Business as usual
Liebe Leserinnen und Leser,
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nun ist das Worstcase-Szenario eingetreten, das gefühlt zwar jeder mit auf seiner Shortlist stehen hatte, jedoch kaum einer tatsächlich wahrhaben wollte: Russlands Präsident Wladimir Putin haut ordentlich auf die Kacke, indem der de facto Autokrat und Vollzeit-Chauvinist mit seinen militärischen Heerscharen völkerrechtswidrig in die souveräne und demokratische Ukraine einfällt. Jetzt herrscht Krieg – und das mitten in Europa!
Ich frage mich, warum geschieht das gerade jetzt; haben wir denn nichts aus der Geschichte gelernt? Bisweilen breitet sich sogar ein beklemmendes Gefühl der Ohnmacht infolge der nüchternen Gewissheit aus, dass unser aller Schicksal jederzeit in den Händen weniger Menschen liegt. Und dennoch: Während sich unmittelbar vor unserer Haustür ein kriegerischer Konflikt entlädt, der durchaus das Potenzial hat, zu einem ausufernden Flächenbrand zu erwachsen, üben wir uns weiterhin in „Business as usual“.
Das ist mitnichten despektierlich gemeint, sondern „alternativlos“, denn schließlich bringt uns Selbstgeißelung, dauerhaftes Trübsal blasen oder aber das Warten auf den Untergang der menschlichen Zivilisation reichlich wenig. Die Lage ist ernst, ja in höchstem Maße besorgniserregend, doch die Erde dreht sich nun mal weiter – ob wir wollen oder nicht.
Hinter den Börsen liegt angesichts der russischen Aggression indes eine rabenschwarze Woche. Erwartungsgemäß kam es zu einem drastischen Ausverkauf an den globalen Aktienmärkten, die dem einen oder anderen wohl Schnappatmung bescherte. Im Gegenzug setzten die Rohstoffpreise ihren jüngeren Anstieg noch einmal beschleunigt fort. Wie gewohnt gibt es Gewinner und Verlierer, Licht und Schatten.
Nun werden nicht nur abgebrühte Börsianer entgegnen, „politische Börsen haben kurze Beine“, was wiederum betroffenen Zivilisten in den Regionen jenseits des Donbass mit Verlaub am Allerwertesten vorbeigehen dürfte. Gleichwohl bleibt zu hoffen, dass sich diese, in Anbetracht der Krise, mehr als zynisch anmutende Plattitüde im übertragenen Sinne dennoch bestätigt, sich die involvierten Parteien entsprechend besinnen und alles in ihrer Macht Stehende auffahren, um die Lage nicht noch weiter eskalieren zu lassen!
Eine angenehme Lektüre in unruhigen Zeiten wünscht
Michael Fuchs
stellv. Chefredakteur BondGuide / Redakteur GoingPublic Media
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