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Sofa-Safari und digitale Weinprobe: Wenn Reisen nur noch virtuell geht

Der Weltreporter-Newsletter im Dezember

15. Dezember 2020
Skilift und leere Piste Silvester 2019
 

Editorial
 


Liebe Leserinnen und Leser, 

 
Letztes Jahr um diese Zeit stand meine Silvesterplanung bereits bis ins letzte Detail fest: Mit dem Zug ging es zu Freunden und zum Skifahren ins französische Mont-Blanc-Gebiet. Am 31. Dezember 2019 stand ich auf der Piste und genoss das atemberaubende Panorama. Ein Jahr später habe ich keinen blassen Schimmer, wo und mit wem ich dieses Silvester verbringen werde. Jeden Sonntag brenne ich eine weitere Kerze am Adventskranz an und frage mich – wie viele andere auch –, ob ich zu den Weihnachtsfeiertagen wenigstens nach Hause zu meiner Familie fahren kann. Silvesterplanungen für ferne Ziele, in die Sonne, ans Meer oder für einen Abenteuerurlaub weit weg von den eigenen Landesgrenzen haben inzwischen sogar etwas Utopisches an sich. Besser gar nicht daran denken.
 
Die Coronakrise entpuppt sich in diesen Tagen nicht zuletzt als Krise für den Tourismus. Wie sich das konkret auswirkt und welche kreativen Alternativlösungen die Branche aus der Not gebiert, ist diesmal Thema unseres Fokus. Während die einen, etwa französische Skilehrer*innen, demonstrieren, bieten andere virtuelle Reisen an – mit den Giraffen durch die kenianische Savanne, auf eine digitale Weinprobe ins kalifornische Napa Valley oder zu einer persönlichen Führung durch einen balinesischen Tempel. Wieder andere Reiseagenturen und Hotels denken „out of the box“ und steigen in tourismusfremde Geschäftszweige ein – wie den Verkauf von Kunst aus Nordkorea oder Home-Office-Angebote im Vier-Sterne-Hotel mit Blick aufs Meer statt lärmender Kinder im Nebenzimmer. 
 
Neben diesen Alternativ-Tipps für die Reise zum Jahreswechsel gibt es wichtige Neuigkeiten aus unserem Netzwerk: Julia Wäschenbach ist unsere neue Kollegin in Kopenhagen, und unsere frühere London-Korrespondentin Julia Grosse ist gerade als „Europäische Kulturmanagerin des Jahres 2020“ ausgezeichnet worden. Außerdem geht es in unserem Newsletter um Menschenrechte in Brasilien, Nazi-Bunker in den Niederlanden und Streichholzschachteln in Serbien. Und um die Wurst geht es im neuen Kinderbuch von Christoph Drösser, das auch gut auf den Gabentisch passt. Falls Sie noch mehr von den Weltreportern lesen, sehen und hören wollen: @weltreporter gibt es jetzt auch auf Instagram und LinkedIn. Ein #BestOfWeltreporter finden sie in unserem Adventskalender auch auf Twitter und Facebook.
 
Viel Spaß beim Lesen, den virtuellen Reisevorbereitungen sowie ein frohes Fest und einen gelungenen Jahreswechsel wünscht
 

Profilfoto



Barbara Markert

Weltreporterin in Paris
markert@weltreporter.net





WELTREPORTER AT WORK

Sehen wir uns heute Abend? Digitale Veranstaltungsreihe zum Mitmachen


Veranstaltungslogo Weltreporter Live
Was passiert da gerade in der Welt? Wir Weltreporter*innen laden Sie ein an die Orte, an denen sie seit Jahren leben und arbeiten. Lassen Sie sich in unseren interaktiven Live-Sendungen erzählen, wie die Menschen in Argentinien, Südafrika oder Taiwan mit Corona umgehen. Wie sich das Leben dort geändert hat und wie man als Journalist*in damit umgeht. Und warum es gefährlich für uns alle ist, wenn aus manchen Regionen oder Ländern irgendwann gar nicht mehr oder nur noch im Krisenfall berichtet wird.

Heute Abend (15. Dezember) um 18 Uhr reden wir über das Thema: 

Welt ohne Reporter*innen?
Das Verschwinden der Auslandsberichterstattung


Ausgedünnte Redaktionen, schwindende Budgets und wachsender Druck auf unabhängige Berichterstatter in vielen Ländern: drei von vielen Problemen, die die Arbeit von Korrespondentinnen und Korrespondenten erschweren. Die Corona-Pandemie verdüstert die Lage noch weiter. Dabei sind in Zeiten von Fakenews, Propaganda und Verschwörungserzählungen zuverlässige Nachrichten aus dem Ausland so wichtig wie nie. Über die aktuellen Herausforderungen der Auslandsberichterstatter und mögliche Wege aus der Krise diskutieren Weltreporterinnen und Weltreporter aus Beirut, Kairo, Nairobi und Shanghai. Sie berichten von ihren Erfahrungen, kommentieren eine aktuelle Umfrage unter Auslandskorrespondent*innen und stellen sich den Fragen der Zuschauerinnen und Zuschauer. Moderiert wird die Sendung von Weltreporter Marc Engelhardt aus Genf. Hier können Sie sich anmelden. Wir freuen uns auf Sie! 


Neue Weltreporterin in Skandinavien 

Portrait Julia Wäschenbach

Als dpa-Korrespondentin für Skandinavien ist Julia Wäschenbach nach Dänemark gekommen. Nach Ende ihrer zweiten Elternzeit ist sie jetzt als freie Reporterin im ganzen Norden unterwegs und hat sich seitdem mit Corona-Nerzen, Kopenhagens Klimazielen und der Krise des Spitzenrestaurants Noma beschäftigt. Obwohl die Dortmunderin hier auch im Sommer noch friert, lebt sie seit mehr als sieben Jahren immer noch in Skandinavien. Aber inzwischen hat sie gelernt, sich warm genug anzuziehen, um wie die Einheimischen bei jedem Wetter Rad zu fahren – und sogar Nächte in Iglus in Lappland zu verbringen oder auf Grönland zwischen Eisbergen zu schippern. 

Profilbild Julia Wäschenbach

 

Julia Wäschenbach

Weltreporterin in Kopenhagen

waeschenbach@weltreporter.net

 

 
 
Ausgezeichnet: Europäische Kulturmanagerin 2020 

Julia Grosse und Yvette Mutumba

Foto: Benjamin Renter

Unsere frühere London-Korrespondentin Julia Grosse ist gemeinsam mit Yvette Mutumba als „Europäische*r Kulturmanager*in des Jahres 2020“ ausgezeichnet worden. Die beiden Gründerinnen und künstlerischen Leiterinnen der Plattform Contemporary And (C&) haben den renommierten Preis bei der virtuellen Verleihung der 15. Europäischen Kulturmarken-Awards erhalten. In den vergangenen Jahren wurde der Award unter anderem an Frances Morris, Direktorin der Tate Modern London, und Hedwig Fijen, Direktorin der Manifesta, verliehen. Zu den entscheidenden Auswahlkriterien der Jury zählten „beispielhafter Gestaltungswille und trendsetzender Ideenreichtum, Netzwerkbildung, neue Ansätze in der Kulturvermittlung, sowie Nachhaltigkeit als Teil des Managements“.

Profilbild Julia Grosse

 


Julia Grosse

Weltreporterin in Berlin

grosse@weltreporter.net

 


Brasilien: Land ohne Wasser und Rechte 

Christine mit Bewohnern

Foto: Rafael Martins

Der Quilombo Rio dos Macacos bei Salvador da Bahia ist eine Gemeinschaft von Nachfahr*innen versklavter Menschen, die von Fischfang, Ackerbau und Extraktivismus leben. Die brasilianische Verfassung garantiert ihnen das Recht auf ihr traditionell bewohntes Land. Doch seit den 1970er-Jahren dringt die Marine in das Gebiet des Quilombo vor. Die Bewohner*innen berichten von Gewalttaten und erfolglosen Schlichtungsterminen. Im Juli 2020 sprach ihnen die Regierung nun 98 der ursprünglich mehr als 300 genutzten Hektar Landfläche zu. Die Grenzlinien allerdings schneiden die Quilombolas von allen Flüssen und Quellen ab. Eine einstweilige Verfügung verhängt drastische Geldstrafen bei Grenzüberschreitungen. Weltreporterin Christine Wollowski hat die Quilombolas besucht, um mehr über den Kampf gegen diese Menschenrechtsverletzungen zu erfahren.
 

Profilbild



Christine Wollowski

Weltreporterin in Salvador da Bahia

wollowski@weltreporter.net


Niederlande: Streit um Nazi-Bunker

Kerstin vor Bauernhof-Bunker

Weltreporterin Kerstin Schweighöfer staunte nicht schlecht, als sie ihn zum ersten Mal sah: den Bunker, den sich Arthur Seyß-Inquart – unter Hitler Reichskommissar in den besetzten Niederlanden – bei Den Haag in die Nordseedünen bauen ließ. Schließlich ist er größer als der Führerbunker in Berlin und obendrein als gigantischer Bauernhof getarnt, um britische Kampfpiloten zu täuschen. Nach Kriegsende wurde das Bauwerk von der niederländischen Armee als Kommandozentrale genutzt. Jetzt wird befürchtet, dass es als Wellness-Zentrum oder als Ort für ein Live-Escape-Game zweckentfremdet werden könnte: Die niederländische Regierung will das Monument verkaufen und hat mit dieser Entscheidung einen Streit über diese Nazi-Hinterlassenschaft entfacht. Kerstin Schweighöfer hat für den Deutschlandfunk mit den Verkaufsgegner*innen gesprochen. 

Profilbild Kerstin Schweighöfer

 
 

Kerstin Schweighöfer

Weltreporterin in Den Haag

schweighoefer@weltreporter.net

 
 
Serbien: Feuer und Flamme im Museum 


Streichholzschachteln

Ein echter „Phillumenist“ – so der wissenschaftliche Name der wenig bekannten Sammelpassion – ist nicht so sehr auf Streichholzschachteln scharf als auf deren Etiketten. Das Streichholzmuseum im verschlafenen Städtchen Sremski Karlovci an den Ufern der Donau in Nordserbien hortet über 40.000 Etiketten und Schachteln – sowie viele Dokumente aus der fast 200-jährigen Geschichte der Zündhölzer. 1844 patentierten die Schweden das erste „safety match“, das bald die Welt erobern sollte. Die Malerin Jovana Popovic-Benisek übernahm die Sammlung ihrer Mutter aus den 1950er-Jahren. 2013 eröffnete sie das Museum in ihrem geräumigen Haus. Auch wenn es ähnliche Museen in Schweden, Deutschland oder Russland gibt: Das „Muzej Sibica“ ist das einzige in Europa, das Schachteln und Etiketten aus der ganzen Welt präsentiert, manche über 150 Jahre alt. 
 


Danja Antonovic

Weltreporterin in Belgrad

antonovic@weltreporter.net


 
Für Kinder erklärt: Es geht um die Wurst 

BuchcoverWenn Kinder fragen, woher eigentlich das Fleisch und die Wurst kommen, die auf dem Teller liegen, antworten viele Eltern ausweichend – schon deshalb, weil sie sich selbst nicht gern mit diesen Fragen auseinandersetzen: Wie leben die Tiere, von denen das Fleisch kommt, und wie sterben sie? Ist die Fleischproduktion schlecht für die Umwelt? Ist das Fleisch im Supermarkt zu billig? Und sollten wir alle weniger Fleisch essen? Zusammen mit der Illustratorin Nora Coenenberg hat Weltreporter Christoph Drösser ein Kinderbuch geschrieben, das all diese Fragen angeht und sie offen, aber kindergerecht beantwortet. „Es geht um die Wurst – was du wissen musst, wenn du gern Fleisch isst“ erscheint am 11. Januar im Gabriel Verlag. 
 

Profilfoto





Christoph Drösser

Weltreporter in San Francisco

droesser@weltreporter.net

 
 
Noch mehr News von den Weltreportern

Weltreporter-Ijnstagram-Account

Unser Newsletter kommt nur einmal im Monat, aber @weltreporter gibt es auch auf allen wichtigen Sozialen-Medien-Kanälen: Neben Twitter und Facebook, wo wir schon seit Jahren aktiv sind, können Sie uns nun auch Instagram und LinkedIn folgen oder Videos unserer Korrespondent*innen auf Youtube anschauen. Ganz aktuell läuft auf Twitter, Facebook und LinkedIn die Adventsaktion #BestOfWeltreporter mit unseren eindrucksvollsten Geschichten aus dem Jahr 2020.

 

Fragen? Anregungen? Schreiben Sie uns!


FOKUS-THEMA
 
Sofa-Safari und digitale Weinprobe: Wenn Reisen nur noch virtuell geht



Bali: Per Zoom in den Tempel

Balinesischer Tempel

Für Menschen in aller Welt ist die indonesische Ferieninsel Bali ein Sehnsuchtsort. 80 Prozent der Balinesen verdienen mit dieser Sehnsucht normalerweise ihren Lebensunterhalt. Doch seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie sind die Grenzen Indonesiens für Ausländer*innen geschlossen. Um den 90-prozentigen Einbruch der Tourismusindustrie zu überbrücken, suchen viele Reiseveranstalter nach neuen Verdienstmöglichkeiten: etwa Bio-Landwirtschaft, Entwicklung digitaler Marketing-Apps oder virtuelle Sightseeing-Touren. Das Dorf Pejeng bietet – probeweise erst einmal nur auf Japanisch – individuelle Touren zu Tempeln und Wasserfällen an. Anschließend demonstrieren Dorfbewohner*innen, wie sie traditionelle Stoffe oder Opfergaben herstellen – oder ein balinesisches Festessen kochen. Viele Produkte können hinterher auch online bestellt werden. 

Profilbild



Christina Schott

Weltreporterin in Jogjakarta

schott@weltreporter.net
 


Kenia: Safari auf dem Sofa 

Giraffen

Schon immer Lust auf eine Safari in Kenia gehabt? Jetzt ist das so einfach wie nie, vom Sofa aus und ohne den Staub der Savanne schlucken zu müssen. Wegen der Corona-Pandemie ist der internationale Tourismus in Kenia zum Stillstand gekommen. Nun lockt die kenianische Tourismusbehörde Gäste aus aller Welt mit virtuellen Touren: Unter dem Hashtag #TheMagicAwaits hat sie im Juni eine Live-Stream-Kampagne ins Leben gerufen. Wenn Giraffen durch die Savanne schreiten oder Baby-Elefanten in einem Wasserloch spielen, sind die Safari-Urlauber dabei – nur nicht im Safari-Jeep, sondern per Laptop oder Tablet. Die Tourismusbehörde will auf diese Weise verhindern, dass Kenia als Reiseziel in Vergessenheit gerät, denn das Land hat die Einnahmen bitter nötig: Im vergangenen Jahr betrugen sie noch 1,6 Milliarden Dollar, gut zehn Prozent des Bruttoinlandsproduktes.
 


Bettina Rühl

Weltreporterin in Nairobi

ruehl@weltreporter.net



  
Pyrenäen: Schneewandern statt Abfahrtsrausch
 
Skiwandern in den Pyrenäen

Pandemie hin, Mobilitätsbeschränkung her: Ganz aufs Wintergeschäft verzichten wollen zumindest zwei der spanischen Skigebiete nicht. Baqueira Beret und Masella öffnen noch vor Weihnachten ihre Pisten. Fragt sich nur, woher die Gäste kommen sollen: Die Pyrenäenregionen Katalonien und Aragón sind für Besucher*innen von außen abgeriegelt, in Katalonien darf man bis zum 21. Dezember am Wochenende seinen Wohnort nicht verlassen. Ein Massenandrang von französischer Seite ist wegen der Reisebeschränkungen ebenfalls unwahrscheinlich. Obwohl in Frankreich die Skilifte bis voraussichtlich 7. Januar stillstehen werden. Seit Wochen demonstrieren die französischen Skilehrer*innen. Der Bürgermeister von Bagnères de Luchon warnt: „Wir sind wirtschaftlich am Ende!“ Auch Liftbetreiber haben Druck auf die Regierung gemacht – vergeblich. In Orten wie Font-Romeu hat nun eine Schlittschuhbahn geöffnet und der Verkauf von Schneefellen und Tourenskiern hat deutlich zugenommen.

Profilbild Julia Macher




Julia Macher

Weltreporterin in Barcelona

macher@weltreporter.net

 

Birgit
 


Birgit Kaspar

Weltreporterin in Toulouse

kaspar@weltreporter.net

 

 

Nordkorea: Kunst statt Reisen

Kunst aus NordkoreaZwar wurden alle Reiseveranstalter im Corona-Jahr hart getroffen, doch kaum jemand musste derart drastische Einbußen erleiden wie jene Agenturen, deren Kerngeschäft Trips nach Nordkorea sind: Das Land hat seine Landesgrenzen weltweit als erstes geschlossen und wird sie wahrscheinlich auch als letztes wieder öffnen. Für „Koryo Tours“ – Anfang der Neunziger von zwei Briten in Peking gegründet – ist das Geschäft seit Ausbruch der Pandemie komplett zum Stillstand gekommen. Um sich über Wasser zu halten, hat Geschäftsführer Simon Cockerell nun in Peking eine Auktion mit nordkoreanischen Kunstwerken eröffnet. Der Brite blickt trotz aller Probleme mit stoischem Optimismus der Zukunft entgegen: Wer mit Nordkorea zusammenarbeite, sei ohnehin Krisen gewöhnt.
 


Fabian Kretschmer

Weltreporter in Peking

kretschmer@weltreporter.net


 

Tunesien: Home-Office im Luxus-Hotel

Hotel mit Pool

Die Nase voll vom Home-Office am Küchentisch? In Tunesien können Sie stattdessen einfach ans Meer fahren. Nicht erst seit der Coronakrise setzt Mehdi Allani, Leiter des Hotels „Le Sultan“ in Hammamet, auch auf den lokalen Markt. Mit einem Sonderangebot will er jetzt gestresste Tunesier*innen zu sich ins Hotel locken. Für einen geringen Aufpreis bekommen die Gäste ein zweites Zimmer als Büro – Sekretariatsservice, Kinderbetreuung und Vollpension dazu. So will der Besitzer sein Hotel über den Winter bringen und gleichzeitig seinen Kund*innen die Möglichkeit bieten, in Ruhe zu arbeiten, ohne sich um die Logistik des Corona-Alltags kümmern zu müssen.


Profilfoto

 


Sarah Mersch

Weltreporterin in Tunis

mersch@weltreporter.net

 

 
Florenz: Mehr Schulungen statt Tagestouren

Leere Straße Florenz

In der historischen Altstadt von Florenz ist es seit Monaten geradezu gespenstisch still. Aufgrund einer verfehlten Stadtentwicklungspolitik leben dort kaum noch Florentiner, und wegen Corona ist nun auch der Fremdenverkehr um 90 Prozent eingebrochen: Das Kunstzentrum hat sich viel zu abhängig vom Tourismus gemacht. Bürgermeister und Stadtrat wollen jetzt einen Neuanfang wagen und haben unter dem Titel „Firenze Rinasce“ (dt.: Florenz wird wiedergeboren) ein ambitioniertes Programm für die Zukunft ihrer Stadt vorgelegt. Geplant ist unter anderem, den Tagestourismus einzuschränken und Florenz stattdessen zu einem internationalen Schulungszentrum auszubauen, wo sich junge Leute in Sachen Nachhaltigkeit, Smart City und Zukunftsforschung weiterbilden können. Zudem wird man versuchen, die Florentiner wieder ins Zentrum zurückzuholen. 




Christiane Büld Campetti

Weltreporterin in Florenz

bueld@weltreporter.net
 

 
Kalifornien: Online-Weinproben und virtueller Besuch bei Santa Claus

Santa Monica Pier
Disneyland geschlossen. Keine Übernachtungen im Yosemite-Nationalpark. Stillstand auf den Pier-Karussells von Santa Monica. Doch dank Covid-19 können nun auch Menschen ohne viel Zeit oder Geld den US-Westküstenstaat erleben. Von individuell zugeschnittenen Online-Weinproben in Napa und Sonoma Valley über Video-Vogelwanderungen in den abgeschiedensten Regionen Kaliforniens zu morgendlichen Meditationen im Aquarium von Monterey ist fast alles möglich. Und wer auf ein Foto mit dem Weihnachtsmann im Einkaufszentrum gehofft hatte, bekommt stattdessen die Chance, Santa Claus via Zoom in seiner Werkstatt zu besuchen – und ihm Weihnachtswünsche ganz persönlich zu übergeben. 
Profilfoto


Kerstin Zilm

Weltreporterin in Los Angeles

zilm@weltreporter.net

   




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