Selbstversorgung über ein ganzes Jahr

Liebe Freundinnen und Freunde vom Wegesrand!

Wir sind bereits auf der Suche nach den ersten Bärlauchspitzen und sind uns sicher, in drei Wochen die erste Bärlauchsuppe zu essen 🌱. Der Frühling ist also unaufhaltbar!
Dieses Jahr wollen wir besonders dazu nützen, unsere Selbstversorgung aus der Wildnis
zu vervollkommnen. Noch viel mehr als zuvor haben wir im letzten Jahr gemerkt, wie wichtig größere Unabhängigkeit und die Kenntnis der Natur vor unserer Haustür sind.

Deshalb haben wir ab Ende April 2021 ein neues Angebot, unsere Workshop-Reihe:

Selbstversorgung aus der Wildnis über ein ganzes Jahr

Unsere Veranstaltungsreihe umfasst viele wichtige Bereiche der Selbstversorgung mit Wildpflanzen und auch das Thema Pilze.
Jeder Workshop kann wie gewohnt einzeln gebucht werden! Bei Buchung aller Workshops gibt es allerdings einen Tag gratis – dies gilt auch dann, wenn einzelne der Workshops schon in den letzten Jahren bei uns absolviert wurden (z. B. Vorräte aus der Wildnis anlegen).

Wir kombinieren in dieser Workshop-Reihe unsere zentralen Themen wie das Anlegen von Vorräten aus der Wildnis und Almkräuter mit neuen, spannenden Themen. Erstmals widmen wir uns Urlandpflanzen sowie Pflanzen am und im Wasser. Im Preis inbegriffen sind 5 Webinare samt Unterlagen.

Hier findest du nähere Infos: Workshopreihe_Selbstversorgung aus der Wildnis

Schon nächsten Mittwoch, am 24.2., geht es weiter mit dem nächsten Webinar, in dem wir uns der heilkundlichen Nutzung von Knospen (inklusive Gemmotherapie) widmen.
Am 5. März gibt Christina in einem Webinar einen Einblick in die kulinarische Vielfalt von Knospen.

Hier findet ihr Details und Anmeldemöglichkeiten zu unseren Veranstaltungen:
https://www.abenteuer-am-wegesrand.at/events/

In diesem Newsletter widmen wir auch dem Kleinen Immergrün (siehe Titelfoto) etwas Aufmerksamkeit.
Es lugte bis vor Kurzem aus dem Schnee hervor und ist nicht nur eine Pflanze mit spiritueller Bedeutung, sondern hat auch in der Gemmo-Therapie ihren Platz – wir wünschen euch viel Freude beim Lesen!

Nun wünschen wir euch erste richtig warme Sonnenstrahlen und freuen uns auf ein Wiedersehen!

Liebe Grüße
Ronald und Christina

WEBINAR:
Knospen und junge Pflanzenteile naturheilkundlich nützen
mit Ronald und Christina
online über Zoom
Mittwoch, 24.2.2021, 18:00-20:00
€ 30,00 (inkl. Skriptum, Aufzeichnung)
WEBINAR:
Knospen und junge Pflanzenteile kulinarisch verarbeiten
mit Christina
online über Zoom
Freitag, 5.3.2021, 18:00-20:00
€ 30,00 (inkl. Skriptum, Rezepten, Aufzeichnung)

OSTERWANDERUNG:
Knospen, frisches Grün und Pilze für die Selbstversorgung
mit Christina und Ronald
Samstag, 27.3.2021, 13:00-17:00
Parkplatz Friedhof Mauerbach, Friedhofsweg, 3001 Mauerbach
€ 40,00 (inkl. Handout und Jause)
WORKSHOP:
Köstliche Brote selbst backen – Von Semmel bis Sauerteigbrot
mit Christina
Samstag, 17.4.2021, 13:00-18:00
Robert-Fuchs-Gasse 18
1140 Wien
€ 65,00 (inkl. Skriptum, Sauerteig, Jause und Broten zum Mitnehmen)

Das kleine Immergrün – Die "Alte aus dem Wald"

Das Kleine Immergrün (Vinca minor) gehört zur Pflanzenfamilie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Als kriechender Halbstrauch wächst es gerne in Laub-Mischwäldern, an Wegrändern und Böschungen.

Alle oberirdischen Organe der Pflanze sind im Sommer wie auch im Winter immer grün gefärbt – daher rührt auch der deutsche Name „Immergrün“. Die kreuzgegenständig angeordneten Laubblätter sind einfach aufgebaut, elliptisch bis lanzettlich geformt und mit einem kurzen Blattstiel ausgestattet. Die drehsymmetrischen lila bis blauen Blüten erinnern ein wenig an ein sich drehendes Windrad. Zuchtformen können auch weiße Blüten haben.
Das Kleine Immergrün enthält in allen Teilen giftige Indolalkaloide (v.a. Vincamin und Eburnamin), darüber hinaus Phenole, Phenolcarbinsäuren und Flavonoide. Es sollte auf keinen Fall gegessen werden!

Kaum jemand denkt bei dem so hübschen und häufigen Bodendecker in unseren Gärten an eine interessante Heilpflanze. Doch für die Heilkunde ist das Kleine Immergrün seit langer Zeit von Bedeutung. Gerade bestimmte Alkaloide werden medizinisch genutzt und sind beispielsweise in Medikamenten gegen Durchblutungsstörungen des Gehirns enthalten. Sogar in der Krebstherapie spielt der Inhaltsstoff Vinculin eine Rolle.
Auch die Gemmo-Therapie bedient sich der Knospe des kleinen Halbstrauches. Das Gemmo-Mazerat wird hier ebenso bei Durchblutungs-störungen verwendet und regt den Hirnstoffwechsel an. Auch nachlassende Gedächtnisleistung, Konzentrationsstörungen, Tinnitus und verschiedene Störungen des Kreislaufsystems wie Angina Pectoris oder Bluthochdruck sind bekannte Indikationen für das Knospen-Mazerat.

Im Volksmund nennt man das Kleine Immergrün gerne die Alte im Walde, denn in heimischen Wäldern ist die Pflanze schon seit vielen Jahrhunderten anzutreffen. Ursprünglich brachten die Römer das Kleine Immergrün nach Mitteleuropa, das schon im Mittelalter eine beliebte Gartenpflanze war. Man zählt die Pflanze zu den sogenannten Stinsenpflanzen, was bedeutet, dass sie vor langer Zeit vom Menschen an bestimmten Orten kultiviert wurde und damit häufig ein Hinweis auf früherer Besiedelungen ist. Findet man einen großen Fleck Kleines Immergrün im tiefen Wald, kann man sich dazu vielleicht ein mittelalterliches Dorf oder eine frühere Burg vorstellen.

In der fünfzähligen Blüte des Kleinen Immergrüns sah man früher ein Pentagramm, weshalb es als Pflanze der Hexen und Zauberer galt. Auch sind die Blütenblätter meist nach links, zum Herzen gedreht und erinnern an eine Spirale – ein Symbol für das Leben, Fruchtbarkeit und die Sonne.
Aus heidnischer Zeit übernommen stand die Pflanze auch im Christentum noch lange für die Auferstehung – schließlich blüht sie gerade um Ostern herum und besitzt das ganze Jahr über grüne Blätter.