Jetzt fiel dem Königssohn alles wieder ein und er erzählte seiner Frau, wie er zur Waldhütte geritten sei, die Schwestern um Rat fragte, dort die Vogelsprache gelernt und den Jungfrauen versprochen habe, sie aus ihrer Gefangenschaft zu erlösen. Seine Frau bat unter Tränen, den Schwestern zu Hilfe zu eilen.
Als sie am andern Morgen erwachte, sprach sie: »Ich hatte einen bedeutungsvollen Traum. Die alte Mutter ist von zu Hause fortgegangen und hat die Töchter allein gelassen. Jetzt wäre gewiss die rechte Zeit, ihnen zu Hilfe zu kommen.« Der Königssohn ließ sofort eine Kriegerschar rüsten und zog mit ihnen zur Waldhütte. Am anderen Tag langten sie dort an.
Wie der Traum geweissagt hatte, waren die Mädchen allein zu Hause und kamen ihren Errettern mit Freuden entgegen. Einem Kriegsmanne wurde Befehl gegeben, Schierlingswurzeln zu sammeln und daraus für die Alte ein Gericht zu kochen, so dass ihr, wenn sie nach Hause käme und sich daran satt äße, die Lust am Essen für immer verginge. Sie blieben zur Nacht in der Waldhütte und machten sich am anderen Morgen in der Frühe mit den Mädchen auf den Weg, so dass sie abends die Stadt erreichten. Der Schwestern Freude war groß, als sie sich hier nach so langer Zeit wieder vereinigt fanden.
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