Bienvenue chez les Welsch:
Königskrabbe & Lièvre Royal-
Cannelloni im «Niemandsland»
Mein Restaurant-Tipp der Woche? «La Table des Suter» beim Bahnhof Lucens VD! Das Restaurant ist täglich ausgebucht, auch in düsteren Zeiten von Corona. «Nur Deutschschweizer kommen eher selten zu uns», bedauert Gastgeberin Jane-Lise Suter, «für sie liegen wir wohl im Niemandsland». So schlimm ist es nicht: Lausanne und Fribourg sind nahe; wer die Autobahn bei Payerne verlässt, parkiert zehn Minuten später vor dem alten Hotel. Und kommt bestimmt bald wieder: Küche grossartig, «Best of Switzerland» in allen Formaten im riesigen Keller. Bienvenue chez les Welsch!
Zwei Gänge waren besonders toll: Die Cannelloni, gefüllt mit «Lièvre Royal», serviert mit einer kleinen, scharf angebratenen Gänseleber. Und King Crabs! Der Chef, Vizepräsident der Grandes Tables de Suisse, löst das Krabbenfleisch geschickt aus, sorgt mit ein paar Tropfen Grapefruit-Saft für Frische. Aufwand total. Überraschend ist das nicht: Pierrick Suter hat drei Jahre bei Frédy Girardet gearbeitet, und der grosse Meister («le pape») besucht ihn immer wieder. Das ist für Köche so etwas wie ein Ritterschlag.
Einfach so kommen wir Deutschschweizer in dieses wunderbare «Bahnhofbuffet» nicht rein. In der Waadt muss der Gast erst einen «Social Pass» runterladen, ziemlich viele Felder ausfüllen, scannen und einchecken. Kein Problem in Zeiten von Covid-19. Lesen Sie hier meine Testnotizen vom Besuch bei den Suters in Lucens.
Urs Heller,
Chefredaktor GaultMillau Schweiz
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