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Was war das bloß für ein Jahr!

Das kommt wohl so ziemlich vielen zum Jahresende mit ganz unterschiedlichen Gefühlen über die Lippen. 

Nun bekommt Ihr unsere eigene „Variante“ der letzten Monaten zu lesen, die die eine oder andere Überraschung mit sich bringt.

Der Grund für unser langes „Schweigen“ waren ungeahnte gemeindliche Turbulenzen, die uns keinerlei Kapazitäten für Anderes ließen. Die Pandemie mit ihren Auswirkungen war nur ein kleines Puzzleteil in dem Ganzen.

Wie alles begann


Schon seit längerem hatten wir in unserem Gemeinde-Leitungsteam Herausforderungen. Wie in vielen anderen Gemeinden ging es dabei nicht um moralische oder theologische Fehltritte, sondern und das Miteinander im LeitungsTeam. Neben zahlreichen Gesprächen, Neu-Anfängen, Auswertungen, Sich-Wieder-Zusammenreißen haben wir schließlich versucht, dies mit professioneller Hilfe und Mediation von außen zu lösen. Wir als Pastoren holten uns auch von unseren Leitern und Mentoren Rat ein, wie wir mit der Situation umgehen könnten. Nach viel Gebet, Überlegungen und Rat wurde uns jedoch klar, dass es auf die Entbindung eines ehrenamtlichen Mitarbeiters von seinen Aufgaben hinauslaufen wird. So eine Entscheidung ist sehr schwer und mit viel Schmerz und Enttäuschung verbunden.

Diese Konsequenz löste innerhalb der Familie des Mitarbeiters derart großen Unmut aus, dass sie zu einer Gemeindekrise anwuchs. Obwohl wir - und auch andere - wissen, dass diese Entscheidung richtig ist, war sie äußerst umkämpft und umstritten. Eine Kommission wurde eingesetzt, die den ganzen Sachverhalt untersuchen und aufarbeiten sollte, es gab ein halbes Dutzend Gemeindeversammlungen. Wir sahen uns Lügen und Verleumdungen ausgesetzt und haben gleichzeitig gegen einen Riss in der Gemeinde und für einen gemeinsamen Prozess der Annäherung gekämpft.

Um die Dimension dieser Krise zu umreißen: Wir haben damit gerechnet, zur Jahresmitte die Entlassungspapiere in den Händen zu halten, weil plötzlich eine schnelle Personalentscheidung angestrengt werden sollt. Innerlich hatten wir die Gemeinde schon losgelassen, wenn auch mit sehr schweren Herzen. Doch die Gemeinde hat sich - wie auch wir - für einen Zukunftsprozess eingesetzt und diesen beschlossen. Momentan pausieren die betreffenden Personen von der aktiven Mitarbeit und warten die Ergebnisse dieses Prozesses ab. 

Die ganze Zeit hindurch haben wir uns intensiv bemüht, das alles auch aus einer geistlichen Perspektive wahrzunehmen und erkannten von Beginn an, wer unser eigentlicher Feind war, und das das dieser nicht aus Fleisch und Blut ist. Darum wussten wir auch, mit welchen Mitteln wir kämpfen mussten - und das auch noch weiter tun.

Krisenbewältigung im Lockdown


Das alles fiel in die Zeit des ersten Lockdowns, wo unsere drei Söhne und auch wir 24 Stunden am Tag zu Hause verbrachten. Neben Home-Schooling und „Kita-Betreuung" mussten wir unsere eigenen Gefühle irgendwie unter die Füße bekommen, unzählige Telefonate führen, wichtige und oft auch schnelle Entscheidungen treffen. Neben Krisenbewältigung, Konfliktgesprächen, viel Zuhören und Reden musste da ja noch eine Gemeinde durch den Lockdown geführt werden. Da blieb uns nur die Nacht zum Beten. So standen wir über Monate fast jede Nacht auf, um auf Gott zu hören, ihn anzubeten, seinen Willen über Mavuno Berlin auszusprechen. An Intensität war diese Zeit kaum zu toppen.

Zudem hatten und haben alle unsere Eltern über die letzten Monaten starke gesundheitlichen Probleme mit längeren Krankenhausaufenthalten und Nancy hatte unverschuldet einen Autounfall. 

Die Dauer und Intensität der emotionalen Belastungen hatte das Potential für einen deutlichen „Knacks“ in unseren Seelen. Umso dankbarer sind wir für die Menschen, die in dieser Zeit uns unterstützt und ermutigt haben, für Mavuno vor Gott eingestanden sind, und viele „Extra-Meilen“ gegangen sind.

  
Gemeinde unter anderen Umständen

Nächste Schritte


Konflikte und schwierige Situationen begleiten unsere Gemeinde (auch und vor allem bevor wir 2011 hier her kamen) schon über Jahrzehnte. Auch deswegen haben wir uns als Gemeinde entschieden, durch einen Gemeindeberatungsprozess zu gehen, den wir schon Dank eines kompetenten und engagierten Beraters im September begonnen haben. Themen wie Identität, Kommunikation, Leitung usw. werden intensiv von unterschiedlichen Gruppen bearbeitet.  

Bereits in den ersten beiden Treffen konnten wir als Pastoren miterleben, wie viele sich trotz der Probleme auf ganz positive Weise mit Mavuno identifizieren, sie gerne zur Gemeinde gehören, stolz auf die Gemeinde sind, mit ihr nach vorn wollen und Gottes Berufung sehen. Es war schön zu sehen, wie stark unsere Gemeinde-Vision "Aus ganz normalen Menschen werden leidenschaftliche Nachfolger Jesu, die furchtlos die Welt verändern." Fuß gefasst hat und Menschen mobilisiert. Es tat auch gut innezuhalten und sich bewusst vor Augen zu halten, wie viel Gutes und Neues in den letzten Jahren entstanden ist.

Das alles stimmt zuversichtlich - nicht nur uns persönlich sondern auch einen sehr großen Teil der Gemeinde.

  

Gemeindeberatungsprozess

Aufbruch


Krisen können der Nährboden für einen guten, geistlichen Aufbruch sein, wenn weise damit umgegangen wird. In den vergangen Monaten war es uns wichtig, die „Herde“ zusammenzuhalten, und nicht das fortzusetzen, was die Gemeinde schon mehrmals erlebt hat: Spaltung und Trennung. Dank weiser und erfahrener Menschen, die uns  - manchmal ganz nah und manchmal aus der Ferne - zu Seite stehen, sieht es so aus, als ob das mit Gottes Hilfe gelingen wird!

Wir beobachten einen bisher noch nie erlebten positiven Aufbruch bei unseren Mitarbeitern. Menschen, die sich eher vor Verantwortung gescheut haben, sind nun Leiter.
Der Kinderbereich blüht auf, die neue Teamleiterin bei den Schulkindern bringt Vision und Herz mit, was andere Mitarbeiter wiederum motiviert. Die Mitarbeiter im Gottesdienst selbst haben darauf gedrängt, dass wir nun einen zweiten Gottesdienst etablieren und an Heiligabend unsere Sitzplatz-Kapazietäten (die aufgrund der Pandemie deutlich geringer sind) mehr als vervierfachen, indem wir nicht nur zwei Gottesdienste anbieten, sondern auch draußen vor der Kapelle eine Live-Übertragung stattfinden lassen.

Wir müssen nicht Leute fragen, ob sie mitmachen, sie kommen auf uns zu und fragen, wo sie anpacken können. Erst gestern sagte uns eine Mitarbeiterin: „Hier sind alle so motiviert, ich wollte eigentlich Heiligabend bei meinen Eltern verbringen. Ich mache jetzt hier mit, ich kann dann später noch zu ihnen fahren.“

 

  

Die Welt verändern


Schon seit einigen Jahren gibt es einen Müttergebetskreis für die Grundschule, in die etliche unsere (Gemeinde-)Kinder gehen. Auch die Schule und ihr Personal steht immer wieder vor großen Herausforderungen. Darum haben sich die Mütter (Nancy ist dabei) zum Ziel gesetzt, durch kleine Aufmerksamkeiten die Lehrer regelmäßig wertzuschätzen. Anfang Dezember brachten sie einen selbstgebastelten Adventskalender für alle Lehrer und Erzieher vorbei. Die Direktorin hat vor Rührung kaum Worte gefunden, und dann auf allen möglichen Kanälen - in Elternbriefen und Sitzungen bis in den Bezirkselternausschuss hinein - ihrer Dankbarkeit Ausdruck verliehen, so das mittlerweile die gesamte Elternschaft von dieser Aktion weiß.

Eine Freundin von Nancy machte vorletzte Woche einen Gebetsspaziergang durch ihre Nachbarschaft und entdeckte an einem Altenheim ein Plakat mit der Bitte, Weihnachtsgeschenke für alte und einsame Menschen zu spenden. Gott legte ihr aufs Herz, die Aktion zu unterstützen. Zunächst begann sie selbst Päckchen zu packen. Dann schrieb sie ihrer LifeGroup und Freunden davon. Dank der vielen Gemeinde-WhatsApp-Chats verbreitete sich das Anliegen rasend schnell, so dass man das gar nicht mehr organisieren konnte. Überall werden Päckchen gepackt, etliche Akteur/innen gehören (noch?) gar nicht zu Mavuno, packen jedoch begeistert mit und schaffen Wertschätzung, Verbundenheit und Wärme mitten im Lockdown! 
Die erste "Lieferung" kam schon in dem Heim an und der Pförtner fand vor Dankbarkeit kaum Worte. Hier ein Foto von der letzten Lieferung heute:



Das sind nur zwei Bespiele, wie Menschen von Mavuno trotz der kräftezehrenden internen Herausforderungen ihren Blick für ihr Umfeld schärfen.

Das alles bewegt uns beide sehr. Wir sind so berührt, fasziniert und dankbar für diese Menschen und Entwicklungen.  


Finanzen


Bedingt durch Corona und die Gemeindeherausforderungen haben ein paar Spender ihre Gemeindespenden und Zehnten ausgesetzt. Trotz etlicher Einsparungen und Anstrengungen merken wir das jetzt im Gemeindehaushalt mit einem Defizit von knapp  15.000 Euro. Umso wichtiger und bedeutsamer sind alle Unterstützer, die dabei bleiben, und sich zum Jahresende noch mal mit Sonderspenden ins Zeug legen. 

Familienleben

Die turbulente Zeit hat auch bei unseren Kindern Spuren hinterlassen. Auch wenn wir als Eltern sie weitgehend von den gemeindlichen Herausforderungen geschützt haben, waren der Lockdown, das deutliche erhöhte Arbeitspensum beider Elternteile und die eigenen manchmal ungestillten emotionalen Bedürfnisse für sie herausfordernd. Gerade Ferdinand (10) mit seinem extrovertierten Temperament hatte mit fehlenden Kontakt zu Freunden zu kämpfen. Phileas (8) hatte das Glück, einen Spielkamerad während der Zeit zu haben. Er leidet eher daran, dass seine Brüder Mama oder Papa „ganz für sich" beanspruchen wollen. Valentin (3) genoss das Kita-Leben zwischen den Lockdowns und Mama tat es gut, dass sein starkes Mitteilungsbedürfnis nicht allein von ihr gestillt werden musste. ;-) 


Wir sind sehr dankbar, dass die Schule unserer Kinder seit August geöffnet war. Ferdinand hat einen großen „Selbstständigkeitsschub“ bekommen in Bezug auf Hausaufgaben und Selbstorganisation. Sein großer Wunsch zu Weihnachen sind Meerschweinchen. Außerdem ist er ein großer Auto-Fan und kennt sich mit seinen 10 Jahren schon fast besser aus als Papa (und das soll was heißen). Phileas hat durch den Lockdown die Freundschaft zu unserem Nachbarsjungen (und Schulkameraden)  vertieft, und es vergeht kaum ein Tag, wo die beiden sich nicht sehen. Er ist in der Schule sehr leistungsstark und muss kaum Hausaufgaben machen, weil er sie schon in der Schule schafft. Im November ist er 8 Jahre geworden, und er lebt gern mit seinem Freund in seiner Lego-Welt!
Valentin ist unser Kuschel-Experte. Er sorgt dafür, dass vor allem Mama genug Kinder-Körperkontakt bekommt. Er ist (wie auch seine Brüder in dem Alter) sprachlich sehr weit entwickelt - mit allen Vor- und Nachteilen. ;-) Seine intensive Lebensfreude hellt die Stimmung auf, er sorgt oft für Lach-Momente. 

Kindersprüche


Nancy beim Kuchenbacken: "Oh nein, jetzt habe ich das Ei zerbrochen."  
Valentin: "Mama, was hast du verbrochen?"

Phileas: "Mama, bei welchem Beruf muss man nicht so viel arbeiten wie bei dem vom Papa?"

Papa: "Ich habe heute echt einen Durchhänger."
Valentin: "Hast du den Durchhänger an das Auto rangemacht?"

Valentin: "Ich wünsche mir zu Weihnachten ein Auto mit Fernbedienung. Einen Knopf zum Gas geben, einen Knopf zum Lenken und einen zum Driften."
 

Zum Schluss


Wir danken euch ganz herzlich für eurer Interesse und eure Unterstützung durch Zeit, Nachfragen, Zuhören - und im Gebet oder auch durch Spenden. 
Das, was wir hier in Berlin tun, kann nur durch Team-Arbeit geschehen - und mit viel Gebet. Bleibt dran, betet weiter. Trotz aller Herausforderungen sehen wir Wachstum und Früchte. Doch die Ernte ist groß! Gott will noch viel mehr hier in Berlin und darüber hinaus tun!

Wir wünschen Euch ein gesegnetes Weihnachtsfest, an dem ihr Jesus begegnet, Zeit für Familie und zum Entspannen habt.


Herzlichst, Eure Daniel und Nancy
mit Ferdinand, Phileas und Valentin




 
Finanzen
Wir sind so dankbar für Euch treue Unterstützer, denen Gott es teilweise schon vor mehren Jahren aufs Herz gelegt hat, sich hier zu investieren. Mit Gottes und Eurer Hilfe sind wir wo wir sind. Etwa 10% unseres Lebensunterhaltes kommt von diesen treuen Leuten, und mittlerweile etwas über 90% aus der Gemeinde. Wir blicken froh zurück und danken Gott für alles, was er schon bewirkt hat. Gleichzeitig laden wir Euch ein, hier weiter zu investieren. 

Zum Danken:


_Teeny- und Jugendarbeit gestartet
_Taufe im Juni
_kein Zerbruch der Gemeinde, dafür Entschlossenheit: wie wollen vorwärts
_Durchgehalten: trotz Lockdown, Corona und Gemeindekrise

Zum Bitten:


_Klärung, Geschlossenheit, Ausrichtung durch Gemeindeberatungsprozess
_finanzielle Stabilität, neue Unterstützer  
_dass es immer wieder gelingt, dass aus ganz normalen Menschen leidenschaftliche Nachfolger von Jesus werden - und wir genauso dran bleiben
_Atemholen in den Weihnachtsferien
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