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Liebe Freundinnen und Freunde vom Wegesrand!

Die Gemüsebeete sind schon umgestochen und vorbereitet, die erste Bärlauchsuppe ist gegessen.
Was will man mehr?
Es keimen nicht nur erste Samen in vielen kleinen Anzuchttöpfchen auf jedem möglichen Fensterbrett, sondern auch viele schöne, neue Gedanken. Es tut auch wirklich gut, dass wir in Wald und Wiese jetzt schon wieder viel mehr "bunt" sehen. À propos bunt: Wir finden, die Haselknospe auf unserem Titelbild ist doch sehr bunt und ein toller Frühlingsbote!

Die Blattrosetten an den Wegrändern und auf den Wiesen werden schon ein bisschen grüner, und es stellt sich die Frage, was sich dahinter verbirgt? Gerade Rosetten im Frühjahr sind vielen Kräuterfreunden etwas unheimlich, hat man doch weniger Merkmale zur Bestimmung der Pflanze als im Sommer zur Verfügung. Wenn man sie erkennt, kann man gerade jetzt einige besonders köstliche Leckerbissen nach Hause bringen. Dazu findet ihr einen Beitrag zum Wiesen-Kerbel im Rosettenstadium.

Gleichzeitig beginnt jetzt die beste Zeit für die Nutzung der Knospen von Gehölzen, da sie jetzt schon größer werden und somit mehr Pflanzenmaterial und Inhaltsstoffe bieten. Dazu findet ihr ein köstliches Rezept für einen Amaretto aus Vogelbeerknospen am Ende dieses Newsletters.

Noch mehr Einblicke in den Geschmack von Knospen und zu ihren kulinarischen Nutzungsmöglichkeiten gibt Christina am 5. März in unserem letzten heurigen Webinar zum Thema "Knospen".
Wir freuen uns auch schon auf unsere kommenden Frühlingsveranstaltungen mit Wanderungen und Picknicks auf der Wiese.
Wenn ihr einen Blick auf unsere Website werft, dann findet ihr dort sogar schon unser heuriges Almkräuter-Wochenende von 16.-18. Juli. Dieses können wir heuer kaum erwarten!

Hier geht's zu unseren Veranstaltungen und Anmeldemöglichkeiten:
https://www.abenteuer-am-wegesrand.at/events/

Wir wünschen euch diesmal viel Freude beim Bärlauch und Knospen sammeln und wie immer viele Sonnenstrahlen!
 
Liebe Grüße
Christina und Ronald

  • WEBINAR:
    Knospen und junge Pflanzenteile kulinarisch verarbeiten
    mit Christina
    online über Zoom
    Freitag, 5.3.2021, 18:00-20:00
    € 30,00 (inkl. Skriptum, Rezepten, Aufzeichnung)
  • OSTERWANDERUNG:
    Knospen, frisches Grün und Pilze für die Selbstversorgung
    mit Ronald und Christina
    Samstag, 27.3.2021, 13:00-17:00
    Parkplatz Friedhof Mauerbach, Friedhofsweg, 3001 Mauerbach
    € 40,00 (inkl. Handout und Jause)
  • WORKSHOP:
    Köstliche Brote selbst backen – Von Semmel bis Sauerteigbrot

    mit Christina
    Samstag, 17.4.2021, 13:00-18:00
    Robert-Fuchs-Gasse 18
    1140 Wien
    € 65,00 (inkl. Skriptum, Sauerteig, Jause und Broten zum Mitnehmen)
  • WORKSHOP:
    Selbstversorgung aus dem Wald

    mit Ronald und Christina
    Samstag, 24.4.2021, 10:00-17:30
    Neue Wege Schule
    Hadersfelderstraße 1, 3422 Greifenstein
    € 110,00 (inkl. Skriptum, 4-Gänge-Menü und Produkten zum Mitnehmen)

Den Wiesenkerbel entdecken und nützen

Der Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris) zählt im Frühling zu den begehrtesten, wild wachsenden Doldenblütlern. Der einzige Grund, der viele Menschen davon abhält, ihn zu nutzen, ist die Verwechslungsgefahr mit giftigen Doldenblütlern.
Verwechslungsmöglichkeiten im Rosettenstadium gibt es vor allem mit der Gemeinen Hundspetersilie (Aethusa cynapium), dem Hecken-Kälberkropf (Chaerophyllum temulum) und dem Gefleckten Schierling (Conium maculatum).

Die zwei- bis mehrjährige Pflanze wächst gerne an etwas feuchteren Stellen, entlang von Wegen, Hecken, Intensivwiesen und an Waldrändern. Der Wiesen-Kerbel gilt als Düngungszeiger (Stickstoffzeiger!) und kann durchaus in größeren Beständen vorkommen. 
Jetzt im Vorfrühling bildet er frische Laubblätter mit 2-3-facher Fiederung aus. Das Laubblatt ist im Umriss dreieckig, die einzelnen Fiederblättchen sind geteilt. Im Gegensatz zum Echten Kerbel (Anthriscus cerefolium) duften die Laubblätter nicht aromatisch. Wer eine gute Nase hat, kann beim Pflücken besonders im Spätwinter einen leichten Duft wahrnehmen. Insgesamt nimmt der Gehalt an ätherischen Ölen beim Wiesen-Kerbel mit Fortdauer des Jahres ab.
Die Pflanze ist reich an Mineralstoffen wie Kalium und Magnesium und Spurenelementen wie Eisen. Zu den Inhaltsstoffen zählen weiters Glykosid-Verbindungen, Furanocumarine, Bitterstoffe, Flavonoide, ß-Carotin und Vitamin C.
Volksmedizinisch sind vor allem Teeauszüge aus den Laubblättern und der Wurzel bekannt, die innerlich angewendet antioxidativ, entgiftend und entzündungshemmend wirken. Der Wiesen-Kerbel wirkt auch blutreinigend und entgiftend und eignet sich somit sehr gut für Frühjahrskuren. Auch bei Erkältungskrankheiten kann die Pflanze, die aufgrund ihrer Inhaltsstoffe schweißtreibend und harntreibend wirkt, gute Dienste leisten. Die enthaltenen Bitterstoffe und ätherischen Öle unterstützen zudem die Verdauung. Äußerlich als Auflage verwendet können die zu Brei zerquetschten Blätter bei Ekzemen und Hautentzündungen heilend und beruhigend wirken.
Kulinarisch hat der Wiesen-Kerbel so Einiges zu bieten: Er hebt sich von anderen Wildkräutern durch seinen dezenten Geschmack in Richtung Anis und Kümmel ab. Die Pflanze duftet nicht aufdringlich, sondern fein. Auch die Laubblätter sind fein, weich und angenehm in ihrer Konsistenz. Zudem ist die Blattrosette im Frühjahr meist üppig und bietet sich oft in großer Menge an.
Die Laubblätter des Wiesen-Kerbels sind roh ein wunderbares Gewürz für Gemüse, Aufstriche oder Fisch. Gekocht ergeben sie feine Füllungen für Nudeln oder Strudel. Auch für Grüne Suppen und Saucen sind sie ideale Ingredienzien. Die zu einer Rübe verdickte Wurzel kann im ersten Lebensjahr der Pflanze als Wurzelgemüse verwendet werden und ist eine willkommene, mineralstoffreiche Abwechslung im Gemüseeintopf oder der Minestrone.
 

Vogelbeerknospen-Amaretto

Jede Knospe schmeckt anders, und manche schmecken besonders fein!
Die Knospen einiger Laubbäume und Sträucher besitzen dank enthaltener Blausäureglykoside ein interessantes Bittermandel-Aroma und eignen sich wunderbar zum Verfeinern von Süßspeisen und Getränken.
Die ergiebigste Pflanze ist hier die Vogelbeere (= Eberesche) mit ihren großen Knospen.

Trotzdem ist es im Normalfall ein schwieriges Unterfangen, genügend Knospen für einen Liter Schnaps oder Likör zu sammeln – schließlich sollte man nur ganz wenige Knospen von einem Baum nehmen.
Es ist allerdings praktisch, wenn gerade ein Baum gefällt wird oder ein Ast abgebrochen ist. Solche Glücksfälle bieten jede Menge Knospen für den hauseigenen Amaretto – schmeckt übrigens wirklich täuschend ähnlich, nur besser.
So wird der Vogelbeerknospen-Amaretto gemacht – falls übrigens keine Nelkenwurz vorhanden ist, geht es auch ohne sie:
- 500 ml Ansatzkorn 38,5 %
- 100 g Vogelbeerknospen
- 150 g Rohrzucker
- 75 ml Wasser
- 1 Nelkenwurz (wenn vorhanden)

Zucker und Wasser werden gemeinsam erhitzt und daraus langsam ein Zuckersirup (Läuterzucker) gekocht. Dabei immer wieder umrühren – der Sirup sollte nicht braun werden, sondern hell bleiben. Den Sirup auf lauwarme Temperatur auskühlen lassen. 
In der Zwischenzeit Knospen und Nelkenwurz fein hacken und in eine Flasche füllen. Mit dem Ansatzkorn und dem Läuterzucker übergießen, verschließen und schütteln. 
Für zwei Monate bei Raumtemperatur und eher dunkel ziehen lassen und täglich schütteln. Anschließend abseihen und noch mindestens einige Wochen nachreifen lassen.
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