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Nois vo ois Nr.36

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Antananarivo, Dezember 2020
Liebe Freunde, Verwandte und Bekannte
Nun hat Covid doch auch Freunde in Madagaskar erreicht. Und in dieser Geschichte zeigt sich die momentane Covidpolitik des Staates hier: Über Monate gab es recht strenge Quarantäne und tägliche Zahlen zu Covidfällen. Nun wurde die Strategie geändert, es „soll“ möglichst wenige Fälle geben, der medizinische Notstand wurde vor einigen Wochen aufgehoben – und somit entfielen die meisten Massnahmen, ausser die Maskenpflicht und Schliessung des Landes vor internationalem Reiseverkehr, welche grösstenteils bleiben. Zurück zu unserer infizierten Kollegin: 30 Freunde (welche alle unmittelbar Kontakt mit ihr hatten) wollten sich testen lassen. Es waren jedoch in einem der offiziellen Behandlungsspitäler nur noch 18 Tests vorhanden. Und auch für diese wollten sie eine (nicht erlaubte) Behandlungsgebühr erheben, welche nur durch Beziehung mit jemand anderem im Spital umgangen werden konnte. (Klammerbemerkung: In so einem Moment wird uns wieder ersichtlich, weshalb dieses Land arm bleibt. Wohl floss viel internationales Hilfsgeld wegen Covid hierher, aber nur ein Bruchteil davon kommt dort an, wo es am dringendsten benötigt würde: Bei den einfachen Menschen und deren Bedürfnissen (wie Covid-Tests). Mich tröstet hier oft der Gedanke, dass einmal alle für ihre Taten vor einem gerechter Richter gerade stehen werden. Und auch, dass Gott heute schon an der Seite der Unterdrückten, Witwen und Waisen steht, sie sieht und sich um sie kümmert. Dies gibt uns immer wieder Motivation, unsere Arbeit hier als Teil von Gottes weltweiter Kirche zu tun.) Von den 18 Getesteten waren 13 positiv. Sie müssen nun zwei Wochen im Spital verbringen, auch wenn sie kaum krank sind. Das Risiko sei sonst zu gross, falls jemand plötzlich Atembeschwerden habe. Dafür müssen sie nun von den Angehörigen mit Essen versorgt werden, denn so ist die Spitalkultur hier.
Im September konnten wir endlich unsere Freunde aus CH Zeiten sowie unsere Babysitterin in Antsirabe besuchen, weil das nationale Reiseverbot aufgehoben wurde.
YWAM Land of Canaan und King’s Kids
Marcel berichtet von seiner Arbeit mit den Senioren: „Während dem Lockdown habe ich bei YWAM Land of Canaan mit zwei Frauen Essenspakete für unterbemittelte Senioren weitergegeben und dabei ein grosses Herz für sie bekommen. Seit knapp zwei Monaten ist die Essensabgabe nun abgeschlossen und wir haben alle einmal in ihrem Zuhause besucht. Manche wohnen auf 4mx4m Fläche – zum essen und schlafen. Diese Ü60-jährigen Frauen waschen nun wieder die Wäsche von anderen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Bei den jüngeren Alleinerziehenden ist Steine zu Kieselsteinen verhauen ein harter aber sicherer Arbeitsplatz geworden. Marcel: „Ich liebe es mit diesen Menschen unterwegs zu sein, da sie offen sind und wissen wollen, wie sie mit Gott unterwegs sein können.“    
Im September haben wir bei YWAM Land of Canaan als Mitarbeiter aufgehört, um mitzuhelfen King’s Kids in Tana wieder aufzubauen. (Als Freiwillige helfen wir weiterhin in der YWAM Schule (Dorothee) sowie bei den Senioren (Marcel).) Das Team hat uns beim Abschied viel Wertschätzung entgegen gebracht und wir schauen alle dankbar auf unsere Zeit dort zurück.
Abschiedsfest bei YWAM Land of Canaan
Links: Kings Kids Team mit zwei nationalen YWAM Leitern 
Rechts: Mpanjaka Kids U11 – nun mit eigenen Trikots

Als King’s Kids Team treffen wir uns seit August regelmässig zu Sitzungen und zum Austausch. Es ist toll zu sehen, wie das Team und die Arbeit seither gewachsen sind. Das Fussball als grösstes Programm wurde durch ein Unterstützungsprogramm zur Schulung von Kindern aus armen Familien ergänzt, ein Programm, das wir früher schon durchführten. Die Eltern müssen hier sogar für die öffentliche Schule anfangs Schuljahr (dieses Jahr im Oktober) eine (happige!) Einschreibegebühr bezahlen sowie das Schulmaterial selber kaufen. Dies beläuft sich je nach Stufe auf 20-30 CHF pro Kind. Unmöglich viel Geld für einige Familien, wenn die alleinerziehende Mutter ca. 2CHF / Tag verdient, und davon ja auch Essen und Miete zahlen muss. Des Weiteren hat die öffentliche Schule nicht für alle Platz, so dass einige Kinder gezwungen sind in einer Privatschule zu lernen. In diesen sind meist die Einschreibegebühren kleiner, dafür bezahlt man eine monatliche Gebühr. (Und die Klassen sind wesentlich kleiner, statt 50 Kinder pro Klasse, 15-30 Kinder.)

Fussballtheorie          …und danach in Altersstufen über „Fairplay im Leben“ reden.
Links: Schuhe vor der Türe...     
Rechts: Im Moment findet das Training in einer ehemaligen Kiesgrube statt, weil das Stadion noch immer nicht fertig renoviert ist.

Etwas später lancierten wir ein Projekt für ca. 15 uns nahe stehende Jugendliche, welche nicht mehr zur Schule gehen, aber noch nicht arbeiten. Wir führen sie durch das Thema Berufsfindung und hoffen, für alle eine passende Ausbildungsmöglichkeit zu finden. Sie kommen alle aus Familien, in denen die Eltern diese Unterstützung nicht geben können und die Jugendlichen diesbezüglich auf sich selber gestellt sind. Ein Teil des Programms wird sein, die Eltern mit einzubeziehen… Wir sind gespannt.

Links: Programm zum Thema Berufsfindung
Rechts: Unerwartet ergab sich ein Treffen mit den Leiterinnen der zwei anderen KK Standorten in Mada. Gott führt vieles so gut! 

Unsere Nothilfe für Menschen ging stark zurück, weil sie wieder arbeiten können. Es kommt nur vereinzelt vor, dass Personen noch um Reis bitten kommen, weil sie wirklich nichts mehr zuhause haben. King’s Kids wird im Januar in ein neues, kleineres Haus ziehen. Wir sind überwältigt, wie Gott uns über die letzten Monate bezüglich Haus geführt hat. Aber mehr davon im nächsten Rundbrief.

Josuas Schulzimmer                                    Simeon steht zum morgendlichen Appell

Familie
Josua und Simeon haben im September in einer englischsprachigen christlichen Schule in der 4./3. Klasse begonnen. Anfangs wegen Covid noch in Halbklassen und nur jeden zweiten Tag, gehen sie unterdessen täglich mit 24 anderen Kindern zur Schule. Es war am Anfang ein grosser Schritt, plötzlich alles auf Englisch und in „Schnürlischrift“ zu lesen und schreiben, jedoch haben sie schnell grosse Fortschritte gemacht und kommen unterdessen gut mit. Sie müssen zeitlich mehr arbeiten als beim Unterricht zuhause, und sie vermissen ihre Freizeit. (1-2 Stunden Hausaufgaben pro Tag sind normal, und sie essen auch in der Schule.)

Josuas 10. Geburtstag                         Marcels 50. Geburtstag feierten wir als Familie

Dorothee hat sich in den vergangenen Monaten recht erholen können und arbeitet bei King’s Kids teilzeit mit. Im September feierten wir Josuas 10. Geburtstag mit Freunden. Er ist ein bedächtiger, sportlicher, hilfsbereiter Junge, der gerne Ordnung hat und mit Playmobil und Legos oder auch auf dem Tablet spielt.
Im Oktober feierten wir Marcel’s 50igsten! Gewaltig – ein halbes Jahrhundert.
Und um alle runden Geburtstage richtig zu feiern, luden wir im November zu einem Fest ein: 111 Jahre Schärers (inkl. unserem Hund Hugo). Ein schöner Moment mit schweizer, madagassischen, amerikanischen, deutschen und sogar britischen Freunden.

Josuas 10. Geburtstag                         Marcels 50. Geburtstag feierten wir als Familie

Wir sind dankbar, dass sich die Situation um King's Kids sowie die Schule der Jungs geklärt hat. Auch dass der Alltag trotz Covid recht normal verlaufen kann. Wir hoffen sehr, dass sich die Situation auch international bis im nächsten Sommer entspannt und dass wir wirklich die Schweiz besuchen können. Wir danken Euch für Euer Interesse an uns und unserer Arbeit in Madagaskar, für alle Ermutigung und Unterstützung. Gott versorgt uns gut. 
Wir wünschen Euch gesegnete Festtage. Herzliche Grüsse aus Ambohidratrimo!

 

Marcel & Dorothee mit Josua & Simeon Schärer

 
Oben: Verkleidet für Thanksgiving: ein Indianer und ein „Pilgrim“
Unten: Wir haben spontan von einer Mitarbeiterin von Kings Kids Vavatenina eine Gans geschenkt bekommen. Und von der Alleinerziehenden Mutter von 7 Kindern 2 Küken… Nun haben wir unseren langen Balkon als Stall eingerichtet.

Projekte, für die wir (immer wieder) ganz konkrete finanzielle Unterstützung brauchen: (Falls Ihr etwas davon zweckgebunden unterstützen möchtet, bitte bei der Zahlung vermerken oder uns schreiben.)

  • Schulfonds: Unterstützung für die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen aus finanzschwachen Haushalten (v.a. alleinerziehende Mütter oder Grossmütter, bei denen der Vater des Kindes verstorben oder verschwunden ist). Wir unterstützen Familien aus dem Fussball oder den früheren Kids Clubs nach ihrem Bedarf.
  • 16 finanziell benachteiligte Jungs im Fussball: Trainingsgebühren, Fahrspesen zu den Spielen, Schuhe, Tenu: Mit 5Fr/Monat/Junge ist alles gedeckt.
  • Fussball: monatliche Unterstützung für allgemeine Ausgaben ( Gebühren für Spiele/Platz: 40Fr/Mt, 1 neuer Fussball pro Monat: 12Fr/Mt, Verschiedenes: 15Fr/Mt)
  • Infrastruktur: Wir sollten ums neue King’s Kids Haus herum noch einen Materialraum sowie eine Aussenküche (erhöhte Feuerstelle mit Dach) und ein Aussen-WC bauen.
  • Madagassische Mitarbeiter leben genau wie wir von einem Freundeskreis. Nur ist es für sie schwieriger genügend Unterstützung zu finden. Falls jemand interessiert ist, einen langjährigen madagassischen YWAM Missionar direkt zu unterstützen, meldet Euch bei uns.

Ebenso wächst bei uns die Idee, ein System aufzubauen um langjährige YWAMer in ihrer Altersvorsorge zu unterstützen. Eine Möglichkeit wäre ihnen einen Wohnhauskauf zu ermöglichen, welchen sie dann über ca. 20 Jahre mit der Miete zurückzahlen. Falls dies jemanden interessiert, meldet Euch bei uns.

Dorothee & Marcel Schärer mit Josua & Simeon

FSI 5B, Soamananety, Ambohidratrimo, Antananarivo 105, Madagascar

schaerers@gmx.ch 

Tel D (für What’s app, SMS und Notfälle): 079 444 26 29 / +261 34 31 995 84

Tel M (für What’s app, SMS und Notfälle): 078 926 11 08  / +261 33 07 477 41

facebook: Schaerers Underwägs


In der Schweiz sind wir bei der Organisation „Globe Mission“ angestellt. Sie betreut uns in den Bereichen Spenden, Sicherheit, persönliche Begleitung ,und hilft unsere Altersvorsorge sicherzustellen.
Für Spenden für uns :
PC- Konto 40-753969-1 oder IBAN: CH56 0900 0000 4075 3969 1
Globe Mission Schweiz, 4936 Kleindietwil
mit Vermerk „Schärer / GMS 316“ - Vielen herzlichen Dank!
Diese Informationen sind keine Zahlungsaufforderung, sondern eine Hilfe für diejenigen, die uns gerne finanziell unterstützen. Spenden sind übrigens steuerabzugsberechtigt.
Wir senden dir diesen Brief, weil du dich dafür interessiert hast. Falls du ihn nicht mehr möchtest, dann melde dich bei uns.

 






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Schärers unterwegs mit Kings Kids Madagascar · c/o Andreas Wolf · St. Jakobstr. 52 · Aesch 4147 · Switzerland

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