IT-Sicherheit in der Wasserversorgung und Abwasserklärung. Sind Web-Systeme hier die Lösung?
In letzter Zeit wurden vermehrt Berichte zur mangelhaften IT-Sicherheit in Wasserversorgungs- und Abwasseranlagen veröffentlicht.
Die Situation - Die Mehrzahl aller Wasserbetriebe gilt nicht als kritische Infrastruktur (KRITIS), denn dies ist erst ab einer Versorgung von mehr als 500.000 Menschen der Fall. Stand 2016 betrifft dies nur 17 Wasserversorgungsunternehmen in Deutschland. Die Digitalisierung bei kleinen und mittleren Wasserbetrieben schreitet jedoch aufgrund von finanziellem Druck und daraus resultierenden Personaleinsparungen, mit einem enormen Tempo voran.
Vor dem Hintergrund der Erweiterung des IT-Sicherheitsgesetzes stellt sich bei der Neuanschaffung von Prozessleittechnik und Industriesteuerungen die Frage auf welche Technologie Wasserbetriebe setzten sollten um die künftigen Anforderungen abzudecken. Der Weg zur reinen Web-Bedienung von Leitsystemen scheint nur kurz- bis mittelfristig zielführend. Wenn der Schwellenwert für die Einstufung als kritische Infrastruktur im IT-Sicherheitsgesetz 2.0 deutlich herabgesetzt wird, dürften erneute Anschaffungen notwendig werden. Basierend auf unseren Erfahrungen aus dem Bereich Strom- und Gasversorgung, ergibt sich ein Bild, dass Web-Bedienung hier schlicht und einfach nicht vorzufinden ist. Eben weil diese Versorger als kritische Infrastruktur eingestuft sind.
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