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NEWSLETTER DER ABTEI KLOSTER ENGELTHAL
8/2022 mit funktionierenden Links

Liebe Freundinnen und Freunde von Kloster Engelthal,
sehr geehrte Empfänger dieses Newsletters,

Der lange trockene Sommer ist vorbei, ganz plötzlich war es Herbst, kühl und regnerisch. Es schmerzte in den heißen Monaten, zuschauen zu müssen, wie der Wald, wie vieles im Garten immer mehr vertrocknete und die Wiesen gelb wurden. Doch – welch ein Wunder! – kurz nach dem ersten Regen sprosste schon wieder grünes Gras. Und wir hatten in Engelthal zum ersten Mal eine wirklich reiche Ernte an Feigen, dazu all das andere Obst, wunderbare Tomaten, Zucchini, Kräuter, frischen Salat ....
 
Am kommenden Sonntag, dem ersten Sonntag im Oktober, feiern wir Erntedank, ein jahrtausendealtes Fest, das es in allen Kulturen und Religionen gibt, seitdem die Menschen sesshaft geworden sind und ihre Nahrung nicht mehr nur erjagen oder sammeln, sondern selbst anbauen und Ackerbau betreiben. Trotz aller Arbeit wurde jede Ernte als Geschenk erfahren, für das man einfach danken musste.
Immer wenn mir bewusst wird, wie reich ich bin, wieviel mehr ich bekomme, als ich eingesetzt habe, ist da eine „verdankte Ernte“. Und wie gut, wenn ich einen Adressaten habe für meinen Dank!
 
Ernten ist etwas anderes als Herstellen, Machen oder Leisten. Denn sie hat mit Früchten zu tun, nicht mit Produkten. In der Bibel ist viel von Früchten die Rede und vom Frucht-bringen, aber nicht vom Leisten. Die Grenzlinie von Fruchtbarkeit und Leistung ist schmal, denn beide erfordern Disziplin, Einsatz, harte Arbeit und Mühe. Doch es gibt auch entscheidende Unterschiede:
Damit Frucht wachsen kann, braucht es zuvor Kontakt und Begegnung, Besamung und Empfänglichkeit, Be-fruchtung. Das Wachsen selbst geschieht dann in einem Raum von Geheimnis, dem ich mich bei aller arbeitsaufwendigen Pflege geduldig anvertrauen muss. Und wenn am Ende wirklich Früchte reif geworden sind, dann sind dies alles Unikate, Originale, nicht Fließbandprodukte. Keine Frucht gleicht genau der anderen.
Nach einer Ernte kann ich, erschöpft vom Arbeiten, Aushalten und Ertragen, zugleich staunen über all das, was mir nun vor Augen liegt. Es ist so viel mehr ist als das, was ich selbst „geschafft“ habe. Dieses „Mehr“ ist es, was unser Leben kostbar macht, wunderbar und Grund ist, ein Fest zu feiern.
 
Vielleicht haben Sie am Erntedanksonntag etwas Muße, in Gedanken und im Nachsinnen ihre eigene „Ernte“ einzusammeln. Und wenn Sie dann noch die Zeit haben, in eine Kirche zu spazieren, in der Erntedankgaben vor den Altar gelegt sind, dann können die Früchte dort Symbole für ihre persönliche Ernte sein. Sie sind Zeichen für Ihre eigenen Früchte. Schön sehen sie aus! Und sie duften! Die ganze Kirche duftet davon.
In das Staunen darüber mischen sich vielleicht noch andere Empfindungen: Ein klein wenig Stolz. Freude. Und Dankbarkeit. Ernte-Dank.
 
Auch bei uns werden Früchte vor den Altar gelegt. Dies zeigt sehr deutlich, dass und wem sie verdankt sind. Und was unsere Rolle in dem ganzen Geschehen ist: Wir sind „Mitwirkende“ an einem viel größeren Werk, der Leben ermöglichenden, der Leben schenkenden Schöpfung Gottes.
Ernte. Gott sei Dank.

Zum Schluss noch ein paar Herbstmeldungen aus Engelthalt:
Unser neues Kursprogramm für 2023 ist online! Auch das gedruckte Programm ist da und kann in der  nächsten Woche versandt werden.
Freie Termine für Einzelgäste sind auf unserer Internetseite angegeben.
Wegen der sehr hohen Heizkosten haben wir einige Energie-Sparmaßnahmen beschlossen.
Ab Oktober wird die lange geplante Sanierung unserer Orgel beginnen. Während dieser Zeit ändern wir die Gottesdienstordnung und feiern die Eucharistie an Werktagen abends in Verbindung mit der Vesper.

Einen gesegneten, dankerfüllten Erntedanksonntag wünsche ich Ihnen zusammen mit allen Engelthaler Schwestern,
 
Ihre
Sr. Maria Magdalena Hörter OSB



 

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