22.02.21

Guten Morgen

Es ist ein wenig ironisch. Ich war heute Morgen um 4 Uhr wach, aber nicht, um meinen ersten Morgestraich mitzuerleben, sondern für dieses Briefing, in dem ich schreibe, dass jetzt zwar auf dem Papier Fasnacht in Basel ist, aber eben nur so zu einem Sechzehntel (oder noch weniger).

Einige Basler*innen waren trotz allem nicht von einem Morgestraich abzuhalten, wie die Kollegen von Basler Zeitung und bz in ihren Fasnacht-Tickern festhalten. Ein paar kleine Grüppchen haben sich auf dem Marktplatz versammelt und auch ein Fasnachtsmarsch soll zu hören gewesen sein. Ich finde es rührend, wie sich manche die «drey scheenste Daag» einfach nicht nehmen lassen – solange es coronakonform abläuft. 

Schon am Wochenende haben Hunderte Fasnächtler*innen im Baselbiet gefeiert. Insgesamt soll es aber sehr ruhig zugegangen sein, nur die Maskenpflicht sei nicht überall eingehalten worden, schreibt die bz. Die Polizei war vor Ort und hat kontrolliert. Einen Einblick in die Baselbieter Fasnacht am Wochenende liefert die BaZ, sie hat in Sissach, Pratteln und Liestal die Stimmung eingefangen. Und auch die Kolleg*innen vom SRF-Regionaljournal waren vor Ort und haben mit ein paar (trauernden) Fasnächtler*innen gesprochen.

In Basel war gestern übrigens auch vereinzelt Fasnachtsstimmung zu spüren. Ich habe die Chance genutzt und am Rhein meine allererste Waggis getrunken. Prost!

Falls dein Fasnachtsherz heute schmerzt, habe ich ein ziemlich grosses Trostpflaster für dich. Bei Bajour gibt es heute nämlich eine Live-Schnitzelbängg-Übertragung mit Live-Publikum und Live-Spass. Mehr live geht nicht. Ab 19.30 Uhr streamen wir zehn Bängg via YoutubeFacebook und bajour.ch auf dein Smartphone oder in dein Wohnzimmer. Mehr Infos bekommst du 👉👉👉 hier.

Wenn du willst, dass deine Freund*innen auch dabei sind (und du Facebook hast), dann klicke doch bitte auf den «interessiert»-Button der Veranstaltung oder lade sie direkt ein. Merci und bis später!
Gibt es heute noch ein anderes grosses Thema als Fasnacht? Ich glaube nicht. Hier eine Corona-Kurznews für dich:
  • Lockerungen für Restaurants: Der behutsame Öffnungsplan des Bundesrats geht einigen Kantonen zu wenig weit. Sie fordern, dass Restaurants schon ab März ihren Aussenbereich betreiben dürfen, schreibt die BaZ. Die Mehrheit der Gesundheitskommission des Nationalrats will sogar, dass ab 22. März neben Restaurants auch Fitnessstudios, Kultur- und Unterhaltungsbetriebe öffnen. Der oberste Gesundheitsdirektor, Lukas Engelberger, warnt und kritisiert die Pläne als «sehr unklug» (bz).
Und noch die aktuellen Corona-Zahlen:

Basel-Stadt meldete über das Wochenende 29 neue Corona-Infektionen. In Baselland meldeten die Behörden Samstag und Sonntag zusammengenommen 58 Neuansteckungen. Es wurden keine neuen Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gemeldet. Wichtig bleibt: wenige Menschen treffen, Abstand halten, Masken tragen, bei Symptomen sofort testen lassen und die Swisscovid-App nutzen

Wem gehört das Santihans?

Das da oben auf dem Bild ist Harald Schirmer. Er ist im St. Johann aufgewachsen, in einer Ecke, in der er heute zwei Häuser besitzt. Er sei kein «Wucherer-Hausbesitzer», sagt er, deshalb seien im Haus alle Mieter*innen zufrieden mit ihm.

Warum erzähle ich dir das? Unsere Wem gehört Basel-Recherche hatte gezeigt: Im St. Johann sind die meisten Hausbesitzer*innen keine Grossinvestor*innen, sondern Privatpersonen. Einige von ihnen wohnen im Baselland. Wer sind die Menschen, die Wohnungen in der Stadt vermieten, aber selbst im Speckgürtel wohnen? Ich habe mit Harald Schirmer und anderen Hausbesitzer*innen gesprochen, um mehr über die Personen zu erfahren, die Immobilien im St. Johann besitzen.  👉  👉  👉  Hier gehts zum Artikel.

Wenn du noch mehr über unser Crowd-Sourcing Projekt erfahren möchtest, empfehle ich dir das Telebasel-Interview mit meinem Kollegen Samuel, eine der Loggis hinter Wem gehört Basel. 🚂

Massenkündigung im St. Johann
Bleiben wir noch kurz beim Thema Wohnen. An der Lothringerstrasse in St. Johann hätten 39 Mietparteien eine Kündigung erhalten, berichtet die BaZ. Die Wohnungen sollen umfassend saniert werden, die Mieter*innen deshalb weichen. Vor allem die Älteren unter ihnen haben allerdings Schwierigkeiten, ein neues Heim zu finden.

Die Kurz-News:
  • FCB spielt 0:0 in der Unterzahl: Nach einer roten Karte stehen die Spieler des FC Basel 70 Minuten lang zu zehnt auf dem Rasen. Bei dem Spiel gegen Lausanne gelingt ihnen nach ihrem 2:6-Debakel aber immerhin ein Unentschieden. Hier die Analyse der bz und ein Ausblick der BaZ.
     
  • Theater Basel geht online: Weil sich der Lockdown verlängert, will das Theater Basel künftig einmal die Woche gratis Videos auf seine Seite stellen, berichtet Telebasel. Streams von Theaterstücken oder Opernproduktionen soll es nicht geben. Im BaZ-Interview (Abo) erklärt Intendant Benedikt von Peter, warum sich solche Übertragungen nicht lohnten.
     
  • Bahnhof Münchenstein verlegen: Der Kanton Baselland überlegt, den Bahnhof in Münchenstein um 200 Meter in Richtung Süden zu verrücken, um ihn attraktiver zu machen (bz, Abo). 
Freitagabend sind auf dem Marktplatz Dutzende Menschen zusammenkommen um den neun Opfern des rassistischen Anschlags in Hanau vor einem Jahr zu gedenken. Bajour-Reporter*innen Adelina und Daniel waren vor Ort und haben einige der Reden aufgezeichnet, hier kannst du sie hören.

Die Redner*innen in Basel klagen in ihren Ansprachen das Versagen der Polizei an, fordern Aufklärung und mehr politisches Engagement im Kampf gegen Rassismus. Denn auch ein Jahr nach der Tat sind für die Hinterbliebenen noch viele Fragen offen. Einen Einblick gibt zum Beispiel die bewegende ARD-Doku «Hanau - Eine Nacht und ihre Folgen», falls du noch mehr über den Fall erfahren möchtest. Und glaube mir, du möchtest, denn Rassismus geht uns alle an.

#saytheirnames

Ferhat Unvar

Gökhan Gültekin

Hamza Kurtović

Said Nesar Hashemi

Mercedes Kierpacz

Sedat Gürbüz

Kaloyan Velkov

Vili Viorel Păun

Fatih Saraçoğlu

Ein bisschen schwer, jetzt umzuschalten, aber hier kommt der
Unterhaltungstipp:
Ich möchte dir einen meiner Lieblings-Instagram-Accounts empfehlen: Avant Arte. Wie du dir schon denkst, geht es um Kunst, moderne Kunst, um genau zu sein. Ich mag den Account so gern, weil dort immer Posts geteilt werden, die mich beim Scrollen zum Anhalten zwingen. Meistens bringen sie mich zum Staunen oder Schmunzeln. Einfach, weil es abgefahrene Kunstwerke oder Videos von Künstler*innen sind, auf die ich sonst nicht gestossen wäre. Checks doch mal aus.

Ich wünsche dir einen phänomenalen Start in die Woche, die genauso sonnig werden soll wie das Wochenende! Yes! ☀️☀️☀️

Vitamin D-getränkte Grüsse
Ina
P.S.: Das Nützliche zum Schluss:
Am Wochenende war ich so viel draussen in der Sonne, wie es nur ging. Ich hab das Gefühl, der Frühling ist schon da und ich muss mich unbedingt um Pflanzen auf meinem Balkon kümmern! Ich hab aber ehrlich gesagt keine Ahnung und werde mir deswegen heute (vor dem Bajour-Schnitzelbängg-Stream) das Facebook-Live-Video von ProSpecieRara reinziehen. Um 17.30 Uhr werden sie in etwa 25 Minuten verraten, wie man mit wenigen Hilfsmitteln kräftige Setzlinge bekommt. Auch Fragen werden im Chat beantwortet. Ich hoffe, ich kann mich dann im Frühling und Sommer über Salat, Gurken und vieles andere freuen. Du auch? Dann schau vorbei.
P.P.S.: Natürlich gibt es noch eine neue Folge von Baseldytsch mit Ina!

Wie du vielleicht weisst, lerne ich momentan die Sprache der Einheimischen. Am Wochenende habe ich eine Wanderung gemacht und dabei dieses Schild in der Nähe vom Margarethenhügel entdeckt: «Vo do a nimm i Myne allewyl an d'Lyne». Ich habe mich sehr gefreut über diesen Hinweis in Kantonssprache. Kennst du ähnliche Schilder auf Baseldytsch? Ich würde mich freuen über Fotos oder Tipps! 🤓 


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