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NEUIGKEITEN AUS DER HERBSTSESSION
Liebe Freunde, Bekannte und Interessierte

Für die Herbstsession 2020 wurde der Nationalratssaal entsprechend den aktuellen Massnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie quasi in ein Aquarium verwandelt.
Darüber hinaus ist seit kurzem auch erwiesen, wer der breiteste Parlamentarier in der Legislatur 2019-2023 ist 😉 (ganz links).

Immerhin mussten wir nicht mehr in die Räumlichkeiten der Bernexpo zurückkehren, wo Hitzetage im September auch drinnen zur Tagesordnung gehören. Nichtsdestotrotz konnten wir weiterhin unseren erfrischenden Aareschwumm in kollegialer und überparteilicher Besetzung - «Friends of Aare Sunset Swimming» (kurz FASS) - geniessen.
https://www.blick.ch/politik/politiker-im-fluss-vom-aquarium-in-die-aare-id16102124.html

Damit wünsche ich Euch, liebe Leserinnen und Leser, einen angenehmen Herbst!

Herzliche Grüsse

Euer Marcel Dobler

www.marcel-dobler.ch

Inhalt:

  • Covid-19-Gesetz
  • Klimaaktivisten: Campieren auf dem Bundesplatz
  • Parlamentarier-Run
  • Motion "Förderung der Kreislaufwirtschaft: Die Schweiz soll mehr Plastik rezyklieren"
  • Postulat betreffend eine digitale Verfügungsform bei Testamenten und Vorsorgeaufträgen oder wie eine Diskriminierung von Menschen mit körperlichen Einschränkungen vermieden werden kann

Covid-19-Gesetz

In dieser Herbstsession war sicherlich ein Hauptschwerpunkt das Covid-19-Gesetz.

Seit dem 13. März hat der Bundesrat mit Notrecht mehrere Verordnungen zur Überwindung der Corona-Krise erlassen. Um das Notrecht zu beenden und zwingend notwendige, ausserordentliche Bestimmungen betreffend Gesundheitsvorsorge, Grenzschliessungen, Kurzarbeit, Erwerbsausfallunterstützungen, etc. in das ordentliche Recht zu überführen, wurde das Covid-19-Gesetz erlassen. Darin wurden dem Bundesrat befristete und klar definierte Kompetenzen erteilt, um in dieser Krise die notwendigen Massnahmen ergreifen zu können. In Bereichen, wo trotz der Dringlichkeit gewisse Massnahmen zeitnah vom Milizparlament erlassen werden können, hat der Bundesrat keine Kompetenzen.

Das Parlament hat den Entwurf des Bundesrats dahingehend ergänzt, als dass eine Härtefallklausel für Unternehmen, die von den Folgen der Pandemie stark betroffen sind, eingeführt wurde. Solche Unternehmen, wohl insbesondere im Veranstaltungs-, Tourismus- und Reisesektor, erhalten Unterstützungsleistungen, sofern gewisse Bedingungen (z.B. Umsatzrückgänge, etc.) erfüllt sind und die Kantone ebenfalls einen Beitrag zahlen. Darüber hinaus wird Selbstständigerwerbenden, Arbeitgebern sowie Bereitschaftsdienstleistenden in einem unbefristeten Vertragsverhältnis ein Entschädigungsanspruch für den Fall einer unfreiwilligen Reduktion des Arbeitspensums zugesprochen. Profi-Fussball- und Eishockey-Ligen werden ebenfalls unterstützt, indem sie von zinslosen Darlehen profitieren können. Dem Kultursektor wurden pauschal CHF 100 Millionen Franken zugesprochen. Der Bundesrat wird im Falle eines sprunghaften Anstiegs von Covid-19-Fällen ermächtigt, Grenzen zu schliessen und Ausnahmen wie z.B. für Familien oder Konkubinatspaare zu gewähren. Weiter wurde der Bundesrat beauftragt, die Versorgungssicherheit im Gesundheitsbereich sicherzustellen, insbesondere auch als Reaktion auf Hamsterkäufe von Medikamenten und medizinischem Material von Spitälern, was verschiedentlich zu Engpässen geführt hatte.

Im Rahmen der Beratungen habe auch ich dem Bundesrat ein paar Fragen gestellt. Einerseits wollte ich vom Bundesrat wissen, ob bekannt ist, wie viel Prozent der Personen mit einer Covid-19 Infektion langfristige Folgeschäden von der Erkrankung davontragen. Gemäss Bundesrat gibt es aktuell keine wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu. Dies zeigt einmal mehr wie Medien unbelegte Fakten als Pseudowissenschaften verbreiten und damit die Angst in der Bevölkerung schüren. Das ist sehr beunruhigend und kann gefährlich sein!
https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20205744

Weiter habe ich Auskunft verlangt über bisherige Erkenntnisse mit den Quarantäne-Massnahmen, unter anderem wieviel Personen pro Monat in Quarantäne gesetzt wurden und wie hoch der Anteil der Personen ist, die während einer Quarantäne tatsächlich positiv getestet wurden (symptomatisch oder asymptomatisch). Hier liegen dem Bundesrat bisher keinerlei Daten vor. Es ist für mich unverständlich, dass teilweise ganze Schulen oder Geschäftsbetriebe in Quarantäne gesetzt werden und die Erkenntnisse hiervon nicht ausgewertet werden. Wir tappen hier buchstäblich im Dunkeln.
https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20205723

Darüber hinaus erklärte der Bundesrat auf meine Frage, mit welchen monatlichen Kosten für Contact Tracing und Arbeitsausfall bei der Einführung der Quarantänemassnahmen gerechnet wurde lediglich, dass gemäss dem «Policy Brief» der Scientific Task Force vom 24. April 2020 auf Personen mit hohem Infektionsrisiko ausgerichtete Massnahmen wesentlich geringere wirtschaftliche Auswirkungen auf die Bevölkerung haben als allgemeinere Massnahmen. Ja, es ist davon auszugehen, dass Massnahmen die nur einen Teil der Bevölkerung betreffen geringere Auswirkungen haben als Massnahmen, die generell die Allgemeinheit betreffen. Ich denke hierfür braucht es keine Scientific Task Force. Die Frage war jedoch, mit welchen monatlichen Kosten infolge Contact Tracing und Arbeitsausfall gerechnet wird. Mangels Beantwortung dieser Frage ist davon auszugehen, dass auch hier nicht mal Annahmen getroffen wurden geschweige denn die bisherigen Erfahrungen betreffend die Effizienz der eingeführten Quarantäne-Massnahmen ausgewertet wurden. Es ist für mich unverständlich, weshalb die hierzu vorhandenen Daten nicht ausgewertet werden.
https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20205722

Schliesslich habe ich noch Fragen zur Maskenpflicht auf Aussendecks von Schifffahrtsunternehmen gestellt. Der Bundesrat ist der Auffassung, dass ein überall möglichst ohne Ausnahmen umgesetztes Maskentragen in Verkehrsmitteln dazu beiträgt, dass diese Massnahme auch ihre gewünschte Wirkung entfalten kann. Dass diese Massnahmen nicht in sämtlichen Branchen/Lebensbereichen gleich umgesetzt werden führt leider zu einer Ungleichbehandlung, die sachlich nicht gerechtfertigt werden kann. Hinzu kommt, dass Schifffahrtsunternehmen eine Beförderungspflicht trifft und sie infolge fehlender Passagiere nicht einzelne Kurse reduzieren oder einstellen können, sondern ihre täglichen Routen gemäss Fahrplan – auch praktisch leer - fahren müssen. Das ist meines Erachtens absurd.
https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20205659
 

Klimaaktivisten: Campieren auf dem Bundesplatz

Die Klimajugend hat am letzten Montag den gesamten Bundesplatz in Beschlag genommen und dort ihre Zelte aufgestellt, obwohl politische Demonstrationen auf dem Bundesplatz während der Session per Gesetz untersagt sind. Andere Gruppierungen wollten während dieser Session ebenfalls eine Demonstration organisieren, hatten sich jedoch schlussendlich an das Demonstrationsverbot auf dem Bundesplatz gehalten. Nicht so die Klimajugend. Und dies sogar mit Unterstützung der Stadt Bern, die die unbewilligte Demonstration vorerst bis auf Weiteres tolerierte und den Klimaaktivisten sogar Strom zur Verfügung stellte und das Wasserspiel auf dem Bundesplatz abstellte. Der Nationalrat forderte die Berner Stadtbehörden sodann am Montag mit 109 zu 83 Stimmen auf, das unbewilligte Camp der Klimaaktivisten auf dem Bundesplatz aufzulösen.

Am darauffolgenden Tag, an welchem der traditionelle Wochenmarkt auf dem Bundesplatz stattfindet, mussten ca. die Hälfte aller Marktfahrer, die ihre regionalen Produkte auf dem Markt anbieten wollten, ohne Umsatz wieder nach Hause fahren. Die Klimaaktivisten feierten in bühnenähnlichen Aufbauten bis tief in die Nacht mit Musik eine Party. Mit dieser illegalen und unbewilligten Demonstration schaden die Klimaaktivisten gerade jenen, die einen grossen Anteil für die Nachhaltigkeit leisten. Hinzu kommt, dass die Marktfahrer für die Benützung des Bundesplatzes jeweils eine kostenpflichtige Bewilligung beantragen müssen. Es ist ein Affront gegenüber diesen Personen, insbesondere auch in Anbetracht der letzten Monate die von Betriebsbeschränkungen sowie Umsatzeinbussen geprägt waren.
https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/video/klimaaktivisten-protestcamp-auf-dem-bundeshausplatz?urn=urn:srf:video:6c876cc6-c094-4b39-8756-4abdf5bdd354
Nachdem sich dann die Berner Regierung nach langem Zuwarten doch noch entschieden hat, den Platz am Mittwoch Morgen zu räumen, blieben regelrechte Abfallberge zurück. Es ist für mich unverständlich, wie man solche weitgreifenden Forderungen und hochgesteckte Ziele äussern kann, jedoch in keiner Weise versucht, selbst einen Beitrag zu leisten und mit einem Vorbild voranzugehen. Eine solche unreife und unglaubwürdige Verhaltensweise hinterlässt bei mir einen fahlen Nachgeschmack. Ich erwarte in Zukunft von der Klimajugend, dass sie sich glaubwürdig und vorbildlich verhält und konstruktive Vorschläge macht, wie konkret ihre Ziele und Forderungen erreicht werden sollen und was konkret ihr Beitrag dafür ist. Mein Post auf Facebook nach der Räumung würde über 1200 Mal geteilt.

Parlamentarier-Run

Wie in jeder Session versuche ich jeweils – sofern es der Terminkalender zulässt - nach den langen Sitzungstagen mich als Ausgleich sportlich zu betätigen. In dieser Session war ich bei zwei Spielen des FC Nationalrats dabei und glänzte mit drei Toren und vier Assists. Auch habe ich am jährlichen Parlamentslauf Parlamotion teilgenommen. In den frühen Morgenstunden um 6:30 rannte ich im 20-Minutenlauf 4.6 km mit durchschnittlich fast 14 km/h.

Motion "Förderung der Kreislaufwirtschaft: Die Schweiz soll mehr Plastik rezyklieren!"

Meine in der Sommersession 2020 eingereichte Motion in Sachen Recycling von Kunststoffabfällen wurde dem Parlament vom Bundesrat zur Annahme empfohlen. In dieser Herbstsession kam die Motion nun in den Nationalrat, wo diese von keinem einzigen Parlamentarier bekämpft wurde. Voraussichtlich in der Wintersession 2020 wird sodann der Ständerat darüber befinden.
https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20203695

Postulat betreffend eine digitale Verfügungsform bei Testamenten und Vorsorgeaufträgen oder wie eine Diskriminierung von Menschen mit körperlichen Einschränkungen vermieden werden kann

Auch mein Postulat betreffend eine digitale Verfügungsform von Testamenten und Vorsorgeaufträgen um eine Diskriminierung von bestimmten Bevölkerungsgruppen (insbesondere Menschen mit körperlichen Einschränkungen) in Bezug auf die Formvorschriften zu vermeiden, hat der Bundesrat zur Annahme empfohlen. Wiederum hat kein einziger Parlamentarier im Nationalrat das Postulat bekämpft und es wurde damit direkt angenommen. Der Bundesrat wird in den nächsten zwei Jahren einen entsprechenden Bericht vorlegen.
https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20203797

Meine Stimme in den Medien

 

 

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