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Liebe Freundinnen und Freunde vom Wegesrand!

Das Licht ist schon heller draußen! Ihr bemerkt es sicher genauso, wie wir. Das hebt automatisch die Stimmung und die Hoffnung darauf, dass unsere Picknicks statt in winterlicher Kälte bald auf bunten Frühlingswiesen stattfinden.

Wir widmen uns zur Zeit vor allem Knospen und Kätzchen, die wir im Moment soweit als möglich fotografieren, katalogisieren und natürlich verarbeiten.

Bei der Überlegung, über welches Thema aus dem Pflanzenreich wir diesmal berichten wollen, hat sich uns die Schwarz-Erle regelrecht aufgedrängt. Sie ist mit ihren rotbraunen Kätzchen ein besonders leicht erkennbarer Laubbaum – und verbindet heilkundliches Potential mit spannenden kulinarischen Möglichkeiten. Die Knospen wirken unter anderem antibiotisch – und sind zugleich ein guter Pfeffer-Ersatz. Daher geht es diesmal um die Schwarz-Erle – samt Erlen-Pfeffer-Rezept.

Wir sind mutig und optimistisch: Daher planen wir zusätzlich zu unseren Webinaren Ende März eine Wanderung! Wir hoffen sehr, dass wir uns dann wieder draußen treffen und gemeinsam Knospen, Blüten und erste Blätter und Triebspitzen sowie Pilze entdecken können.

Nach Ronalds Webinar zur Knospenkunde letzten Samstag gibt es nun noch zwei weitere Webinare zum Thema "Knospen", in denen wir uns mit Knospen heilkundlich (inklusive Gemmotherapie) und kulinarisch beschäftigen.
Schon nächsten Mittwoch, am 10. Februar, widmen wir uns in einem Webinar heimischen Wildpflanzen, die uns gegen Viren und Bakterien schützen können – ein Thema, das uns alle beschäftigt.

Hier findet ihr Details und Anmeldemöglichkeiten zu unseren Veranstaltungen:
https://www.abenteuer-am-wegesrand.at/events/

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit euch!

Genießt zumindest an den Wochenenden schon ein bisschen den Vorfrühling – es gibt schon viele Neuigkeiten draußen!
 
Liebe Grüße
Christina und Ronald

  • WEBINAR:
    Knospen und junge Pflanzenteile naturheilkundlich nützen
    mit Ronald und Christina
    online über Zoom
    Mittwoch, 24.2.2021, 18:00-20:00
    € 30,00 (inkl. Skriptum, Aufzeichnung)
  • WEBINAR:
    Knospen und junge Pflanzenteile kulinarisch verarbeiten
    mit Christina
    online über Zoom
    Freitag, 5.3.2021, 18:00-20:00
    € 30,00 (inkl. Skriptum, Aufzeichnung)
  • WEBINAR:
    Heimische Wildpflanzen gegen Viren und Bakterien
    mit Ronald und Christina
    Mittwoch, 10.2.2021, 18:00-20:00
    online über Zoom
    € 30,00 (inkl. Skriptum, Aufzeichnung)
  • OSTERWANDERUNG:
    Knospen, frisches Grün und Pilze für die Selbstversorgung

    mit Christina und Ronald
    Samstag, 27.3.2021, 13:00-17:00
    Parkplatz Friedhof Mauerbach, Friedhofsweg, 3001 Mauerbach
    € 40,00 (inkl. Handout und Jause)

Die Schwarz-Erle – botanisch, heilkundlich und kulinarisch

Die Schwarz-Erle ist ein Wasserzeiger und wächst gerne an feuchten Orten, entlang von Bächen, Seen, Flüssen und in Auwäldern. Oft wurzelt der bis zu 25 m hohe Laubbaum sogar oft direkt im Wasser.
Dennoch benötigt die Schwarz-Erle viel Licht. Seit Urzeiten bringt man sie deshalb mit Licht und Schatten in Zusammenhang – im übertragenen Sinne sah man sie oft als Lebensspenderin wie auch als Baum, der das Leben nehmen kann. Denken wir nur an die berühmte, düstere Ballade vom „Erlkönig“ von Johann Wolfgang von Goethe – es lohnt sich, sie wieder einmal zu lesen.
 
Doch nun zu einigen botanischen Details zu diesem wunderschönen Laubbaum, der aus unserer Sicht mehr Aufmerksamkeit genießen sollte:
Die Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) gehört zur Familie der Birkengewächse (Betulaceae).
 
Die männlichen Kätzchen sind wie bei der Hasel (Corylus avellana) besonders leicht zu erkennen. Sie hängen an den Zweigenden und sind rötlich-braun gefärbt – wie auch die sich unmittelbar über den Kätzchen befindlichen weiblichen Blütenknospen. 
Ein auffälliges Erkennungsmerkmal sind die auf einem zarten Stiel sitzenden rotbraunen schraubig (= wechselständig) angeordneten Spross-Knospen – das gilt übrigens für alle Erlen-Arten.
Die Schwarz-Erle blüht von Februar bis März, deutlich bevor sie Blätter austreibt. Ihre Laubblätter sind rundlich bis verkehrt-eiförmig und an der Blattoberseite meistens kahl, auf der Unterseite befinden sich in den Nervenwinkeln oft feine, weiße Härchen. 
 
Die Schwarz-Erle wird oft mit der Grau-Erle (Alnus incana) verwechselt. Beide Arten wachsen häufig nebeneinander und können zumindest im Sommer leicht voneinander unterschieden werden, da die Grau-Erle im Gegensatz zur Schwarz-Erle zugespitzte Laubblätter besitzt. In höheren Lagen findet man öfter die Grün-Erle (Alnus alnobetula), deren Knospen sind besonders im Schatten grünlich gefärbt sind.
 
Heilkundlich wurde die Schwarz-Erle in der Antike und im Mittelalter nicht beachtet. Pedianus Disokurides beschrieb sie als nutzlos, und auch Hildegard von Bingen hielt sie für wenig heilkräftig.
Mittlerweile ist unumstritten, dass die Schwarz-Erle als wirksames Hausmittel zur Fiebersenkung verwendet werden kann und auch ausgeprägte entzündungshemmende, ausleitende und blutreinigende Eigenschaften aufweist. Auszüge können auch die Blutbildung anregen und dabei helfen, Giftstoffe aus dem Körper abzutransportieren. Sie stärken das Immunsystem, regen den Lymphfluss an und wirken antibiotisch. Auch bei depressiven Verstimmungen und Melancholie kann die Schwarz-Erle positive Wirkung zeigen.
Für naturheilkundliche Anwendungen können alle oberirdischen Pflanzenteile verwendet werden, am bekanntesten sind Präparate aus Knospen und Rinde.
Besonders wirksam sind Gemmo-Mazerate aus Erlenknospen und -kätzchen. Die Rinde wird naturheilkundlich meist in Form eines Dekokts (Abkochung) verwendet. Blätter und Kätzchen können als Teeaufguss eingenommen werden. Auch Tinkturen kommen zum Einsatz.
 
Für die heilkundlich interessanten Eigenschaften der Schwarz-Erle sind ihre Inhaltsstoffe verantwortlich. Sie enthält vor allem Gerbstoffe, Flavonoide, Triterpensäuren, Steroide sowie Zucker und Harze. In den Knospen finden sich viele Enzyme, Mineralstoffe und Spurenelemente sowie Beta-Sitosterol.
 
In der Signaturenlehre wird die Erle vorwiegend den Planeten Mond und Merkur zugeordnet. 
Der Mond steht für das Element Wasser, Merkur wird mit dem Wind und hier unter anderem mit der Windbestäubung in Verbindung gebracht.
Wird die Schwarz-Erle verletzt oder gefällt, so verfärbt sich das Holz an der Schnittstelle rötlich, weshalb auch der Mars eine gewisse Bedeutung für die Pflanzensignatur hat.
Im Volksglauben schrieb man der Schwarz-Erle auf Grund der blutigen Erscheinung ihres Holzes zahlreiche Bedeutungen zu. Meist waren diese mit einer gewissen Schwere wie Trennungsschmerz, Trauer oder bösen Geistwesen verbunden.
Kulinarisch findet wird allem das Holz der Schwarz-Erle verwendet. Es dient zum Kalt- oder Warmräuchern von Fleisch oder Fisch und gibt dem Räuchergut sowohl eine schön goldgelbe Farbe als auch einen speziellen Geschmack.

Weniger bekannt ist bei uns die Verwendung von Kätzchen und Knospen in der Küche. Aufgrund des hohen Gerbstoffgehalts schmecken sie etwas bitter, doch sie besitzen auch eine aromatische Schärfe.
Diese Kombination eröffnet herrliche Würzmöglichkeiten, weswegen wir gerne „Erlenpfeffer“ aus getrockneten Kätzchen, Knospen und Pfefferkörnern herstellen. Im Mörser zerstoßen oder fein gemahlen ergeben sie ein aromatisches Gewürz, das vom Frühstücks-Ei bis zu Steak viele Speisen besonders verfeinert. Auch Essig und Öl können damit wunderbar aromatisiert werden. 
 

ERLENPFEFFER:

Unser Rezept ist diesmal denkbar einfach. Ihr benötigt nur:

- 1 Handvoll frische, geschlossene Erlenkätzchen und Knospen gemischt
- 2 Teelöffel schwarzen Pfeffer

Die Erlenkätzchen und -knospen werden grob gehackt und für einige Tage bei Raumtemperatur getrocknet, bis sie gut durchgetrocknet sind. Alternativ können sie im Backrohr oder dem Dörrgerät für einige Stunden bei 40°C getrocknet werden.
Anschließend werden Kätzchen und Knospen werden mit den Pfefferkörnern vermischt und grob gemörsert oder mit einer Pfeffermühle fein gemahlen. Der Erlen-Pfeffer sollte sofort luftdicht und dunkel gelagert werden.


Viel Freude beim Ausprobieren 🌿

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