachrichten zur Ukraine:
 
Verschärfte Covid-19-Lage in der Ukraine
 
Die Ukraine liegt mit Stand vom 1. November 2021 laut Worldometer (Quelle: Ukrajinska Prawda) in Europa an dritter Stelle bei der Infektionszahl. Weltweit ist die Ukraine bei der Zahl der Todesfälle auf dem dritten, und in Europa auf dem zweiten Platz. Auf der Website „Ukraine World“, die jetzt im November nach einer Ruhephase seit Ende Mai wieder über Updates zur Pandemielage verfügt, heißt es für den 03. November, dass die Ukraine die höchste Sterberat seit Ausbruch von Covid-19 aufweist sowie die höchsten bestätigten Krankheitsfälle in den Regionen Kiew, Dnipropetrowsk und Odessa. Trotzdem fand in Kiew ein „Anti-Impf-Marsch“ vor dem ukrainischen Parlament statt. Dabei sind 93,2 Prozent (Stand 5. November) der mit Covid-19 im Krankenhaus befindlichen Personen überhaupt nicht geimpft.
 
Denis Trubetskoy, Journalist in Kyjiw, schrieb am 26. Oktober 2021 für „Ukraine Verstehen“, dass die Covid-Situation im Land eine „Welle der Ungeimpften“ sei. Er merkt an, dass die Ukraine eine der niedrigsten Impfquoten in Europa aufweist, obwohl zwischenzeitlich Impfstoffe ausreichend und frei zugänglich verfügbar sind. Er führt für die Hauptursache bei der großen Impfskepsis der Ukrainer/innen eine Umfrage auf, die mangelndes Vertrauen der Bevölkerung in den Staat ergab, aber auch Angst vor den Langzeitfolgen und Nebenwirkungen der Impfstoffe.
 
52 Prozent der Bevölkerung lehnten laut einer Umfrage im August eine Impfpflicht ab, wobei die Regierung eine partielle Impfpflicht für bestimmte Berufe, wie im Bildungswesen und bei der öffentlichen Verwaltung ab November vorsieht und Einschränkungen für Geimpfte in „Roten Zonen“ gelockert werden. Das bedingt, wie Herr Trubetskoy ausführt, das Problem, dass gefälschte Zertifikate im Umlauf sind, wie der Fall Nadija Sawtschenko zeigte (dazu bei Tagesspiegel.de). Wer mit einem gefälschten Nachweis erwischt wird, muss allerdings mit bis zu zwei Jahren Haft rechnen.
 
Das deutsche Auswärtige Amt führt die Ukraine (Stand 7.11.2021) als Hochrisikogebiet und warnt vor nicht-notwendigen, touristischen Reisen in das Land. Die aktuell gültigen Reisebestimmungen sind auf der Seite „Visit Ukraine“ nachzulesen.
 
Noch verheerender ist die Lage in den besetzten Gebieten im Donbass, wobei es nur spärliche Informationen über die dortige Situation gibt. So berichtet die Tagesschau am 26.10.2021 über die katastrophale Situation in Donezk, wie auch Bernhard Clasen für die taz. Beide Quellen weisen auf mangelnde medizinische Versorgung hin. Außerdem bestünden Defizite bei Impfstoffen, da nur „Sputnik“ anerkannt und die wenigen Dosen für Beamte, Lehrer, Polizisten und die bewaffneten Milizen, aber nicht für die Zivilbevölkerung verfügbar wären.
 
News unserer Mitglieder und Partner:
 
25 Ausbilder von vier Projektstandorten in der Ukraine kamen durch unser Mitglied, die Eberhard-Schöck-Stiftung, in Lwiw zur traditionellen Herbstschulung zusammen. Im Mittelpunkt standen dabei moderne Kreativtechniken. Außerdem lädt die Stiftung am 11. November 2021 um 19 Uhr zu einem Konzert in Kirchheimbolanden zum 10jährigen Jubiläum ihres interkulturellen Steinmetzprojekts mit Beteiligung des Jugendsinfonie Orchesters der Ukraine unter Leitung der Dirigentin Oksana Lyniv ein.
 
In den Ukraine-Analysen, die unter anderem von unserem Mitglied, dem Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) herausgegeben werden, geht es in Ausgabe Nr. 255 vom 28.09.2021 um das Thema „30 Jahre seit dem Ende der Sowjetunion“ und was dies für die heutige Ukraine bedeutet. Ausgabe 256 vom 15.10.2021 beschäftigt sich mit den Zukunftsperspektiven für die Ukraine, mit der Frage, ob das Land ein Rechts- oder Präsidentenstaat wird, wie es in internationalen Rakings um Mitspracherechten, Rechenschaft, Korruptionskontrolle und Demokratie bestellt ist, und was es mit den Offshore-Geschäften von Selenskyj und Kolomojskyj in den Pandora-Papers auf sich hat. Außerdem gibt es zwei Kommentare („Die Ukraine im Teufelskreis der post-sowjetischen Hegemonie-Krise“ und „Aporien der Unabhängigkeit“).
 
Im Spotlight 33/2021 „Bundestagswahl: Quo vadis, Osteuropapolitik?“ unseres Mitglieds, dem Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) gab Gwendolyn Sasse am 22.09.2021 einen Ausblick auf die Ungewissheit über den zukünftigen politischen Kurs Deutschlands und der EU in den Beziehungen zu Osteuropa, wobei die Ukraine eine zentrale Rolle spielt.
 
Unser Mitglied, die Kanzlei CMS Kyiv/RRH, berichtete im September 2021, dass das ukrainische Energieministerium am 26. August 2021 einen Gesetzentwurf zur Einführung eines Energieeinspeiseförderprogramms (FIP) für regenerative Energien veröffentlichte. Dieses neue politische Instrument soll dabei helfen, die Liquiditätsprobleme mit dem garantierten Abnehmer (ein Versorger im Staatsbesitz) zu lösen und die Abhängigkeit von Erzeugern erneuerbarer Energie von dem garantierten Abnehmer zu verringern. Außerdem veröffentlichte CMS Kyiv/RRH einen Artikel über die Regulierung von Biomethan in der Ukraine, wovon in der Ukraine jährlich 7,8 Mrd. Kubikmeter in der Agrarindustrie erzeugt werden und wegen des Gastransportsystems großes Potential besteht. Ein neuer Gesetzentwurf geht davon aus, dass die Ukraine ihre Biomethan-Produktion bis 2050 auf 17 Mrd. Kubikmeter steigern könnte.
 
In den Newslettern des German Economic Teams geht es in Ausgabe 155 vom September 2021 um notwendige Reformen in der Justiz und in Ausgabe 156 vom Oktober 2021 um ein gemischtes Bild beim digitalen Wandel der allgemeinen Wirtschaft, während das Land einen boomenden IT-Sektor beheimatet.
 
Im Rahmen einer Online-Konferenz, die unser Mitglied, der Ost-Ausschuss zusammen mit dem ukrainischen Energieunternehmen DTEK organisierte, sprachen am 6. September Experten aus Politik und Wirtschaft über Konzepte zur Integration der Ukraine in den europäischen Green Deal und die Rolle der deutschen Wirtschaft. Eröffnet wurde die Konferenz, die Stefan Kägebein von Seiten des Ost-Ausschusses moderierte, durch die zuständigen Staatssekretäre Volodymyr Bondarenko und Andreas Feicht.
 
Der Oktober Newsletter der AHK stellt das ukrainische Unternehmen „Infopulse“ vor, das Dienstleistungen zur Entwicklung von Software, Informationssicherheit und IT-Operationen erbringt. Außerdem gibt es viele Bilder des AHK-Oktoberfest 2021, das am 23. September in Kiew stattfand. GTAI berichtet in dem Newsletter über eine Entspannung bei der Personalsuche während der Corona-Pandemie. Ein Artikel geht darauf ein, dass es keine Digitalisierung ohne Menschen gibt, ein weiterer gibt Tipps für die Bekämpfung des Verkaufs von Produktfälschungen in der Ukraine und ein letzter informiert über PR für Investitionsunternehmen und was bei der Kommunikation zu berücksichtigen ist.
 
Veranstaltungshinweis:
 
Die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb veranstaltet am 11. und 12.11.2021 in Berlin eine Tagung unter dem Titel „Ukraine 30. 30 Jahre Unabhängigkeit: Erinnerung und Gegenwart“.
 
Trotz der sowjetischen Vergangenheit ist es der jungen Ukraine gelungen, sich zu einem demokratischen Staat zu entwickeln. Und trotz der andauernden russischen Aggression im Osten und der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim baut die Ukraine neue Institutionen auf und bringt einzelne einschneidende Reformen voran. Es ist zudem ein seltsam ambivalenter Zustand, in dem sich die Ukraine seit über sieben Jahren befindet: Im Osten dauert der Krieg an und im Rest des Landes versucht man, eine Art Normalität zu leben. Gleichzeitig gerät die Ukraine in vielen Staaten der EU zunehmend aus dem Blickfeld.
 
Die Tagung soll dieser Entwicklung etwas entgegensetzen.
 
Informationen und den Link zur kostenlosen Anmeldung finden Sie unter: www.bpb.de/342685
 
Zeit:          11. und 12. November 2021, 18.00 Uhr – 21.30 Uhr (Einlass ab 17.30 Uhr)
Ort:           Berluxx, Charlottenstraße 53/54, 10117 Berlin
Sprachen: Deutsch und Ukrainisch (key note auf Englisch)
 
Es gelten die 3G-Regeln. Die Zahl der Plätze ist begrenzt, daher ist eine Anmeldung erforderlich.
 
Leseempfehlung:
 
Auf der Website „Reiseberichte Ukraine“ finden sich viele Informationen zur und Bilder aus der Ukraine. Bei Facebook werden ebenfalls viele Artikel gepostet.
 
Der übersetzte Artikel „Grüner Wasserstoff: Aufklärung für die Ukraine“ bei den Ukraine-Nachrichten geht auf das Thema Wasserstoffenergie und den heutigen Stand ein. In dem Artikel „COVID-19: Die Ukraine am Rande des Kollaps“ des Ukraine Crisis Media Center (UCMC) wird den Fragen nachgegangen, was die wichtigsten Zahlen in Bezug auf Covid-19 sind, was in den Hospitälern passiert und wie die Regierung darauf reagiert. In dem Artikel „EU-Ukraine-Gipfel in Kiew: Errungenschaften und Herausforderungen“ des UCMC geht es um das am 12. Oktober 2021 in Kiew stattgefundene 23. EU-Ukraine-Gipfeltreffen, wobei ein wichtiger Durchbruch durch die Unterzeichnung eines Abkommens für die zivile Luftfahrt erzielt wurde, was ukrainischen Fluggesellschaften und von EU-Mitgliedstaaten neue Möglichkeiten eröffnet.
 
In einem Interview für die ukrainische Zeitung Tyzhden (ukrainisch) sprach die deutsche Botschafterin in Kyjiw, Anka Feldhusen, über Investitionen, Entwicklung der erneuerbaren Energien, historische Wahrheit und die Zukunft der deutsch-ukrainischen Beziehungen nach dem Ende der Amtszeit von Bundeskanzlerin Merkel.
 
In eigener Sache
 
Wir verweisen auf die Facebook-Gruppe „Stammtisch Kiew“, in der aktuelle Informationen zu Stellenausschreibungen, Förderprogramme und Stipendien mit Ukraine-Bezug von unserem Büroleiter, Jörg Drescher, geteilt werden. Auf der Facebook-Seite des Deutsch-Ukrainischen Forums und bei Twitter teilen wir regelmäßig Nachrichten aus den unterschiedlichsten Bereichen zur Ukraine.
 

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