Die Jungfrau dankte dem schwarzen Vogel für seine Hilfe, verbarg aber das Gehörte in ihrem Herzen, damit niemand davon erführe. In der neunten Nacht, als die Alte und die Schwestern sich zur Ruhe gelegt hatten, schlich die jüngste Schwester aus dem Hause und setzte sich unter einen Baum, um des Königssohns zu harren. Hoffnung und Furcht erfüllten zugleich ihr Herz.
Schon krähte der Hahn zum zweiten Mal, aber vom Walde her war weder ein Geräusch von Tritten, noch ein Rufen zu hören. Zwischen dem zweiten und dritten Hahnenschrei drang von weitem leises Pferdegetrappel an ihr Ohr. Sie ließ sich durch dieses Geräusch leiten und ging den Kommenden entgegen, damit die im Hause Schlafenden nicht geweckt würden.
Bald erblickte sie die Kriegerschar, an deren Spitze der Königssohn als Führer ritt, denn er hatte, als er von hier fortgegangen war, an den Bäumen Zeichen gemacht, durch die er den rechten Weg erkannte. Als er die Jungfrau sah, sprang er vom Pferd, half ihr in den Sattel und ritt mit ihr heimwärts.
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