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4. Ausgabe, Dezember 2020

Thema dieser Ausgabe:

Solidarität

... und welche Rolle sie bei uns in der Initiative spielt
In eigener Sache:
Die Brückensteine starten 2021 mit einer Social-Media Kampagne. Wir wollen den Begriff Careleaver bekannter machen und positiv besetzen. Unsere Botschaft an Careleaver lautet: ihr seid nicht allein und ihr seid #mehr als careleaver!

Hierfür suchen wir Careleaver, die Lust haben, sich durch kleine eigene Beiträge über Instagram zu beteiligen – wir freuen uns auf euch!


 
Ihr wollt bei der Kampagne mitmachen? Dann schreibt uns!

Editorial


Rückblick, Ausblick, Weihnachtsgrüße!


Die 4. Ausgabe unseres Newsletters steht unter dem Motto "Solidarität“. Wo uns der Begriff bisher vielleicht häufig im globalen Zusammenhang begegnet ist, bekommt das Wort in dieser Zeit eine zunehmende Bedeutung für uns.  Im Kampf gegen die Pandemie fühlen wir eine Verbundenheit miteinander. Wir setzen uns für ein ge-meinsames Anliegen oder gemeinsam für  Anliegen anderer ein. Heute zeigen wir uns solidarisch, in dem wir andere durch unser Verhalten schützen. Wir spüren die ge-meinsame Verantwortung, die Voraus-setzung für solidarisches Handeln ist.


Solidarität ist das Credo der Arbeit zahl-reicher Organisationen. Auch die Initiative Brückensteine mit ihren einzelnen Pro-jekten steht hinter einem gemeinsam Ziel: Careleaver auf ihrem Weg aus der Jugend-hilfe in das selbstständige Leben zu unter-stützen und sie zu stärken.


Durch ihre Arbeit übernehmen die Brückensteine gesellschaftliche Verant-wortung Careleavern gegenüber und nehmen gleichzeitig Careleaver  selbst in die Verantwortung. Sie zeigen sich soli-darisch mit ihnen und fördern zugleich Solidarität für und unter Careleavern. Ein Brückensteinprojekt, das wir hier vor-stellen, ist das Careleaver*Kollektiv Leipzig. Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement als Mentorin setzt sich Linda hier solidarisch ein.

Das Editorial schrieb Carmen Pägelow, ehrenamtlich engagierte Careleaverin, Mitglied im Brückensteine-Steuerungskreis und Mentorin bei Careleaver Weltweit

Dem internationalen Aufruf nach Soli-darität für Careleaver sind die Brücken-steine gern gefolgt: gemeinsam mit zahlreichen anderen Unterstützer*innen haben wir die „Declaration on Responding to the transnational needs of Care Leavers amidst COVID-19 and beyond“  unterzeichnet. Mehr dazu weiter unten!
Sie sehen: Solidarität kann man auf ganz vielfältige Weise zum Ausdruck bringen. Und das nicht nur am 20. Dezember, dem Internationalen Tag der menschlichen Solidarität.

Im nächsten Jahr können Sie auf weitere interessante Newsletter-Themen und Interviews gespannt sein. Nun wünschen wir hiermit all unseren Leser*innen be-sinnliche Festtage, einen guten Rutsch ins neue Jahr und vor allem: gute Gesund-heit!

Interview mit  dem Careleaver*Kollektiv Leipzig

Was kommt dir, Fiona, in Bezug auf euer Projekt in den Sinn, wenn das Stichwort „Solidarität“ fällt?

Fiona: Die Grundlage der Arbeit des Careleaver*Kollektiv Leipzig ist, dass wir uns mit der Zielgruppe solidarisieren. Außerdem schaffen wir Strukturen, damit sich auch Menschen aus der Zivil-gesellschaft solidarisch mit der Ziel-gruppe zeigen können – wie in diesem Fall jetzt Linda, die sich bei uns gemeldet und das Mentoring angenommen hat. Durch diese Strukturen, die wir im Projekt schaffen, ermöglichen wir Solidarität der Zivilgesellschaft um darüber wiederum sozialen Ungleichheiten entgegen zu wirken und eine Form von Ressourcen-umverteilung zu ermöglichen.

 
Photo: Fiona Grasmann, Pädagogische Projektmitarbeiterin beim Careleaver*Kollektiv Leipzig
Linda, was hat dich dazu inspiriert, dich ehrenamtlich zu engagieren?

Linda: Weil es einfach toll ist, wenn man sich engagiert und vielleicht damit etwas Gutes tun kann. Im Studium hatte ich leider nie genug Zeit oder den Kopf dafür. Jetzt stand ich vorm Staatsexamen und dachte, das ist ein ganz guter Moment. Die Corona-Situation hat das auch noch ein bisschen befeuert und so bin ich inzwischen Mentorin von einer Mentee und in der schönen Position zu unterstützen – egal, in welchen Belangen. Wenn die Person jemanden zum Reden braucht, kann sie mich anrufen oder wenn sie Hilfe bei Amtsterminen oder Wohnungssuche braucht. Das kann sich auch über gemeinsame Hobbyaktivitäten erstrecken oder einfach gemeinsames Zeitverbringen, um der Person das Gefühl zu geben, dass da jemand außerhalb der offiziellen Stellen ein Ohr für sie hat.

 
Photo:  Linda, ehrenamtliche Mentorin bei Careleaver*Kollektiv Leipzig
An welchen Stellen fehlt dir Solidarität, zum Beispiel in Hinblick auf die Politik oder Zivilgesellschaft?

Linda: Ich würde sagen, dass diese ganze Problematik einfach viel zu wenig präsent ist und es deshalb schon nicht soli-daritätsstiftend sein kann. Ich selbst bin vorher mit dem Thema eigentlich kaum in Kontakt geraten und ich würde schätzen, dass das – zumindest in meinem Umfeld – in der Regel so ist. Es muss überhaupt erstmal das Problem erkannt werden und bisher wird es einfach nicht besonders in der Gesellschaft diskutiert. Wahrschein-lich, weil es auch unangenehm ist, wie das ja oft bei bestimmten Themen der Fall ist. Es bräuchte also erstmal ein Gehör, um zu verstehen, dass es viele Betroffene gibt, die häufig nicht wissen, wie es nach einer Betreuungssituation weitergeht und die keine schöne, heile Familie haben.

 
In welchen Momenten verspürt du, Fiona, ein Solidaritäts- oder  Communitygefühl?

Fiona: Das sind meistens Situationen, in denen man ein gemeinsames Ziel verfolgt oder aktiv nach Veränderungen strebt. Wir arbeiten gerade an einem neuen Insta-gramaccount, der „Care.2.Go“ heißt, und produzieren ein kleines Video zum Thema Leaving Care und zur Abkehr vom Begriff „Heimkind“, der ja sehr negativ besetzt ist und oft als Schimpfwort missbraucht wird. Dazu arbeiten Careleaverinnen zusammen mit einem ehrenamtlich engagierten Kameramann, der sein Know-How ein-bringt und ich engagiere mich auch mit. Wir bringen alle unsere Ressourcen ein, die in ganz verschiedenen Bereichen lie-gen. Und das ist schon schön, wenn man merkt, man geht das so gemeinsam an und da entsteht eine Form von Solidarität und Communitygefühl!

 
Hier geht's zum ganzen Interview

Brückensteine in Zahlen




 
71

 

Ehrenamtliche
 
...engagieren sich derzeit in unseren Brückensteinprojekten. Die Mehrheit da-von sind Careleaver (aktuell arbeiten 47 Careleaver in den Projekten mit), die sich für das Thema und andere Careleaver engagieren. Unsere Ehrenamtlichen ar-beiten in Gremien mit, helfen Veran-staltungen zu organisieren, sind an der Gestaltung von Materialien und Öffentlich-keitsarbeit beteiligt oder setzen sich als (Peer-)Mentor*innen für die Belange und Bedürfnisse von (anderen) Careleavern ein.
Möchten auch Sie sich engagieren? Schreiben Sie uns gern

Internationale Solidarität

In unserem letzten Newsletter stand die internationale Perspektive im Mittelpunkt. Das Thema Solidarität lässt sich sehr gut international betrachten und wir freuen uns, dass "Brückensteine" als "Good Practice" bei der International Care Leavers Convention dabei war. Die Convention wurde von Udayan Care, SOS Children’s Villages, der Uni Hildesheim und Kinder Perspectief organisiert. Wir – und auch unser Hauptförderer die DROSOS STIFTUNG –  haben außerdem die International Declaration on transnational needs of Care Leavers amidst COVID-19 & beyond" unterzeichnet, die im Rahmen der Konferenz veröffentlich wurde. 
 
Eine Rückschau auf die Veranstaltung finden Sie im Video unter diesem Beitrag.

Und als Schlusswort ein Zitat von einem Careleaver im Rahmen der Konferenz, das unterstreicht, warum Solidarität und Engagement in unserem Themenfeld dringend benötigt werden und welchen persönlichen Unterschied das Engage-ment Einzelner für Careleaver bedeuten könn(t)en:  »I did not have anyone to say "I am proud of you" when I finished my Masters, I did not have anyone in the crowd to clap for me. Even though our aspirations are high, the support for us is very low«.
Kampagnen-Video von Home Stretch

Neues von den Brückensteinprojekten

Das House of Dreams veranstaltet seit Anfang Dezember nicht nur einen fan-tastischen Adventskalender mit täglichen Verlosungen über Instagram, sondern öffnet Careleavern seine Herzen und digitalen Türen per Videokonferenz auch am 24., 25. und 26. Dezember sowie über eine Notfallnummer in der gesamten Winterpause. Mehr Infos dazu und zu weiteren grandiosen Mitmach-Aktionen, die um die Feiertage stattfinden sollen, gibt es auf Instagram und schaut auch gerne auf der neuen Website vorbei!

 
Unsere Brückensteinprojekte in Thüringen, das CLZT und Übergangscoaching im Kyffhäuserkreis, haben dieses Jahr trotz Pandemie eine tolle Weihnachtsaktion organisiert. Vorab wurden Geschenke verschickt und so konnten Careleaver aus ganz Thüringen beim X-MAS Special 2020 zusammen ihre Geschenke auspacken, Spiele spielen und einfach die Zeit gemeinsam genießen – wenn auch alle von verschiedenen Orten aus.

 

Das Careleaver* Kollektiv Leipzig hat wunderschöne Kalender für Careleaver aus Leipzig gemacht. Jeden Monat gibt es einen tollen Gutschein oder Rabatt und großartige Illustrationen. Der Kalender ist für Careleaver natürlich kostenlos und war in Windeseile vergriffen. Wir freuen uns, dass die Careleaver jetzt ein Jahr Freude damit haben.
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