Die erste Israelin beim ESC: Nachruf Carmela Corren

R. I. P. CARMELA CORREN

Liebe österreichische ESC-Familie,
liebe*r <<Vorname>>!

Eine großartige Sängerin ist nicht mehr. Carmela Corren, die österreichische Teilnehmerin beim ESC 1963, ist gestern, kurz vor ihrem 84. Geburtstag friedlich in Miami entschlafen. Es folgt ein Nachruf auf die erste Israelin beim Eurovision Song Contest.

Carmela Corren wurde als Carmela Bizman am 13. Februar 1938 in Tel Aviv geboren und wollte von frühester Kindheit an Tänzerin werden. Wegen einer Verletzung konnte sie den Tanzsport allerdings nicht mehr ausüben und wechselte zum Singen. Der amerikanische Fernsehproduzent Ed Sullivan entdeckte sie 1956 während eines Engagements in Jerusalem. Carmela leistete zu dieser Zeit gerade ihren Militärdienst in der israelischen Armee ab. Der Entertainer überredete sie und brachte sie nach New York in seine Show. Nach einer Tournee mit Cliff Richard durch Südafrika forcierte sie ihre Karriere in englischen Clubs.

Mit Beginn der 1960er Jahre wurde Corren auch in Deutschland, der Schweiz und in Österreich bekannt. Mit dem Lied "Eine Rose aus Santa Monica" erreichte sie bei den Deutschen Schlager-Festspielen 1962, die gleichzeitig als Vorentscheidung zum ESC für Deutschland galten, in Baden-Baden den siebten Platz im Mittelfeld des Wettbewerbes. Damit sollte ihr der größte Erfolg und der endgültige Durchbruch auf dem deutschsprachigen Schlagermarkt gelingen. Zahlreiche Gastauftritte in Schlagerrevue- und Heimatfilmen waren die Folge.

Die Teilnehmer*innen des ESC 1963 (Carmela ist die sechste von rechts)

Im Jahr 1963 vertrat sie mit dem Titel "Vielleicht geschieht ein Wunder" Österreich beim Eurovision Song Contest in London, bei dem sie den siebten Platz erreichte. Noch kurz vor Esther Ofarim am Start, ist sie bis heute die erste Israelin beim ESC. Diese Tatsache beschert ihr eine ungebrochen große Welle der Sympathie und Anerkennung der israelischen ESC-Fanbase.

1965 versuchte sie nochmals am ESC teilzunehmen. Diesmal für die Schweiz mit den Liedern "Ay, Ay, lachende Sonne" und "Eines Tages".

Von 1966 bis 1970 war die mehrmalige Grand Prix d'Autriche-Teilnehmerin mit dem Musikproduzenten Horst Geiger verheiratet. Aus der kurzen Ehe gingen Tochter Rachael und Sohn Daniel hervor. Trotz zahlreicher Engagements und Verpflichtungen gegenüber dem Musikbusiness, verstand sie es, die Rolle der liebevollen Mutter mit der eines gefeierten Schlagerstars zu verbinden. Seit den 1980er Jahren lebte sie weitgehend vom Showgeschäft zurückgezogen mit ihrem Mann Larry in Florida.

René mit Carmela 2008 in ihrem Haus in Miami

Marcos, Carmela, René und Larry 2018 im Broward Mall in Miami

Ich habe Carmela 2008 erstmals besucht und durfte 2018 nochmals mit Marcos Maximilian Tritremmel nach Miami fliegen und einen wundervollen Tag mit ihr verbringen. Wir beide werden sie nie vergessen.

Liebe Grüße
René und Marcos Maximilian

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