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Liebe Unterstützer*innen, liebe Freund*innen,

in diesen Wochen erleben wir, wie Millionen von Ukrainer*innen aufgrund des russischen Angriffskrieges ihre Heimat verlassen müssen. Flucht und Vertreibung sind traurige Konstanten in der europäischen Migrationsgeschichte. Gleichzeitig sehen wir derzeit eine große Aufnahme- und Hilfsbereitschaft. Wir wünschen uns, dass diese Solidarität allen Flüchtenden zugutekommt. Es ist schwer in diesen Tagen mit dem Alltagsgeschäft fortzufahren. In unserer Sammlung sind auch diese Formen erzwungener Migration dokumentiert: mit den Menschen im Mittelpunkt. Und diese Arbeit setzen wir fort, sodass auch die Geschichten der jetzt Flüchtenden vor dem Vergessen bewahrt werden.

Neben diesen traurigen Entwicklungen in der Ukraine, ging das Leben in der Geschäftsstelle weiter: In den letzten Monaten hatten wir Besuch von einer Musiklegende und es erschienen neue Publikationen sowie Interviews, die wir in diesem Newsletter vorstellen wollen.

Musiklegende Metin Türköz besucht das DOMiD

v.l.n.r. Bengü Kocatürk-Schuster, Metin Türköz, Kutlu Yurtseven
Wir bedanken uns auch herzlich bei Kutlu Yurtseven für die Zusammenarbeit.
Im Januar dieses Jahres besuchte Metin Türköz DOMiD.

Türköz, 1937 bei Kayseri in der Türkei geboren, kam 1962 als gelernter Schlosser zu den Fordwerken nach Köln. Nach fünf Jahren beendete er dort seine Arbeit, um zu musizieren. Er wurde zu einem der bekanntesten Sänger*innen der sogenannten „Gastarbeitermusik“. Seine Lieder erzählen von den Lebensrealitäten der Arbeitsmigrant*innen. Viele davon waren sozial- und gesellschaftskritisch, wie beispielsweise der Songtitel „Gastarbayter Raus“ deutlich macht. Auch mit dem Lied „Guten Abend, Mayistero“, in dem er den deutschen Vorarbeiter ironisch besang, trug Türköz zu Momenten der politischen Mobilisierung bei. Protestlieder wie diese dienten der migrantischen Selbstermächtigung und einten Migrant*innen verschiedenster Nationalitäten. Gerade im Hinblick auf die migrantischen Protestbewegungen der 1960er und 1970er Jahre waren solche Lieder der gemeinsamen Solidarität von besonderer Bedeutung.

Die Schallplatte „Kabahat Tercümanda“ von Metin Türköz aus den 1970er Jahren, die auch das Cover der DOMiD-Publikation „Das Gedächtnis der Migrationsgesellschaft“ ziert, ist ein bedeutendes Objekt unserer Archivsammlung.

Bei seinem Besuch zeigte er sich stolz, glücklich und gerührt. Er sagte, mit dem DOMiD sei etwas Unglaubliches geschaffen worden, das mit keinem Geld der Welt bezahlt werden könne.

„Meet the Germans“ im DOMiD-Depot

Im Dezember besuchte uns ein Filmteam der Deutschen Welle. Für das Format „Meet the Germans“, in dem sich Moderatorin Rachel Stewart in Form von Kurzreportagen mit deutschen Eigenheiten beschäftigt, berichtete unser Leihgeber Mitat Özdemir über sein Leben und Wirken in Deutschland.

Der komplette Beitrag, der anlässlich des Deutsch-türkischen Anwerbeabkommens die Perspektiven von Menschen mit türkischer Migrationsgeschichte befragte, wurde dann Anfang dieses Jahres veröffentlicht. Er richtet sich vor allem an ein internationales Publikum mit Interesse an Deutschland und seiner multikulturellen Geschichte.

Hier geht’s zur Reportage mit deutschen und türkischen Untertiteln.

 

Unbekannte Vielfalt – Neuauflage zur koreanischen Migration

In der Reihe »edition DOMiD – Migration im Fokus« erschien 2014 der erste Band „Unbekannte Vielfalt – Einblicke in die koreanische Migrationsgeschichte in Deutschland“. Nachdem die erste Auflage lange vergriffen war, freuen wir uns nun über die Publikation des zweiten Bandes in Zusammenarbeit mit der Korea Stiftung (München) und dem Korea Verband (Berlin).

Der mehr als 20 Aufsätze umfassende Sammelband beschreibt die ungeahnte Vielfalt, die die koreanische Migration nach Deutschland mit sich bringt. Sowohl Migration aus Südkorea in die Bundesrepublik als auch die weitgehend unbekannte Migration aus Nordkorea in die DDR wird neben Themen wie Adoption, Identität und Rückkehr behandelt.

Die Publikation kann hier für 15 Euro im Webshop des Korea Verbandes bezogen werden.
 
Mehr Infos

Das Gedächtnis der Migrationsgesellschaft – Manuel Gogos im Podcast „KREUZ & QUER“

Manuel Gogos, der mit „Das Gedächtnis der Migrationsgesellschaft“ die DOMiD-Vereinsgeschichte publizierte, war beim Podcast „KREUZ & QUER“ der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA e.V.) zu Gast.

In dieser Folge spricht er nicht nur allgemein über Migration, Demokratie und die neue Rechte in Deutschland, sondern auch über unsere Arbeit in der Musealisierung der Migration, die er als früherer Mitarbeiter und nun langjähriger Wegbegleiter von DOMiD selbst erlebte.

Anzuhören ist der Podcast direkt auf der KIgA-Website oder auf Spotify, iTunes & Co.
 

Robert Fuchs im Interview

Unser Geschäftsführer Robert Fuchs spricht in einem Interview mit Norbert Reichel in dessen Internetmagazin Demokratischer Salon über die Entstehung und Geschichte von DOMiD. Es geht um die multiperspektivische Repräsentanz von Migrant*innen in Deutschland und um die Bedeutung eines Migrationsmuseums als Erinnerungsort für unsere Einwanderungsgesellschaft hier in Köln.

Robert Fuchs erklärt dazu: „Die Vielfalt der Bevölkerung muss sich auch in der Vielfalt des Geschichtsbildes spiegeln. Das heißt Teilhabe auch für die Menschen, die in diesem Narrativ noch nicht vorkommen. Mit dem Haus der Einwanderungsgesellschaft schaffen wir einen symbolischen Ort, in dem wir die Menschen würdigen, die mit ihrer Lebensleistung bisher noch nicht gesehen worden sind. Insgesamt wollen wir einen Ort schaffen, in dem sich die gesamte Gesellschaft als Migrationsgesellschaft wahrnehmen und erleben kann.“
 
Zum Interview
Manuel Gogos Lesung
Am 21. April 2022 findet im Heidelberger „Interkulturellen Zentrum“ im Rahmen der Wochen gegen Rassismus eine Lesung und Podiumsdiskussion mit Manuel Gogos zu „Das Gedächtnis der Migrationsgesellschaft“ statt.
Erfahren Sie mehr!
Assembly
Zwischen dem 19. – 21. Mai 2022 organisiert das Projekt  „Ver/sammeln antirassistischer Kämpfe“, in dem DOMiD Kooperationspartner ist, eine Assembly im Hebbel am Ufer (HAU) in Berlin.

 
Mehr Infos zur Veranstalung
Glasfäden – Aus dem Osten in den Osten
Bildverweis: Grafik von Brian Main

Unser Projektpartner ASA-FF aus Chemnitz erzählt in der interaktiven Comic-App Glasfäden  die Geschichte von Vertragsarbeiterinnen aus Vietnam, die in die DDR migrierten. Im Projekt wurden dafür Interviews mit ehemaligen Arbeiterinnen und ihren Nachkommen aus Chemnitz einer eindrücklichen Erzählung verwoben.
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DOMiD e.V. – Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland
Venloer Str. 419 | 50825 Köln | 0221/800 28 30 | service@domid.org
 
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