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Biologisch handeln.
KW 11/12

Unsere Themen im Überblick

  1. Wetterauswirkung in Spanien
  2. Bärlauch und seine giftigen Doppelgänger | Bio-Gärtnerei Schmälzle
  3. Endspurt der Tomatenernte | Juan Molina Bio 
  4. Von Zitronen, Bitterorangen und Saubohnen | Nature Present
  5. Der Wert der bio-dynamischen Landwirtschaft | Cbet-Seminar

Es wird erneut nass werden

Wetterauswirkungen in Spanien

Nach einer Woche Regenpause wird es erneut nass im Süden Spaniens. Vom 14. bis zum 18. März erwarten wir ein wolkenreiches und regnerisches Wetter. Die Temperaturen sollen sich zwar weiterhin mild zwischen 11 und 16ºC verhalten, allerdings wird sich die fehlende Sonne und der Regen höchstwahrscheinlich negativ auf die Reifung und Ernte vieler Produkte auswirken. Die prognostizierte Wetterlage und der angedrohte Transportstreik ab dem 14. März machen es schwierig, eine klare Angebotsvorschau für die nächsten Tage aufzuzeigen. 

Obacht vor giftigen Doppelgängern

Start der Bärlauchsaison

Der Bärlauch stammt aus der Familie der Liliengewächse und gehört mit zu den frühesten Pflanzen, die den Frühling ankündigen. Wir können uns also auf die neue Jahreszeit freuen, denn Georg Schmälzle von der Bio-Gärtnerei Sinzheim liefert uns bereits nächste Woche die erste Ernte. Georg kultiviert diesen zum einen im Folientunnel und zum anderen sammelt er ihn natürlich gewachsen auf einer von ihm biologisch-dynamisierten Waldfläche. 

Nach dem winterlichen Frost, wenn der Boden wieder auftaut, treiben aus den länglichen Zwiebeln 15 bis 20 cm hohe gestielte Blätter aus. Da wo sich der Bärlauch wohl fühlt, breitet er sich aus. Er bevorzugt insbesondere feuchte und humose Gebiete mit nährstoffreichem Boden. Das gefällt den giftigen Doppelgängern - Maiglöckchen, Aronstab und Herbstzeitlose - mindestens genauso gut, weshalb es manchmal vorkommt, dass sie in enger Nachbarschaft zum Bärlauch wachsen. Daher werden die Mitarbeiter der Bio-Gärtnerei Schmälzle darin geschult, die giftigen Pflanzen zu erkennen und diese vor der Ernte zu entfernen. Beim Verzehren ist trotzdem immer etwas Vorsicht geboten. Am besten immer aufmerksam bleiben und nur essen, was man zweifelsfrei kennt.

Jedes Jahr dauert die Saison nur wenige Wochen, dennoch scheinen die Verwendungsmöglichkeiten unbegrenzt zu sein. Wie einige von euch bestimmt wissen, sind nicht nur die allseits beliebten Blätter genießbar, sondern auch die Bärlauchblüten, -knospen und sogar die -samen. Insbesondere die Blüten können wie Kapern in Essig eingelegt werden. So lässt sich das Aroma für den bärlauchlosen Rest des Jahres optimal bevorraten.

Exkurs: Wieso trägt Bärlauch eigentlich den Beinamen "Bär"?
 
Diesen Beinamen erhielten traditionell Pflanzen mit einer besonderen Kraft. Der BÄRlauch hat nicht nur eine starke Wuchskraft, ihm werden auch heilende Kräfte zugesagt. Seine ätherischen Öle sollen blutreinigend und entgiftend wirken, sowie die Verdauungsorgane stärken. Das alles fast ohne eine unliebsame „Knoblauchfahne“.

Tomatenernte im Endspurt

Juan Molina Bio

Juan Molina befindet sich bereits im Endspurt seiner Tomatenernte. Der anhaltende Regen und das kühle Wetter entschleunigten die Reifung, weshalb er in den letzten zwei Wochen kaum Tomaten ernten konnte. Das Ziel von Juan ist es, Sträuche mit mindestens sechs Tomaten zu ernten.

Die Reifungszeit zwischen den oberen und unteren Tomaten eines Strauchs kann im Regelfall bis zu 21 Tagen dauern. Durch das kühle Wetter und die Bewölkung hat sich diese Phase aktuell auf bis zu 30 Tage verlängert.

Das ist die Ursache, weshalb wir euch in den letzten zwei Wochen nur geringe Mengen an Strauchtomaten anbieten konnten. Letztes Jahr waren die Folgen der Kältewelle noch verheerender (Newsletter KW11/12 2021).

Ab dieser Woche sind die verspäteten Tomaten von Juan wieder in größeren Mengen für uns verfügbar. Juan schätzt, dass er seine Strauchtomaten, Pflaumentomaten,

Cherrystrauchtomaten und Auberginen noch bis Ende April ernten kann.  Die ausgedienten Blockpaprikapflanzen werden bereits in den nächsten Tagen geräumt und an die Schafe und Ziegen verfüttert. Die Kühe sind da etwas wählerischer, sie essen nur die Früchte. 

Wie ihr auf den Fotos sehen könnt, wurden die Wassermelonen bereits in die Zwischenräume gepflanzt. Wenn alles nach Plan läuft, werdet ihr diese ab Anfang Mai bestellen können.

Von Zitronen, Bitterorangen und Saubohnen

Rocío Rodriguez | Nature Present S.L.

Nature Present S.L. ist ein kleiner Familienbetrieb aus der Provinz von Málaga, von dem wir euch schon einmal erzählt haben. Er ist einer unserer geschätzten Partnerbetriebe und wird von der Tochter Rocío Rodriguez in zweiter Generation geführt wird. Das Hauptprodukt sind Zitronen, die seit 2012 biologisch-dynamisch kultiviert werden. Das Produktionsgebiet liegt in der Nähe der Stad Álora auf 220 Metern über dem Meeresspiegel im Tal von Guadalhorce.

Das ist ca. 30km von der Küste entfernt. Der große Vorteil der dortigen Klimabedingungen mit milden Wintern und nicht allzu heißen Sommern ist, dass die Zitronenbäume dort praktisch das ganze Jahr über Früchte tragen.  

Neben den Zitronen bieten wir euch in unserem Angebot auch Rocíos Bitterorangen und seit neuestem auch ihre Saubohnen an, die gleich neben den Zitronen gedeihen. 

In dem kleinen Gewächshaus, das sich ebenfalls auf dem Gelände des Betriebes befindet, wird die exotische Pitaya angebaut. Die Pflanzen sind allerdings derzeit noch sehr jung und tragen kaum Früchte. Rocío erwartet diesen Herbst eine größere Ernte. Natürlich halten wir euch diesbezüglich auf dem Laufenden.

Cbet-Seminar schafft Bewusstsein für die biodynamische Landwirtschaft

Im Jahr 2015 haben wir damit angefangen, verstärkt mit Demeter-zertifizierten Produzenten aus dem Süden Europas zu arbeiten. Mittlerweile besteht die Hälfte unseres spanischen Angebots aus  Erzeugnissen in Demeter-Qualität. Die VerkäuferInnen unserer Partnerbetriebe handeln mit diesen Produkten täglich. Doch wissen sie wirklich, was dahintersteckt? Vielleicht stellen auch wir uns hin und wieder genau diese Frage. Daraus ergeben sich weitere wichtige Fragestellungen, deren Antworten uns wertvolles Fachwissen liefern:

  • Wie funktioniert ein Hoforganismus? 
  • Was sind biodynamische Präparate? 
  • Wie und warum werden sie hergestellt und angewendet?  
  • Welche Werte stehen dahinter?  
  • Wie beeinflusst die biodynamische Landwirtschaft die Umwelt und die Menschen?  
  • Welchen Mehrwert haben biodynamische Erzeugnisse für den Konsumenten?  
  • Wie viel Mehraufwand und Mehrkosten ergeben sich für den Erzeuger? 
  • Haben wir die Kompetenzen, um unseren Kunden adäquate Informationen nahezubringen, damit der Markt die Arbeit der Demeter-zertifizierten Landwirte mit angemessenen Preisen würdigt?

Christian Palamar, unser geschätzter Kollege in Spanien vor Ort, hat zusammen mit vielen unserer Lieferanten zwei Jahre lang an einem Kurs zur biologisch-dynamischen Landwirtschaft teilgenommen. Im Juni letzten Jahres hat er zudem ein zweijähriges Seminar zur „Sozialen Dreigliederung und Entwicklung von Organisationen“ abgeschlossen. Seit Dezember 2020 ist er Sekretär und Mitglied im Vorstand des spanischen Demeterverbands.

Christian besitzt über 20 Jahre Erfahrung im Ein- und Verkauf ökologischer, sowie seit 2015 auch biodynamischer Erzeugnisse. Dieses Wissen hat er gemeinsam mit Juan Molina, der als biodynamischer und ökologischer Landwirt weitere wertvolle Kenntnisse mitbringt, in einem Einführungsseminar für Ein- und Verkaufspersonal und Konsumenten zusammengefasst. Darin haben sie sich den obigen Fragestellungen angenommen.  

Die erste Version des Seminars wurde mit dem Verkaufspersonal von Bio Campojoyma S.L. und unserem Kollegen Antonio Rodriguez vor drei Wochen getestet. Das Seminar bestand aus einem praktischen und einem theoretischen Teil und wurde zum Abschluss mit einer offenen Gesprächsrunde abgerundet, um weitere Fragen zu klären und Eindrücke auszutauschen.

Die Resonanz des ersten Seminars war sehr positiv, sodass wir vorhaben, diesen Kurs weiteren Partnern und Interessierten in Spanien anzubieten. Dabei verfolgen wir zunächst das Ziel, das Verkaufspersonal unserer Landwirte und Lieferanten mit zusätzlichem Fachwissen auszustatten. Indem wir vor Ort soziokulturelle Initiativen fördern, stärken wir nämlich regionale und soziale Netzwerke. Durch das in dem Seminar erlangte Bewusstsein, schaffen wir eine starke Vertrauensbasis und hohe Transparenz für die Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten. Die aktive Unterstützung der Arbeitsgruppe „Almería Dinamiza“ ist auch ein Teil dieser Strategie.  

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