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Newsletter November 2020
Hallo treue Newsletter Abonnenten!
Dieses mal, geht es unteranderem um die Geführten Camper Touren mit Schwergewicht Fotografie. Dort haben wir mittlerweile einige neue Touren für 2021 online gestellt. Mehr dazu, gibt es weiter unten im Newsletter zu lesen. Auch gibt es einen neuen Blog Eintrag, über das Thema Fotoausrüstung für die Reisefotografie. Dazu, findest du auch weiter unten einen Link direkt zum Blog Eintrag. Auch war ich vor kurzem in zwei verschiedenen Podcasts zu Gast. Die Links zu diesen Sendungen sind auch weiter unten aufgeführt. Viel spass dabei.
 
Änderungen bei der Workshop Tour! 
Nachdem ich in den letzten zwei Newsletter einige Änderungen in Sachen Workshop Tour 2020 bekannt gegeben hatte, ist auch der letzte Touren Stop für dieses Jahr weg gefallen. Anfang Jahr, durfte ich an der CMT Stuttgart 2020 mit den Organisatoren des Vanlife Bereichs an der Suisse Caravan Salon 2019 plaudern und dabei wollten sie wissen, ob ich am diesjährigen Event wieder am Start wäre, was ich mit Ja beantwortete. Leider kam dann aber nie eine Einladung dafür, obwohl dieser Event jetzt stattgefunden hat. Schade, denn die Vorfreude auf ein Reisefotografie Workshop vor Ort war gross. Insgesamt gingen dieses Jahr acht Events den Bach runter. Ob ich diese Workshops nächstes Jahr nahholen darf, steht in den Sternen. Falls ich für nächtes Jahr einige Events mit meinen Workshops besuchen darf, werde ich euch hier informieren.

Neue Touren für 2021 Online! 
Geführte Camper Touren mit Schwerpunkt Fotografie

Neue Touren ins Neuenburger Jura, Schweizer Jura im allgemeinen, dem Kanton Obwalden, ins Wallis und Tessin sind jetzt online.

Mehr über die neuen Touren findest du auf 
www.fotocampertouren.ch


Melde Dich gerne auf der Webseite der Foto Camper Touren für den Newsletter an, falls du bezüglich News auf dem neusten Stand gehalten werden möchtest!

Unterstützung gesucht!

Kennst du schon meinen Patreon Account?
 
Auf dieser Website kann man diverse Künstler bei ihren Projekten oder in ihrer Karriere unterstützen. Damit es ausgeglichen ist, haben die Künstler für ihre Unterstützer eine Gegenleistung im Angebot. Auch ich habe einen Patreon Account gemacht und lade Dich ein, diesen mal zu entdecken!
 
Unterstützung jetzt neu auch in Euro möglich!
 
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Neuer Blog Eintrag: 
Meine Fotoausrüstung für die Reisefotografie?
Vor wenigen Tagen habe ich einen neuen Blog Eintrag geschrieben. Dabei handelt es sich um das Thema Fotoausrüstung für die Reisefotografie. Ich schreibe dort persönlich darüber, wie ich zu meiner jetzigen Fotografie Ausrüstung gekommen bin und was ich für wichtig empfinde in Sachen Fotoausrüstung für die Reisefotografie. Falls dich dieses Thema interessiert, klicke auf das Bild.
Zu Gast in Podcasts
Camper Nomads Podcast
Vor kurzem durfte ich mit der lieben Anja von den Camper Nomads ein bisschen über mich und meine Projekte plaudern. Meines erachtens ein intreressantes Gespräch hat sich da ergeben.
Gangolose Podcast
In dieser Podcast Folge von Gango Lose durfte ich bei Nicolas von Gango Luege zu Gast sein. Auch hier ging es um Mich, meine Geschichte und was so dazu gehört.

Newsletter Story:
Das Tal der vielen Seen

Ich und Sibylle sitzen gerade im Camper und draussen regnet es in Strömen. Das Aufprallen der Regentropfen sind so laut, dass wir lauter miteinander reden müssen. Viel ist draussen nicht zu sehen, doch uns umgibt eine einzigartig schöne Naturlandschaft, die in dieser Zusammensetzung einmalig ist in der Schweiz. Wir stehen gerade mit unserem Camper auf einem grossen Kiesparkplatz im Lukmaniertal. Ein Fluss und ein Wald trennen die Strasse von uns, was wir gut finden. Denn wir stehen am liebsten an Orte wo nicht viel Verkehr um uns herum ist. Sehr viele Arven Bäume umgeben uns und auch einige uralte Lärchen Bäume. Tal aufwärts wäre in Sichtweite eigentlich noch ein kleines Dorf aus einige wenige Holzhäuser und Bauernhöfen. Danach kommt noch einen Campingplatz und ein Informations-Center der Pro Natura. Vor der Passhöhe in Richtung Graubünden sind das noch die einzigen grösseren Infrastrukturen. Laut Angaben aus dem Internet und aus dem Buch "Naturerbe der Schweiz - Die Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung", stehen wir hier vor dem grössten Arvenwald des südlichen Alpenraumes. Seit wir heute Morgen hier auf diesem Kiesparkplatz im Lukmaniertal angekommen sind, regnet es und ein kühler Wind zieht das Tal hinunter. Unser Camper schwankt dank des Windes immer wieder hin und her. Manchmal findet der kalte Wind sogar den Weg zu uns in die warme Stube hinein. Für eine grössere Tour in diesem Regenwetter, durch diesen Arvenwald, hat uns bis jetzt die Motivation gefehlt. Nachdem wir Mittag gegessen haben hört es draussen auf zu regnen. Da Sibylle in ihrer Masterarbeit vertieft ist, ziehe ich mit den zwei Wuffers Lenny und Minuk los und gehe die nähere Umgebung auskundschaften. Ich ziehe mich warm und dem Regenwetter entsprechend an um wenigstens nicht Nass zu werden. Da die Motivation in diesem Regenwetter nur für eine kleine Tour reicht, gehe ich nicht zum besagten Arvenwald. Vielmehr mache ich eine Tour die näher an unserem Camper liegt, aber auch teilweise durch einen Wald führt. Dort treffe ich, nebst einigen wenigen Holzhäusern, auf einige alte Arven Bäume, die den Vorgeschmack für den grossen Arvenwald sind. Während dieser kleinen Tour regnet es immer wieder ein wenig. Der Geruch dieser alten Arven Bäume zieht durch den Wald was sehr angenehm ist. Auch ist es sehr ruhig zu dieser Zeit, da bei diesem Wetter nur wenige Menschen über den Lukmanierpass wollen, was mich erfreut. Ich mag es an Orten der Ruhe zu sein und da Zeit zu verbringen. In den Waldlichtungen mache ich immer wieder halt und beobachte das wechselhafte Wetter. Durch die Regenwolken dringen oder blicken immer wieder Lichtstrahlen durch, die die durchnässte Naturlandschaft zum Glitzern bringt. Diese Naturschauspiele sind für mich immer wieder einen Highlight wenn ich draussen unterwegs bin. Zurück im Camper treffe ich auf die weiterhin hoch konzentrierte Sibylle, die an Ihrer Masterarbeit arbeitet. Ich setze mich hin und betrachte den wieder eintretende Regen, der draussen die Natur um uns herum, in ein tristes Grau taucht. Ab und zu dringen aber doch wieder einige Lichtstrahlen durch die Wolkendecke, die einzelne Spots in die Landschaft zaubern. Nach einiger Zeit schaue ich mir auf einer App das Wetter für die kommenden Stunden und Tagen an. Leider sieht die Vorhersage für die Region um uns herum nicht besonders schön aus. Deshalb beschliesse ich Pläne zu schmieden, wo es sonst noch so hin gehen könnte. Dazu nehme ich das Buch "Naturerbe der Schweiz" hervor und Blättere drin herum, in der Hoffnung einen Ort zu entdecken, den wir besuchen könnten und in einer Region liegt, wo das Wetter in der Vorhersage freundlicher ausschaut als hier. Aus reiner Neugier suche ich darin auch Einträge über die Region um den Lukmaniertal und werde dabei auch fündig. Raymond Beutler und Andreas Gerth schreiben und zeigen Fotos von diesem besonderen Arvenwald, was unsere Lust auf eine Wanderung an diesem besonderen Ort erhöht. Da es jedoch bereits am Eindämmern ist, beschliessen wir, dies nicht mehr heute zu tun, sondern morgen in der Früh, wenn es nicht regnet. Auch finde ich einen Eintrag vom schönen Piora Tal, dass von unserem Standpunkt aus, in 26 Kilometer zu Fuss erreichbar ist. Sie zeigen in ihrem Buch wundervolle Fotos von diesem Tal und schreiben spannende Fakten darüber. Auf der Google Karte schaue ich, wie man sonst noch dahin kommt und entdecke eine Strasse, die ziemlich weit ins Tal hinein befahrbar ist. Zwar liegt dieser Ort nicht in dieser Region wo laut Vorhersage das Wetter freundlich sein wird in den nächsten drei Tage, aber trotzdem beschliessen wir, als Nächstes dieses Tal zu besuchen.
Frühmorgens werden wir vom Klingeln des Weckers geweckt. Ich schaue auf die Uhr und da steht gerade mal 07:00 Uhr drauf. Auf dem Dach höre ich das Geräusch von Regentropfen und deshalb kuscheln wir uns nochmals aneinander. Eigentlich wollten wir so früh los, um bei schönem Licht im Arvenwald wandern zu gehen. Doch das Regenwetter macht diesem Vorhaben zuerst einmal einen Strich durch die Rechnung. Die Wuffers haben Freude, dass der Tag so früh anfängt und sie spüren wahrscheinlich, dass dieser Tag so einiges an Bewegung mit sich bringen wird. Ihre Freude ist so ungehalten, dass sie auf unser Bett springen und unser Gesicht abschlecken wollen. Leider müssen wir die Jungs enttäuschen und schicken sie wieder hinunter auf ihre Plätze. Nachdem wir uns nochmals für zwei Stunden in die Welt der Träume begeben haben, stehen wir auf und frühstücken erst einmal. Dabei sehen wir, dass es draussen freundlicher geworden ist und es aufgehört hat zu regnen. Wir beschliessen eine kleine Rundwanderung im Arvenwald zu unternehmen, um diese besondere Umgebung mit den eigenen Sinnen wahrzunehmen. Wechselhaftes Wetter hin oder her.

Währendem wir mitten im Arvenwald unterwegs sind, fällt uns der besondere Duft dieser Bäume auf. Auch das Gefühl von Geborgenheit und Entschleunigung überkommt mich in diesem Wald. Optisch fällt mir auf, dass es in diesem Wald einen sehr schönen Mix von Jungen und alten Bäumen hat. Diese Vermischung lässt den Wald unberührt und Wild erscheinen und verleiht ihm, in meinen Augen, eine magische Ausstrahlung. Der Wanderweg schlängelt sich durch diese Umgebung rauf und runter. Manchmal geht es steil hinauf, dann wieder gerade aus, um dann wieder steil abwärts zu gehen. Auch treffen wir immer wieder auf schöne Sitzmöglichkeiten, die einen tollen Blick durch den Wald versprechen. Bei der einen oder anderen Stelle nehmen wir diese Sitzmöglichkeit wahr und geniessen einige Atemzüge in Ruhe. Weiter geht es mit dem Spaziergang am Information-Center von Pro Natura vorbei, wo sonst der Start für diese Rundwanderung ist, geht es für uns langsam aber sicher wieder zurück zum Camper. Mittlerweile ist es schon bald Mittagszeit.

 

Zurück beim Camper, kochen wir was Feines zu Mittagessen und lassen die Eindrücke der morgigen Wanderung nochmals gedanklich durchleben. Auf der Wanderung haben wir uns nochmals abgesprochen bezüglich des nächsten Halts und haben entschieden heute noch ins Piora Tal zu fahren. Da die Strasse vom Ritom See aus Richtung Piora Tal, wo wir gerne übernachten wollen, nur von 17:00 Uhr bis 09:00 Uhr Tal Einwärts befahrbar ist, lassen wir es ruhig angehen. Nachdem wir gegessen haben spanne ich draussen die Slackline zwischen zwei Bäume auf und verbringe den Nachmittag damit, die innere Balance zu halten. Diese Aktivität habe ich diesen Sommer für mich entdeckt und viel Freude daran gefunden. Anfangs tat ich mich schwer nur einen Schritt auf der Line zu machen. Doch mit viel Geduld und Übung geht das immer einfacher. Um unterwegs die Zeit sinnvoll zu nutzen, habe ich mir solch eine Slackline zugelegt und spanne es auf, wann immer ich Lust dazu habe und sich naturtechnisch die Gelegenheit bietet. Das Wetter hat sich mittlerweile wieder entspannt und somit kann man draussen bei kühlem Wind Zeit verbringen, ohne Nass zu werden.

 
Ab ins Piora Tal
 
Via Blenio Tal und mit einer Audiogeschichte der drei Fragezeichen im Ohr, geht es für uns nach einem Zwischenstopp in Biasca, um in einem Bioladen einzukaufen, auf der Nationalstrasse Richtung Quinto weiter. In Faido tanken wir noch einmal die Wassertanks vom Camper auf, um die nächsten zwei bis drei Tage Wasser Autark mit dem Camper in der Natur stehen zu können. Sibylle nutzt die Gelegenheit, um in einem Laden Süssigkeiten und Gebäcke zu kaufen, damit auch unser Reservevorrat an Energie über die Tage voll ist. Danach geht es für uns hoch Richtung Ritomsee. Die Strasse hoch ist oftmals sehr eng und voller Serpentinen und laut Verkehrstafeln auf 2,4 Meter Höhenbeschränkt. Unser Camper ist genau 2,4 Meter hoch und deshalb versuchen wir es, da hochzukommen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil wir durch einen Insidertip wissen, dass die Höhenbeschränkung eigentlich bei 2,8 Meter liegt. Um Punkt 17:00 Uhr stehen wir vor dem Ritom Stausse wo die Weiterfahrt zeitlich beschränkt ist. Die Fahrt bis dahin war schon ziemlich abenteuerlich mit unserem sechs Meter Camper. Die letzte enge und kurvige Etappe am Ritom Stausee entlang, bringen wir hinter uns, bevor wir im Piora Tal unseren Camper für die Nacht einrichten. Viele Wanderer laufen an uns vorbei, um die letzte Seilbahn ins Tal zu nehmen. So wird es Minute für Minute ruhiger hier oben und wir fühlen uns immer wohler. Die Wetter Vorhersage hat zwar sehr wechselhaftes Wetter für morgen angekündigt, doch wir entscheiden uns trotzdem für eine Wanderung im Piora Tal. Auf der Karte eines Wander-Apps stellen wir uns eine 18 Kilometer Rundwanderung zusammen, die an neun Seen vorbeigeht. Auf dem Höhenprofil scheint sie ziemlich anstrengend zu werden und verspricht eine Wanderzeit von fünf bis sechs Stunden. Bevor es aber Dunkel ist, beschliessen wir noch einen kleinen Spaziergang zu machen und beim nächstgelegenen Bauern den bekannten Piora Käse und Wurst für das Nachtessen und die bevorstehende Wanderung zu kaufen.
Nachdem wir die Besorgungen gemacht haben, geht es mit einem kleinen Umweg, um den Cadagno See herum, zurück zum Camper. Da wir früh morgens loslaufen möchten, um unterwegs den Sonnenaufgang zu geniessen und zu fotografieren, geht es für uns nach dem Nachtessen gleich ins Bett.

Morgen Stund hat Gold im Mund
 
Um sechs Uhr morgens klingelt der Wecker und bevor wir aufstehen konnten, hören wir das Geräusch von Regentropfen auf dem Dach des Campers. Deshalb entscheiden wir noch bis um sieben Uhr liegenzubleiben und dem Regen zu lauschen. Nebst dem Regen schaukelt auch der Camper immer wieder hin und her was darauf deutet, dass draussen auch ein starker Wind weht. Um sieben Uhr stehen wir trotz schlechtem Wetter auf und frühstücken erst einmal. Wir stellen uns auf eine Regenwanderung ein und packen das nötige Equipment dazu ein. Als der Regen eine Pause einlegt und wir ready sind, starten wir die Wanderung. Laut dem Regenradar auf der Wetterapp soll es heute nicht mehr wirklich zu regnen beginnen, was uns Erleichterung bringt. Trotzdem haben wir das Regenzeug eingepackt da die Realität oftmals nicht so aussieht, wie auf diesen Wetterapps. Nachdem wir am Lago di Cadagno vorbei sind und auch die SAC Hütte Capanna Cadagno hinter uns lassen, geht es Nordöstlich hoch über eine Wiese Richtung Lago di Dentro. Durch das durchnässte Terrain rutschen wir immer wieder aus. Während dem wir hochlaufen, durchdringt das Licht der Sonne immer wieder die Wolkendecke. Die triste Stimmung in der Landschaft wird erhellt durch diese Lichtblicke. Kurz bevor wir oben am See ankommen hören wir das Brummen eines Motors. Vor unseren Augen fliegt ein kleines Flugzeug knapp über die vor uns in die Höhe ragenden Gipfel das Tal hinunter, was uns zu einer kleinen Pause verleitet. Ich persönlich bin fasziniert von diesem Kleinflugzeug und schaue im begeistert und voller Ehrfurcht hinterher. Wie es wohl ist, in diesem kleinen Flugzeug zu sitzen und über die Alpen zu Fliegen? Oben am See angekommen offenbart sich uns diese wundervolle Aussicht Richtung Ritom Stausee und dem Cadagno See. Diese Aussicht habe ich im Buch "Naturerbe Schweiz" gesehen und war davon sofort beeindruckt. Das Wetter spielt für den fotografischen Teil super mit und einige Lichtspots lassen sich immer wieder auf der bergigen Landschaft blicken. Das eher triste Wetter bekommt dadurch eine spannende und dynamische Stimmung was für die Fotografie super ist.
Nachdem ich einige Bilder aus dieser Perspektive gemacht habe, einmal mit und einmal ohne Vordergrund, verschlechtert sich das Wetter zunehmend. So beschliessen wir die Wanderung entlang eines Blau/Weissen Wanderweges Richtung Bochetta della Miniera der auf 2541 Meter über Meer liegt weiter zu führen. Die Konzentration von uns, auf diesem Alpinen Wanderweg ist erhöht, da wir beide noch nie einen Blau/Weissen Wanderweg bewandert haben. Der Weg ist schmaler als beim normalen Bergwanderweg und auch das Terrain wird steiler und verzeiht keine Trittfehler. Auf dem Weg da hoch will mein Kopf sich immer wieder ausmalen was passiert, wenn ich hier ausrutsche, doch ich probiere mich zu beherrschen und die Angst nicht über mich Herr werden zu lassen. Immer wieder halten wir an und schauen zurück Richtung Lago di Dentro. Noch vor wenigen Minuten standen wir am Rande dieses Bergsees und jetzt sind wir schon so weit oben. Als wir oben ankommen, ist die Erleichterung sichtbar spürbar und wir erblicken eine felsige Berglandschaft. Das Wetter weiss immer noch nicht genau was es will und deshalb bläst es uns den kalten Wind und einige Regentropfen um die Ohren. Die Hunde haben in diesem Terrain mit den vielen Pfützen sichtlich Spass und springen von einer Pfütze zur nächsten. Auch wir haben was Spannendes da oben entdeckt. Bergkristalle. An manchen Orten sind einige kleine Bergkristalle zwischen den Felsen erkennbar und wir machen uns daran, diese mit blossen Händen raus zu bekommen. Leider ist dies nicht die klügste Idee, da diese Edelsteine unter anderem messerscharfe Kanten haben. Nachdem ich mir einige Schnitte an meinen Händen hole, ist auch mir das bewusst.

Mit verschnittenen Händen und einigen kleine und schöne Bergkristalle im Gepäck, geht es für uns weiter zum nächsten Tal hinunter, zum Lago dell'Isra. Der Weg hinunter ist nicht sonderlich spektakulär, doch haben wir unterwegs eine schöne Sicht Richtung Capanna Cadlimo. Dies ist jetzt der vierte See auf dieser Wanderung und mittlerweile ist es auch schon Mittagszeit. Dies merken wir an unserer Stimmung und dem knurrenden Magen. Bevor wir auf einer Anhöhe über dem kleinen See ankommen, der mit einem Haufen von Steinen und tibetischen Gebetsfahnen geschmückt ist, sehen wir nördlich von uns, am Fusse vom Piz Tanelin, eine Herde Yaks. Bekanntlich ist das eine Rinderrasse aus Zentralasien. Der Moment der Sichtung in Verbindung mit dem Umfeld katapultiert mich tagträumerisch in Richtung Osten, Richtung Tibet oder in die Mongolei. Ich war zwar noch nie dort, aber die Alpine Umgebung im Val Piora, mit dem regnerischen rauen Wetter, die Gebetsfahnen und die Yaks, scheinen den Bildern von der Himalaya-Gegend, die ich im Internet bis jetzt gesehen habe, ziemlich nahezukommen. Neben den Gebetsfahnen finden wir hinter dem Haufen gestapelten Steinen ein Plätzchen mit Windschatten. Gleichzeitig haben wir von dort aus auch eine tolle Sicht Richtung Lago dell'Isra. Dort breiten wir unsere Picknickdecke aus. Vor uns breiten wir auch unser Essen aus, dass wir bis hierher mitgeschleppt haben. Mit diesem tollen Blick zum See und der alpinen Umgebung geniessen wir unser mitgebrachtes essen. Durch diese Pause kommen wir nochmals zu Kräften, nachdem wir die letzten zwei Stunden immer müder und ruhiger geworden sind. Das raue Wetter hat uns nebst der Anstrengung der Wanderung auch ziemlich zugetan. Die Feuchtigkeit scheint Schicht für Schicht unserer Kleidung zu durchdringen und langsam aber sicher unsere Haut zu erreichen.


Wie weit ist es noch?
 

Nachdem wir unsere Essensvorräte aufgebraucht haben, geht es für uns weiter zur letzten Etappe unserer Wanderung. Das Wetter ist immer noch sehr Wechselhaft und kann sich zwischen Regen und Sonne nicht festlegen. Es lockert immer wieder auf und einige kleinere Sonnenstrahlen brechen durch die Wolkendecke durch und erhellen die Landschaft. Kleine und kurze Lichtblicke die mein Herz berühren. Ich bleibe immer wieder stehen und mache einige Fotos. Ich persönlich finde es ungeheuer interessant in solch einer Umgebung mit solch wechselhafter Stimmung zu fotografieren. Kein Foto gleicht dem anderen. Bevor wir die SAC Hütte, Capanna Cadlimo auf 2570 Meter über Meer erreichen, wandern wir nochmals an zwei schönen Seen vorbei. Der kleinere davon der am Ufer entlang mit Wollgrass geschmückt ist, hat keinen Namen und der grössere heisst Lago Scuro. Nachdem wir die SAC Hütte erreicht haben geht es ohne Pause weiter Richtung Lago di Tom vorbei wieder am Lago Scuro. Hinter ihm erstreckt sich eine atemberaubende Weitsicht Richtung Lago di Tom und dem Ritom Stausee, was mich dazu bewegt einige Fotos zu machen.

Einer der letzten abstiegen dieser Wanderung steht vor uns und voller Freude gehen wir diese auch an. Im Zickzack Marsch geht es hinunter Richtung Lago di Tom. Auf dem Weg zu diesem See passieren wir noch zwei weiteren kleineren Seen und unzählige Murmeltiere. Immer wieder fiepen die durch das Talkessel und unsere Wuffers drehen ab diesem lauten Pfiff immer wieder durch. Auch schöne Bergblumen sichten wir auf dem steilen Weg hinunter und machen deshalb immer wieder einen kurzen halt, um diese zu betrachten. Was die Natur an Vielfalt hat ist einfach erstaunlich. Langsam werden meine Knie aber immer müder und ich sehne mich nach einer ausgiebigen Pause am Ziel.

Unten beim Lago di Tom angekommen brennen unsere Füsse. Der Weg hinunter hat uns nochmals richtig Kraft gekostet und meine Stimmung ist im Keller. Zu viele Male wollte Lenny den Murmeltieren nachrennen, wenn ich ihn mal von der Leine befreit habe und zu lange ertrage ich jetzt die Knieschmerzen. Der Wermutstropfen dabei ist, dass das Wetter immer freundlicher wird und die Sonne langsam aber sicher sich immer regelmässiger blicken lässt. Auch hat der Wind abgenommen und wir müssen auf den letzten zwei Kilometer dieser Wanderung die äussersten Schichten der Kleider ausziehen, so warm wird es. Am Schluss sind wir obenrum nur noch im T-Shirt unterwegs. Vom Lago di Tom aus zurück zum Camper liegt nochmals einen kleinen Anstieg vor uns, der auf einer Anhöhe einen wundervollen Blick auf den Lago di Cadagno verspricht. Wir nehmen unsere Kräfte nochmals zusammen, motivieren uns da hoch zu laufen, um danach das Panorama zu geniessen, bevor wir zurück zum Camper gehen. Oben angekommen breitet sich ein grosses Grinsen über mein Gesicht, als ich diese wunderschöne Szenerie erblicke. Natürlich kann ich es nicht lassen und mache einige Fotos davon. Wir setzten uns oben hin und geniessen diesen Anblick mit den eigenen Augen.

Sind wir von Mauern umgeben, kann man nach keiner Aussicht streben. Auf dem höchsten Gipfel dagegen, ist immer die beste Aussicht gegeben. 

Kühn-Görg, Monika
Vanlife Quick Tip:
Um neue tolle Wildcamping Stellplätze zu finde, suche ich auf der Google Karte oft auch mit Street View einen Ort ab, um mir gleich einen Bild von der Situation vor Ort machen zu können! So kann ich auch vorausschauend abchecken, ob Fahrverbots Tafeln oder sonstige Verbots Tafeln vorhanden sind.
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