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Zum Kern der Sache


Liebe Freundinnen und Freunde von Archijeunes
 
Wir kommen dem Kern der Sache langsam näher. Im Dialog mit den Pädagogischen Hochschulen, den Fachverbänden der Lehrpersonen und den Pädagog:innen aus der Praxis versuchen wir herauszufinden, was es braucht, um die baukulturelle Bildung auf ein solides Fundament zu stellen.
 
Wir freuen uns, dass unser Projekt «Brennpunkt baukulturelle Bildung» an den Pädagogischen Hochschulen in den kommenden Monaten in die erste Runde geht. Diese Veranstaltungsreihe mit Podiumsdiskussionen konnten wir im vergangenen Jahr aufgleisen, während die Hochschulen noch im Fernunterricht agierten. Wir haben unzählige wertvolle Gespräche geführt, neue Kontakte geknüpft und Vermittlungsformate entwickelt. Nun hoffen wir, dass in diesem Jahr Präsenzveranstaltungen auch im Hochschulbereich wieder zur Selbstverständlichkeit werden. Im April, Mai und Juni werden wir an den Pädagogischen Hochschulen Zug, Schwyz und Bern zu Gast sein. Für das Herbstsemester sind Veranstaltungen an den Hochschulen in St. Gallen und Chur geplant. An diesen Anlässen werden wir mit namhaften lokalen Akteur:innen aus den Bereichen Baukultur und Bildung über die gesellschaftliche Relevanz der gebauten Umwelt diskutieren und versuchen, eine gemeinsame Vision für die Schulbildung zu entwickeln. Ausserdem zeigen wir eine eigens konzipierte Mini-Ausstellung mit Archijeunes-Materialien und den Erklärfilm zur baukulturellen Bildung, den wir gerade entwickeln.
 
Es ist uns zudem eine grosse Ehre, der Einladung des Verbandes Schweizer Lehrer:innen Bildnerische Gestaltung, Bild und Kunst LBG zu folgen. Ende März dürfen wir an der jährlichen Nationalen Versammlung die Arbeit von Archijeunes vorstellen und über die Potenziale der baukulturellen Bildung sprechen. Besonders freuen wir uns auf den direkten Austausch mit den Lehrpersonen in der anschliessenden Diskussionsrunde.
 
Erste Erfolge, unserem Anliegen auf politischer Ebene Nachdruck zu verleihen, hatten wir bereits im letzten Jahr. Zum einen diskutierten wir mit der Regierungsrätin und Vorsteherin der Bildungsdirektion Silvia Steiner sowie weiteren hochkarätigen Gästen im August über den Sinn und die Möglichkeit von baukultureller Bildung an Schweizer Schulen. Hier der Link zum zusammenfassenden Film. Zum anderen übergaben wir im September unsere Stellungnahme zur Weiterentwicklung der gymnasialen Maturität im Rahmen der internen Konsultation.
 
Um baukulturelle Bildung vermitteln zu können, braucht es Grundlagen. Erst wenn die pädagogischen Grundlagen für die Vermittlung existieren, kann das Thema Baukultur nachhaltiger Bestandteil des Schweizer Bildungscurriculums werden. Genau daran werden wir weiterhin intensiv arbeiten.
 
Mit tatkräftigen Grüssen
Kathrin Siebert, Geschäftsführerin Archijeunes

Aus unserem Netzwerk:
Schweizer Baumuster-Centrale


Die Schweizer Baumuster-Centrale SBMZ geht – wie Archijeunes ursprünglich übrigens auch – auf eine Initiative des Bundes Schweizer Architektinnen und Architekten BSA zurück. Gegründet 1929, war die SBMZ ein Kind des Neuen Bauens. Berühmte Köpfe wie Sigfried Giedion und Otto Salvisberg förderten und prägten die «Demonstrative Propagandastelle des Baugewerbes». Heute ist die SBMZ für alle da, auch und gerade für Schulklassen. Wer noch nicht in den Räumen an der Weberstrasse in Zürich war, dem oder der sei es hier ausdrücklich ans Herz gelegt: Hier wird Bauen spürbar – das konkrete Material und dessen Oberfläche. Darüber hinaus organisiert die SBMZ regelmässig informative Veranstaltungen oder lädt andere Organisationen ein. Ein schönes Beispiel für Letzteres findet am Abend des 31. März 2022 statt, wenn das Stahlbau Zentrum Schweiz in der SBMZ zu Besuch ist: Unter dem Titel «Lernen im Stahlgerippe» wird die Sekundarschule in Laufen von Architekt Thomas Fischer und den Bauingenieuren Schnetzer Puskas vorgestellt. Anschliessend kommt es zur Preisverleihung des Prix Acier Student Award 2021.

Sonohr Festival:
Kinder blicken auf die Stadt


«Schade, dass es keinen öffentlichen Raum für Tiere gibt» – «Regeln sind wichtig, damit der Ort schön bleibt» – «Die Regierung bestimmt, wo ein neuer Platz sein soll, und der Architekt sagt dann, wie es aussehen soll.» Diese Aussagen stammen von kleinen Expert:innen des öffentlichen Raums aus der Region Bern; sie wurden von Regula Bühler und Magdalena Nadolska im Rahmen der Ausstellung shared spaces in change aufgenommen (wir haben im Newsletter darüber berichtet). Rund 80 Kinder beschreiben darin, wie sie die von Erwachsenen gestaltete Welt wahrnehmen – erfrischend, gnadenlos treffend und stets klug und abwägend. Die kurzweiligen Stücke können Ende Februar während des Sonohr Radio & Podcast Festivals angehört werden. Es empfiehlt sich dabei, sich jeweils gleich an einem der 14 Orte aufzuhalten, den die Kinder erforschen. Wer sich schon jetzt einen Eindruck verschaffen will, kann dies hier tun: Kinderstimmen zum öffentlichen Raum.

Créatrices:
Mädchen gestalten die Schweiz


Créatrices müssen wir Ihnen spätestens seit der fulminanten Aktion «Fraumünsterhof» im September 2021 nicht mehr vorstellen. Der Verein für Frauen, die die Schweiz gestalten, kümmert sich auch um die junge Generation: Am 13. März findet Nachmittags im nagelneuen Zollhaus mitten in Zürich ein so genannter Mädchen-Salon statt – in Kooperation mit «Kaleio – Das Magazin für Mädchen (und den Rest der Welt)». Mädchen zwischen 8 und 13 Jahren können sich mit Gestalterinnen aus Graphic Design, Architektur und Landschaftsarchitektur über deren Beruf und die Schweiz von morgen unterhalten. Der Anlass ist übrigens kostenlos. Anmeldungen bis zum 7. März 2022 an info@creatrices.ch.

Finnland:
Neues Architectural policy programme


In Finnland regiert nicht nur eine Premierministerin mit Jahrgang 1985, Finnland – als regelmässige Leser:in unseres Newsletters wissen Sie das natürlich – ist das Land, das die Baukulturpolitik quasi erfunden hat. Die Anfänge gehen auf die späten 1990er Jahre zurück und seither hat keine Krise und keine finnische Regierung am Paradigma gerüttelt, dass eine hohe Qualität in der Baukultur gut für das Wohlbefinden der Menschen ist. Die Baukulturpolitik ist in der finnischen Verfassung verankert und ähnlich den Kulturbotschaften in der Schweiz, werden in Finnland in regelmässigen Intervallen die konkreten Massnahmen für die kommenden Jahre in Programmen zusammengefasst. Gerade kürzlich, Ende Januar, gab die Regierung das zweite Architekturpolitik-Programm (Suomen arkkitehtuuripoliittinen ohjelma) für die Jahre 2022–35 bekannt. Neu im Programm enthalten sind die Davos Declaration von 2018 und das 2021 von der EU-Kommission lancierte New European Bauhaus. Eine kurze englische Zusammenfassung kann hier gelesen werden.

Ausgezeichnetes Lehrmittel:
«Weltsicht»


Geografie ist eine Entdeckungsreise: Wir lernen so viel Spannendes über ferne Regionen und Kontinente, aber auch über das eigene Land, seine Flüsse, Berge und Städte. Auch das Geografiebuch war schon immer etwas Besonderes, und deshalb möchten wir berichten, dass der Lehrmittelverlag Zürich mit «Weltsicht» ein komplett neu konzipiertes Lehrmittel für die Sekundarstufe 1 herausgebracht hat. Projektleiterin war die Professorin Monika Reuschenbach, die im August 2021 Gast auf unserem Podium «Baukulturelle Bildung als gesellschaftliche Verantwortung» war. «Weltsicht» ist konsequent auf das Kompetenzsystem des Lehrplans 21 ausgerichtet und wir stellen mit Freude fest, dass darin Kapitel wie «Viele Menschen – grosse Städte» oder «Raumplanung in der Schweiz» vorkommen. Neben Themenbüchern und Arbeitsheften für die Schüler:innen steht den Lehrpersonen ein Handbuch zur Verfügung, das ausführlich in die fachlichen und didaktischen Grundlagen einführt. Hinzu kommt eine Webplattform mit Zusatzmaterialien und weiterführenden Lernaufgaben.
Archijeunes
Baukulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche


Postfach 907
4001 Basel
office@archijeunes.ch
Ein gemeinsames Projekt
von SIA und BSA

   


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