Fünf Jahre «Igniv»!
Das Konzept ist gut.
Die Köche sind besser.
«Zuma» und «Hakkasan» war mal. Heute ist das «Igniv» der Klassenbeste in der Lifestyle-Kategorie Wohlfühlküche. Das raffinierte Sharing-Konzept begeistert, in Bad Ragaz, St. Moritz, Zürich und Bangkok. «Igniv» ist rätoromanisch und heisst «Nest». Nestbauer ist Andreas Caminada aus Fürstenau GR. Der Unterschied zu den Weltstadt-Formaten Zuma & Co.? Kreation statt Konfektion. Klasse statt Kasse. Wobei letztere natürlich auch klimpert. Darüber wacht eine smarte Controllerin: Sarah Caminada, die starke Frau in der Zentrale auf Schloss Schauenstein.
Am 16. Dezember feiert das «Igniv» im Grand Resort Bad Ragaz den fünften Geburtstag. Kein Beizen-Jubiläum wie viele andere. «Igniv» ist auch Talentschmiede. Begabte junge Köche blühen in diesen Restaurants förmlich auf. Sie können sich bedienen in der prallgefüllten Rezeptküche ihres Chefs. Aber sie können jederzeit auch eigene Ideen umsetzen. Caminadas Vertrauen in die Chefs ist grenzenlos. Beispiel gefällig? Als ich vor Jahren im «Badrutt’s Palace» eincheckte, um erstmals das «Igniv» St. Moritz zu testen, checkte Andreas demonstrativ aus. Chef Skibba sollte ohne Coach in der Küche zeigen, was er draufhat. Ziemlich viel übrigens.
Silvio Germann ist der Musterschüler im System Caminada: 18 Punkte, zwei Sterne, und das mit 31! Wer bei ihm schlemmen und sharen will, muss früh reservieren. Oder auf der Warteliste ausharren. Zustände wie auf dem Schloss! Eigentlich würde ich mit den Jungs am 16. Dezember gerne auf den Erfolg anstossen. Aber das «Igniv» ist zum Jubiläum längst ausgebucht. Lesen Sie hier, wer für Caminada kocht und wie der Meister seine jungen Chefs führt: Per WhatsApp, nicht mit Gebrüll.
Urs Heller,
Chefredaktor GaultMillau Schweiz
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