«The Chedi»: Saftiges Wagyu
aus Andermatt. 120 Sake
zur Wahl. Kanpai!
Samih Sawiris hat so seine Wünsche: Zwei japanische Restaurants mussten her in Andermatt. Eines unten im Dorf, im «The Chedi», eines oben auf dem Berg, auf 2344 Metern. Vorgabe des Patrons: Erstklassige, nicht allzu komplizierte Küche, Punkte und Sterne. Samih hält, was er verspricht und kriegt, was er will. Wir «Chedi»-Gäste sind die Nutzniesser: «The Japanese» im «Chedi» ist nicht die authentischste, aber die erfolgreichste Japan-Adresse im Land. Mit zwei Stars im viel zu kleinen Restaurant: Chef Dietmar Sawyere, Sake-Experte Daniel Merk.
Sawyere ist ein Chef mit Schalk. Natürlich schreibt er ordnungsgemäss seine Bestseller auf die Karte: Sashimi Hamachi, Jakobsmuschel-Carpaccio mit Kaviar, Black Cod mit Yuzu Miso. Aber er sucht auch den Kontakt mit den Bauern im Tal. Das führt zu verblüffenden Ergebnissen: Die ersten Andermatter Wagyu sind geschlachtet und wurden im Haus gereift; die Entrecôtes schafften es gar ins grosse Silvestermenü. Sawyere hat Bauer Urs Gisler begeistert die ganze «Herde» abgekauft. Das sind bis jetzt allerdings erst zwei, drei Tiere.
Restaurantleiter Daniel Merk steht, ausgestattet mit enormem Fachwissen und dem Chedi-Checkbuch, immer in der ersten Reihe, wenn irgendwo auf der Welt Sake-Spezialitäten angeboten werden. Sein neuester Stolz: «Sake 7». Ein Gemeinschaftswerk von sieben Brauereien. Abgefüllt in 7777 Flaschen. Ausgeliefert am 7.7.2020 punkt sieben Uhr abends. Preis im «Chedi»: 777 Franken. «Ichi go, ichi e», sagen die Japaner, «geniess den Augenblick». Kanpai!
Lesen Sie hier den neuesten Testbericht zum «The Japanese». Diesmal haben mich vor allem die Spanferkel-Lendchen mit Sumiso und Daikon begeistert.
Urs Heller,
Chefredaktor GaultMillau Schweiz
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