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Liebe Freundinnen und Freunde von NeSTU
Die russischen Soldaten terrorisieren mit grenzenlosem Sadismus die ukrainische Bevölkerung. Wir wussten dies schon nach den ersten Tagen des Krieges aus Augenzeugenberichten. Nach der Befreiung der Oblaste Kyiv und Tschernihiv hat auch die Weltöffentlichkeit die Verbrechen zur Kenntnis genommen. Leider haben wir nicht den geringsten Zweifel daran, dass bisher nur die Spitze des Eisbergs des Leides sichtbar ist. 
Inzwischen haben über zehn Millionen Menschen, ein Drittel der ukrainischen Bevölkerung, ihre Heimat verlassen. In Transkarpatien halten sich hunderttausende Binnenflüchtlinge auf. Solange ihre Häuser nicht zerstört sind, leben Viele weiterhin in der Illusion einer baldigen Rückkehr. Einen Hoffnungsschimmer gibt es für unsere Freunde aus der Kyiv und den angrenzenden Regionen, manche bereiten sich auf die Rückkehr vor.
Redaktion: Jürgen Kräftner, NeSTU-Transkarpatien
In diesem Rundbrief:
  • Ein Bericht vom Kammerchor Cantus und drei Lieder, die Emil Sokach für alle Freunde und Freundinnen des Chores und der Ukraine ausgesucht hat.
  • Berichte von der Hilfe, die NeSTU dank der grosszügiger Spenden aus unserem Netzwerk leistet: Suppenküche in Charkiw und bei den Roma in Uzhhorod, Ambulanzen an der Front, Flüchtlingsevakuierung und Hilfslieferungen mit von NeSTU gesponserten Minibussen.
  • Der Bericht von der Jahresversammlung von NeSTU in Stans am 26. März von Monika Fischer ist online auf unserer Website zu finden.
  • Die Hudaki Village Band sollte dieser Tage eigentlich in der Schweiz Konzerte geben. Die Musiker und Musikerinnen sind stattdessen zuhause, betreuen Flüchtlinge aus dem Familienkreis und Unbekannte. In den Krieg einberufen wurde bisher keiner von ihnen. Als Erinnerung an friedliche Zeiten gibt es hier einen Mitschnitt des Auftritts der Band am WOMEX-Festival in Porto im vergangenen Oktober.
  • Einige bisher unveröffentlichte Fotos unseres Freundes Oleksandr Glyadyelov sind auf unserer Website zu finden. Hier unterhalb die Evakuierung aus Irpin bei Kyiv.
Singen für den Frieden
Am 14. April (Gründonnerstag) um 18.00 findet in der Lukaskirche Luzern ein Solidaritätskonzert für die Ukraine statt,  hier ist der Flyer. NeSTU und der Verein Parasolka sind Mitveranstalter und werden mit Ständen vertreten sein. Der Erlös geht vollumfänglich für Direkthilfe in die Ukraine.
Laut dem UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge haben bisher 4,3 Millionen Menschen die Ukraine verlassen, weitere 7,1 Millionen haben innerhalb des Landes Zuflucht gesucht. Es gibt keine gesicherten Zahlen darüber, wieviele Menschen in umkämpften Gebieten ausharren und auf Hilfe angewiesen sind. Grob geschätzt sind es ebensoviele, wie die Flüchtlinge. Ohne die bereits legendäre Fähigkeit der Ukrainer und Ukrainerinnen zur spontanen und effizienten Selbstorganisation wären viele dieser Menschen bereits verhungert. NeSTU unterstützt mehrere lokale Initiativen, die quasi aus dem Nichts entstanden und keiner grösseren Organisation zuzuordnen sind. Für diese Arbeit benötigen wir dringend mehr Mittel. In den kommenden Tagen werden wir die von uns unterstützten Projekte in einem kleinen Flyer zusammenstellen und auch auf unserer Website präsentieren. Mehr Information in diesem Rundmail.

Eure Unterstützung bitte auf das NeSTU-Konto:
Raiffeisenbank Nidwalden, 6370 Stans
IBAN: CH69 8080 8008 0940 4940 2

Spenden für NeSTU sind von der Steuer abziehbar.
Der Kammerchor Cantus während des Kriegs
Von Krisztina Sakàcs
Im letzten Rundbrief habe ich noch darüber berichtet, dass Cantus zwar wieder proben kann, Konzerte werden aber nicht geplant. In Kriegszeiten ändert sich aber alles sehr schnell: schon wenige Tage später hat der Chor für Soldaten a capella gesungen und mit geflüchteten MusikerInnen zusammen ein Bach-Benefizkonzert auf die Beine gestellt. Das Schöne in dieser schrecklichen und schwierigen Zeit ist, dass sehr viele hervorragende MusikerInnen aus Kyiv und Kharkiv ihr vorübergehendes Zuhause in Uzhhorod oder seiner Nähe gefunden haben und auch etwas für ihr Land tun möchten. So wurde ganz spontan ein Instrumentalensemble zusammengesetzt, das ebenfalls täglich im Cantus-Lokal mit dem Chor probt. Dieses Wochenende finden weitere gemeinsame Benefizkonzerte in Uzhhorod und in Mukachevo mit Werken von Vivaldi, Händel und Bach statt. 

Noch vor zwei Monaten waren wir voller Elan an der Planung der diesjährigen Singreisen und haben uns sehr auf das Wiedersehen gefreut. Doch sollte es anders kommen. So mussten wir schweren Herzens die für Mai ausgeschriebene und ausgebuchte Singwoche mit Cantus absagen. Wir hoffen sehr, dass wir bald wieder friedliche Zeiten erleben können und die auf den 9.-16. Oktober geplante Singreise stattfinden kann. Wir werden Euch weiter informieren.
Zum Schluss möchten wir Euch eine Idee von Verena und Peter Ammann vorstellen. Wie vermutlich viele von Euch, so fühlen auch sie sich beim Singen mit der Ukraine und dem Chor Cantus verbunden. Auf Ihre Anregung hin hat Emil nun drei Lieder aus dem Cantus-Repertoire ausgewählt, welche von Euren Chören gerne gesungen werden können. Die Noten für die «Nationalhymne der Ukraine», für ein Volkslied «Reve ta stohne» (ein Gedicht des ukrainischen Schriftstellers Taras Shevchenko) und für das «Gebet für die Ukraine» (eine geistliche Hymne der Ukraine) findet Ihr auf der NeSTU Homepage unter «Kammerchor Cantus» oder «Aktuell». Auch auf diese Weise könnt Ihr Eure Solidarität mit den Menschen in der Ukraine ausdrücken.
Direkthilfe von NeSTU
Zwei Ambulanzen, die NeSTU in Deutschland gekauft hat, sind derzeit zwischen den Kriegsgebieten und dem städtischen Krankenhaus von Drohobytsch (Region Lwiw/Lemberg) im Einsatz. Damit werden die Spitäler in Frontnähe entlastet. Auf dem Foto sind die beiden Fahrzeuge zu sehen, weiterhin mit den Transitkennzeichen unterwegs. Das kümmert in der Ukraine derzeit niemand...
Im Jugendgästehaus...
von Nyzhne Selyshche leben derzeit 35 Personen (das Gebäude ist unter normalen Umständen mit 24 Gästen voll belegt). Seit ein paar Tagen sind einige der Eltern der Jugendlichen aus den Frontgebieten in Luhansk dazugekommen. Jetzt stellt sich die Frage, wer ausreisen darf und will. Verglichen mit anderen Binnenflüchtlingen leben unsere Gäste in sehr guten Bedingungen. In anderen Orten leben weiterhin viele Menschen in Massenlagern in Sportsälen oder Klassenräumen. Natürlich ist es fast unmöglich, sich die Zukunft vorzustellen und Pläne zu schmieden. Dennoch bleibt bei einem Besuch im Jugendgästehaus ein gutes Gefühl. Die Jugendlichen sind guter Dinge, Alle irgendwie beschäftigt und kontaktfreudig. Das ist keineswegs selbstverständlich, nicht nur wegen der Kriegstraumata. Die meisten von ihnen stammen aus schwierigen, zerrütteten Familienverhältnissen. Hier werden sie von Tanja (im Bild unten sitzend mit ihren Schützlingen) und einem ganzen Team praktisch rund um die Uhr betreut.
Roma in Uzhhorod
In der vergangenen Woche haben wir der Romagemeinde von Uzhhorod einen ersten Beitrag von 1'000€ zum Einkauf von Lebensmitteln geleistet. Myroslav Horvat (links im Bild mit einem der Hilfeempfänger) ist ein rühriger Aktivist und lässt nichts unversucht, diese ärmste Bevölkerungsschicht Transkarpatiens aus dem Teufelskreis der Armut und Ausgrenzung herauszuholen. Wir sind weiter mit ihm in Kontakt und es wird sicher noch mehr Hilfe nötig sein. Die Gemeinde ist mit der Ankunft zahlreicher Verwandter besonders aus Charkiw stark angewachsen.
 
Direkthilfe in Charkiw, Initiative NEBO
Für dieses Projekt engagiert sich NeSTU besonders stark. Es ist ein Zusammenschluss von Gastwirten und Ingenieuren und Mitarbeitern eines Lokomotivdepots. Nach dem russischen Angriff haben sie damit begonnen, die notleidende Bevölkerung kostenlos mit warmen Mahlzeiten und Lebensmittelrationen zu versorgen. Diese private, spontane Selbsthilfeinitiative ist typisch dafür, wie die Ukraine funktioniert und wie sie Widerstand leistet. Derzeit versorgt NEBO täglich 7000 Menschen mit warmen Mahlzeiten. Die von NeSTU erstandenen Minibusse helfen mit Lieferungen von Hilfsgütern (Lebensmittel und Medikamente) die wir in Transkarpatien aus dem Ausland bekommen. Eine erste Überweisung von 10'000€ wurde begeistert und mit vielem Dank in Empfang genommen. Ausser Lebensmitteln wurden damit auch Bettgestelle für ein Massenlager gekauft, wo die Menschen bisher am Boden schlafen mussten.
Hier gibt es eine 27 Minuten lange Video (derzeit noch ohne Untertitel) über die tägliche Arbeit von NEBO. 
Charkiw steht seit den ersten Kriegstagen täglich unter Beschuss und es ist zu befürchten, dass es in den kommenden Tagen noch schlimmer wird. Fotos unten: Menschen warten bei der Essensausgabe, und eines der meist fröhlichen Küchenteams von NEBO.
Aus dem Telegram-Kanal von NEBO habe ich folgenden Eintrag übersetzt:
Hallo zusammen, heute wir haben den PALAST DER KINDER- UND JUGENDKREATIVITÄT „OST“ besucht. (Dort sind Flüchtlingskinder untergebracht).
Wir möchten unsere Emotionen mit Euch teilen. Wir haben ein kleines Fest für unsere kleinen Ukrainer organisiert. Die Kinder haben uns mit ihrer Positivität und Fröhlichkeit so sehr angesteckt, dass wir noch mehr Kraft und Lust bekommen haben, Allen zu helfen. Wir wollen ihnen so oft wie möglich Süssigkeiten, Spielzeug und warmes Abendessen bringen.
Es war der beste und berührendste Tag in dieser schwierigen Zeit. Pass auf dich und deine Engel auf!
Friedlicher NEBO🇺🇦 (Nebo ist auf Deutsch "Himmel"). 
Hier das dazugehörige unscharfe Foto:
Und noch zwei Bilder aus Charkiw...:
Kontakt zu NeSTU:
Salome Stalder - Martin, Dipl Forst-Ing. ETH, Mürgstrasse 6, 6370 Stans
E-Mail: info(at)nestu.org. Natel: 078 770 23 43
Spendenkonto NeSTU:
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