Liebe Mitglieder, Freunde und Partner,
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die Verschärfung der Sicherheitslage in der Ukraine durch die Konzentration russischer Truppen und Material an der ukrainischen Grenze im März und April 2021 ist nicht akzeptabel. In einer Phase der notwendigen Deeskalation ist eine Zuspitzung der Lage durch Truppenverlegungen ins Kriegsgebiet nicht zu verantworten, so der Vorstandsvorsitzende des Deutsch-Ukrainischen Forums Prof. Dr. Rainer Lindner. „Die Lage muss unmittelbar deeskaliert werden. Wir unterstützen die Bemühungen der Bundeskanzlerin Angela Merkel und des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zur Beilegung des Konflikts im Rahmen des Normandie-Formats.“ Die Hoffnung ist, dass Russland und die Ukraine an den Verhandlungstisch zurückkehren.
Aktivitäten des DUF
Wie bereits in den vergangen vier Jahren unterstützten wir die Johanniter-Unfallhilfe: DUF-Vorstandsmitglied Anna Pogrebna von der Kanzlei CMS/RRH Kyjiw bereitete dabei erneut die Zoll-Unterlagen für die Weihnachtstrucker-Aktion vor, so dass ein LKW per Spedition ungehindert 1.300 Hilfspakete mit Lebensmittelspenden aus Deutschland nach Poltawa bringen konnte. Diese kamen am 4. Januar an und konnten zum orthodoxen Weihnachtsfest verteilt werden. DUF-Zweigstellenleiter in Kyjiw Jörg Drescher war aus diesem Anlass in Poltawa, um vor Ort zu helfen. Der Bericht der Weihnachtstrucker wurde am 30. April veröffentlicht.
Im Februar 2021 wurde unser letztjähriges Ausstellungsprojekt zum 30-jährigen Jubiläum der deutschen Wiedervereinigung auf der Website der Bundesstiftung für Aufarbeitung mit einem bebilderten Bericht gewürdigt.
Am 18. März 2021 traf sich Prof. Dr. Lindner gemeinsam mit DUF-Vorstandsmitglied Ralf Welt am Rande des 4. Deutsch-Ukrainischen Wirtschaftsforums in Berlin zu einem Gespräch mit der ukrainischen Vize-Premierministerin Olha Stefanishyna und mit dem Wirtschaftsminister Ihor Petrashko. Gegenstand der Gespräche waren die Planung für die große Jahreskonferenz „30 Jahre Unabhängigkeit der Ukraine“ Ende August 2021 in Berlin sowie Online-Formate der Wirtschaftskooperation. Prof. Lindner sicherte der ukrainischen Regierung bei dieser Gelegenheit die Unterstützung des Deutsch-Ukrainischen Forums zu, weiterhin einen Beitrag zur Anbahnung von Unternehmenskontakten zu leisten sowie den politischen Austausch zwischen der ukrainischen Regierung mit Deutschland und der EU zu organisieren.
Am 22. Juni 2021 jährt sich zum 80. Mal der Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion. Aus diesem Anlass wird sich das DUF an einer Veranstaltung beteiligen, die den Blick speziell darauf richtet, dass die Gebiete der heutigen Ukraine und des heutigen Belarus von dem Angriffs- und Vernichtungskrieg in besonderer Weise betroffen waren. Dies zu betonen, ist auch im Hinblick auf den öffentlichen Diskurs in Deutschland wichtig. Kooperationspartner des Round Table sind die deutsch-belarussische gesellschaft (dbg), die Stiftung Deutsch-Polnische Zusammenarbeit und die Deutsch-Ukrainische Historikerkommission. Die Mittel werden von der dbg im Rahmen des ÖPR-Programms beantragt.
Covid-19 in der Ukraine:
Die Ukraine kämpft wie viele andere Länder mit Covid-19. Der im April 2021 in Kyjiw verhängte Lockdown wurde zum orthodoxen Ostern Anfang Mai vorläufig aufgehoben. Nähere und aktuelle Informationen zur Situation mit der Coronapandemie sind auf der Website des Auswärtigen Amts und bei Ukraine World sowie bei der AHK Ukraine zu finden.
News unserer Mitglieder und Partner:
Bei unserem Mitglied METRO AG beginnt eine Studentin der Internationalen Politik von der Taras Schevchenko Universität in Kyjiw als Praktikantin im Bereich Politik und Außenbeziehungen. Das Praktikum ist Teil des Stipendienprograms der Deutschen Wirtschaft für die Ukraine, das bereits seit 7 Jahren läuft. 21 Stipendiaten aus der Ukraine werden die kommenden drei bis sechs Monate ein Praktikum bei Unternehmen in ganz Deutschland absolvieren. Andere teilenehmende Unternehmen sind unter anderem Commit Project Partners Ltd. in Berlin oder Prasch Buken und Partner Architekten. Das Stipendienprogramm wurde ursprünglich 2014 vom Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft gegründet. Ziel des Programms ist die Förderung beruflicher Chancen junger Menschen auf dem ukrainischen Arbeitsmarkt. Auf diese Weise soll die Ukraine dabei unterstützt werden, ihre nationalen Ziele der Agenda 2030 zu erreichen. Die Durchführung des vom Ministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) beauftragten Programms wurde zwischenzeitlich an die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ übergeben. Seit Programmstart waren rund 220 Stipendiaten bei knapp 100 deutschen Unternehmen.
Für den 26. April 2021, zum 35. Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe, vermittelte unser Projektbeauftragter für erneuerbare Energie Christian Schönwiesner den Kontakt unseres Mitglieds Erwin Koch von „Hilfe für Tschernobyl-Kinder“, um aus Mitteln der Johanniter-Weihnachtstrucker eine Hilfsaktion in Tscherkassy für Opfer dieser Havarie und für heute noch lebende Liquidatoren zu organisieren. Bereits im März erhielten unter anderem die ehemalige Schule unseres Vorstandsmitglieds Olga Demchenko in Berdytschiw auf deren Initiative sowie unsere bewährten Partner in Zhytomyr Waren für selbst zu packenden Hilfspakete aus Mitteln der Johanniter-Weihnachtstrucker, die teils bei Metro Cash&Carry Ukraine eingekauft wurden (Video).
Die Eberhard-Schöck-Stiftung schreibt derzeit ein Fortbildungsprogramm für Deutschlehrkräfte aus Osteuropa aus, um im August während des zweiwöchigen Seminars „DeutschLAND intensiv. Sprach- und Landeskunde für Deutschlehrkräfte aus Osteuropa“ Deutschland näher kennen zu lernen. Außerdem wurde im April 2021 von der Stiftung die Erstausstattung für die neue Werbetechnikerwerkstatt an die Kyjiwer Höheren Berufsschule für Bauwesen und Design geliefert. Die Eberhard-Schöck-Stiftung präsentierte ebenfalls im April das Handbuch „Grundlagen der Restaurierung für Maler“, um bei den in der Ukraine laufenden Projekten die Berufsausbildung nach europäischen Standards zu modernisieren.
In den Ukraine-Analysen, die unter anderem von unserem Mitglied, dem Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) herausgegeben werden, geht es in Ausgabe Nr. 245 vom 29.01.2021 um Menschenrechte, in Ausgabe Nr. 246 vom 17.02.2021 um Energiewirtschaft, in Ausgabe Nr. 247 um Vertrauen und Korruption, in Ausgabe Nr. 248 vom 13.03.2021 um Steuerpolitik, in Ausgabe Nr. 249 vom 30.03. 2021 um Ein Jahr Covid-19, und in Ausgabe Nr. 250 vom 28.04.2021 um Ukraine Forschung in Deutschland.
Außerdem sind von ZOiS zwei Publikationen erschienen: das Spotlight 5/2021 vom 10.02.2021 „Häusliche Gewalt in der Ukraine: Welche Rolle spielen religiöse Oberhäupter?“ und der Report 2/2021 vom 18.03.2021 „Orthodoxy, gender, and the Istanbul Convention: mapping the discourse in Ukraine“.
Die AHK Ukraine geht im Newsletter vom Januar/Februar 2021 auf das Thema „Geistiges Eigentum ist eine Gewähr für erfolgreiche Geschäfte“ ein sowie darauf, dass chinesische Firmen die Ukraine auf die digitale Seidenstraße führen. Außerdem wird auf einen Neujahrstalk mit der deutschen Botschafterin Anka Feldhusen verwiesen, auf ein Gespräch mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der staatlichen Gebietsverwaltung von Zhytomyr und die Verabschiedung des Gesetzes zur Förderung von Großinvestitionen in der Ukraine. Der AHK-März-Newsletter dreht sich um Lehren und Folgen der Pandemiekrise in der Ukraine, um den privaten Konsum trotz Covid-19 und die Visualisierung von rechtlichen Dokumentationen. Im AHK-April-Newsletter geht es um das 4. Deutsch-Ukrainische Wirtschaftsforum, um Vorbeugung von Zahlungsausfällen durch Bonitätsprüfung, um einen erwarteten leichten Anstieg von Neuwagenverkäufen, um die Kontrolle von ausländischen Direktinvestitionen und um den Inlandstourismus während der Pandemie.
In den Newslettern des German Economic Teams, dessen stellvertretender Projektleiter, Robert Kirchner als ein guter Gesprächs- und Kooperationspartner zuletzt unserem Verein beitrat, geht es in Ausgabe 147 vom Januar 2021 um einen Blick auf die wirtschaftliche Erholung, in Ausgabe 148 vom Februar 2021 um den Stand und Perspektiven der Kohletransformation, in Ausgabe 149 vom März 2021 um den Reformbedarf bei der Exportfinanzierung der Ukraine, und in Ausgabe vom April 2021 um den ukrainischen Arbeitsmarkt während der Corona-Krise.
Unser Mitglied, der Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft, berichtete am 18. März 2021, dass mit der Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding (MoU) der Start einer strategischen Kooperation im Bereich der digitalen Wirtschaft zwischen Deutschland und der Ukraine besiegelt wurde. Außerdem wurde über die Eröffnung des 4. Deutsch-Ukrainische Wirtschaftsforums am 19. März 2021 durch Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem ukrainischen Premierminister Denys Schmyhal berichtet, das coronabedingt überwiegend digital stattfand.
Im Frühlings-Newsletter von „Ukraine Verstehen“ sind zwei Analysen zum Verhältnis zwischen Russland und der Ukraine in Bezug auf den anhaltenden Krieg in der Ostukraine, ein Artikel über die Hafenstadt Mariupol und eine Geschichte über eine Kleinstadt im Donbas, die sich wieder „New York“ nennen will. Außerdem gibt es Kommentare zu den ukrainischen Sanktionen für russische Propaganda, das ukrainische Justizsystem sowie das Verhältnis zwischen Präsident Wolodymyr Selenskyj und Ihor Kolomojskyj.
Weiter wird über ein Treffen von Marieluise Beck mit der Vize-Premierministerin der Ukraine, Olha Stefanishyna berichtet, und auf einen offenen Brief an Freunde in der Ukraine von Frau Beck verlinkt. Der Newsletter enthält auch einen Artikel zu Investitionsplänen der EU für die Ukraine sowie mehrere Links zur „Last der Geschichte“ über den „Holocaust durch Kugeln“ in der Ukraine. Abgeschlossen wird der Newsletter mit Berichten zur Menschenrechtslage auf der Krim.
Leseempfehlungen:
Am 15. April 2021 erschien im Berliner Wissenschafts-Verlag ein neues Werk von Winfried Schneider-Deters unter dem Titel „Ukrainische Schicksalsjahre 2013-2019“ in zwei Bänden (Band 1: Der Volksaufstand auf dem Majdan im Winter 2013/2014; Band 2: Die Annexion der Krim und der Krieg im Donbas) mit insgesamt 1550 Seiten.
Zum russischen Truppenaufmarsch, der eine Verschärfung der Sicherheitslage in der Ukraine bedeutete, hier eine Analyse vom Ukraine Crisis Media Center. Der für Anfang Mai angekündigte Abzug der Truppen wird vom Ukraine Crisis Media Center und von den Ukraine-Nachrichten kommentiert.
Ira Peter, eine Deutschstämmige aus Kasachstan mit Wurzeln in Wolhynien, ist ab Mai 2021 Stadtschreiberin in Odesa und wird fünf Monate lang aus der Schwarzmeermetropole für das Deutsche Kulturforum Östliches Europa berichten.
In eigener Sache
Wir verweisen auf die Facebook-Gruppe „Stammtisch Kiew“, in der aktuelle Informationen zu Stellenausschreibungen, Förderprogrammen und Stipendien mit Ukraine-Bezug von unserem Kyjiwer Zweigstellenleiter Jörg Drescher gepostet werden. Auf der Facebook-Seite des Deutsch-Ukrainischen Forums und bei Twitter teilen wir regelmäßig Nachrichten aus den unterschiedlichsten Bereichen zur Ukraine.
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