19.02.21

Guten Morgen

Vorwarnung: Heute hat es sehr viele Bewegtbildli, sogenannte Gifs, im Briefing. Ich weiss, dass das nicht allen Leser*innen gefällt und bitte um Verständnis. Sie waren für heute einmal unverzichtbar.

Gestern Morgen um 9:42 Uhr hat jemand von euch die 25'204. Adresse ins System unseres «Wem gehört Basel»-Crowdsourcings eingetragen. Damit sind jetzt sämtliche Eigentumsinformationen in Stadtgebiet ermittelt. Ich kann es immer noch kaum fassen.

Die Idee war ja toll, die Ausführung auch, aber dass so viele Freiwillige in so kurzer Zeit mitziehen würden? Hätten wir uns in unseren kühnsten Träumen nicht vorstellen können.
Ein paar Zahlen dazu:
  • 7921 Menschen haben gemeinsam
  • 511 Stunden und 40 Minuten gearbeitet
  • und dabei 9,5 Gigabyte Daten in PDF-Form hochgeladen.
  • Über 400 unserer Crowdsourcer*innen haben mindestens an einem Tag
  • das volle Potenzial von 20 Abfragen ausgeschöpft und sich bei Bajour als Co-Autor*in eingetragen.

👉 Hier ist die Liste dieser Menschen.
Als Dank für euren Einsatz gibt's von uns eine beherzte Bajour-Welle:
FCB ojemine

Einer, der dieser Tage bestimmt keine Welle bekommt, ist der FCB. Nach seiner «historischen Niederlage» (Bin ich evtl die einzige Journalistin, die Mühe mit dieser megalomanischen Bezeichnung hat? Klingt für mich mehr nach tausend gefallenen Soldaten unter Napoleon als ein paar halbgut spielenden Fussballern unter Sforza) gegen den FC Winterthur hat Präsident Bernhard Burgener gestern ein Statement veröffentlicht,  in dem er betont, wie bitter das Cup-Out sei – dass man jedoch an Trainer Ciriaco Sforza festhalten werde. 
In den Basler Medien ist das Thema auch heute noch präsent. Als hätten sie sich abgesprochen, bekommst du eine schön ausgewogene Palette an Hintergrund.

Analyse: Die BaZ zählt in einer lesenswerten Analyse (Abo) die Baustellen auf, die der FCB momentan hat: Form, Spielidee, Mischung, Kommunikation, klare Linie, Wir-Gefühl.

Kommentar: Die bz wählt den lösungsorientierten Weg und nennt drei Massnahmen, die jetzt angebracht wären: Trainer wechseln, Sportchef holen, Neustart einleiten. 

Einschätzung: Das Regionaljournal hatte gestern Abend eine hörenswerte Einschätzung dazu – du hörst sie hier.
🎧 🎧 🎧

Du kannst das Regi gleich laufen lassen – am Ende der Sendung von gestern Abend redet eine Frau über ihren Ehemann, der während Corona wieder mit dem Trinken angefangen hat. «Entweder man kämpft oder man bleibt sitzen», sagt sie. Die Frau ist niemand, die sitzen bleibt. Es ist berührend, wie offen und furchtlos sie von ihrer Situation erzählt. Ich war fast ein bisschen enttäuscht, dass die Sendung nur so kurz ist. Wenn du ein paar Minuten Zeit hast, lege ich sie dir sehr ans Herz. 

Die Frau will mit ihrer Geschichte Menschen Mut machen, die momentan wieder vermehrt mit den Suchtproblemen ihrer Lieben zu kämpfen haben. Ich finde das eine ungeheuer starke und lobenswerte Sache.

Falls du in einer ähnlichen Situation steckst und auch (selbstverständlich anonym) darüber erzählen möchtest, kannst du dich gern bei mir melden: naomi.gregoris@bajour.ch. 
Das grosse Warten auf die Impfung

Die Situation an der regionalen Impffront werde sich so schnell nicht entspannen, heisst es heute in der bz (noch nicht online). Sowohl Stadt- wie auch Landkanton haben Lieferschwierigkeiten. Die neuen Dosen würden für die Zweitimpfungen gebraucht. Bis Ende März sollen alle impfwilligen Personen in Basler Alters- und Pflegeheimen durchgeimpft sein. Ebenfalls Vorrang haben Personen, die 75 Jahre + sind.

Alle anderen kommen auf eine Warteliste, in die man sich ab heute Freitag 9 Uhr im Impfzentrum eintragen kann. Anmeldungsverfahren gibt es keine mehr. Es werde noch einige Zeit dauern, bis die Personen auf der Warteliste einen Impftermin erhalten, schreibt das Gesundheitsdepartement auf Anfrage der bz: Man rechne aktuell damit, dass sie nicht vor April geimpft werden. 
🥁 Unser Fasnachts-Lineup steht! 🥁

Heute sprudelt's nur so von guten Nachrichten aus dem Hause Bajour. Seit heute haben wir das definitive Programm unseres Schnitzelbangg-Livestreams zusammen. Es kommen:

Käller Bangg
Fährimaa
Spitzbueb
S Kuchi-Daaberettli
Dreydaagsfliege
Blagééri
Anggewegglimaitli
Wanderratte
Leerer Lämpe

Der Livestream findet am Montag, 22. Februar um 19:30 Uhr auf bajour.ch statt.

👇 Wenn du bis unten ans Briefing scrollst, findest du einen Flyer, den du an deine fasnachtsbegeisterten Freund*innen weiterleiten kannst. Sharing is Caring! Wir freuen uns!
Die Corona-Zahlen:

Basel-Stadt meldete gestern 20 neue Corona-Infektionen. In Baselland waren es 38 Neuansteckungen. In keinem der beiden Kantone kam ein weiterer Todesfall hinzu. Wichtig bleibt: nur wenige Menschen treffen, Abstand halten, Maske tragen, bei Symptomen sofort testen lassen und die Swisscovid-App nutzen. 
Was heute sonst noch lesens- und sehenswert ist:
  • Gebeutelte Reisebüros Corona habe die Reisebranche in eine tiefe Krise gestürzt, berichtete Telebasel gestern Abend. Schweizer Reiseveranstalter machten im Jahr 2020 Umsatzeinbussen von 60 bis 80 Prozent. Besonders betroffen sind kleinere Reisebüros.
     
  • GLP-Frau für Burkaverbot Oberwilerin Tanja Haller ist Präsidentin der GLP-Frauen Schweiz und spricht sich öffentlich für das Burkaverbot aus. Wenn ihr hier in der Region Basel eine Nikab-Trägerin begegne, komme die Feministin in ihr zum Vorschein - «auch wenn ich nicht die typische linke Frauenrechtlerin bin».Die BaZ (Abo) bezeichnet Haller als weltoffen - das Gegenteil des Egerkinger Komitees. Ich weiss nun einmal mehr, wieso ich nicht GLP wähle. Hier noch ein gratis Lesetipp zum Thema – wenn schon die Feminismus-Keule ausgepackt wird: Um Gottes Willen: Nein.
     
  • Danke BKB Die BKB verschenkt ihren Inhaber*innen von Partizipationsscheinen Bons à 100.- für Basler Restaurants. Ausserdem erhält jede*r Einwohner*in 380 Franken von der BKB in die Staatskasse abgeliefert. Da dürfen sich alle freuen, schreibt die BaZ heute (Abo). Weniger spendabel ist die Kantonalbank bei den Erträgen, die bei den Covid-19-Krediten anfallen. Angesichts der Negativzinsen der Schweizerischen Nationalbank erwirtschaftet sie unter dem Strich Gewinne. Diese werden jedoch nicht weitergegeben. 
     
  • Erlenmatt will mitreden Die brachliegende Fläche am Rande der Erlenmatt-Überbauungen hätte mit dem nun abgesagten «Stadtterminal» bespielt werden sollen. Jetzt bemühen sich die ansässigen Quartiervereine um Mitspracherecht darum, was in Zukunft auf der Fläche passiert. Mehr dazu bei der bz. (Abo)
     
  • Dokfilm über Hanau In der ARD-Mediathek ist momentan ein eindrücklicher Dokfilm über den Anschlag in Hanau am 19. Februar 2020 zu sehen. Heute Abend finden in vielen deutschen Städten Demonstrationen und Gedenkveranstaltungen statt. Auch in Basel wird es eine Demonstration geben. Wir werden vor Ort sein.
Mein heutiger Unterhaltungstipp:  DIY-Bildschirmkonzert
Als Kind musste ich wählen: Musik oder Sport. Für beides reichte das Geld bei drei Kindern nicht. Ich entschied mich immer (bis auf den kleinen Blockflöte-Ausrutscher) für Sport. Was dazu führt, dass ich zwar fechten, eiskunstlaufen und geräteturnen kann, aber gänzlich unmusikalisch geblieben bin.

Da ist die animierte Band der wunderbaren Comiczeichnerin Aude Picault genau das Richtige: Mit Klick auf die verschiedenen Musikant*innen kann man sich sein ganz persönliches Bildschirmkonzert zaubern. 
Hab' einen musikerfüllten Tag!

Naomi Gregoris  🎶 🎶
Das Nützliche zum Schluss: Osternest mal anders 
Bald ist Ostern (wollen uns Migros und Coop jedenfalls weismachen) und was gibt es Schöneres als ein selbstgebasteltes Osterkörbchen aus Tetrapacks, die sich nicht recyclen lassen? «Upcycling» nennt sich dieser sinnvolle Trend and I love it. Es geht darum, Abfallprodukte wiederzuverwerten – wie eben Tetrapacks. Der Offcut-Materialmarkt (der für sich schon ein nützlicher Tipp ist - nirgendwo findet sich tolleres Bastelmaterial als in der Wunderhalle auf dem Dreispitz) hat für uns sechs einfache Basteltipps zum Thema zusammengestellt - darunter auch die geflochtenen Tetrapackstreifen, die man übrigens so gross machen kann, wie man will. Schnell den Orangensaft austrinken und ran an die Schere!


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