Ein Projekt vom Journalistinnenbund e.V.

Gendersternli und Journalisty


Liebe neue Abonnentin, lieber neuer Abonnent, dies ist der April-Newsletter vom 16.04.2021. Wir verschicken ihn auch an die später Dazugekommenen. Am 15.05. erscheint der nächste, frische Newsletter. Gruß Team Genderleicht  

Jetzt wissen Sie gar nicht mehr was los ist, stimmt’s? Nun, das erste ist Gendern auf Schwyzerdütsch, und das zweite ist die Entgendermethode nach Phettberg. Aber der Reihe nach:

Genderleicht und der Journalistinnenbund (jb) waren bei den Medienfrauen Schweiz zu Gast. Das ist ein Branchenverein für Frauen der Medienbranche in der Schweiz, 2015 gegründet. Mit den zurzeit so üblichen Videoschalten geht ja das Netzwerken über Ländergrenzen hinweg ohne lange Anreise. jb-Vorstandsvorsitzende Friederike Sittler stellte das Genderleicht-Projekt vor, und ich als Projektleiterin sprach übers Gendern mit und ohne Sternli. Unter den rund 40 Teilnehmerinnen waren zwei stellvertretende Chefredakteurinnen großer Tageszeitungen, die Gutes verkünden konnten: Auch in den Redaktionen der Deutsch-Schweiz wird intensiv an Leitfäden zum Gendern gearbeitet. Funfact: Sternli hat keine den Genderstern genannt. Wir sprachen Hochdeutsch miteinander.

Kommen wir zu Journalistys. Das Ypsilon, das den Genderstern und zugleich weibliche und auch männliche Endungen ersetzt, ist ein Vorschlag für komplett geschlechtsneutrale Wörter: Sie werden so ent-gendert. Der Sprachwissenschaftler Thomas Kronschläger von der TU Braunschweig hat die 30 Jahre alte Idee des österreichischen Aktionskünstlers Phettberg ausgegraben. Matthias Schwarzer hat für das Redaktionsnetzwerk Deutschland darüber berichtet, was für ein Gesprächsstoff. Er war so nett, Genderleicht um Stellungnahme zu bitten. Unser Urteil fällt vernichtend aus: Die Entgender-Methode geht am Ziel vorbei. Wir wollen Frauen sichtbar machen! Aber amüsant ist die Idee für uns Gender-Aktvistys schon.

Je jünger, desto mehr Lust aufs Gendern, so scheint es. Wir haben nachgeschaut und nachgefragt: Auf Instagram nutzen etablierte Medien ganz frech den Genderstern, zum Beispiel die Tagesschau, und wenn gesprochen wird, dann gern mit Lücke. Und auch in den Schulen ist vielfach Gendern angesagt, hat Genderleicht-Referentin Anna E. Poth bei einer Stichprobe festgestellt. Aber Vorsicht: Wenn es in Klassenarbeiten auf richtige Rechtschreibung ankommt, darf das Sternchen als falsch angestrichen werden. Es ist nach wie vor nicht regelkonform, sagt der Rat für deutsche Rechtschreibung.

Wer lieber mit geschlechtsneutralen Wörtern schreibt, findet auf der Website Geschickt gendern Das Genderwörterbuch eine beeindruckende Auswahl. "Wer hat's erfunden?" wollte ich wissen und habe mich mit Gründerin Johanna Usinger zum Interview über Geschlechtergerechtigkeit im Wortschatz verabredet. Ganz frisch im Blog von Genderleicht.

Christine Olderdissen
Projektleitung Genderleicht

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SCHREIB-TIPP


Wohin nur mit dem Genderstern?
 

Der*die*das Sternchen: Lösungen für viele Probleme finden Sie in aller Kürze bei den Tipps & Tools von Genderleicht.de im Menüpunkt Genderstern.
So ist Ihr Gendersternchen stets perfekt platziert.

Weitere Ideen zum geschlechtergerechten Schreiben
Genderleicht-Schreibtipps zum Download

VORSTÄNDIN, RADFAHRENDE & REDEPULT

GENDERWORTE DES MONATS

 
TESTENDE
GETESTETE

und FASTENDE (Ramadan)


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GENDERLEICHT CLASSICS
WAS WURDE AUS DEM BINNEN-I?

 

Geliebt und vom Sockel gestoßen: Das i nahm großgeschrieben zwischen Männern und Frauen Platz und musste vor nicht allzu langer Zeit seine Position für den Genderstern räumen. Ja, vielleicht gäbe es das Sternchen gar nicht ohne seinen Vorreiter? taz-Autorin und jb-Kollegin Ute Scheub erinnert sich an die glorreichen Zeiten des Binnen-I, an frühe Kämpfe und Abstellgleise. Sie war schließlich dabei, als das I mitten im Wort in der linken Tageszeitung zum Standard wurde. So dachten wir als LeserInnen jedenfalls. Es war ganz anders.
 
Zwei Frauen und zwei Männer stehen im seichten Wasser eines Seeufers und halten die Arme über dem Kopf zu einer Kerze geschlossen
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